Beiträge

Marktrückgang von 25 Prozent im Automobilzulieferergeschäft erwartet

Angesichts der Markt- und Wettbewerbssituation der deutschen Automobilindustrie, die sich im Zuge der Finanzkrise in den zurückliegenden Monaten “drastisch verschärft” habe und auch zuvor schon von Problemen wie Überkapazitäten, Kosten-/Preisdruck sowie volatiler Rohstoffpreise gekennzeichnet gewesen sei, rechnet die Münchner Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner GmbH damit, dass sich Automobilzuliefererbetriebe in diesem Jahr auf einen auf breiter Front weiter einbrechenden westeuropäischen Markt einstellen müssen. Nachdem im Zusammenhang mit 2008 bereits von einem Rückgang der globalen Märkte um zehn Prozent die Rede ist, erwartet die Unternehmensberatung für 2009 sogar einen Marktrückgang in der Produktion von bis zu 25 Prozent sowie weiter steigende Insolvenzraten im Jahresverlauf.

Von rund 3.500 Unternehmen in Westeuropa, 2.500 Unternehmen in Nordamerika und 9.

000 Unternehmen weltweit befinden sich nach Angaben von Dr. Wieselhuber & Partner fast 50 Prozent in einer “schwierigen finanziellen Lage”, und rund 20 Prozent werden als “akut insolvenzgefährdet” bezeichnet..

British International Motor Show 2010 abgesagt

Die britische Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) hat bekannt gegeben, dass die im Zweijahresrhythmus stattfindende und turnusgemäß eigentlich für 2010 wieder geplante British International Motor Show im kommenden Jahr ausfallen wird. Begründet wird die Messeabsage mit den Folgen der Finanzkrise für die Automobilbranche und die derzeitigen Absatzeinbrüche der Hersteller. Die Messe soll jedoch dann wieder stattfinden, wenn “die Marktsituation die Veranstaltung eines Weltklasseevents erlaubt, das die Leistungsfähigkeit der britischen Industrie angemessen widerspiegelt”.

Verwirrung rund um Schaeffler-Sanierungskonzept

In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel hat Georg Schaeffler angedeutet, dass die Schaeffler-Gruppe den Banken bereits ihren schon seit Wochen angekündigten Konzeptvorschlag rund um das im Zuge der Conti-Übernahme und durch die Folgen der Finanzkrise ins Straucheln gekommene Unternehmen vorgelegt habe. Dem sollen Vertreter mehrerer Banken der Financial Times Deutschland zufolge aber widersprochen haben. “Es gibt verschiedene knappe Papiere mit fragmentarischen Aussagen, auch eines von Schaeffler.

Als Entscheidungsgrundlage sind diese Papiere aber nicht geeignet”, wird ein Bankmanager von dem Blatt zitiert. Und aus Schaeffler-Kreisen sei der Zeitung darüber hinaus bestätigt worden, dass es ein vollständiges Konzept inklusive eines Geschäftsplanes für die nächsten Jahre noch nicht gebe. Man habe allerdings ein Konzept zur Restrukturierung der Schaeffler-Schulden vorgelegt, so ein Schaeffler-Sprecher.

2008 für Reifenhandel zweites Rezessionsjahr in Folge, sagt der BRV

BRV

Nach Angaben des Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) sind im vergangenen Jahr alles in allem knapp 52,5 Millionen Kraftfahrzeugreifen vom Handel an private und gewerbliche Verbraucher verkauft worden, was über alle Fahrzeugsegmente gesehen einem um 2,5 Millionen Einheiten rückläufigen Stückabsatz im Vergleich zu 2007 entspreche.

Insofern spricht der BRV mit Blick auf die Absatzentwicklung 2008 vom nunmehr bereits zweiten Rezessionsjahr in Folge für den Reifenfachhandel, wobei anders als 2007, wo die Vorzeichen noch allein im – anteilsmäßig allerdings größten – Segment Pkw-Reifen negativ gewesen waren, im zurückliegenden Jahr auch bei den Produktgruppen Lkw-, Llkw- und Offroadreifen Absatzeinbußen zwischen rund fünf und 14 Prozent hingenommen werden mussten. Zuwächse meldet der Branchenverband lediglich bei Motorradreifen sowie in der volumenmäßig kleinsten Warengruppe der Bau- und Erdbewegungsmaschinenreifen, während der Absatz mit Landwirtschaftsreifen stagnierte. “Wenn es überhaupt einen positiven Aspekt hinsichtlich der Geschäftsentwicklung des Jahres 2008 gibt, dann die Tatsache, dass der per Ende 2007 extrem hohe Lagerbestand an Pkw-Reifen knapp zur Hälfte abverkauft wurde”, so Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des BRV, anlässlich der Vorlage der aktuellen Branchenzahlen.

Die Negativentwicklung im Reifenersatzgeschäft habe trotz leicht gestiegener Dienstleistungsumsätze im Reifen- und Autoservice bei der Mehrheit der Händlerschaft zu deutlichen Umsatzeinbußen geführt, heißt es weiter. Durch striktes Kostenmanagement habe im ganz überwiegenden Teil des Reifenfachhandels zwar die Ertragslage stabilisiert werden können, aber der Anpassungsdruck in puncto Betriebsführung und insbesondere Personalkapazität bleibe nichtsdestotrotz hoch.

.

AMA-Supercross- und Motocross-Serie in den USA bald ohne Bridgestone

Bridgestone hat seinen Rückzug aus der US-amerikanischen AMA-Supercross- und der Motocross-Serie angekündigt. Nachdem man 18 Jahre lang in beiden Serien Fahrer mit Reifen ausgerüstet hat, soll nach Ende der Saison 2009 Schluss sein. Der Ausstieg aus den Rennserien, der als schwierige Entscheidung beschrieben wird, sei eine direkte Folge der derzeitigen wirtschaftlichen Krise, teilt das Unternehmen mit.

“Gleichzeitig mit dieser Ankündigung möchten wir den Teams, Fahrern und Bridgestone-Mitarbeitern für ihre harte Arbeit danken, ohne die wir in den zurückliegenden Jahren nicht so erfolgreich in den Wettbewerben gewesen wären”, so Bob Graham, Senior Manager Motorradreifen bei Bridgestone Americas Tire Operations (BATO). “Obwohl wir diese Entscheidung schon sehr früh in dieser Saison getroffen haben, können alle auf Bridgestone-Reifen startenden Fahrer während des ganzen Jahres 2009 auf die gewohnte Leistungsfähigkeit und den gleichen Service wie immer vertrauen. Unser Ziel ist es, in diesem Jahr durchaus weitere Erfolge einzufahren.

Die Teams jetzt schon über unseren Ausstieg zu informieren hat vor allem den Zweck, ihnen möglichst frühzeitig die Gelegenheit zu geben, neue Arrangements für 2010 und danach zu vereinbaren”, ergänzt Graham. “Obwohl wir uns nun zurückziehen, hinterlässt die Marke Bridgestone unauslöschliche Spuren in Sachen Offroadmotorradrennsport”, meint er unter Verweis auf die seit 1991 zehn bzw. elf Titelerfolge in der US-amerikanischen Supercross- respektive Motocross-Serie.

Automobilzulieferer stehen „vor der größten Krise ihrer Geschichte“

“Drei zeitgleich ablaufende Ereignisse setzen derzeit die weltweite Automobilindustrie massiv unter Druck: Neben dem globalen Abschwung auf den Pkw- und Lkw-Märkten sind das die Umorientierung der Verbraucher hin zu Klein- und Kompaktwagen sowie massive Finanzierungsengpässe in der Autobranche”, heißt es in einer gemeinsamen Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger Strategy Consultants und der Investmentbank Rothschild. Weltweit sei der Autoabsatz 2008 um drei Prozent geschrumpft, wobei es die Märkte in der NAFTA, in Europa und Japan besonders schwer getroffen habe. Da auch zum Jahresbeginn 2009 ein lahmender Autoabsatz mit Rückgängen zwischen 25 bis 35 Prozent bezogen auf das Vorjahresniveau gemeldet wird, sind freilich nicht nur die Fahrzeughersteller selbst betroffen, sondern auch deren Zulieferer.

“Automobilzulieferer sehen sich der bislang größten Krise ihrer Geschichte gegenüber”, lautet denn auch das Fazit von Marcus Berret, Partner im Automotive Competence Center bei Roland Berger Strategy Consultants. “20 Zulieferer haben allein in Deutschland in den letzten drei Monaten die Waffen gestreckt. Mit deutlich mehr Insolvenzen ist zu rechnen, wenn die Produktionszahlen in der zweiten Jahreshälfte 2009 nicht wieder kräftig zulegen”, glaubt er.

Lohn- und Produktionskürzungen bei Goodyear in Großbritannien

Nach den Informationen der regionalen britischen Zeitung Express & Star, hat Goodyear Produktions- und Lohnkürzungen für sein Werk in Wolverhampton (Großbritannien) angekündigt. Aufgrund des schleppenden Reifenabsatzes sollen demnach 225 Mitarbeiter der Mischungsabteilung dort an Wochenenden die Arbeit ruhen lassen und dafür dann weniger Lohn bekommen. Zwar werde dem Blatt zufolge an dem Standort derzeit einer Vereinbarung aus dem Dezember vergangenen Jahres entsprechend ohnehin nur vier statt eigentlich fünf Schichten gearbeitet und den von der Maßnahme Betroffenen für die gestrichene Schicht 60 Prozent ihres Lohnes gezahlt.

Doch wird nun offenbar befürchtet, dies könnte unter Umständen nicht reichen, um die schwache Marktnachfrage abzufedern, weshalb sich die Beschäftigten möglicherweise auf weitere Einschnitte einstellen müssen. Von bis zu 14 Tagen, welche die Mitarbeiter für 60 Prozent ihres Lohnes zu Hause bleiben sollen, sowie zusätzlich weiteren 14 Tagen ohne Arbeit, für welche die Mitarbeiter mit 20 britischen Pfund (gut 22 Euro) am Tag entlohnt werden, ist in diesem Zusammenhang bis zum Ende des ersten Halbjahres die Rede. Auf diese Weise – wird Corporate Communications Manager James Bailey von dem Blatt wiedergegeben – würden die Auswirkungen der Krise auf die Belegschaft als Ganzes (450 sollen es in Wolverhampton sein) minimiert und ein Stellenabbau vermieden.

VDA hält drei Millionen Pkw-Neuzulassungen 2009 für möglich

Dank der Abwrackprämie hält der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) es nach Aussagen seines Präsidenten Matthias Wissmann trotz Krise für möglich, dass in Sachen Pkw-Neuzulassungen in diesem Jahr die Drei-Millionen-Grenze geknackt werden könnte.

Die staatlichen 2.500 Euro, die Käufer eines Neuwagens oder höchstens ein Jahr alten Autos bekommen, wenn sie gleichzeitig ihr über neun Jahre altes Fahrzeug verschrotten lassen, werden von ihm als “gute Brücke” bis zu einem möglichen Wiederanspringen der Autonachfrage 2010/2011 bezeichnet. .

Schaeffler sieht sich „nicht in einem Insolvenzszenario“

Vor dem Hintergrund der Bitte um staatliche Unterstützung soll der Automobilzulieferer Schaeffler jüngst erstmals konkrete Zahlen die Eigenkapitallücke des Unternehmens betreffend genannt haben. In Medienmeldungen werden Aussagen von Georg Schaeffler wiedergegeben, wonach den durch die Conti-Übernahme und die Folgen der Finanzkrise ins Trudeln geratenen Herzogenaurachern fünf bis sechs Milliarden Euro fehlen. Welche Summe man tatsächlich benötige, hänge Schaeffler zufolge von der Unterstützung Dritter ab, womit die Eigentümerfamilie ihre Forderung nach Staatshilfen offenbar noch einmal bekräftigen will.

Deswegen hat man sich seitens des Zulieferers vorgenommen, nun möglichst bald auch das bereits angekündigte Zukunftskonzept vorzulegen, auf dessen Basis die Politik dann ihre Einscheidung für oder gegen eine Unterstützung fällen soll. “Wir gehen davon aus, dass es im Interesse des Unternehmens und der Arbeitsplätze wäre, wenn der Bund und der Staat dieses Konzept wohlwollend prüfen würden”, hat Georg Schaeffler demnach in diesem Zusammenhang zu Protokoll gegeben. Die Situation sei “ernst, aber wir befinden uns nicht in einem Insolvenzszenario”.

Politik fordert Erhalt von Pirelli-Werk Carlisle

Zwar hat der Hersteller Pirelli noch nichts von etwaigen Plänen zur Schließung seines Reifenwerkes in Carlisle (Großbritannien) verlautbaren lassen, dennoch soll der britische Wirtschaftsminister Lord Peter Benjamin Mandelson vorsorglich schon einmal gesagt haben, dass man alles tun müsse, um den Produktionsstandort zu erhalten. Das berichten zumindest die Cumberland News. Dem Blatt zufolge machen auf der Insel Gerüchte die Runde, dass durch die derzeitige Finanz-/Automobilmarktkrise das Werk eines Fahrzeugherstellers sowie zweier Zuliefererunternehmen in dem Land geschlossen werden sollen und im Zuge dessen 6.

000 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen. Nachdem es in Carlisle in der jüngeren Vergangenheit – so wie andernorts allerdings auch – mehrmals zu kurzeitigen Produktionsstopps gekommen ist, wird nun offenbar befürchtet, eines der Zuliefererwerke könnte das von Pirelli sein. Dem Blatt zufolge habe Mandelson sich jedoch zuversichtlich gezeigt, dass der italienische Reifenhersteller die Krise meistern und nach deren Ende immer noch Reifen in Carlisle fertigen werde – zumal er für den Fall der Fälle Unterstützung für produzierende Unternehmen in der Region signalisiert hat.