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Nikolai Setzer im NRZ-Interview: „‚Taraxagum’ verspricht substanzielle Vorteile“

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Seit einigen Jahren setzt Continental ganz gezielt auf die Entwicklung von Naturkautschuk auf Basis des Russischen Löwenzahns (Taraxacum kok-saghyz) und nennt seine ersten Reifen, die den Alltagstest offenbar gut bestanden haben, entsprechend „Taraxagum“. Auf dem Weg zur Industrialisierung und zur Serienproduktion solcher Reifen liegen indes noch einige Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Im Interview mit der NEUE REIFENZEITUNG erläutert Nikolai Setzer, Mitglied des Vorstandes der Continental AG und dort für die Reifendivision verantwortlich, wo diese Herausforderungen liegen, wie sie zu lösen sein sollen, welchen Potenziale sich dem Hersteller durch den neuen Rohstoff bieten und in welchem Zeitraum aus dem Projekt Realität für den Reifenmarkt werden könnte.

Neue Reifenzeitung:

Bei Continental setzt man große Stücke auf Kautschuk aus Löwenzahn. Was sind dabei Ihre hauptsächlichen Beweggründe?

Nikolai Setzer:

Wir wollen mit unserem „Taraxagum“-Naturkautschuk auf nachhaltige Weise einen alternativen Rohstoff zum Naturkautschuk vom Kautschukbaum entwickeln, da dieser für uns aufgrund seiner natürlichen Voraussetzung, welche neben seiner verblüffenden Gleichheit zum Naturkautschuk im Wesentlichen in seiner agrarischen Anspruchslosigkeit begründet ist, substanzielle Vorteile verspricht.

button_nrz-schriftzug_12px-jpg Dieser Beitrag ist in der Oktober-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG erschienen, die Abonnenten hier auch als E-Paper lesen können. Sie sind noch kein Abonnent? Das können Sie hier ändern.

Bridgestone plant Guayule-Fabrik in den USA – langfristig

Guayule tb

Bei der Suche nach Alternativrohstoffen plant Bridgestone offenbar die Errichtung einer industriell betriebenen Produktionsstätte für Naturkautschuk auf Guayule-Basis in Yuma (Arizona/USA). Während entsprechende Testeinrichtungen bereits seit gut zwei Jahren in Betrieb sind, soll die Anlage in Yuma aber erst „bis Ende der 2020er in Betrieb“ gehen, so ein Mitarbeiter des japanischen Reifenherstellers. Außerdem würde das […]

Cooper erreicht mit Guayulekautschuk einen „Meilenstein“

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Guayule tb

Nachdem in der Branche längere Zeit viel über Naturkautschukersatz auf Basis von Russischem Löwenzahn gesprochen wurde, meldet sich nun Cooper Tire mit einem offenbar vielversprechenden Zwischenergebnis eines laufenden Forschungsstipendiums zu Wort. Ziel desselben: Die Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von Kautschuk auf Guayulebasis und zur Weiterverwendung der Produktionsrückstände als möglicher Energieträger. Der US-amerikanische Reifenhersteller und seine privaten wie staatlichen Konsortialpartner des Stipendiums „Biomass Research and Development Initiative (BRDI)“ – ausgelobt durch die Landwirtschafts- und Energieministerien der USA – arbeiten seit 2012 gemeinsam an diesen Zielen. Nun berichtet die Beteiligten unter der Federführung von Cooper Tire von „mehreren zentralen Fortschritten“ und einem „Meilenstein“, die im Laufe der Monate seit dem vergangenen Jahresbericht erzielt werden konnten. Man könne nun bald den ersten Konzeptreifen auf die Straße bringen, in dem sowohl Synthese- als auch Naturkautschuk vollständig durch Guayulekautschuk ersetzt werden konnte; der Reifen soll Mitte 2017 produziert werden.

China setzt ebenfalls auf Russischen Löwenzahn als Alternativrohstoff

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Auch in China wird intensiv daran geforscht, Naturkautschuk nachhaltig durch alternative Rohstoffe zu ersetzen. Dazu wurde im April des vergangenen Jahres die „Dandelion Rubber Industrial Technology Innovation Strategic Alliance“ (auf Deutsch: Strategische Allianz für industrielle Technologieinnovationen mit Löwenzahnkautschuk) gegründet, an der neben staatlichen Stellen und Hochschulen unter anderem auch der Reifenhersteller Shandong Linglong beteiligt ist, […]