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Im Oktober wieder VDI-Tagung „Reifen – Fahrwerk – Fahrbahn“

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Dieses Jahr findet in die VDI-Tagung „Reifen – Fahrwerk – Fahrbahn“ zum mittlerweile elften Mal in Hannover statt. Bei der für den 23. und 24.

Oktober 2007 geplanten Veranstaltung soll es diesmal insbesondere um das Spannungsdreieck Kosten, Technologie und Umwelt gehen, wozu vor allem die aktuell diskutierten Fragestellungen der Elektronifizierung, der zunehmenden Integration von Entwicklungsprozessen wie auch die Themen Emission und Produktionsglobalisierung gezählt werden. Entsprechende Vortragsvorschläge von Experten aus den Bereichen Reifen, Fahrwerk und Fahrbahn – Beiträge in englischer Sprache sind ausdrücklich willkommen – können noch bis zum 10. April unter der Internetadresse www.

vdi.de/tires2007 eingereicht werden. Dort sind auch weiterführende Informationen zu der Veranstaltung abrufbar, die wie beim letzten Mal von einer parallelen Fachausstellung begleitet wird.

„DynaFlexPro/Tire“ für dynamische Echtzeitfahrzeugsimulationen

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Maplesoft (Waterloo, Ontario/Kanada) zählt sich zu den führenden Unternehmen in Sachen Entwicklung und Bereitstellung interaktiver Mathematiksoftware. Zum Produktsortiment gehört unter anderem die „Maple“ genannte Software, die Angaben der Kanadier zufolge zum Lösen komplexer mathematischer Aufgaben und zur Erstellung ausführbarer technischer Dokumente verwendet werden kann. Darauf basiert beispielsweise ein „DynaFlexPro“ genanntes Tool zur Modellbildung und Simulation der Dynamik komplexer mechanischer Mehrkörpersysteme.

Für dieses Tool hat Maplesoft im vergangenen Jahr auch ein Reifenmodul unter der Bezeichnung „DynaFlexPro/Tire“ vorgestellt, das eine vollständige dynamische Fahrzeugsimulation ermöglichen und darüber hinaus noch die physikalische Modellbildung der drei wichtigsten Reifenkraftmodelle auf dem Markt (Fiala, Calspan und Pacejka Magic Formula) beherrschen soll. „Die Benutzer müssen keine Näherungswerte für die Reifenparameter liefern, sondern lediglich die Modelldaten der Luftreifen eingeben, um das Fahrzeugverhalten zu simulieren, unabhängig vom Reifenkraftmodell. Kinematische Größen wie Schräglaufwinkel, Längsschlupf und Neigungswinkel werden als optimierte Rechensequenzen abgeleitet“, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Luftlosreifen für das US-Militär

Mit Fördermitteln des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums in Höhe von elf Millionen US-Dollar soll ein Team von Ingenieuren an einer Bereifung für Militärfahrzeuge arbeiten, die – vergleichbar mit Michelins Tweel – ohne Luft auskommt. Dies könne beispielsweise helfen, das Leben von im Irak stationiert Soldaten zu retten. Denn ein Luftverlust in den Reifen etwa durch Granatsplitter oder Beschädigungen der Pneus durch Schüsse trete prinzipbedingt nicht auf, sodass die Mobilität damit bereifter Fahrzeuge nicht beeinträchtigt werde, heißt es in amerikanischen Medienberichten.

Demnach werden die Reifen, die sich bei dem Unternehmen Resilient Technologies noch im Entwicklungsstadium befinden sollen, statt mit Luft mit einem komprimierten Polymer oder Plastik befüllt. Aussagen von Ali Manesh, Chief Technology Officer bei dem Unternehmen, unterscheiden sich die neuartigen Reifen hinsichtlich ihrer sonstigen Einsatzeigenschaften nicht von konventionellen. Er erster Prototyp sei bereits gebaut, sagt er.

Resilient ist ein privates Forschungsunternehmen, das 2005 gemeinschaftlich von der Augusta Systems Inc. (West Virginia), der American Science and Technology Corp. (Chicago) sowie der WADAL Plastics Inc.

(Medford, Wisconsin) gegründet wurde. Laut einem Firmensprecher will man sich die Erfindung patentieren lassen und langfristig auch im nicht militärischen Segment kommerziell vermarkten..

RWTH arbeitet an „intelligentem Reifen“

Wissenschaftler des Instituts für Kraftfahrwesen (ika) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen arbeiten derzeit in Kooperation mit elf internationalen Partnern aus Industrie und Forschung an einem so genannten „intelligenten Reifen“. Er soll unter anderem in der Lage sein, den Reibbeiwert der Fahrbahnoberfläche bestimmen zu können. Laut dem Bericht des Magazins RWTHinsight trägt das Projekt den Namen „Friction” und wird von der Europäischen Union im so genannten sechsten Rahmenprogramm „Information Society Technologies” über drei Jahre gefördert.

„Unser gemeinsames Ziel ist, mithilfe eines Sensorennetzwerks am Auto und verschiedener Fahrerassistenzen die Verkehrssicherheit zu erhöhen”, werden in dem Bericht des Blattes Aussagen des ika-Oberingenieurs Harald Goertz wiedergegeben. Es gehe den beteiligten Wissenschaftlern darum, mittels Sensorik nicht nur Luftdruck oder Temperatur zu messen, sondern auch darum, welche Kräfte auf den Pneu wirken..

Apollo Tyres denkt über deutsche F&E-Einrichtung nach

Der Reifenhersteller Apollo Tyres ist immer für eine Schlagzeile gut. Der indische Marktführer verfolgt derzeit eine äußerst expansive Unternehmensstrategie und will nun eventuell sogar eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in Deutschland installieren. Wie Geschäftsführer Onkar S.

Kanwar gegenüber indischen Medien erklärte, würde eine entsprechende Einrichtung nicht nur die bereits bestehenden Beziehungen zur Universität Leipzig verstärken, sondern könnte darüber hinaus eben auch dabei helfen, Produkte für den anspruchsvollen deutschen und europäischen Markt zu fertigen. Apollo Tyres beginnt derzeit gerade damit, die ersten Reifen über den holländischen Reifengroßhändler Euro-Tyre B.V.

in Europa zu vertreiben. Nähere Details zu diesen Plänen sind derzeit nicht bekannt..

EU-Unterstützung für Forschungsprojekt mit Goodyear-Beteiligung

Die Europäische Kommission hat für ein Forschungsprojekt mit Goodyear-Beteiligung Fördermittel in Höhe von drei Millionen Euro bewilligt, berichtet autoindustry.co.uk.

Damit soll im Rahmen eines insgesamt zwölf Millionen Euro umfassenden EU-Umweltprojektes die Entwicklung besonders rollwiderstandsarmer Reifen mittels umweltschonender Verfahren unterstützt werden. Bei dem Projekt arbeitet Goodyear demzufolge mit dem italienischen Forschungsunternehmen Novamont und dem Fahrzeughersteller BMW zusammen. „Eines der Hauptziele bei dem Projekt ist die Entwicklung eines neuen ‚Biofüllstoffes’ für die Reifenmischung als Alternative zu den herkömmlichen Materialien.

Der Füllstoff soll auf erneuerbaren bzw. nachwachsenden Grundstoffen wie beispielsweise Maisstärke basieren und zu einer Reduzierung der Kohlendioxidemissionen während der Produktion beitragen“, werden Aussagen von Joe Zekoski, General Director des Goodyear Technical Centre Luxemburg (GTCL), in dem Bericht wiedergegeben. Ein weiterer Teilaspekt sei eine genaue Analyse des Einflusses der Reifenstruktur auf den Rollwiderstand eines Reifens und das damit verbundene Potenzial hinsichtlich der Reduzierung der Energieverluste auf Luftreifen rollender Fahrzeuge.

Bald mehr Conti-Mitarbeiter in Rumänien

In den kommenden drei Jahren will Continental die Zahl seiner Mitarbeiter in Rumänien um weitere 1.500 aufstocken, sodass etwa im Jahr 2010 die Marke von insgesamt 5.000 in dem Land erreicht wird.

Das berichtet jedenfalls die rumänische Zeitung Ziarul Financiar. „Wir planen, die Produktion bei ContiTech in Timisoara zu verdoppeln, und in dem Forschungs- und Entwicklungszentrum Sibiu werden wird die Mitarbeiterzahl innerhalb der nächsten drei Jahre von derzeit knapp 200 auf dann 300 erhöht“, werden Aussagen von Conti-Personalvorstand Thomas Sattelberger in dem Blatt wiedergegeben. Gleichzeitig wolle man die Produktion des Pkw-Reifenwerkes am Standort Timisoara von im Moment 12,5 Millionen Einheiten pro Jahr bis 2008 auf bis zu 16 Millionen Reifen im Jahr hochfahren.

„Die Märkte in Osteuropa und insbesondere in Rumänien wachsen, was nur natürlich ist. Wenn man wachsen will, muss man solche sich entwickelnden Märkte auch bedienen können“, erklärt Sattelberger das rumänische Conti-Engagement gegenüber Ziarul Financiar, wobei er jedoch die derzeitige Exportquote der im Land gefertigten Conti-Produkte mit etwa 90 Prozent beziffert. Seit 1998 hat der deutsche Konzern demzufolge bereits 250 Millionen Euro in Rumänien investiert, und laut Angaben des rumänischen Finanzministeriums haben die Conti-Standorte im Land vergangenes Jahr einen Umsatz von alles in allem über 260 Millionen Euro generiert.

Motorsporterfahrungen fließen in neue Hankook-Produkte ein

In dieser Saison hat die Hankook Reifen Deutschland GmbH eigenen Angaben zufolge ihr Engagement im Bereich Motorsport ausgeweitet. So rüstete man unter anderem als exklusiver Reifensponsor die Fahrzeuge des Recaro-Formel-3-Cups aus, unterstützte einige Teams in der BFGoodrich-Langstreckenmeisterschaft oder beim 24h-Rennen am Nürburgring und intensivierte die Aktivitäten beim Suzuki Rallye Cup. In diesem Rahmen konnte der Hersteller diverse Erfolge einfahren.

Neben dem sportlichen Erfolg geht es dem Reifenhersteller bei seinem Motorsportengagement aber auch darum, möglichst viele Daten für die Reifenforschung zu sammeln. „Bei den Rennen sammeln unsere Techniker wertvolle Daten über die Eigenschaften bestimmter Materialien und Mischungskomponenten, denn nirgendwo werden höhere Ansprüche an Reifen gestellt als auf der Rennstrecke“, heißt es vonseiten des Unternehmens, wobei die Aktivitäten zugleich als ideale Plattform dafür gesehen werden, um Image und Sympathie der Marke zu fördern..

Laut ContiTech hat Kautschuk „eine große Zukunft vor sich“

Die Division ContiTech der Continental AG, die eigenen Angaben zufolge mehr als 1.000 Naturwissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt, versteht sich als Spezialist für Kautschuktechnologie sowohl für industrielle Anwendungen als auch den Automotive-Bereich. Demzufolge arbeiten innerhalb der Geschäftsbereiche 43 eigenständige F&E-Abteilungen, die laut dem Unternehmen über ein umfassendes Wissen aus den Branchen ihrer Kunden verfügen und deshalb neue Anforderungen schnell in die Praxis umsetzen können.

Damit gute Ideen und Auszeichnungen kein Zufall sind, setzt ContiTech auf ein übergreifendes Innovationsmanagement, das die Produktideen und Innovationen für alle Geschäftsbereiche transparent macht. In diesem Zusammenhang sieht Dr. Wolfram Herrmann, Leiter Materialentwicklung, die Leistungsfähigkeit von Kautschuk übrigens noch lange nicht ausgereizt.

„Kautschuk hat eine große Zukunft vor sich. Trotz eines eher unspektakulären Erscheinungsbildes handelt es sich bei den Kautschukanwendungen vielfach um Hightech-Produkte“, so Herrmann..

Verbesserte Reifenprofile dank „evolutionärer Algorithmen“

Laut einem Bericht der Zeitschrift Technology Review haben die beiden Continental-Reifenentwickler Reinhard Mundl und Jens Hoffmann zusammen mit Michael Stache von der TU Berlin die Evolutionsprinzipien Fortpflanzung, Mutation und Selektion dazu benutzt, um die Aquaplaningeigenschaften von Reifen zu verbessern. Startpunkt dabei war demzufolge ein einfaches Profil mit zwei durchgehenden Längsrillen und geraden, schräg davon abgehenden Querrillen. Für die Beschreibung des Profils wurde dabei auf elf variable Parameter zurückgegriffen.

Von der TU Berlin entwickelte Software veränderte im Zuge des Optimierungsprozesses diese Parameter – analog zur Mutation in der Natur – nach dem Zufallsprinzip. Schon in der ersten Generation sollen so Profile entstanden sein, die auf nasser Fahrbahn erst bei einer gut vier Prozent höheren Geschwindigkeit aufschwimmen als ein als Referenz mitgetesteter Serienreifen. Wie das Magazin weiter schreibt, durften sich die beiden besten Exemplare der ersten Generation dann „fortpflanzen“, und tatsächlich hätten zwei der zehn „Kinderprofile“ der zweiten Generation ihre „Eltern“ übertreffen können.