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Runderneuerung

Während die Runderneuerung für Pkw-Reifen nach wie vor in größten Schwierigkeiten und zu einer Nische geschrumpft ist (je nach Land eine etwas größere oder eine zu vernachlässigende), herrscht im Bereich der Lkw-Reifen Dynamik: Beim Kampf um den Kunden werden härtere Bandagen angelegt. Vor allem Michelin prescht vor und versucht keine Facette auszulassen: Nach der Heißerneuerung (Remix) wird mit einem Kaltrunderneuerungsangebot (Recamic) der Markt abgegrast. Und auch Fremdkarkassen sind für Michelin kein Tabu mehr, wenn sie den hohen Ansprüchen der Franzosen genügen (Encore).

Die Wettbewerber sind herausgefordert …

Italien: Runderneuerungsquote für Öffentlichen Dienst vorgeschrieben

Gemäß eines im Dezember vom italienischen Parlament verabschiedeten Gesetzes ist der Öffentliche Dienst ab sofort dazu verpflichtet, seinen Bedarf an Ersatzreifen zu mindestens 20 Prozent mit runderneuerten Reifen zu decken. Betroffen sind sowohl Pkw- als auch Lkw-Flotten sowie Industriefahrzeuge. Der italienische Verband der Runderneuerer, AIRP, der die über 100 Runderneuerungsbetriebe sowie die Maschinenhersteller in Italien vertritt, zeigte sich über die Entscheidung sehr erfreut und verwies auf die ECE-Regelungen 108 und 109, welche für runderneuerte Reifen Qualitätsprüfungen auf Neureifenniveau vorsehen.

Colway als Qualitätsprodukt

In einem Interview mit Tyres & Accessories zeichnet Gary Oliver, Geschäftsführer des britischen Runderneuerers C-Tyres, ein glänzendes Zukunftsbild: Die Premiummarke Formula Colway solle bis zum Jahr 2005 die Produktion zu hundert Prozent auslasten und dann nicht mehr gegen Billig-Neureifen positioniert, sondern als Qualitätsprodukt angeboten werden.

Aus Colway wurde C-Tyres

Der britische Hersteller Colway Tyres, vormals einer der größten Runderneuerer Europas, hatte im Herbst letzten Jahres als Folge eines Insolvenzverfahrens bei der Muttergesellschaft EWS (Environmental Waste Solutions) die Produktion einstellen müssen. Im Rahmen eines Management-Buy-out und unter dem Namen C-Tyres erfolgt jetzt ein neuer Anlauf. Die Pkw-Reifen-Runderneuerungskapazitäten werden mit 600.

000 beziffert, unter dem Dach von C-Tyres ist auch die Schwestergesellschaft Motorway Retreads angesiedelt, drittgrößter Lkw-Reifen-Runderneuerer in Großbritannien. Bis zu hundert Mitarbeiter sollen in 2002 eingestellt werden, darunter viele, die nach dem Colway-Kollaps arbeitslos geworden waren..

Goodyear Truck Force mit Fullservice bei Ewals Lkw-Flotte

Ewals Cargo Care, führender Logistikanbieter aus dem niederländischen Tegelen mit ca. 2.000 Fahrzeugen, vertraut bei Reifenwartung und Support in Zukunft auf den Fullservice von Goodyear.

Michelin überzeugt Fachjournalisten durch Remix-Workshop

Michelin wird im Rahmen eines Remix-Workshops interessierten Fachjournalisten am 29. und 30. Januar in Bad Homburg zeigen, wie optimal der weltweit führende Nutzfahrzeugreifenhersteller Transportkosten unter die Lupe nimmt.

Die Michelin-Philosophie lautet: Neureifen + Nachschneiden + Runderneuerung + Nachschneiden = Michelin! Die Teilnehmer des Workshops werden vor allem über die Qualität der Remix-Werkserneuerung informiert werden. Michelin bietet auch in anderen europäischen Ländern ähnliche Veranstaltungen an..

Runderneuerungsimage muss verbessert werden

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Zu einem Workshop Runderneuerung hatte Michelin nach Homburg eingeladen. Der Markt für runderneuerte Nutzfahrzeugreifen wächst weit schneller als der für Neureifen. Im Übrigen kann ein möglichst kostengünstiger Preis nur durch einen guten Neureifen, der am Ende seines ersten Lebens nochmals nachgeschnitten wird und danach ohne Probleme runderneuerungs- und nochmals nachschneidefähig bleibt, erzielt werden.

An einem Potenzial von sieben Millionen Lkw-Runderneuerungen in Europa bzw. 1,5 Millionen Runderneuerungen in Deutschland kann kein Hersteller vorbei. Michelin sieht sich dabei in einer herausragenden Position, weil die Karkassen des Herstellers für eine Gesamtlaufleistung von einer Million Kilometern ausgelegt sind.

Die werkseigene Heißerneuerung Remix ist anerkannt im Markt. Die Wirtschaftlichkeitsformel lautet: Ne-na, Re-na. Damit ist gemeint: Der Neureifen leistet 100 Prozent, durch Nachschneiden erreicht man eine Verbesserung der Laufleistung um 30 Prozent; der Remix-Reifen wiederum erreicht wie der Neureifen 100 Prozent und lässt sich auch nachschneiden, so dass mit diesen beiden "Leben" eine Leistung von 260 Prozent eines Neureifens erreicht wird.

Continental mit deutlich abgeschwächtem Ergebnis zum dritten Quartal 2001: Restrukturierungsprogramm sieht auch Stellenabbau vor

Der Umsatz des Continental-Konzerns stieg während der ersten neun Monate 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,8 Prozent auf 8,240 Milliarden Euro (Vorjahr 7,438 Milliarden Euro). Ohne Änderungen im Konsolidierungskreis beträgt die Erhöhung 5,9 Prozent, Währungskursentwicklungen trugen ein Prozent zum Anstieg bei. Das operative Konzernergebnis (EBIT) von 238 Millionen Euro (Vorjahr 385 Millionen Euro) wurde besonders durch das nordamerikanische Reifengeschäft und Einmalbelastungen von 58 Millionen Euro durch die im zweiten Quartal eingeleiteten Restrukturierungen mit Schließung der Lkw-Reifenproduktion in Herstal (Belgien) und der Reifen-Runderneuerung in Bad Nauheim belastet.

Das Konzernergebnis vor Steuern reduzierte sich um 160 Millionen Euro auf 96 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern von 44 Millionen Euro liegt um 104 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, das Ergebnis pro Aktie beträgt 0,35 Euro (Vorjahr 1,16 Euro). Manfred Wennemer, seit 11.

September 2001 neuer Vorstandsvorsitzender der Continental AG, erläuterte während einer Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen eine Kursveränderung des Konzerns in Richtung einer stärkeren Konzentration auf Profitabilität, Ergebnis und Cash Flow sowie der Abbau von Finanzschulden. Damit verbunden sei auch eine Konzentration auf profitable Geschäfte und eine konsequente Umsetzung der Verlagerung der Profit-and-Loss-Verantwortung in die Business Units. Wennemer kündigte zudem größeren Restrukturierungsmaßnahmen an „alle Unternehmensteile befinden sich auf dem Prüfstand, es gibt keine heiligen Kühe“, betonte er.

Runderneuerung und Reifenrecycling in England vor dem Kollaps

Für EWS, Muttergesellschaft sowohl der Runderneuerer Colway Tyres und Motorway wie auch der marktführenden Reifenrecyclingfirmen Automotive Waste Solutions (AWS) und Waste Tyre Solutions (WTS), wurde das Insolvenzverfahren eingeleitet. Die Runderneuerungsproduktion ist gestoppt, die Anlagen stehen zum Verkauf. Das Fertigungsvolumen für 2000 dürfte noch bei einer Million Einheiten gelegen haben.

Auch Bandag leidet unter Marktschwäche

Auch Kaltrunderneuerungs-Weltmarktführer Bandag (Muscatine/Iowa) hat beim Umsatz und bei den Erträgen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr Einbußen hinnehmen müssen und führt dies auf die Probleme im weltweiten Nutzfahrzeuggeschäft zurück. Dennoch sei das Unternehmen auf einer „soliden, profitablen“ Position, so Chairman Martin Carver anlässlich der Vorstellung der Quartalszahlen. Sorgen bereiten ihm die hohen Kosten eines Rechtsstreites mit Michelin in Nordamerika und die stark unter Druck stehenden Erträge in Europa.