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Dank LDH soll sich der Zinkanteil auch in Reifen reduzieren lassen

IPF Zink im Gummi

Jüngst hat Prof. Dr. Gert Heinrich vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.

V. (IPF) neue Forschungsergebnisse vorgestellt, wonach sich der Zinkanteil in Gummiartikeln wie etwa in Reifen erheblich verringern lassen soll. Hintergrund: Seit 2004 wird Zink gemäß der EU-Richtlinie 2004/73/EG als “umweltgefährdender” Stoff klassifiziert und dem Stoff bescheinigt, dass er “sehr giftig für Wasserorganismen ist und in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben kann”.

Bei der Vulkanisation – der Vernetzung von Kautschuk mit Schwefel – wird Zinkoxid allerdings als Katalysator benötigt, um im Zusammenwirken mit Stearinsäure die Vernetzungsreaktion zu beschleunigen und damit den Prozess erst effizient und das Produkt bezahlbar zu machen, erklärt das IPF seine Forschungsanstrengungen in Richtung alternativer Lösungen. In den jetzt von Prof. Heinrich vorgestellten und zur Patentierung eingereichten Arbeiten wird nachgewiesen, dass Zinkoxid durch zinkhaltige Hydrotalkite – sogenannte LDH (Layered Double Hydroxide = geschichtete Doppelhydroxide) – ersetzt werden kann und sich damit der für die Vernetzung benötigte Zinkanteil auf ein Zehntel der bisherigen Menge reduziert.

Hinzu kämen allerdings noch weitere Vorteile, heißt es weiter. Demnach wirken die LDH gleichzeitig als Verstärkung und verbessern somit die Festigkeitseigenschaften des Materials. Außerdem soll mit ihrer Hilfe auch transparentes Gummimaterial hergestellt werden können, wobei betont wird, dass trotz allem das neue Vulkanisationsmittel bei der industriellen Anwendung problemlos in die bisher genutzten Technologien integriert werden kann.

Bridgestone testet MotoGP-Reifen für die Saison 2010

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Im Anschluss an das letzte MotoGP-Rennen der Saison am 8. November in Valencia (Spanien), bei dem Dani Pedrosa vor Weltmeister Valentino Rossi und seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo als Erster ins Ziel kam, fanden auf dem spanischen Rennkurs drei offizielle Testtage statt. Bei dieser Gelegenheit testete Bridgestone eine neue Hinterradreifenspezifikation für die Saison 2010, die nach dem vorläufigen Terminplan wohl am 11.

April auf dem Kurs von Losail (Katar) mit einem Abendrennen starten wird. Mit dem neuen Reifen soll Casey Stoner dann auch gleich 0,3 Sekunden schneller unterwegs gewesen sein als im Qualifying zum jüngsten Valencia-Rennen, wo er sich die Pole Position gesichert hatte. Laut Tohru Ubukata, Manager Motorradrennreifenentwicklung bei Bridgestone, kommen bei der neuen Spezifikation für das Hinterrad zuvor bereits im Winter in Katar und Jerez getestete Laufflächenmischungen zum Einsatz.

“Ziel der Neuentwicklung war ein breiterer Einsatzbereich und eine höhere Konstanz der Reifen. Ich kann sagen, dass das Ergebnis das ist, was wir erwartet haben. Alle Fahrer haben unseren neuen Hinterradreifen getestet und die Ergebnisse sind vielversprechend.

Die Rundenzeiten sehen gut aus, und die Rückmeldungen der Fahrer sind positiv”, so Ubukata. Zwar sei die Streckentemperatur während der Testtage meist niedriger als beim Rennen und es damit herausfordernd gewesen, die optimale Einsatztemperatur der Reifen zu erreichen. “Doch selbst unter diesen schwierigen Bedingungen hat unsere neue Spezifikation gut funktioniert, sodass ich zuversichtlich bin, was die Leistungsfähigkeit dieses Reifens in der kommenden Saison angeht”, sagt Ubukata.

Pirelli: „Sieben-Grad-Regel“ für Winterreifen kein Marketing-Gag

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Als eine der Faustregeln für Verbraucher, wann sie von Sommer- auf Winterreifen umrüsten sollten, hat sich die sogenannte “Sieben-Grad-Regel” in der Branche etabliert. Das heißt: Liegen die Tagestemperaturen im Schnitt unter der Marke von sieben Grad Celsius, wird den Autofahrern der Wechsel auf Winterreifen nahegelegt. Da sich an diesem Ratschlag in der Vergangenheit bereits die eine oder andere Diskussion entzündet hat, ist Pirelli der Frage nachgegangen, ob mehr dahintersteckt als nur ein vermeintlicher Marketing-Gag der Reifenindustrie.

In diesem Zusammenhang hat man die Meinung von Prof. Dietmar Göritz vom Fachbereich Polymerphysik der Universität Regensburg eingeholt. Seiner Auffassung nach ist Regel unter physikalischen Aspekten zwar willkürlich gewählt, aber dennoch ein guter Anhaltspunkt für Autofahrer.

“Fakt ist: Die Idealtemperatur für die Gummimischung eines Sommerreifens liegt über 20 Grad Celsius. Fällt die Temperatur unter diese Idealtemperatur, verliert die Mischung mit jedem Grad kontinuierlich an Elastizität und damit an Haftungsfähigkeit, bis sie ihre sogenannte Glastemperatur erreicht. In diesem Zustand ist die Mischung komplett verhärtet und hat so gut wie keinen Grip mehr”, erläutert Göritz.

Hankook weitet europäisches Entwicklungszentrum weiter aus

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Fischer Stefan tb

Hankook Tire will sein europäisches Entwicklungszentrum noch in diesem Jahr deutlich ausbauen. Wie der Reifenhersteller dazu mitteilt, wolle man weitere “hoch qualifizierte Mitarbeiter” einstellen, mit denen die Personalstärke der in Langenhagen bei Hannover ansässigen Einrichtung in diesem Jahr um immerhin sechs auf dann 36 Spezialisten steigen soll. Die trotz weltweiter Rezession hohe Quote an neu eingestellten Reifeningenieuren trage dem kräftigen Wachstum des Unternehmens Rechnung.

Mit einer Wachstumsrate von 33 Prozent im Jahr 2008 sei der europäische Markt ein Zugpferd der globalen Unternehmensentwicklung, heißt es dazu vonseiten des Herstellers. Besonders stark wachse dabei der entwicklungsintensive Markt der Ultra-High-Performance-Reifen (UHP-Reifen). Diese Hochleistungspneus sind auf sportliches Fahren und hohe Geschwindigkeitsbelastungen ausgelegt und werden unter anderem in Hankooks europäischem Entwicklungszentrum ETC (Europe Technical Center) entwickelt, an die lokalen Märkte angepasst und im neuen Europa-Werk von Hankook Tire in Ungarn hergestellt.

Motorsportentwicklungspartnerschaft von Dunlop und BMW ausgeweitet

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Dunlop und BMW Motorsport bauen ihre Zusammenarbeit jetzt auch im Motorsport aus. Neuestes Projekt der exklusiven Entwicklungspartnerschaft ist die Ausrüstung des BMW M3 GT2 auf der Nordschleife des Nürburgrings. Im Rennsport wird Dunlop damit künftig der einzige Reifenpartner sein, mit dem BMW Motorsport eine exklusive Entwicklungspartnerschaft geschlossen hat.

Wie zwischen BMW und Dunlop vertraglich fixiert, wird der Reifenhersteller jetzt auch für Langstreckenrennen auf der Rennstrecke in der Eifel maßgeschneiderte Entwicklungen zur Verfügung stellen. Seit der Rückkehr des Automobilherstellers in den GT-Sport im vergangenen Jahr mit dem Eintritt in die American Le Mans Series (ALMS), entwickelt Dunlop als offizieller technischer Reifenpartner von BMW Motorsport neue Technologien und rüstet die beiden GT-Sportwagen des BMW-Rahal-Letterman-Racing-Teams aus. In Road America – von den Fahrern auch “Nordschleife Nordamerikas” genannt – gelang gleich im ersten Jahr ein Doppelsieg.

Im Rahmen der Ausweitung der strategischen Allianz engagiert sich Dunlop mit seinem Partner BMW aber nicht nur bei Endurance-Rennen in den USA und Europa, sondern auch in der Asian Le Mans Series (Okayama, 31. Oktober 2009). Bereits seit vielen Jahren arbeiten Dunlop und BMW eng zusammen.

Dunlop ist einer der Erstausrüster von BMW und Partner im Autohausgeschäft. Das Engagement im Motorsport war und ist für Dunlop eigenen Aussagen zufolge Teil einer breit gefächerten Strategie der kontinuierlichen Weiterentwicklung eigener Produkte. Insofern profitiere jeder Autofahrer von den vielfältigen Renneinsätzen, wenn er sich auch im alltäglichen Straßenverkehr für Dunlop entscheidet.

“Dass BMW hocheffiziente Serien- und Rennfahrzeuge baut, ist allseits bekannt. Dunlop bringt deshalb in die Partnerschaft ein hohes Maß an neuen Technologien ein. Darüber hinaus ist unsere Zusammenarbeit auch im Hinblick auf die gemeinsame Zielgruppe interessant und wir planen auch hier gemeinsame Aktivitäten”, sagt Frederic Schilling, Dunlop-Marketingdirektor für Europa und den Mittleren Osten.

Neun von zehn Titeln in der Enduro-EM für Metzeler

Wie in der Enduro-Weltmeisterschaft sind auf Metzeler-Reifen des Typs “6Days Extreme” vertrauende Piloten auch bei der Europameisterschaft der Offroader erfolgreich gewesen: In neun von insgesamt zehn Wertungsklassen der Saison 2009, die kürzlich mit den letzten Läufen im italienischen Castiglion Fiorentino zu Ende gegangen ist, konnten sie den Titel erringen. Mit ein Grund dafür ist laut Metzeler die Entwicklungsgeschichte des “6Days Extreme”, denn bei der Weiterentwicklung der Offroadwettbewerbsreifen würden die Ingenieure des Herstellers seit Jahren von zahlreichen Top-Fahrern unterstützt..

Michelin lädt zum virtuellen Besuch ins F&E-Zentrum in Ladoux

Michelin Ladoux tb

Es ist nicht vielen Außenstehenden vergönnt, einen tieferen Einblick in das Technologiezentrum Michelins in Ladoux zu erhalten. Dies gedenkt der französische Reifenkonzern nun durch eine besondere Website zu ändern, die einen virtuellen Rundgang durch die zentrale F&E-Einrichtung des Unternehmens in der Nähe des Firmensitzes in Clermont-Ferrand erlaubt. Unter www.

michelin.com/ladoux können Interessierte nun den rund 3.000 Mitarbeitern einen virtuellen Besuch abstatten und ihnen bei der Reifenentwicklung über die Schultern schauen.

Sumitomo weiht neues Technikzentrum in Kobe ein

TTC tb

Die Sumitomo Rubber Industries, Ltd. hat ihr neues “Tyre Technical Centre” in Kobe nun feierlich in Betrieb genommen. Im 100.

Jahr des Firmenbestehens wolle sich der japanische Reifenhersteller mit der Errichtung eines neuen Technikzentrums fit machen für das kommende Jahrhundert. Es sei gerade der Umweltgedanke, der beim Bau eine große Rolle gespielt habe und der künftig auch bei der Entwicklung modernerer Produkte eine noch größere Rolle spielen werde, heißt es dazu in einer Mitteilung. Sumitomo hat für das sechsstöckige Gebäude, in dem die Ingenieure und deren Einrichtungen Platz auf 10.

Titel in der Motorradlangstrecken-WM für Michelin und YART

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Michelin YART

Nach dem 24-stündingen Bol-d’Or-Rennen in Magny Cours (Frankreich) steht der diesjährige Sieger der Motorradlangstreckenweltmeisterschaft der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) bereits vorzeitig fest: Vor dem letzten Lauf der Endurance-Serie am 14. November in Katar, wo die Piloten “nur” acht Stunden auf die Strecke müssen, kann niemand mehr dem Yamaha Austria Racing Team den Gesamtsieg streitig machen. Zusammen mit den Österreichern kann sich allerdings auch Michelin über den WM-Titel freuen, denn der Hersteller ist Reifenausrüster des erfolgreichen Rennstalls.

Die Franzosen werten den Titelgewinn als Lohn der von den Michelin-Technikern während der Saison geleisteten herausragenden Entwicklungsarbeit, führen ihn darüber hinaus jedoch zugleich vor allem auch auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Expertise des Yamaha-Partnerteams zurück. “Für Michelin ist der Gewinn des Titels in der diesjährigen Langstrecken-WM sehr befriedigend”, freut sich Jean-Philippe Weber, der bei Michelin für die Motorradrennaktivitäten des Herstellers verantwortlich zeichnet. “Der Erfolg ist allerdings nicht nur auf die Qualität der Reifen von Michelin und die Arbeit seiner Techniker zurückzuführen, sondern auch auf das Savoir-faire unseres Partners Yamaha Austria Racing Team und dessen herausragende Leistungen während des ganzen Jahres.

Sparpaket soll Liquidität von ZF sichern

Die ZF Friedrichshafen AG hat eigenen Aussagen zufolge ein Sparpaket über rund 600 Millionen Euro geschnürt, um ihre Liquidität zu sichern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Als Grund dafür werden stark rückläufige Umsätze genannt, die den Konzern dazu zwängen, die Kostenstrukturen dem niedrigeren Umsatzniveau anzupassen. “Wir brauchen finanzielle Spielräume, um auch künftig frei und selbstständig unternehmerische Entscheidungen treffen zu können.

Nur so kann die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns erhalten bleiben”, sagt der ZF-Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Härter. Im ZF-Konzern würden alle Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder, jede Abteilung, jedes Projekt und jeder Prozess angeschaut und auf mögliche Sparpotenziale überprüft, heißt es. Dabei sei kein Bereich ausgenommen, weder Einkauf, Produktion, Logistik und Qualität noch IT, Finanzen, Forschung und Entwicklung oder Personal.

“Über jene Punkte, die bei den Personalkosten Sparpotenzial bergen, werden wir offen mit dem Konzern- und Standortbetriebsrat verhandeln”, versichert Thomas Sigi, Personalvorstand im ZF-Konzern. Der Löwenanteil des 600-Millionen-Euro-Sparpakets werde nicht bei den Personalkosten, nichtsdestotrotz sei auch hier ein – wie Härter sagt – “dreistelliger Millionenbetrag nachhaltig einzusparen, um wettbewerbsfähig zu bleiben”..