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Kein Rollwiderstandsunterschied zwischen Sommer- und Winterreifen

Nach Angaben des Reifenherstellers Continental ist die Verringerung des Rollwiderstandes seit Langem eines seiner Hauptziele bei der Entwicklung von Winterreifen. Inzwischen sei man bei der aktuellen Produktgeneration an einem Punkt angelangt, wo sich der früher nahezu unvereinbare Zielkonflikt zwischen einem niedrigen Rollwiderstand und guter Haftung auf nasser Fahrbahn auf einem deutlich höheren Niveau löse lasse. „Das Ergebnis unserer kontinuierlichen Entwicklungsarbeit ist, dass zwischen den Sommer- und Winterreifen im Rollwiderstand kein Unterschied mehr besteht“, so Dr.

Burkhard Wies, Leiter der Pkw-Reifenentwicklung weltweit von Continental. „Bei einigen unserer Modelle ist der Rollwiderstandsbeiwert von rund 1,0 cr bei Winterreifen sogar etwas geringer als der ihrer ‚Kollegen’ für den Sommer“, erklärt er. Für den des Öfteren fälschlicherweise dem vermeintlich höheren Rollwiderstand von Winterreifen zugeschriebenen Kraftmehrverbrauch mancher Autos während der kälteren Monate des Jahres hat Dr.

Wies eine ganz andere Erklärung: Die Warmlaufphase des Motors sei im Winter zwangsläufig etwas länger als im Sommer, wodurch ein etwas höherer Kraftstoffverbrauch unumgänglich sei. Wer die Umwelt schonen und sicher ans Ziel kommen wolle, sollte daher auf jeden Fall Winterreifen montieren, rät Wies. „Und wenn möglich, den einen oder anderen Weg trotz schlechten Wetters zu Fuß erledigen“, wie er ergänzt.

Michelin will nicht MotoGP-Reifenalleinausrüster werden

Michelin hat entschieden, sich nicht als Reifenausrüster der MotoGP- Weltmeisterschaft zu bewerben, für die ab kommendem Jahr nur noch ein Hersteller als Reifenalleinlieferant vorgesehen ist. Wie es in einer Mitteilung des Unternehmens formuliert ist, bedauern die Franzosen, nach ihrem 36-jährigem MotoGP-Engagement die Organisatoren der Motorradrennserie zukünftig nicht mehr bei ihren Bemühungen unterstützen zu können, die Sicherheit der Fahrer zu verbessern und die Kosten für die Serie zu verringern. „Der Geist des Wettbewerbs hat für Michelin immer schon zentrale Bedeutung gehabt.

Motorsport auf dem höchsten Niveau macht Sinn, weil der Wettbewerb zwischen verschiedenen Reifenherstellern die Entwicklung von High-Performance-Reifen beflügelt, von denen später dann auch die Fahrzeuge der Verbraucher profitieren. Reifen sind ein Schlüsselfaktor für die Leistungsfähigkeit eines Fahrzeuges und spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Und dieser Wettbewerb zwischen den Herstellern macht auch die Rennen spannender“, begründet das Unternehmen, warum es für Michelin nicht interessant ist, wenn ein Reifenhersteller – so wie ab der Saison 2009 in der MotoGP vorgesehen – nur gegen sich selbst antritt.

Die Entscheidung der Organisatoren der Serie, zukünftig nur noch einen Hersteller als Reifenalleinausrüster zum Zuge kommen zu lassen, eliminiere das wettbewerbsintensive Umfeld, das in den zurückliegenden Jahren zu großen Fortschritten in der Reifenentwicklung geführt habe. In diesem Zusammenhang weist Michelin unter anderem auf die Radialreifen- oder auf die Zweikomponentenmischungstechnologie hin, die über den Rennsport dann auch den Weg in die Serienproduktion für Straßenmotorräder gefunden hätten. Der Reifenhersteller will seine bisher an die MotoGP gebundenen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten nun aber nicht etwa abbauen, sondern vielmehr zur Unterstützung der Weiterentwicklung verbraucherorientierter Innovationen einsetzen.

Demgegenüber wird nun mehr oder weniger erwartet, dass sich nur Bridgestone als Alleinlieferant für die MotoGP bewerben wird. Genaueres dazu wollen die Organisatoren der Serie am 18. Oktober bekannt geben.

Technical Center von Bridgestone Firestone USA wird in Akron gebaut

Nach langem Hin und Her sowie zuletzt nur noch zwei zur Auswahl stehenden möglichen Standorten (Murfreesboro/Tennessee und Akron/Ohio) für den Neubau des Technical Center von Bridgestone Firestone in den USA ist nun anscheinend die Entscheidung zugunsten von Akron gefallen, dem Standort des bisherigen Forschungs- und Entwicklungszentrums des Bridgestone-Konzerns in den Vereinigten Staaten. So soll es zumindest eine jetzt von dem Reifenhersteller und Vertretern der Öffentlichen Hand des US-Bundesstaates Ohio unterzeichnete vorläufige Vereinbarung vorsehen. Alle Details seien zwar noch nicht fixiert, doch Bridgestone Firestone habe zugesagt, dass Akron durch den Neubau direkt oder indirekt mindestens 1.

000 Arbeitsplätze erhalten bleiben, heißt es in amerikanischen Medien unter Berufung auf Unternehmensangaben. „Wir sind froh, einen Rahmenvertrag mit den Offiziellen in Akron, Summit County und dem Bundesstaat Ohio zu haben, der es uns erlaubt, in Akron zu bleiben und dort ein modernes Forschungs- und Entwicklungszentrum zu bauen”, wird Mark Emkes, Chairman und CEO der Bridgestone Americas Holding Inc., in entsprechenden Berichten zitiert.

Nun brauche man nur noch die letzten offenen Fragen zu klären. „Obwohl der Rahmenvertrag steht, haben wir noch einiges an Arbeit vor uns, bevor wir den Grundstein für den Neubau legen können“, soll Emkes darüber hinaus gesagt haben..

Schaeffler-Gruppe will Gespräche mit Conti fortsetzen

Das Management der Schaeffler-Gruppe (Herzogenaurach), die nach eigenen Worten eine strategische Beteiligung von über 30 Prozent an der Continental AG, nicht aber notwendigerweise eine Mehrheit, anstrebt, plädiert „im Interesse der Zukunft beider Unternehmen und einer industriepolitisch überzeugenden Lösung“ für eine Fortführung der Gespräche zwischen beiden Seiten. Das teilte das Unternehmen am gestrigen Dienstag (15.7.

) mit und legte zugleich damit Details zu dem von ihm vorgelegten freiwilligen öffentlichen Angebot zur Übernahme der Continental AG vor. Demnach bietet die Schaeffler-Gruppe den Conti-Aktionären 69,37 Euro je Aktie in bar – mindestens jedoch den sogenannten BaFin-Mindestpreis, sofern dieser höher liegen sollte. Der BaFin-Mindestpreis entspricht laut Schaeffler dem gewichteten durchschnittlichen Kurs der Continental-Aktie im XETRA- und Parketthandel der vergangenen drei Monate und wird damit als angemessene Gegenleistung gemäß des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) angesehen.

Mit der Schaeffler-Gruppe und der Continental AG würden sich zwei international führende Automobilzulieferer mit Sitz in Deutschland verbinden, was beiden die Chance bieten würde, von Deutschland aus global noch erfolgreicher zu sein und auch Arbeitsplätze an den deutschen Standorten zu sichern, sind die Herzogenauracher überzeugt. „Der Fokus liegt auf der Kombination der Stärken beider Unternehmen. Die Schaeffler-Gruppe ist ein unabhängiges Familienunternehmen, das der Continental AG als langfristig orientierter Großaktionär die Stabilität und Sicherheit bietet, ihren Kurs auch in einem schwierigen Marktumfeld fortzuführen.

Schaeffler unterstützt die Strategie von Continental ausdrücklich, auch in Bezug auf das Reifengeschäft“, sagt Dr. Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaeffler-Gruppe. Durch Schaeffler werde es deshalb keine Zerschlagung der Continental AG geben, das Unternehmen soll künftig weiter an der Börse notiert sein (möglichst im DAX) und als eigenständige Gesellschaft mit Sitz in Hannover erhalten bleiben.

Conti-Produktionsanlage in Bangalore eröffnet

In Bangalore (Indien) hat die Continental AG ihre neue Produktionsanlage für elektronische Bauteile und ihr neues Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet, in die der Konzern eigenen Angaben zufolge 2,2 Milliarden indische Rupien (gut 30 Millionen Euro) investiert hat. Dort sollen elektronische Bauteile für alle Automotive-Divisionen des Unternehmens – Chassis & Safety, Powertrain und Interior – entwickelt und produziert werden. Das Produktportfolio des neuen Werkes umfasst Kombiinstrumente für Pkw, Nutzfahrzeuge und Zweiräder, Wegfahrsperren, Motormanagementsysteme für Diesel- und Benzinmotoren, elektronische Steuerungen für Servolenkungen und Komfortelektronik der Division Interior.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum und die Produktionsanlage von Continental liegen nach Unternehmensangaben auf einem etwa 18.000 m² großen Grundstück, wobei insgesamt rund 15.000 m² des Grundstückes bebaut sind.

Es gebe insgesamt drei Produktionslinien für die Oberflächenmontage, vier Vormontagezellen und 16 nachgelagerte Produktionszellen, heißt es in einer Mitteilung. Der Produktionsstandort biete Platz für 400 Mitarbeiter in der Verwaltung und das Forschungs- und Entwicklungszentrum für weitere 400 Ingenieure und Techniker. Fertigungseinrichtungen, Techniklabors und Büros des neuen Standorts sollen gemäß den globalen Standards von Continental gebaut worden sein.

Juristischer Erfolg gegen Reifenplagiateur

Dem Goodyear-Dunlop-Konzern ist es eigenen Angaben zufolge gelungen, sich juristisch erfolgreich gegen ein Unternehmen durchzusetzen, das bestehende Geschmacksmusterrechte für ein Produkt der Marke Dunlop verletzt hat. Demnach hat Landgericht Hamburg der europäischen Organisation des Unternehmens bei einer Klage gegen die in den Niederlanden ansässige Firma S&H Tyres recht gegeben, die unter dem Markennamen Zeetex und der Bezeichnung „HP 101“ einen Reifen angeboten hatte, dessen Profil die äußere Erscheinungsform des Dunlop „SP SportMaxx“ hatte. Die Entscheidung des Gerichts bezieht sich auf Produkte, die von S&H Tyres in den vergangenen zwei Jahren in der Europäischen Union verkauft wurden.

Demzufolge erhält Goodyear Dunlop eine substanzielle Schadensersatzzahlung und hat Anspruch auf Erstattung sämtlicher Rechtsverfolgungskosten. Zudem muss S&H zukünftig die Einfuhr entsprechender Reifen unterlassen. Die Entwicklung neuer Reifenprofile sowohl unter technischen wie auch unter ästhetischen Aspekten beinhaltet laut Goodyear Dunlop umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die erhebliche Kosten mit sich bringen.

„Um zu verhindern, dass Wettbewerber ungerechtfertigt Nutzen aus diesen Investitionen ziehen und insbesondere um die von uns hergestellten Reifen vor Nachahmung zu schützen, streben wir regelmäßig einen Patentschutz für technische Innovationen in unseren Produkten bzw. einen Geschmacksmusterschutz für die äußere Erscheinungsform unserer Produkte an. Dies erfolgt nicht nur in unserem eigenen Interesse, sondern auch und gerade im Interesse unserer Vertriebspartner“, so Dr.

Rainer Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH. Hinzu kämen allerdings noch Aspekte der Produktsicherheit und der Produkthaftung sowie das Interesse der Kunden an sicheren und höchsten Qualitätsstandards entsprechenden Produkten. „Es geht uns bei unseren Schutzmaßnahmen nicht darum, einzelne Händler zu schädigen, sondern ausschließlich um den Schutz unserer Marken sowie unserer Märkte, Vertriebspartner und Kunden vor illegalen und möglicherweise sicherheitsgefährdenden Produkten“, erklärt Landwehr.

Pirelli steht ohne Wenn und Aber für Reifen

Reifen, das ist die Konstante in der Geschichte des Pirelli-Konzerns. Die weltweit auf Rang 5 rangierende Pirelli Tyre dominiert im Geschäft mit Pkw-Hochleistungsreifen und setzt im Gegensatz zu den größeren Wettbewerbern nahezu ausschließlich auf seine Premiummarke Pirelli. Mit der Einführung der Cinturato-Linie hat sich das Unternehmen breiter aufgestellt und zielt mit diesem „grünen Reifen“ auf das technisch weniger anspruchsvolle Segment für Autos der Unter- und Mittelklasse und beansprucht auch dort die Position am jeweils oberen Ende.

Pirelli bleibt dabei ein von Innovation und Qualität getriebener Reifenhersteller, weltweit führend in den UHP-Bereichen, aber eben nicht total abhängig davon. Mit dem „grünen Reifen“ – der Cinturato-Linie – kann der Wachstumskurs nochmals beschleunigt werden. Der deutsche Reifenarm der Pirelli steuert 850 Millionen Euro zum Gesamtumsatz der Pirelli Tyre bei, bis 2010 soll die Milliardengrenze übersprungen werden.

Das Reifenwerk im Odenwald ist nach Pirelli-Angaben mit zehn Millionen Reifen, nahezu ausschließlich UHP-Reifen, das größte in Deutschland; mit Sicherheit aber fertigt kein Hersteller in einem deutschen Werk so viele UHP-Reifen wie Pirelli. Die Hälfte der Produktion bleibt in Deutschland, der Rest geht an andere Pirelli-Gesellschaften weltweit. 1963 fing für die Italiener mit dem Kauf des Wettbewerbers Veith in Deutschland alles an.

Technical Center von Bridgestone in den USA mit neuem Chef

Zum 1. August wird Yasutaka Enoki, stellvertretender Executive Vice President der Bridgestone Firestone North American Tire LLC und seit 1975 in Diensten der Bridgestone Corporation, die Leitung des Technical Centers des Reifenherstellers in den USA übernehmen. Damit tritt er laut dem Akron Beacon Journal die Nachfolge von Yutaka Yamaguchi – Executive Vice President Tire Development & Technology sowie President Bridgestone Americas Center for Research and Technology – an, der das Technical Center in Akron seit 2006 geleitet hat und zukünftig als stellvertretender Geschäftsführer des Technical Centers in Rom (Italien) fungieren wird.

Ohio bietet Bridgestone Firestone weitere 18 Millionen Dollar

(Tire Review/Akron) Der US-Bundesstaat Ohio hat Bridgestone Firestone nun tatsächlich zusätzliche Steuervorteile versprochen, wenn der Reifenhersteller sich dazu durchringt, den Neubau seines Technical Center in Akron zu erreichten. Hält Bridgestone Firestone diesem Standort für mindestens 18 Jahre die Treue, kann das Unternehmen während der nächsten 15 Jahre insgesamt 18 Millionen Dollar Steuern sparen. Man wird abwarten müssen, ob dies nun das entscheidende Argument ist, den alternativen Standort in Tennessee fallen zu lassen, oder man dort jetzt ebenfalls nachlegen wird, um die über 600 Arbeitsplätze doch noch nach Murfreesboro zu holen.

Feilschen um Standort von Bridgestone Firestones Technical Center

Nach wie vor hat Bridgestone Firestone USA noch nicht entschieden, ob das neue Technical Center des Unternehmens in Akron (Bundesstaat Ohio) oder in Murfreesboro (Tennessee) errichtet wird. Mit beeinflusst werden dürfte diese Entscheidung letztendlich wohl auch von den verschiedenen Incentives der jeweiligen Regionen. Laut der Zeitung The Plain Dealer haben der Bundesstaat Ohio, die Stadt Akron, Summit County sowie die Summit County Port Authority zu diesem Zweck bereits ein Paket im Wert von rund 68 Millionen US-Dollar geschnürt, und Tennessee soll Bridgestone Firestone Steuervorteile in etwa der gleichen Höhe angeboten haben.

Für den 30. Juni werde zudem das Votum der Steuerbehörde von Ohio erwartet, bei welcher der Reifenhersteller offenbar um zusätzliche Zugeständnisse steuerlicher Art ersucht hat. Denn mit einer Entscheidung für einen Neubau in Akron sei ja schließlich der Erhalt von Stellen in dem Bundesstaat verbunden, und in solchen Fällen können Unternehmen anscheinend Steuervorteile beantragen.