Die EU-Kommission plant, nicht nur die Grenzwerte hinsichtlich des Reifenabrollgeräusches zu verschärfen, sondern will zukünftig offensichtlich auch Vorgaben hinsichtlich des Rollwiderstandes von Reifen machen. Ziel der Politik ist es, damit einerseits den von der Straße ausgehenden Verkehrslärm zu reduzieren und andererseits die Reifenindustrie zudem in Sachen Absenkung der verkehrsbedingten Kohlendioxidemissionen in die Pflicht zu nehmen. Denn – so das Kalkül – rollwiderstandsärmere Reifen sorgen für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch und damit gleichzeitig geringere Emissionen an Kohlendioxid, das in Verdacht steht, zu einer Erhöhung der globalen Temperatur und darüber hinaus zum befürchteten weltweiten Klimawandel beizutragen.
In diesem Zusammenhang stoßen bei Teilen der Branche insbesondere die vonseiten der EU-Kommission ins Spiel gebrachten Grenzwerte für den Reifenrollwiderstand nicht gerade auf viel Gegenliebe. Befürchtet wird, dass eine einseitige Auslegung von Reifen im Hinblick auf einen niedrigen Rollwiderstand auf der anderen Seite einen längeren Bremsweg nach sich ziehen könnte, was letztlich zulasten der Sicherheit ginge. Laut Michelin muss dem allerdings nicht zwangsläufig so sein.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/43027_130231.jpg140150Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-06-10 00:00:002023-05-16 11:16:15Rollwiderstand/Nassbremsen: Sowohl als auch statt entweder oder
Der Automobilzulieferer Continental hat Anteile an dem japanischen Unternehmen Enax erworben, das als Technologieexperte für die Entwicklung und Produktion energie- und leistungsstarker Lithium-Ionen-Zellen für Hybrid- und Elektrofahrzeugbatterien gilt. Beide Partner haben eine exklusive Kooperation zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Zellen speziell für zukünftige Hybrid- und Elektroantriebe in Automobilen vereinbart. Gemeinsam sollen Sicherheit, Lebensdauer und Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Batterien noch weiter verbessert werden.
Die Höhe der Beteiligung an Enax beziffert Conti mit 16 Prozent – was man sie sich hat kosten lassen, wird allerdings nicht mitgeteilt. Als unabhängige Ideenschmiede biete Enax mehr als zehn Jahre Erfahrung auf dem Gebiet von Lithium-Ionen-Zellen für den automobilen Einsatz, inklusive Zellentechnologie und speziell der chemischen Zusammensetzung, weiß der deutsche Zulieferer zu berichten. Gegründet wurde Enax demnach 1996 vom heutigen Präsidenten und CEO Dr.
Kazunori Ozawa. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Tokio und Produktionsstätten in China und Japan soll mehr als 80 Mitarbeiter – davon rund die Hälfte in Forschung und Entwicklung – beschäftigen, eine Reihe von Patenten die Herstellung von Zellmaterialien und Sicherheitstechnik von Batterien betreffend halten sowie im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 10,5 Millionen US-Dollar erzielt haben..
Offenbar hat sich Bridgestone Firestone North America immer noch nicht entschieden, ob der in Planung befindliche Neubau des Technical Center in Akron errichtet werden soll, wo die Einrichtung mit ihren 600 Beschäftigten seit jeher ansässig ist, oder ob ein Umzug nach Nashville vollzogen wird, wo wiederum die US-Zentrale des japanischen Reifenkonzerns angesiedelt ist. Ursprünglich hatte man sich bis Ende Mai entscheiden wollen; nun heißt es, eine Entscheidung werde spätestens Ende dieses Jahres fallen. Der Umzug soll bis 2011 vollzogen werden.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-06-03 00:00:002023-05-17 11:17:01BSFS braucht weiter Bedenkzeit wegen Technical Center
Cooper Tire & Rubber hat nun auch sein neues „Asia Technical Center“ in Shanghai offiziell eröffnet. Das F&E-Zentrum in der chinesischen Metropole ist Coopers dritte Einrichtung dieser Art neben den beiden Zentren in den USA und in Großbritannien. Im Asia Technical Center wird der US-Reifenhersteller rund 50 Ingenieure beschäftgien.
Bekanntlich berät die EU-Kommission in Brüssel derzeit darüber, welchen Beitrag Reifen zur Senkung der verkehrsbedingten Kohlendioxidemissionen leisten können. Diskutiert wird hierbei auch eine Vorgabe in Sachen Rollwiderstand, um darüber Kraftstoff einzusparen und somit den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern, das in Verdacht steht, zu einer Erhöhung der globalen Temperatur und darüber zum befürchteten weltweiten Klimawandel beizutragen. Continental gibt in diesem Zusammenhang allerdings zu bedenken, dass eine Verminderung des Rollwiderstandes die Bremskraft auf nasser Fahrbahn verschlechtert und auf diese Weise zu einem längeren Bremsweg bzw.
einer erhöhten Aufprallgeschwindigkeit im Falle eines Unfalls führen kann. Bei einseitig im Hinblick auf einen niedrigen Rollwiderstand ausgelegten Produkten steige der Bremsweg auf nasser Fahrbahn „dramatisch an“, da – so der Reifenhersteller – Rollwiderstand und Nassgriff durch physikalische Grundgesetze unmittelbar aneinander gekoppelt sind. „Unabhängige Reifentests und die Erfahrungen an den Prüfständen der Wissenschaftler zeigen den generellen Zielkonflikt in der Reifenentwicklung sehr gut auf.
Sie machen deutlich, dass die Konzentration auf ein einzelnes Kriterium, wie zum Beispiel den Rollwiderstand, zu kurz greift“, sagt Dr. Burkhard Wies, Leiter der Pkw-Reifenentwicklung für das weltweite Ersatzgeschäft von Continental. Schon ein um zehn Prozent reduzierter Rollwiderstand bewirke, dass sich der Bremsweg eines Pkw bei einer Vollbremsung aus 100 km/h auf nasser Fahrbahn um rund acht Meter verlängere.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/42811_128831.jpg215150Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-05-27 00:00:002023-05-17 11:17:31EU-Pläne in Sachen Reifenrollwiderstand stoßen bei Conti auf Kritik
Der Reifenhersteller Kumho Tires hat mit den Bauarbeiten zum neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum in der Nähe von Seoul begonnen. In der koreanischen Hauptstadt investiert das Unternehmen bis Ende des kommenden Jahres rund 70 Millionen Dollar in diese Einrichtung, in der die Fäden aller weltweit stattfindenden F&E-Arbeiten zusammenlaufen sollen. Bis 2015 will das ambitionierte Unternehmen die weltweite Anzahl der Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung von derzeit 600 auf dann 1.
200 verdoppeln. „Diese hochmoderne Einrichtung wird unser weltweites F&E-Netzwerk stärken und uns dabei helfen, unser Ziel zu erreichen, unter die weltweit top fünf Reifenhersteller zu gelangen“; so Unternehmenspräsident Dr. Oh Sae-Chul anlässlich der feierlichen Grundsteinlegung.
Mit Jorge Lorenzo vom Fiat-Yamaha-Team und Dani Pedrosa vom Team Repsol Honda kamen beim jüngsten MotoGP-Lauf in Estoril (Portugal) nicht nur zwei Spanier als Erste über die Ziellinie, sondern auch zwei Rennfahrer, die Michelin-Reifen auf ihren Maschinen montiert haben. Dritter wurde der Italiener Valentino Rossi, der zwar dem gleichen Rennstall angehört wie der siegreiche Lorenzo, aber bekanntlich anders als dieser in der Saison 2008 auf Bridgestone-Reifen fährt. „Nach diesem Wochenende wissen wir genau, wo unsere Stärken und Schwächen liegen.
Hauptsächlich in Sachen Grip haben wir Defizite im Vergleich zu unseren Wettbewerbern ausgemacht. Nachdem wir nun jedoch ein genaues Bild haben, werden wir sofort damit beginnen, an einer Verbesserung dieser Situation zu arbeiten”, meint Hirohide Hamashima, der als Direkter bei Bridgestone Motorsport für die Rennreifenentwicklung verantwortlich zeichnet. „Glücklicherweise hatten wir bislang nur drei Rennen in dieser langen Saison, sodass wir nun härter arbeiten und uns darauf konzentrieren werden, wieder Boden gegenüber unseren Wettbewerbern gut zu machen“, fügt er hinzu.
Zu Beginn des Rennens in Portugal sei er mit dem Grip seiner Reifen noch zufrieden gewesen, so Rossi selbst. „Ich habe versucht, die Reifen ein wenig zu schonen, da ich wusste, dass es zum Ende des Rennens schwierig werden könnte. Aber unglücklicherweise konnte ich die Pace der beiden Führenden nicht mitgehen, die mühelos 1:37er-Zeiten fuhren.
Wir müssen noch weiter mit Bridgestone arbeiten, vor allem mit Blick auf den Schlussteil des Rennens“, sagt der Italiener, der sich nichtsdestotrotz über die zweite Podiumsplatzierung des Yamaha-Bridgestone-Pakets im dritten Lauf der Saison freut. „Insofern gibt es begründeten Anlass für Optimismus für den Rest dieser langen Saison”, ergänzt Rossi, der nach den bisherigen Rennen auch in der Gesamtwertung mit 47 Punkten auf Rang drei hinter den beiden Spaniern Lorenzo und Pedrosa mit je 61 Punkten liegt..
Der US-Hersteller Cooper Tire & Rubber bringt in Form des „ZV5“ ein neues Reifenmodell seiner Marke Avon Tyres auf den Markt. Der Neue ist aber nicht nur irgendein weiteres Produkt des Herstellers. Laut Sales & Marketing Manager Steve Kersh ist der „ZV 5“, den er im Wesentlichen als Nachfolger des „ZV3“ beschreibt, der erste Reifen der Marke, der komplett unter Führung des neuen European Technical Centre (ETC) im britischen Städtchen Melksham (Grafschaft Wiltshire) zur Marktreife entwickelt wurde.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/41651_124741.jpg225150Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-03-18 00:00:002023-05-16 11:16:19Mit dem „ZV5“ wird die Avon-Produktpalette erweitert
Wie die Frankfurter Rundschau meldet, haben gut 350 Mitarbeiter der früheren Siemens-Sparte VDO am 29. Februar gegen den vom neuen Eigentümer Continental geplanten Abbau von Arbeitsplätzen im Werk Wetzlar protestiert. Bekanntlich will Conti die Produktion an dem Standort beenden und daher 450 der insgesamt 900 Stellen – den Bereich Forschung und Entwicklung will man fortführen – streichen.
Die teilweise Trauerflor tragenden Teilnehmer an der Demonstration sollen demgegenüber die „Arbeitsplatzsicherung für alle“ bzw. den Erhalt des Standortes Wetzlarer gefordert haben..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2008-03-03 00:00:002023-05-17 11:13:39VDO-Arbeiter in Wetzlar protestieren gegen Stellenabbau
Der italienische Reifenhersteller Pirelli will in seinem Heimatland in der zur Provinz Turin zählenden Region Piedmont ein neues Werk vor allem für High- bzw. Ultra-High-Performance-Reifen bauen und rund 140 Millionen Euro in dieses Vorhaben investieren. Unterstützt wird das Projekt von der Kommune Settimo Torinese, auf deren Grund und Boden das neue Werk geplant ist und die deshalb 27 Millionen zu der Gesamtinvestitionssumme beisteuert.
Allerdings geht es nicht nur um eine Produktionsstätte allein: Im Rahmen des Projektes will man zudem beispielsweise ein Forschungszentrum rund um den intelligenten, mit Sensoren ausgestatteten und Daten an das Fahrzeug übermittelnden Reifen (Stichwort: „Cyber Tyre“) am Politecnico di Torino einrichten, mit dem man schon im Herbst vergangenen Jahres eine Zusammenarbeit vereinbart hatte. Bei den Forschungsaktivitäten in der Region wird es nach Aussagen der Italiener allerdings nicht allein um das Produkt Reifen gehen, sondern auch darum, die Konzerntechnologien rund um den Fertigungsprozess der schwarzen runden Gummis weiterzuentwickeln. Pirelli spricht dabei schon vom MIRS-Prozess der nächsten Generation.
Daher werde das neue Reifenwerk das modernste innerhalb des Konzerns sein. Sobald alle Genehmigungen seitens der zuständigen Behörden vorliegen, sollen die Bauarbeiten für das Werk beginnen – voraussichtlich noch im bzw. spätestens jedoch nach Ende des zweiten Quartals 2008.