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Schmiergeldzahlungen durch Bridgestone-Verantwortliche

Die internationalen Untersuchungen zu Kartellverstößen bei Schläuchen für den maritimen Einsatz haben bei betroffenen Unternehmen auch interne Recherchen ausgelöst. Dabei hat Bridgestone herausgefunden, dass Manager des Unternehmens Zahlungen an externe Agenten geleistet haben, die diese möglicherweise an behördliche Mitarbeiter weitergeleitet haben. Derartige Vorgehensweisen seien mit den geschäftlichen Prinzipien und den Werten des Unternehmens nicht vereinbar, Bridgestone entschuldigt sich dafür, leitet die Untersuchungsergebnisse an die zuständigen Instanzen weiter und kooperiert auch mit den entsprechenden US-Stellen.

Möglicherweise ist das Gesetz gebrochen worden, nicht nur hinsichtlich eines unfairen Wettbewerbsverhaltens. Auch hinsichtlich anderer von Bridgestone vertriebener Produkte sind bei den internen Recherchen Unregelmäßigkeiten aufgefallen, die weiter verfolgt werden und wobei eine Ausweitung der Untersuchungen möglich ist. Zu den Konsequenzen des kartellrechtlichen Verfahrens gehört, dass Bridgestone keine weiteren Aufträge für maritime Schläuche mehr annimmt, sich also aus diesem Geschäftsfeld – unter Beibehaltung noch aktuell erforderlicher Serviceleistungen – zurückzieht und die Einheit „International Engineered Products“ auflöst.

Synthetikkautschukbranche im Visier der Kartellbehörden

Die Europäische Kommission hat über die Konzerne Bayer und Zeon (Japan) Geldbußen in Höhe von insgesamt 34,23 Millionen Euro verhängt, weil diese die Preise für Nitrilkautschuk (NBR) abgesprochen haben. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes: „Dies ist die vierte Kartellentscheidung in der Synthetikkautschukbranche in drei Jahren. Ich hoffe, dass es auch die letzte sein wird.

Die Abnehmer von synthetischem Kautschuk sollen wissen, wie viel sie diese Kartelle gekostet haben. Und die Aktionäre sollen wissen, wie viel sie diese Geldbußen kosten werden.“ NBR ist ein synthetischer Kautschuk, der durch Copolymerisation von Acrylnitril und Butadien gewonnen wird und vor allem in der Automobilindustrie für Öl- und Kraftstoffschläuche, Dichtungen, Dichtungsringe und für Wasserbehandlungsanlagen verwendet wird.

Ex-Phoenix-Manager von der Vergangenheit eingeholt

Uwe Bangert, Geschäftsführer der Haendler & Natermann GmbH (Hann. Münden), wurde von seinem Arbeitgeber freigestellt und von allen weiteren Funktionen in der Unternehmensgruppe entbunden, so die HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine) vor einigen Tagen. Ein Firmensprecher habe diesen Schritt gegenüber der Zeitung mit „der Einleitung kartellrechtlicher Erhebungen durch US-Behörden im Rahmen seiner früheren Tätigkeit bei der damaligen Phoenix AG in Hamburg“ begründet.

Mitarbeiter von Conti-Tochter bekennen sich schuldig

Die britische Dunlop Oil and Marine (Grimsby) ist eine Tochtergesellschaft von ContiTech und in die Ermittlungen um ein internationales Kartell hinsichtlich Preisabsprachen für Schläuche im maritimen Einsatz verwickelt. Jetzt haben laut Bloomberg zwei bereits im Mai verhaftete leitende Mitarbeiter des Unternehmens angekündigt, sich vor dem zuständigen Gericht in Houston (Texas/USA) schuldig bekennen zu wollen. Der ehemalige Geschäftsführer von Dunlop Oil and Marine akzeptiert eine Haftstrafe von zwei Jahren und eine Geldstrafe von 100.

000 US-Dollar, der ehemalige Verkaufs- und Marketingdirektor von 20 Monaten und 75.000 Dollar Geldstrafe. Beide hoffen, ihre Haftstrafen in Großbritannien verbüßen zu dürfen, müssen allerdings auch fürchten, für ihre Vergehen noch innerhalb der Europäischen Union angeklagt zu werden.

Japanische Behörden zerschlagen Schlauchkartell

Es wird vermutet, dass Yokohama geständig war und mit den japanischen Kartellbehörden (FTC) bei der Beschaffung von Beweisen für Preisabsprachen bei marinen Schläuchen kooperiert hat, so dass dieses Unternehmen aufgrund der Kronzeugenregelung glimpflich davon kommen dürfte. Dagegen hat die Fair Trade Commission den Bridgestone-Konzern sowie die ContiTech-Tochter Dunlop Oil & Marine (Großbritannien), eine Trelleborg-Firma in Frankreich, Parker ITR und Manuli Rubber Industries (beide Italien) aufgefordert, das seit 1999 bestehende Kartell umgehend zu beenden. Über die Höhe etwaiger Strafen wurde noch nichts bekannt, es ist jedenfalls das erste Mal überhaupt, dass die FTC in dieser Weise auch gegen ausländische Firmen vorgeht.