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Nokian nimmt nach Vollbremsung wieder Fahrt auf – Quartalsbericht

Nokian Tyres kann sich langsam aus dem tiefen Russland-Loch befreien, in das der Hersteller im vergangenen Jahr gefallen war. Hatte der finnische Hersteller, der sehr stark vom russischen Reifenmarkt abhängt, im vergangenen Jahr einen unvergleichlichen Umsatzrückgang von über 26 Prozent hinnehmen müssen, so konnte Nokian Tyres im ersten Quartal dieses Jahres wieder deutlich an Fahrt aufnehmen: Der Umsatz stieg um 18,1 Prozent auf 183,8 Millionen Euro. “Die Stömung hat sich geändert, auch wenn ein ruhiges Segeln immer noch nicht möglich ist”, kommentierte Nokians President und CEO Kim Gran die jüngsten Ergebnisse.

Immerhin: “Die Nachfrage auf Nokian Tyres’ Kernmärkten beginnt sich wie erwartet zu erholen und unsere Umsätze und Ergebnisse verbesserten sich wie geplant.” Gerade in Russland konnte Nokian Tyres seinen Umsatz im ersten Quartal um 42,7 Prozent auf 46,8 Millionen Euro steigern, wobei die Verkäufe in den anderen GUS-Staaten aber von 16 auf 3,5 Millionen Euro einbrachen. Operativ schloss Nokian Tyres das Quartal mit einem Gewinn von 21,1 Millionen Euro ab (Vorjahr: -2,7 Millionen Euro), und unterm Strich errechnet der finnische Reifenhersteller einen Nettogewinn von 20,1 Millionen Euro nach einem Verlust von 10,4 Millionen Euro im Vergleichsquartal.

CGS Tyres eröffnet Verbindungsbüro in Moskau

Im Einklang mit der langfristigen Wachstumsstrategie hat CGS Tyres nun in Moskau ein Verbindungsbüro eröffnet. Die Präsenz vor Ort erlaube nicht nur einen verbesserten Zugang zum russischen Markt, sondern von dort aus werden auch die Märkte in den GUS-Staaten betreut, wie das Unternehmen dazu schreibt. Eigener Aussage zufolge wolle CGS Tyres einer der führenden Anbieter von Landwirtschafts-, Industrie- und EM-Reifen werden in Russland.

Reifenmarkt Europa: Die Michelin-Zahlen zeigen auf Erholung

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Der europäische Reifenmarkt zeigte im Juni bereits den dritten Monat in Folge einen nicht zu übersehenden Auwärtstrend. Danach lagen zwar die Absätze bei Pkw- und Lkw-Reifen auf den Erstausrüstungs- und Ersatzmärkten im Juni immer noch unter Vorjahresniveau. Gerade bei Lkw-Reifen gibt es hier noch dramatische Zahlen mit einem Minus von 70,2 Prozent in der Erstausrüstung und 20,5 Prozent auf dem Ersatzmarkt.

Aber die Zeichen stehen auf Wandel, so die Zusammenfassung der neuesten und von Michelin veröffentlichten Marktzahlen. Bei Pkw-Reifen sieht es in Europa sogar überaus positiv aus – den Umständen entsprechend. Der europäische Pkw-Reifenersatzmarkt lag im Juni nur deshalb noch 9,5 Prozent unter Vorjahresniveau, da die GUS-Staaten mit einem Minus von 38,7 Prozent die Bilanz belasten.

Produktionskürzungen/Stellenstreichungen bei Nokian Tyres geplant

Als Folge der gesunkenen Nachfrage nach Reifen hat der finnische Hersteller Nokian Tyres neue Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite bezüglich weiterer Produktionskürzungen sowie der möglichen Entlassung von rund 450 Mitarbeitern – 350 in der Produktion, 100 in Büro bzw. Verwaltung – seines Stammwerkes in Nokia aufgenommen. Demnach ist geplant, dort den Ausstoß von derzeit etwa sechs Millionen Pkw-Reifen auf rund 4,5 Millionen Einheiten zu reduzieren.

Dazu soll das Arbeitszeitmodell der Fabrik angepasst werden, sodass zukünftig nicht mehr in drei Schichten und an sieben Tagen in der Woche gearbeitet wird, sondern der Dreischichtbetrieb stattdessen nur noch an fünf Tagen der Woche aufrechterhalten wird. Nokian verspricht sich von dieser Maßnahme eine Senkung der Kosten an dem Standort um rund 30 Millionen Euro. “Das Werk in Nokian wird sich auf die Produktion solcher Reifen konzentrieren, die in den nordischen und den westeuropäischen Ländern benötigt werden, während die in Russland gefertigten Reifen vor allem im russischen Markt bzw.

weiteren Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) abgesetzt und nur teilweise in andere Länder exportiert werden. Wir können die Kapazität unserer Werke schnell wieder erhöhen, wenn sich der Markt wieder erholt hat”, sagt Kim Gran, CEO und President von Nokian Tyres..

Pirelli unterzeichnet Absichtserklärung für russisches Joint Venture

Pirelli & C. SpA und die State Corporation for Assistance to Development, Production and Export of Advanced Technology Industrial Product „Russian Technologies“ haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach beide Seiten die Gründung eines Joint Ventures anstreben mit dem Ziel, ebenso Pkw- Llkw- und Lkw-Reifen wie Stahlkordverstärkungen und in Automobilen verwendete Filteranlagen in Russland und der GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) zu fertigen und zu vertreiben. „Russian Technologies” und Pirelli haben sich demnach eine Frist bis zum 30.

September 2008 gesetzt, bis zu der in exklusiven Konsultationen das endgültige Vertragswerk rund um das geplante Gemeinschaftsunternehmen festgezurrt werden soll. Angestrebt wird dabei offensichtlich eine gleichberechtigte Partnerschaft, bei der Pirelli eigenen Angaben zufolge allerdings die Verantwortung für die Entwicklung der Geschäftsstrategie sowie die Leitung des unter dem Markennamen Pirelli im Markt agierende Joint Ventures übernimmt. In der Unterzeichnung der Absichtserklärung sieht Pirelli-Chairman Marco Tronchetti Provera einen „ersten Schritt, um eine wichtige industrielle Präsenz der Pirelli-Gruppe in Russland zu etablieren”.

Erstausrüstung Pkw-Reifen: 30 % Marktanteil für Conti in Europa

Eigenen Angaben zufolge konnte die Continental AG im vergangenen Jahr ihren Marktanteil in der europäischen Pkw-Reifenerstausrüstung weiter steigern. Inzwischen bereife man 30 Prozent aller Pkw in Europa, heißt es. Und in den USA sollen rund 16 Prozent aller Pkw mit Reifen des Konzerns vom Band rollen, der 2007 wie er selbst sagt weltweit 42,5 Millionen Pkw-, SUV- und 4×4-Reifen und damit rund vier Prozent mehr als 2006 an Fahrzeughersteller verkaufen konnte.

Besonders erfolgreich – meint Nikolai Setzer, Leiter der weltweiten Erstausrüstungsaktivitäten mit Pkw-Reifen von Continental – sei das Geschäft in Europa gelaufen. Nachdem die Division Pkw-Reifen seinen Worten zufolge im Jahr 2005 rund 24 Millionen Einheiten an die europäische Fahrzeugindustrie liefern konnte, waren es 2006 dann schon 25 Millionen und 2007 bereits über 27 Millionen Reifen. „Hier konnten wir trotz der stagnierenden Nachfrage dank des hohen Exportanteils der europäischen Fahrzeughersteller weiter zulegen“, berichtet er unter Verweis darauf, dass man auch in Südafrika und in der Region der ehemaligen Sowjetunion Marktanteile habe dazugewinnen können.

„Damit haben wir unseren Ruf, besonders gut in der Zusammenarbeit mit den Fahrzeugherstellern zu sein, ein weiteres Mal bestätigt“, ist Setzer überzeugt. An dem starken Wachstum der asiatischen Hersteller hat man demnach ebenfalls partizipiert und beispielsweise seine Lieferungen an Honda im letzten Jahr verglichen mit 2006 verdreifacht. „Auch in den Vereinigten Staaten sind wir mit den Marken Continental und General Tire mit rund zwölf Millionen verkauften Pkw-Reifen in der Erstausrüstung gut unterwegs“, ergänzt Setzer.

Michelin erhöht Reifenpreise in Europa

Der Reifenhersteller Michelin hat für den europäischen Markt Preisanhebungen für seine Pkw-, Llkw-, Lkw- sowie Landwirtschaftsreifen angekündigt. Als Grund dafür werden gestiegene Kosten aufseiten der für den Reifenbau benötigten Rohmaterialien genannt. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, werden Pkw- und Llkw-Reifen demnach um 3,5 Prozent teurer.

In Großbritannien und den zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS, ein Zusammenschluss verschiedener Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR) gehörenden Ländern werden die Preise in diesen beiden Produktsegmenten allerdings sogar um sieben bzw. sechs Prozent angehoben, um – wie es heißt – zusätzliche negative Wechselkurseffekte zwischen dem Euro und den jeweiligen Landeswährungen kompensieren zu können. Deshalb werden Lkw-Reifen in Kontinentaleuropa auch um 3,9 teurer, während sie in Großbritannien gleich um 8,7 Prozent zulegen sollen.

Ähnlich sieht es bei den Landwirtschaftsreifen aus, für die Michelin im Zusammenhang mit den angekündigten Preissteigerungen in Abhängigkeit von der Marke und der jeweiligen Region in Europa eine Spanne zwischen zwei und fünf Prozent nennt, während die Preise in Großbritannien wiederum deutlich stärker ansteigen werden. Für dieses Marktsegment müssen sich die Briten auf ein Plus zwischen sechs und neun Prozent einstellen. Umgesetzt werden die Preisanpassungen laut Michelin zwischen dem 15.

März und dem 1. Juli in Abhängigkeit von dem jeweiligen Land bzw. der Reifenart.

Russisches Jointventure zwischen Nokian und Amtel

Der finnische Reifenhersteller Nokian Tyres und die russische Amtel Holding wollen ein Jointventure zur Produktion und Vermarktung von Premiumreifen in Russland und der GUS-Staatengemeinschaft gründen. Das neue Unternehmen, an dem beide Firmen zu je 50 Prozent beteiligt sind, soll Reifen der Marken Nokian und Nordman fertigen. 2004 – so die Planungen – werden die ersten Nokian-Reifen das zum Jointventure gehörende Werk in Voronezh verlassen.

Das Erreichen der maximale Produktionskapazität von jährlich etwa drei Millionen Reifen wird für das Jahr 2007 erwartet. Insgesamt will man rund 110 Millionen US-Dollar in das Werk investieren, 38 Millionen davon allein im ersten Jahr..