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Für die Autoindustrie wird 2012 ein „hartes Arbeitsjahr“

Die Automobilindustrie steht 2012 vor einem “harten Arbeitsjahr” – das sagte jüngst Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), anlässlich des VDA-Neujahrsempfangs in Berlin. “Der Wettbewerb wird schärfer”, wird diese Sicht der Dinge begründet. Beim VDA geht man davon aus, dass der Weltautomobilmarkt 2012 um vier Prozent auf rund 68 Millionen Pkw zunehmen wird.

“Schon heute ist jedes fünfte Auto, das weltweit verkauft wird, eine deutsche Konzernmarke. Und wir haben uns zum Ziel gesetzt, auch in diesem Jahr Marktanteile zu gewinnen”, so Wissmann. Immerhin hänge zusammen mit den indirekt Beschäftigten jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland am Auto.

Die Zahl der direkt in der Automobilbranche Beschäftigten hierzulande wird mit derzeit 730.000 beziffert und liege damit um 23.600 höher als vor Jahresfrist.

“Das Vertrauen in deutsche Technik wird in vielen Ländern durch deutsche Autos geprägt. Wir sind eine bedeutende Visitenkarte Deutschlands in der Welt. Mit dem Vertrauen in deutsche Qualität ebnen wir auch anderen Branchen den Weg in die internationalen Märkte”, gibt sich Wissmann optimistisch, das selbst gesetzte Ziel eines höheren Marktanteils deutscher Marken selbst angesichts eines härteren Wettbewerbs erreichen zu können.

Europäisches Mitas-Vertriebsnetzwerk wird ausgeweitet

Um seinen Service zu verbessern bzw. seinen Marktanteil in den Niederlanden und Belgien zu steigern, will der tschechische Reifenhersteller Mitas ein Vertriebsbüro und ein Lager in Uden (Niederlande) eröffnen. Das hat das Unternehmen am Rande der belgischen Landwirtschaftsmesse “Agribex” ebenso angekündigt wie die Übernahme der niederländische Firma Tribatyre, die ihren Hauptsitz eben gerade in Uden hat.

Tribatyre gilt als wichtiger niederländischer Importeur für Landwirtschafts- und Industriereifen, und am 8. Dezember wollen beide Seiten einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnen, der dann zum 1. Januar 2012 wirksam werden soll.

Mithilfe des aus neun Mitarbeitern bestehenden Tribatyre-Teams verspricht sich Mitas laut Andrew Mabin, Marketing- und Vertriebsdirektor sowie stellvertretender bei dem tschechischen Unternehmen, einen “weiteren Erfolg in einem hart umkämpften Markt” respektive eine Vergrößerung seines Marktanteils in den in den Niederlanden und Belgien. Auch will man in den dortigen Märkten die Bereiche Logistik, Marketing und Kundendienst zügig ausbauen. Die jüngste Akquisition wird jedenfalls als ein weiterer Schritt zur Stärkung des Vertriebs gesehen, wie zuletzt auch entsprechende Maßnahmen in Russland und Frankreich.

KYB Europe hat neuen Geschäftsführer/Präsidenten

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KYB

Hajime Sato (54), bis dato Geschäftsführer und Präsident des Stoßdämpferherstellers KYB Europe GmbH, ist nach nunmehr 17 Jahren in Europa zurück nach Tokio gewechselt, um von dort aus die weltweiten Aftermarket-Aktivitäten der KYB Cooperation zu leiten. Als sein Nachfolger hat Shinichi Hayashi (56) bereits Mitte Oktober seinen Dienst als Geschäftsführer und Präsident der europäischen KYB-Organisation in Krefeld angetreten. Hayashi ist seit 1977 im Unternehmen tätig, hatte ab 2006 die Geschäftsleitung der KYB Asia Co.

Ltd. inne und war davor im Vertrieb, Einkauf und Export tätig. Der Gesamtkonzern steht nach eigenen Angaben für einen Jahresumsatz in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar und 11.

500 Mitarbeiter, produziert jährlich rund 55 Millionen Pkw-Stoßdämpfer und beziffert seinen weltweiten Marktanteil im Erstausrüstungsgeschäft mit 25 Prozent bzw. 20 Prozent im Ersatzgeschäft. cm

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Studie spricht von neuer Übernahmewelle in der Automobilzulieferindustrie

Die Managementberatung Oliver Wyman hat die Ergebnisse ihrer neuesten Studie den Automobilsektor betreffend vorgestellt. “Neue Übernahmewelle in der Automobilzulieferindustrie” lautet deren Titel, der zugleich keine Zweifel darüber aufkommen lässt, was ihre Autoren für die nähere Zukunft erwarten. Schließlich sei auch der Transaktionsmarkt in der europäischen Zulieferindustrie angesichts der nach der Finanzkrise ins Positive gedrehten Stimmung in der Automobilbranche wieder in Gang gekommen, heißt es.

Vor dem Hintergrund wieder verbesserter Rahmenbedingungen – vorhergesagt wird eine Zunahme der weltweiten Fahrzeugproduktion bis 2015 auf dann rund 104 Millionen Einheiten (2010: 72 Millionen Fahrzeuge) – drohe jetzt gar eine “wahre Schwemme bei Investitionsobjekten in der Automobilzulieferindustrie”. Laut der Oliver-Wyman-Studie befinden sich über 20 Prozent der rund 800 europäischen Automobilzulieferer mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro im Besitz von Finanzinvestoren. “Eine Vielzahl dieser rund 160 Automobilzulieferer wird in den kommenden 24 Monaten von ihren gegenwärtigen Eigentümern zum Verkauf gestellt werden”, weiß Lars Stolz, Partner bei der Managementberatung, zu berichten.

Insofern werden der Automobilzulieferindustrie mit Blick auf die prognostizierte neue Übernahmewelle “turbulente Zeiten” vorhergesagt. “Die Strukturen der Automobilzulieferindustrie werden sich in einigen Segmenten grundlegend ändern”, ist sich Stolz sicher. Und die Aggressivität, mit der die neuen Eigentümer in allen Branchensegmenten zu Werke gehen werden, um mehr Umsatz und Marktanteile zu generieren, werde die Wettbewerbsintensität deutlich steigern.

“Die Wachstumsstrategen sorgen für neue Machtverhältnisse und verschärften Preis- sowie Kostendruck. Dies wird viele Zulieferer in Bedrängnis bringen und die anstehenden Investitionen in Internationalisierung und E-Mobility weiter erschweren”, ist er überzeugt. cm.

“Clean Oil” bald in allen Westlake-Pkw-Reifen

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Nachdem die ETRMA (European Tyre & Rubber Manufacturers’ Association) vor Kurzem erst unter anderem auch in Westlake-Reifen über den EU-Grenzwerten liegende Anteile sogenannter polyzyklisch aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden hatte, informiert die chinesische Hangzhou ZhongCe Rubber Co. Ltd als Hersteller dieser Marke nun, künftig dem Versprechen, das mittels der Abbildung eines grünen Baumes im Präsentationsmaterial gegeben wird, verstärkt Rechnung tragen zu wollen. Habe man entsprechend der EU-Richtlinie 1907/2006 schon seit Ende 2009 Reifen in den EU-Raum geliefert, die keine polyzyklischen aromatischen Öle enthielten, sei nun geplant, ab Juni 2011 die gesamte Pkw-Reifenherstellung sukzessive wie in der REACH-Verordnung beschrieben auf PAK-freie Öle umzustellen.

“Die Umstellung wird schrittweise erfolgen und mit den USA und Japan beginnen. Bis Mitte 2012 sollen dann alle Märkte nur noch mit umweltfreundlichen Reifen beliefert werden”, so JinRong Shen, Präsident von Hangzhou ZhongCe. Man sei sich bewusst, dass diese Maßnahme zweifelsohne einen Verlust von Markanteilen mit sich bringen werde.

Dennoch habe “Hangzhou ZhongCe entschieden, sich zu einer Umwelt zu bekennen, die auch für unsere Kinder noch lebenswert ist”, heißt es weiter. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, erhöhen die Materialkosten für REACH-konforme Pkw-Reifen den durchschnittlichen Reifenpreis um etwa fünf Prozent im Vergleich mit Reifen, die unter Verwendung von polyaromatischen Extenderölen hergestellt werden. Es wird deshalb erwartet, dass Distributoren in einigen Ländern aus Kostengründen vorerst zu Produkten von Mitbewerbern greifen werden.

Mit neuer Markenkommunikation will Conti international durchstarten

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Gliemann Silke

Die Continental AG hat nach eigenen Aussagen ihre Markenkommunikation in Sachen Pkw-Reifen vollständig überarbeitet und will mit einer neuen Kampagne jetzt international durchstarten. Der neue Auftritt ist demnach bereits in einigen Ländern online und soll sukzessive in fast allen Ländern ausgerollt werden, in denen das Unternehmen im Pkw-Reifenersatzgeschäft tätig ist. Dabei setzt man bei dem – wie Conti sagt – “integrierten, sehr zielgruppenspezifischen Kommunikationsauftritt” auf eine mediale Präsenz sowohl im Fernsehen als in Print- und Onlinemedien.

Über die konkrete Medienbelegung entscheidet dabei die jeweilige Marktorganisation des hannoverschen Reifenherstellers. “Mit unserer neuen Kommunikationsstrategie wollen wir ab sofort einen noch stärker an den verschiedenen Zielgruppen ausgerichteten integrierten Auftritt sicherstellen. Mit unserem Kernmarkenstatement nehmen wir dabei auch weiterhin die beste Brems- und Sicherheitsleistung für unsere Produkte der Premiummarke Continental in Anspruch”, erklärt Kommunikationsmanagerin Silke Gliemann.

Zu den wichtigsten Zielgruppen für die nächsten Jahre zählen ihren Worten zufolge neben den immer noch mehrheitlich männlichen Reifenkäufern zunehmend auch Frauen und Familien. Der inhaltliche Fokus der neuen Kampagne auf weibliche und männliche Autofahrer mit und ohne Kinder in verschiedenen Fahrsituationen trage dieser Ausrichtung Rechnung. cm

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Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis von Motorradreifenmarken

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Selbst wenn im Zusammenhang mit Motorradreifen anders als bei Bereifungen für vierrädrige Fahrzeuge eigentlich so gut wie nie Begriffe wie Premium-, Qualitäts- und Budget- oder Low-Budget- bzw. sogar Low-Low-Budget-Segment zu hören sind und die Claims im deutschen Motorradreifenmarkt im Großen und Ganzen abgesteckt zu sein scheinen, hat sich die NEUE REIFENZEITUNG an einer Differenzierung der hierzulande den Ton angebenden Marktspieler basierend auf dem Preis-Leistungs-Verhältnis der jeweiligen Marken versucht. christian.

Jetzt auch in Österreich Euromaster-Fanchisesystem am Start

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Die Michelin-Handelskette Euromaster will ihre Expansion weiter vorantreiben und startet daher jetzt auch in Österreich ein Franchisesystem. Erste Reifenhändler sollen bereits Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt haben. “Wir möchten Marktanteile gewinnen und unsere Position als Nummer eins in Europa weiter stärken”, erklärt Alexis Garcin, Geschäftsführer von Euromaster Deutschland und Österreich.

“Mit dem Ausbau des Servicenetzes können wir zudem Kundenwünsche besser erfüllen”, meint er. In Deutschland hat der Aufbau des Franchisenetzes bereits im Frühjahr 2010 begonnen und sei durchgängig auf positive Resonanz gestoßen: Von den bisher akquirierten Partnern haben demnach fünf bereits ihre Betriebe auf Euromaster umgestaltet – weitere sollen in Kürze folgen. Neben den üblichen Komponenten eines Vertriebskonzeptes basiert das Franchisesystem der Handelskette vor allem auf drei Faktoren: Genannt werden in diesem Zusammenhang eine intensive und qualitative Betreuung, der Zugang zu Flotten- und Leasingkunden sowie als innovativ bezeichnete Marketingkonzepte.

“Die intensive Betreuung wird durch Vertriebsexperten sichergestellt, zu deren Aufgabe beispielsweise die Analyse und Bewertung der Betriebsabläufe in Verkauf und Werkstatt gehört. Ziel ist es, bisher ungenutzte Potenziale auszuschöpfen, hohe Qualitätsstandards zu sichern und damit einen monetären Mehrwert zu erzielen”, heißt es dazu vonseiten des Unternehmens. Hierfür stünden Benchmarks aus allen Bereichen von mehr als 1.

700 Servicecentern in Europa zur Verfügung. Über den Zugang zu Flotten- und Leasingkunden sollen die Franchisepartner nicht nur eine Absatzsteigerung an Reifen und Dienstleistungen erzielen können, sondern er ermögliche ihnen außerdem noch eine größere Nachfrage im Bereich Autoservice. Gleichzeitig würden die Franchisepartner vom “hohen Bekanntheitsgrad der Marke Euromaster in Österreich und Europa, vom attraktiven Corporate Design sowie von den innovativen und aufmerksamkeitsstarken Marketingkonzepten” profitieren können.

“Wir blicken mit vollem Optimismus auf die Zukunft und werden ab sofort den Partnern unser Know-how zur Verfügung stellen. So können wir gemeinsam unseren Erfolg sicherstellen”, so Garcin. cm.

“WdK-zertifizierter Reifenfachhandel” – Bald weniger ohne?

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WdK Flyer

Über sein Know-how insbesondere in Sachen Montage von UHP- bzw. Runflat-Reifen sollte der Reifenfachhandel an andere Marktteilnehmer (Autohäuser, Kfz-Werkstätten, Autofachmärkte, Onlinehandel etc.) verloren gegangenes Terrain zurückerobern können.

So lautet zumindest das Konzept, dem der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) das Wort redet.

Aber es gibt durchaus auch einen technischen Hintergrund dafür, in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (WdK) das Projekt “WdK-zertifizierter Reifenfachhandel” voranzutreiben.

Die bisherige Resonanz des Handels darauf bezeichnet BRV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler allerdings als “eher verhalten” und aus Sicht des Branchenverbandes “nicht ausreichend”. Vielleicht läutet aber die Anfang Dezember vom BRV vorgestellte und mit Unterstützung der WdK-Reifenhersteller Bridgestone, Continental, Goodyear/Dunlop, Michelin, Pirelli und Vredestein – Hankook, Kumho, Toyo und Yokohama zeigen sich laut Trends & Facts 6/2010 bislang lediglich interessiert bzw. prüfen eine etwaige Unterstützung noch – für dieses Frühjahr angekündigte PR-Kampagne diesbezüglich ja eine Wende ein bzw.

verleiht dem Ganzen neue Impulse. christian.marx@reifenpresse.

US-Automobilmarkt muss 2011 mit „gefühltem Abschwung“ rechnen

Gemäß einer Studie des Institutes für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen kehrt der US-Automobilmarkt strukturell auf das Niveau vor der großen Krise des Jahres 2009 zurück: Geländewagen und große Pick-ups sind demnach die Renner im US-Markt, während der Absatz von Kleinwagen und Hybridfahrzeugen als rückläufig beschrieben wird. Bis einschließlich November 2010 sollen die Neuwagenverkäufe in den Vereinigten Staaten insgesamt um 11,1 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum gestiegen sein. Dabei hätten die sogenannten Light Trucks – also vor allem von Geländewagen, Vans und Pick-ups – überdurchschnittlich stark um 18,1 Prozent zulegen können, wobei gleichzeitig der Verkauf von Hybridfahrzeugen um 7,6 Prozent gesunken sei.

“Das entspricht einem Marktanteil von nur noch 2,4 Prozent am Gesamtmarkt. Auch Kleinwagen verloren an Bedeutung: Ihr Marktanteil sank im Jahr 2010 um zwei Prozentpunkte auf nur noch 17,9 Prozent”, teilt das IFA mit Blick auf die ersten elf Monate des vergangenen Jahres mit. Für das Gesamtjahr 2010 wird der Studie zufolge für die USA mit 11,7 Millionen Neuwagenverkäufen gerechnet, was einem Zuwachs von 12,5 Prozent gegenüber 2009 entspräche.

Der Anstieg werde sich im Jahr 2011 aufgrund der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Situation aber verlangsamen, sodass für dieses Jahr zwölf Millionen Einheiten prognostiziert werden. “Die absehbare Wachstumsabschwächung dürfte im Markt als ein gefühlter Abschwung wahrgenommen werden”, sagt das IFA und rechnet mit einem wieder steigenden Preisdruck auf dem US-Markt und tendenziell sinkenden Gewinnmargen. Gestützt wird der US-Markt nach den Erkenntnissen des Institutes durch niedrige Finanzierungskonditionen und eine wieder stark zunehmende Fahrzeugfinanzierung für so bezeichnete “Subprime-Käufer”.