Beiträge

Motorradreifen aus Hannover: Continental ambitioniert

20666 2284

Die Continental AG will sich verstärkt im Bereich Motorradreifen engagieren und zukünftig auch in der Erstausrüstung mitmischen. Bislang konzentrierten sich die Hannoveraner vor allem auf Pkw-, Lkw- und Industriereifen. Das soll nun alles anders werden.

Dabei mag die Tatsache, dass die Geschäftseinheit Zweiradreifen seit 1. Januar diesen Jahres dem Konzernbereich Pkw-Reifen zugerechnet wird und nicht mehr – wie zuvor – zu den Nutzfahrzeugreifen zählt, nur als ein Indiz für das wieder erstarkte Interesse am Motorradreifenmarkt gewertet werden. In der vergangenen Saison konnte Continental nach eigenen Angaben ein Umsatzplus von immerhin 50 Prozent bei den Motorradreifen erreichen, und der Einstieg in das Radialreifen-Segment mit dem „ContiForce“ markiert laut Jörg Essiger, Leiter Marketing Motorradreifen bei den Hannoveranern, einen weiteren Schritt auf dem eingeschlagenen Weg.

Der neue Zweiradreifen wurde bereits im Herbst letzten Jahres im Rahmen der Intermot München der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde, die offizielle Präsentation für die Fachpresse fand Mitte Mai auf dem Contidrom statt. „Mit dem ContiForce haben wir ein Produkt mit ausgezeichneten Fahreigenschaften und sehr günstigem Preis im Angebot“, erklärt Essiger. „Der Preis liegt etwa zehn bis 15 Prozent unterhalb dem unserer Wettbewerber“, so der Marketingleiter weiter.

Seinen Aussagen zufolge ist der Reifen besonders gut für Sporttourer und für Fahrer von Naked Bikes geeignet, doch auch richtige Sportler könnten mit dem ContiForce ihr ganzes Leistungsspektrum zeigen. Wer weiß, vielleicht wagen sich die Hannoveraner mit ihrem nächsten neuen Motorradreifen ja sogar in das Segment der reinrassigen Sportmaschinen vor. Schließlich will der Reifenhersteller wahrscheinlich schon im kommenden Jahr mit einer weiteren Neuentwicklung im Bereich Motorradreifen nachlegen.

Neuer Motorradreifen aus dem Hause Michelin

Mit dem neuen „Pilot Sport HPX“ (Horse Power Xtreme) will Michelin in der kommenden Zweiradsaison durchstarten. Zwar ist der Reifen, der schon im Rahmen der Intermot München vorgestellt wurde, mit dem gleichen Profil ausgestattet wie der „Pilot Sport“. Die Entwickler haben jedoch die Karkasse überarbeitet, womit den gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Leistung und Gewicht solcher Maschinen wie der Suzuki GSX-R 1300 Hayabusa oder der Kawasaki ZX12-R Rechnung getragen werden soll.

Im Westen nicht viel Neues – „Motorräder 2001“ in Dortmund

Regelmäßig Anfang März ist Dortmund Schauplatz von Europas größter jährlich stattfindender Motorradmesse. Über 400 Aussteller zeigten vom 28. Februar bis zum 4.

März die Neuheiten der Saison, von flotten 50er- oder 125er-Rollern, die auch mit Autoführerschein gefahren werden dürfen, bis zum komfortablen Supertourer standen über 1.000 Maschinen in den acht Messehallen. Und auf der Reifenseite? Einzig am Dunlop-Stand gab es etwas zu entdecken, was auf der Intermot im Herbst letzten Jahres noch nicht ausgestellt gewesen war: Der aus dem Renneinsatz abgeleitete Supersport-Pneu D208 GP, der voraussichtlich noch in diesem Jahr eingeführt werden soll.

Alle anderen Reifenhersteller zeigten wie in München ihre aktuellen Modelle für die neue Zweiradsaison, soll heißen: Metzeler hatte das Duo „ME 330″/“ME 550“ und den „Rennsport“ mit im Gepäck, der Mutterkonzern Pirelli zeigte wiederum den „Supercorsa“, den „MT 450“ und die Rollerreifen „EVO 21/22 Scooter“ bzw. „GTS 23/24 Scooter“ und Michelin unter anderem die relativ jungen „Pilot Sport HPX“, „Macadam 100X“ oder „Commander“. Besonders kämpfen will Bridgestone, die aktuelle Nummer zwei im Motorradreifengeschäft, in diesem Jahr.

Mit neuen Marketingprogrammen soll dafür gesorgt werden, dass der „blaue Elefant den Rüssel hängen lässt“. So die Anspielung im Rahmen der letzten Bridgestone-Jahreskonferenz auf die derzeit in diesem Segment immer noch vorn liegende Metzeler. Ob es diesmal gelingt? Schließlich wollten der Reifenhersteller schon im vergangenen Jahr an Metzeler vorbeiziehen, allein geglückt ist es letztendlich nicht – trotz relativ vieler aktueller Produkte wie dem „BT 010“, „BT 020“ oder „BT 001 Racing“.

Dem „Überholmanöver“ hinderlich waren vielmehr die Lieferengpässe mit denen Bridgestone im zurückliegenden Jahr zu kämpfen hatte. Aber so bleibt die Spannung im Motorradreifenmarkt wenigstens für die aktuelle Saison erhalten..