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Tenneco vor Trendwende?

Nachdem der amerikanische Automobilzulieferer Tenneco Inc. (Lake Forst/Illinois) bereits im ersten Quartal einen heftigen Umsatzeinbruch verzeichnen musste und kräftig unter die Räder geraten war, deutet sich jetzt eine leichte Erholung an: Im Zeitraum April bis Juni hat der Erstausrüstungslieferant und im Bereich Stoßdämpfer und Abgasanlagen mit den Marken Monroe und Walker bekannte Anbieter noch 1,106 Milliarden Dollar umgesetzt (1,651 Mrd. US-$ im Vorjahreszeitraum), der Verlust belief sich auf 29 Millionen Dollar (nach einem schmalen Gewinn von 15 Mio.

Cooper legt deutlich bessere Quartalszahlen vor

Die Bemühungen der Cooper Tire & Rubber Co., die Produktionskapazitäten und Kostenstrukturen in Nordamerika den Marktanforderungen anzupassen, tragen langsam Früchte. Im jüngsten Geschäftsquartal (April bis Juni) konnte der Hersteller einen operativen Gewinn von immerhin 41,5 Millionen Dollar (29,5 Millionen Euro) einfahren, während die Quartale zuvor regelmäßig mit hohen operativen Verlusten beendet wurden.

“Wir sind äußerst zufrieden mit den Verbesserungen, die wir in unseren Geschäftsbereichen umsetzen konnten”, kommentiert Roy V. Armes das aktuelle Ergebnis. Wie der CEO ergänzt, wolle man auch weiterhin die “globale Kostenstruktur im Auge behalten”, denn die “das makroökonomische Geschäftsumfeld wird herausfordernd bleiben”.

Das gute operative Ergebnis wird indes durch hohe Zins- und Steuerbelastungen auf ein negatives Nettoergebnis gedrückt; im zweiten Quartal machte Cooper einen Nettoverlust von 13 Millionen Dollar (9,2 Millionen Euro), was knapp einer Halbierung gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Im Berichtszeitraum ging der Umsatz des Reifenherstellers um 18,3 Prozent auf 631,7 Millionen Dollar (449,7 Millionen Euro) zurück. Dabei blieb das internationale Geschäft und somit auch das Geschäft in Europa mit einem Umsatzrückgang von 9,1 Prozent vergleichsweise stabil.

Ein Blick auf die Halbjahreszahlen zeigen, dass auch für Cooper Tire & Rubber der Trend wieder vorsichtig nach oben zeigt.

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Titan-Chairman beklagt Preisgebaren seiner Wettbewerber

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Auch im Quartalsbericht des Landwirtschafts- und EM-Reifenspezialisten Titan International Inc. zeigen sich die üblichen Spuren der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Während der Umsatz zwischen April und Juni dieses Jahres um 23,1 Prozent auf 207 Millionen Dollar (147,4 Millionen Euro) zurückging, konnte sich Titan – trotz deutlicher Rückgänge – in der Gewinnzone halten.

Der Vorsteuergewinn des Unternehmens aus Quincy (Illinois/USA) lag bei 9,7 Millionen Dollar (6,9 Millionen Euro; minus 56,3 Prozent), der Nettogewinn immerhin noch bei 5,9 Millionen Dollar (4,2 Millionen Euro; minus 55,6 Prozent). Insbesondere das Geschäft mit EM-Reifen brach im Berichtszeitraum deutlich um 44,6 Prozent auf einen Umsatz von nur mehr 42,4 Millionen Dollar ein (30, 2 Millionen Euro), während der wichtigere Teil des Geschäftes mit Landwirtschaftsreifen lediglich um 13,6 Prozent zurückging, und zwar auf 160,3 Millionen Dollar (114,2 Millionen Euro). In einem Statement zur Veröffentlichung der Quartalszahlen kritisierte Chairman und CEO Maurice M.

Taylor den harten Wettbewerb bei EM-Reifen, der in der jüngsten Vergangenheit vorwiegend über den Preis geführt wurde. Taylor wörtlich: “Titans größte Wettbewerber auf dem EM-Reifenmarkt, Michelin, Bridgestone und Goodyear, haben alle ihre Preise stärker reduziert als die Materialkosten runtergingen, folglich werden die Margen leiden. Da unsere Wettbewerber ihre Geschäftsbereiche nicht als selbstständige Einheiten betreiben, müssen sie nicht unbedingt Gewinne erzielen.

Michelin schlägt sich trotz hoher Absatzeinbußen wacker – Zahlen

Auch der Michelin-Konzern hat an der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise schwer zu tragen. Im ersten Halbjahr fiel der Umsatz des französischen Reifenherstellers um 13,4 Prozent auf 7,134 Milliarden Euro. Das Geschäft reichte dabei immer noch aus, um einen Gewinn vor Einmalzahlungen in Höhe von 282 Millionen Euro zu erzielen, was einer Marge von vier Prozent entspricht (Vorjahreshalbjahr: 8,6 Prozent).

Unterm Strich muss Michelin allerdings einen Nettoverlust von 122 Millionen Euro verdauen. Insgesamt hat der Hersteller im ersten Halbjahr weltweit 23 Prozent weniger Reifen verkauft. Die Rückgänge, heißt es dazu in einer Presseveröffentlichung, hätten das Unternehmen auf allen Märkten und in allen Regionen belastet.

Einzige Ausnahme: China. Der Rückgang der Absätze sei dabei besonders stark in der Erstausrüstung und hier beim Lkw-Reifengeschäft ausgefallen. Die Umsätze mit Pkw- und LLkw-Reifen gingen um 9,4 Prozent auf 3,949 Milliarden Euro zurück, die mit Lkw-Reifen um 23,2 Prozent auf 2,071 Milliarden Euro.

Es ist nur das Lkw-Reifengeschäft, mit dem Michelin Verluste vor Einmalzahlungen einfährt, und zwar 163 Millionen Euro im ersten Halbjahr. Die anderen Geschäftsbereiche liefern immer noch einträgliche operative Margen bis zu 17,8 Prozent (“Specialty Business”, also hauptsächlich EM-Reifen). Darüber hinaus habe Michelin von eine positiven Preis-Mix in Höhe von 9,6 Prozent profitieren können.

Goodyear verliert ein Viertel seines Umsatzes – Quartalsergebnisse

Auch im zweiten Quartal konnte sich die Goodyear Tire & Rubber Co. dem Sog der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise nicht entziehen. Der US-Hersteller musste nun einen Umsatzrückgang von 24,7 Prozent auf 3,943 Milliarden Dollar (2,807 Milliarden Euro) sowie tiefrote Gewinnkennzahlen mit einem Verlust vor Steuern von 271 Millionen Dollar (192,9 Millionen Euro) und einem Nettoverlust von 221 Millionen Dollar (157,3 Millionen Euro) melden.

Im Vergleich zum ersten Quartal beurteilt Robert J. Keegan, Chairman und CEO des drittgrößten Reifenherstellers der Welt, die aktuellen Zahlen allerdings als “respektabel und ermutigend”, habe der Hersteller doch von Januar bis März noch höhere Verluste eingefahren. Beim Quartalsumsatz musste insbesondere eine Region kräftige Einbußen hinnehmen: Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA).

Hier brach der Umsatz im Berichtszeitraum um 31,2 Prozent auf 1,393 Milliarden Dollar (991,7 Millionen Euro) ein. In Nordamerika hingegen ging der Umsatz ‚lediglich’ um 20,8 Prozent auf 1,687 Milliarden Dollar (1,201 Millionen Euro) zurück. Ein Drittel des Verlustes vor Steuern von 271 Millionen Dollar (91 Millionen Dollar) fährt Goodyear indes im operativen Geschäft in Nordamerika ein, während die Region EMEA zu den Verlusten 15 Millionen Dollar beiträgt.

Die anderen Verlustbringer sind Rationalisierungsmaßnahmen (136 Millionen Dollar) und Zinsen (79 Millionen Dollar). Im gesamten Halbjahr hat die Goodyear Tire & Rubber Co. nun einen Verlust vor Steuern in Höhe von 636 Millionen Dollar (452,8 Millionen Euro) und eine Nettoverlust von 554 Millionen Dollar (394,4 Millionen Dollar) eingefahren.

Pirelli hält sich in den schwarzen Zahlen – Umsatzrückgang

Der italienische Pirelli-Konzern musste im zurückliegenden Halbjahr zwar auch Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen, blieb aber mit einem operativen Gewinn von 101,1 Millionen Euro immer noch deutlich über der Gewinnschwelle. Unterm Strich kommt allerdings ein Nettoverlust in Höhe von 12,4 Millionen für Pirelli heraus. Während der Umsatz der Gruppe im Halbjahr um 11,1 Prozent auf 2,138 Milliarden Euro zurückging, lag die Reifensparte Pirelli Tyre mit einem Umsatzrückgang von 11,6 Prozent auf 1,916 Milliarden Euro im Konzerndurchschnitt.

Allerdings trägt das operative Ergebnis der Reifensparte mit einem Gewinn von 136,8 Millionen Euro im ersten Halbjahr deutlich zur Erreichung des Break-even bei. Darüber hinaus bleibt festzuhalten, dass sich die Unternehmenskennzahlen im Vergleich der beiden Quartale des laufenden Geschäftsjahres deutlich verbessern: Der Umsatz wuchs um über 60 Millionen Euro, der operative Gewinn um über 20 Millionen Euro. Insgesamt liegt die operative Entwicklung des Unternehmens im Rahmen des im Februar veröffentlichten “Industrieplanes 2009-2011”; auch Pirelli erkennt eine “schrittweise Verbesserung der gesamten operativen Ergebnisse” im Halbjahresbericht.

Für das weitere Geschäftsjahr werde die Pirelli & C. Spa ihre Schulden von aktuell 1,1 Milliarden Euro auf 800 Millionen Euro – hauptsächlich durch die Ausgabe neuer Aktien durch Pirelli Real Estate.

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Yokohama rutscht tief in die roten Zahlen, hat aber Hoffnung

Nachdem Yokohama im vergangenen Geschäftsjahr bereits einen Umsatzrückgang von 6,2 Prozent hinnehmen musste, beginnt das neue Geschäftsjahr (April bis März) mit weiteren schlechten Nachrichten. Der drittgrößte japanische Reifenhersteller (nach Bridgestone und Sumitomo) musste im ersten Quartal Einbußen beim Umsatz von 22,7 Prozent auf 95,2 Milliarden Yen (709,2 Millionen Euro) verkraften. Dabei rutsche Yokohama tief in die roten Zahlen und meldet hohe operative und Nettoverluste im Berichtszeitraum.

Hatte der Hersteller im Vergleichszeitraum noch einen operativen Gewinn von 4,1 Milliarden Yen (30,5 Millionen Euro) einfahren können, schlägt nun ein operativer Verlust von 4,1 Milliarden Yen zu Buche. Das Nettoergebnis verschlechterte sich von einem Nettogewinn in Höhe von 2,9 Milliarden Yen (21,7 Millionen Euro) auf einen aktuellen Nettoverlust von 1,8 Milliarden Yen (13,2 Millionen Euro). Dennoch rechnet das Unternehmen im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres mit einer Erholung der Kennzahlen, sodass der Umsatz lediglich um 5,3 Prozent zurückgehen werde.

Außerdem rechne man mit einem Nettogewinn in Höhe von sieben Milliarden Yen (aktuell rund fünf Millionen Euro) zum Jahresende.

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Rubber Group stützt Ergebnis der Continental AG

Die Continental AG hofft nach einem erneuten Quartalsverlust auf eine Belebung im zweiten Halbjahr. Im Vergleich zum Jahresauftakt konnte der Fehlbetrag in der Zeit von April bis Juni eingedämmt werden, wie dem heute vorgelegten Bericht zu entnehmen ist. Operativ gelangen der Continental sogar wieder schwarze Zahlen.

Dabei zeigt sich einmal mehr, dass die Reifendivision das finanzielle Rückgrat des Unternehmens darstellt. Während etwa der Umsatz der Rubber Group im zweiten Quartal um 22,5 Prozent auf jetzt 1,93 Milliarden Euro zurückging, sackte der Konzernumsatz im zweiten Quartal um 28 Prozent auf 4,76 Milliarden Euro ab; während der Konzern-EBIT im Quartal um 91,5 Prozent auf 38,8 Millionen Euro fiel, trug die Rubber Group immerhin einen EBIT von 225,4 Millionen Euro bei (-26,8 Prozent). Der Vorstandsvorsitzende Dr.

Karl-Thomas Neumann nannte die Rückkehr in die operative Gewinnzone ein “Etappenziel”. Das verbesserte Ergebnis resultiere größtenteils aus dem umfassendsten Umstrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm der Unternehmensgeschichte. “Wir müssen und werden den eingeschlagenen Kurs konsequent fortsetzen.

Hankook profitiert beim Wachstum von Europa und China

Hankook Tire konnte im zurückliegenden Quartal seinen weltweiten Umsatz und den Gewinn deutlich steigern. Während der achtgrößte Reifenhersteller der Welt von April bis Juni einen Umsatz von 1.257,3 Milliarden Won (697,9 Millionen Won) machte, was einer Steigerung von 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht, konnte Hankook Tire insbesondere beim Gewinn wieder ordentlich Boden gegenüber dem Vorjahr gutmachen.

Im zweiten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres erzielte das Unternehmen einen operativen Gewinn von 144,8 Milliarden Won (80,4 Millionen Euro) – rund 27 Prozent mehr als im kompletten Geschäftsjahr 2008. Das operative Geschäft konnte dabei einer Pressemitteilung aus Korea zufolge insbesondere vom chinesischen und europäischen Markt profitieren..

MRF holt zweistellige OP-Marge und gutes Umsatzwachstum

MRF Ltd. konnte in den Monaten von April bis Juni seinen Umsatz deutlich aus 14,4 Milliarden Rupien (211,7 Millionen Euro) steigern. Dies entspricht einem Wachstum von immerhin 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Gleichzeitig verdreifachte sich der operative Gewinn sogar auf 1,9 Milliarden Rupien (28,1 Millionen Euro), wodurch sich eine operative Marge von 13 Prozent ergibt. Im Vorjahresquartal belief sich der operative Gewinn noch auf 600 Millionen Rupien (8,8 Millionen Euro). MRF konnte aber auch den Nettogewinn deutlich verbessern; er lag im Berichtszeitraum bei gut 1,3 Milliarden Rupien (18,5 Millionen Euro).

Im Vorjahresquartal lag er noch bei knapp einem Viertel dessen, was der führende indische Reifenhersteller aktuell meldet. Während MRF in Indien immer noch größter Reifenhersteller ist, konnte Apollo Tyres durch die Akquisitionen von Dunlop Tyres Internaitional und Vredestein Banden mittlerweile an dem Nutzfahrzeugreifenspezialisten MRF vorbeiziehen. Apollo konnte im vergangenen Quartal in Indien 11,8 Milliarden Rupien umsetzen, weltweit allerdings 16,3 Milliarden Rupien (240,7 Millionen Euro; weitestgehend ohne Vredestein).