Es scheint beinahe so, als habe der Reifenhandel den Appell von Stephan Helm, Präsident des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV), bei der 2019er-Mitgliederversammlung der Branchenvertretung verinnerlicht. Da hatte der Geschäftsführer des seinen Namen tragenden Hamburger Reifenhandelsunternehmens „ein marktkonformes Preisniveau beim Service“ angemahnt. Soll heißen: Dienstleistungen sollten nicht zu günstig angeboten oder womöglich sogar als kostenlose Beigabe zum Produkt, an dem ohnehin mitunter nur wenig zu verdienen ist, verschleudert werden. Zumal der BRV wie schon im vergangenen Jahr und erneut basierend auf den Ergebnissen seines Betriebsvergleiches für den Zeitraum Januar bis Mai auch für 2020 ein steigendes Dienstleistungspreisniveau vermelden kann. „Der bundesweit durchschnittlich ermittelte Stundenverrechnungssatz (netto) lag bei 71,30 Euro und damit 2,4 Prozent über dem Vorjahreswert“, so der BRV. christian.marx@reifenpresse.de
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Nach einer angepassten Prognose für das Gesamtjahr hat die Delticom AG nunmehr auch ihre Kennzahlen für das zweite Quartal und damit für die erste Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres vorgelegt. Demnach hat der Internetreifenhändler von Januar bis Juni einen Umsatz in Höhe von 238,0 Millionen Euro erzielt entsprechend einem 16,4-prozentigen Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal für sich betrachtet sind die Verkaufserlöse demzufolge um 10,7 Prozent auf 145,0 Millionen Euro gesunken, wobei das Minus bereinigt um den Effekt aus Geschäftseinstellungen (Gourmondo Food GmbH/All you need GmbH sowie die Aktivitäten bei Autoersatzteilen/Ölen) mit sechs Prozent beziffert wird. In diesem Zusammenhang wird jedoch nicht zuletzt auch auf die vom Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) und der European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA) dokumentierte Nachfrageentwicklung im deutschen und europäischen Reifenersatzgeschäft verwiesen. Vor diesem Hintergrund berichtet der Onlinereifenhändler für das zweite Quartal ein EBITDA, das mit 3,8 Millionen Euro nicht nur fast doppelt (plus 99,4 Prozent) ausgefallen ist wie von April bis Juni 2019, sondern zugleich positiv ist im Vergleich zu den minus 5,3 Millionen Euro im ersten Dreimonatszeitraum dieses Jahres. cm
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2020/08/Reifenonlinehandel.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2020-08-14 12:12:592020-08-14 12:12:59Ein Zehntel weniger Delticom-Quartalsumsatz, aber fast verdoppeltes EBITDA
Obwohl sich der Reifenhandel beim jüngsten sogenannten Branchenbarometer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) für das dritte Quartal sogar in leicht besserer Stimmung präsentiert hat als für die drei Monate zuvor: Die Corona-Krise hat nicht nur in den Absatzzahlen der Branche ihre Spuren hinterlassen, sondern genauso in weiteren Kennzahlen des Handels. Das zeigen zumindest die Ergebnisse des BRV-Betriebsvergleiches für den Zeitraum Januar bis Mai. „Die Gesamtumsätze sinken im Jahresvergleich um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Roherträge stehen ebenfalls unter Druck und sanken im Gesamtdurchschnitt um 4,7 Prozent. Die Kosten nehmen gesamt betrachtet zu“, wie es in der aktuellen Analyse dazu heißt. cm
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Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie passt die Delticom AG ihre Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr an. Demnach geht man bei dem Internetreifenhändler nunmehr einerseits davon aus, 2020 Verkaufserlöse irgendwo im Bereich von 550 bis 570 Millionen Euro erzielen zu können. Bisher hatte man diesbezüglich von einem Wert zwischen 600 und 630 Millionen Euro […]
Nach den vorläufigen Zahlen zu den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres liegt nun die Continental-Halbjahresbilanz 2020 vor. Diese bzw. die Entwicklung des Konzerns falle – wie anlässlich dessen einmal mehr betont wird – trotz eines als historisch schwach bezeichneten zweiten Quartals besser aus als die der Märkte, in denen das Unternehmen aktiv ist. Habe der von April bis Juni erzielte und um Konsolidierungskreis- sowie Wechselkursveränderungen bereinigte Konzernumsatz bei 6,6 Milliarden Euro und damit um gut 41 Prozent unter dem des Vorjahresquartals gelegen, sei die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nach vorläufigen Daten im zweiten Quartal um rund 45 Prozent zurückgegangen, wie quasi als Beleg dessen angeführt wird. Doch selbst wenn der Umsatz um ein paar Prozentpunkte weniger als die Fahrzeugproduktion gesunken sein mag, hat das Unternehmen dennoch ein negatives Nettoergebnis nicht verhindern können: Zwar ist das deutsche Unternehmen diesbezüglich nicht ganz so stark ins Minus gerutscht wie Goodyear, aber netto schlägt dennoch ein Verlust von 741,1 Millionen Euro zu Buche fürs zweite Quartal respektive einer in Höhe 448,8 Millionen Euro fürs erste Halbjahr. Angesichts dessen hat Conti sich bekanntlich eine erhöhte Kostendisziplin auferlegt mit reduzierten Investitionen, verringerten Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie nicht zuletzt Anpassungen beim Personal. cm
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Kommende Woche wird Continental seine diesjährige Hauptversammlung in virtueller Form abhalten, wobei der Konzern die Rede seines Vorstandsvorsitzenden Dr. Elmar Degenhart anlässlich dessen bereits vorab veröffentlicht hat. In dem gut 20-seitigen Manuskript schimmert einerseits einiges an Optimismus à la „Wir schaffen das“ durch, andererseits werden die Herausforderungen jedoch nicht kleingeredet, mit denen sich Conti wie die Zulieferindustrie insgesamt konfrontiert sieht. Deren Lage und damit nicht zuletzt die eigene wird ganz allgemein schon seit 2019 als „sehr angespannt“ beschrieben, wie es mit Blick auf das vergangenen Herbst schon auf den Weg gebrachte Konzernprogramm „Transformation 2019-2029“ heißt. Über eine verstärkte Ausrichtung auf Zukunftstechnologien inklusive Stellenabbau soll es Conti wettbewerbs- und zukunftsfähig halten. „Fast 3.000 Arbeitsplätze weltweit haben wir bereits so verändert“, wie Degenhart es mit Blick auf Letzteres formuliert. Und jetzt komme Corona noch dazu und habe der Autoindustrie das historisch schwächste Quartal seit 1945 beschert. Insofern müsse man nun eine „Corona-Brücke“ in die Zukunft bauen bzw. über das bereits Beschlossene hinaus noch mehrere Hundert Millionen Euro zusätzlich einsparen. „Wir versuchen, jetzt schnell und wirksam voranzukommen. Bei aller Mühe gilt: Es ist möglich, dass wir betriebsbedingt kündigen müssen. Aber: Das ist für uns nur das letzte Mittel“, wie Degenhart in diesem Zusammenhang einmal mehr Klartext redet. cm
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2020/07/Degenhart-Dr.-Elmar.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2020-07-09 12:43:062020-07-09 12:43:06Schon fast 3.000 Conti-Arbeitsplätze „verändert“ – und jetzt noch Corona
Schon im ersten Quartal hatten Hersteller und Handel weniger Reifen sowohl im deutschen Ersatzgeschäft als auch im europäischen Markt absetzen können. Mit Blick auf die Ergebnisse seines jüngsten sogenannten Branchenbarometers ist der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) dennoch zu dem Schluss gekommen, dass der „Reifenhandel nicht so stark von der Corona-Pandemie betroffen“ sei. Was im Vergleich mit anderen Branchen – Hotel-/Gaststättengewerbe, Reiseanbieter etc. – richtig sein mag, ist jedoch nicht gleichbedeutend damit, dass die Krise nicht doch Spuren hinterlassen hätte aufseiten des Handels. Aber wie heißt es so schön: Alles ist relativ. Ungeachtet dessen dominiert hinsichtlich der Absatzentwicklung im deutschen Reifenersatzgeschäft sowohl beim Sell-out (Handel an Verbraucher) als auch beim Sell-in (Industrie an Handel) für die ersten fünf Monate des Jahres eine Farbe: Der Markt präsentiert sich durchgängig in Rot, das je Produktsegment jedoch mal mehr und mal weniger satt ausfällt. christian.marx@reifenpresse.de
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2020/06/Reifenersatzmarkt-Deutschland-Januar-Mai-2020.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2020-06-23 10:39:262020-06-23 10:39:26Alles ist relativ, aber rot – Corona-Einfluss aufs deutsche Reifenersatzgeschäft
Die RSU GmbH hat den sogenannten „Felgomat“ auf seiner Onlinehandelsplattform TyreSystem erweitert. Demnach sind dem Räderkonfigurator mehr als 25.000 standardisierte Fahrzeugbilder hinzugefügt worden. Zudem bietet das Unternehmen ihn seinen Kunden nunmehr in zwei verschiedenen Versionen an: Neben der kostenpflichtigen, im jederzeit monatlich kündbaren Abo verfügbaren „Pro“-Variante gibt es jetzt auch eine für TyreSystem-Kunden kostenlose „Basic“-Ausführung, wobei die eine wie die andere das gesamte TyreSystem-Felgensortiment zur virtuellen Anprobe zur Verfügung stellt. Wie es weiter heißt, hätten dadurch alle Nutzer der Plattform insofern nun die Möglichkeit, jede beliebige Felge aus dem Sortiment auf ein bereits hinterlegtes Fahrzeugbild in verschiedenen Standardfarben zu montieren, sofern die Felgensuche über die Schlüsselnummer oder Fahrzeugauswahl begonnen wird. cm
Mit dem „Felgomat Basic“ sollen TyreSystem-Kunden kostenlos jedes passende Felgenmodell virtuell auf ein standardisiertes Fahrzeugbild montieren können (Bild: RSU)
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Als Folge der COVID-19-Krise erwartet die Beratungsgesellschaft AlixPartners eine Marktbereinigung in der Automotive-Industrie. Demnach soll die Konsolidierung der Branche nach einer Phase reduzierter Fusions- und Akquisitionsaktivitäten nun wieder ein wenig schneller voranschreiten – nicht zuletzt aufgrund von Übernahme im Zuge von Corona in Not geratener Unternehmen. Diesen Prozess würden letztlich nur die finanz- und innovationsstarken Hersteller und Zulieferer überstehen, heißt es. Bei alldem droht der Branche jedoch nicht nur aufgrund der rückläufigen Nachfrage nach Neufahrzeugen im Zuge der Pandemie Ungemach. Das Beratungsunternehmen Deloitte verweist in diesem Zusammenhang auf eine ungeachtet dessen nach wie vor fortschreitende Transformation im Automotive-Geschäft durch solche Megatrends wie Konnektivität, autonomes Fahren Carsharing oder alternative/elektrische Antriebe. Demnach sei allein vor dem CASE-Hintergrund – das Kürzel steht bekanntlich für Connected, Autonomous, Shared, Electric – mit einem „deutlichen Umsatzrückgang“ im Aftersales zu rechnen, weil beispielsweise Elektroautos weniger Wartung benötigten oder moderne Fahrerassistenzsysteme bzw. gar selbst fahrende Autos Unfälle verringerten und damit die Anzahl nötiger Reparaturen. cm
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Mit der Entwicklung und Einführung einer entsprechenden Cloud-Lösung will die RTS Räder Technik Service GmbH Reifenservicebetriebe zukünftig noch besser beim Thema Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) unterstützen. Dazu hat das Unternehmen aus Vettweiß den ebenfalls in Deutschland ansässigen IT-Dienstleister Efleetcon GmbH als Partner mit an Bord geholt mit dem Ziel, eine vollständig kabellose Anbindung der RTS-Programmier- und -Diagnosegeräte „Sensor AID 4.0“ für den Pkw-Bereich bzw. „Truck Sensor AID 4.0“ für das Nutzfahrzeugsegment an Warenwirtschaftssysteme des Reifenfachhandels zu ermöglichen. In Sachen Digitalisierung aller Daten rund um das Komplettrad hatte RTS zwar schon bei der Einführung von „Sensor AID 4.0“ eine kontaktlose Programmierung der RDKS-Sensoren als Standardfunktion vorgesehen genauso wie die jeweils aktuellsten Fahrzeugdaten über kostenlose Firmwareupdates wireless – also ohne Kabelanbindung an einen PC – auf das Gerät übertragen werden können. Doch jetzt soll eine weitere „Lücke“ geschlossen werden. Denn bisher war zur Übertragung vom Gerät aufgenommener Daten an die „Tire Information Management“ (TIM) genannte PC-Software noch eine kabelgebundene Verbindung nötig. „Mit der Entwicklung und Einführung der neuen ‚RDKS.cloud‘ wird demnächst auch dieser Schritt wegfallen“, verspricht RTS. cm
Die Server, auf denen die von RTS gemeinsam mit Efleetcon entwickelte Cloud-Lösung in Sachen RDKS läuft, sollen in Deutschland stehen und nicht nur in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit überzeugen, sondern auch mit Blick auf Datensicherheit/Privatsphäre größtmöglichen Schutz bieten (Bild: RTS)
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