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Fintyre: Den Kuckuck auf dem Tisch und die Geier im Genick

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Fintyre Logo mit Schatten

Zu guter Letzt war Fintyre (früher: EFTD – European Fintyre Distribution) so gründlich vor die Wand gefahren worden, dass der Insolvenzverwalter – bildlich gesprochen – auf jedes dem Unternehmen gehörende Teil den Kuckuck geklebt hat. Nun wird es darum gehen, neue Investoren zu finden. Schwer zu sehen, ob es solche gibt oder ob sie lediglich als auf Beute hoffende Pleite- und Aasgeier ausgeschwärmt sind.

Was treibt ein Private Equity-Unternehmen wie Bain Capital ausgerechnet in den Reifenhandelsmarkt, in einen Markt ohne geringste Zutrittsschranken, in einen Markt, der den Blick wegen außerordentlicher Gewinnmöglichkeiten nicht vernebelt?

Innerhalb weniger Jahre sollte ein umsatzstarkes paneuropäisch tätiges Gebilde entstehen, nach welchem sich Reifenhersteller buchstäblich die Finger lecken. Controlled Distribution lautet das Zauberwort.

Muss man tatsächlich die Sache vom Ende her denken? Wer hinein geht, muss wissen, mit wessen Hilfe er irgendwann den Absprung schafft.

Ist es nur Zufall, dass das Management nicht allein aus Italienern, sondern aus ehemaligen Pirelli-Managern bestand, auch deutschen Ex-Pirelli-Managern?

Nun denn, „die Chinesen.“ Sie befinden sich seit Jahren auf Einkaufstour. Pirelli – in der weltweiten Rangliste von Reifenherstellern hoch angesiedelt – gehört seit vier Jahren zu einem Firmenkonglomerat aus dem „großartigen Reich der Mitte“. Gib es einen Zusammenhang zwischen Fintyre, Pirelli und China? Zurückhaltung bleibt angebracht: alles nur Spekulation. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

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Auch Westlake-Produzent Zhongce Rubber läuft wieder „unter Volllast“

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Westlake tb

Nachdem viele Reifenhersteller in China ihre Produktionen durch die Verbreitung des Corona-Virus‘ für mehrere Wochen im Nachgang zum chinesischen Neujahrsfest (25. Januar) unterbrechen mussten, mehren sich mittlerweile die positiven Nachrichten: China produziert wieder Reifen. Zuletzt hat nun auch die Zhongce Rubber Group – weltweit der neuntgrößte Reifenhersteller und in China die Nummer eins – mitgeteilt, dass seine Werke in China wieder „unter Volllast“ liefen.

Weltweiter Pkw-Absatz sinkt 2020 wohl um fast 30 Prozent

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Bain Company zum weltweiten Pkw Markt 2020

Laut einer aktuellen Branchenanalyse der Unternehmensberatung Bain & Company hat die Corona-Pandemie die Automobilindustrie stärker erfasst als erwartet. Aus derzeitiger Sicht wird als Folge dessen für dieses Jahr als wahrscheinlichstes Szenario ein Einbruch des weltweiten Pkw-Marktes um 29 Prozent prognostiziert. In absoluten Zahlen ausgedrückt würde dies bedeuten, dass die Automobilhersteller weltweit statt der erwarteten 90 Millionen nur 64 Millionen Pkw verkaufen. Zumindest dann, wenn keine staatlichen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Überdurchschnittlich stark betroffen seien dabei Europa und Nordamerika mit erwarteten Absatzrückgängen um 30 Prozent bzw. um fast ein Drittel. Demgegenüber habe China den Höhepunkt der Krise zunächst hinter sich, wobei dort für dieses Jahr ein Minus von „nur“ einem Viertel prognostiziert wird. In diesem Szenario könnte die Autoindustrie 2020 im Schnitt um bis zu 90 Prozent an Profitabilität einbüßen, schlägt die Unternehmensberatung unabhängig von derlei Details Alarm. „Die Automobilbranche steckt in ihrer wahrscheinlich schwersten Krise überhaupt“, sagt Dr. Klaus Stricker, Bain-Partner und Co-Leiter der globalen Praxisgruppe Automotive und Mobilität. Die durch COVID-19 ausgelöste Rezession wird der Bain-Analyse zufolge jedenfalls mindestens so stark sein wie diejenige im Zuge der Finanzkrise 2008/2009. cm

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Shandong Linglong wächst und wächst und wächst – Neuerliche Baupläne

Linglong China Fabrik tb

Der chinesische Hersteller Shandong Linglong – aktuell die Nummer 17 im NRZ-Ranking der „Größten Unternehmen der Reifenbranche“ – will weiter immense Summen in seine Expansion investieren. Seit März 2019 baut das Unternehmen in Serbien eine Pkw-, Lkw- und auch OTR-Reifenfabrik und investiert dazu rund 870 Millionen Euro. Es ist die erste Fabrik des Unternehmens in […]

China wohl auch Precursor, was den hiesigen und weitere Pkw-Märkte betrifft

VDA Pkw Neuzulassungen international 2020 02

Da die ersten Corona-Fälle bekanntlich in China registriert wurden und sich das Virus mittlerweile weltweit verbreitet hat, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die im Reich der Mitte beobachteten wirtschaftlichen Folgeerscheinungen hier in ähnlicher Form zu spüren sein werden. Das dürfte nicht nur das Reifengeschäft betreffen, sondern genauso den Fahrzeugmarkt. Zwar hat sich der Neuwagenabsatz bis einschließlich Februar in Deutschland und in Europa schon rückläufig entwickelt, doch von einem so massiven Einbruch wie in China mit einem fast 82-prozentigen Minus im Februar und einem von beinahe 44 Prozent bezogen auf die ersten beiden Monate dieses Jahres im Vergleich zum selben Zeitraum 2019 ist die hiesige Region (vorerst) noch verschont geblieben. Aber bereits in den März-Zahlen dürften sich die zahlreichen (Markt-)Beschränkungen zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des Virus sicherlich auch hierzulande sowie nach und nach in noch weiteren Ländern widerspiegeln, in denen bis dato eher noch vergleichsweise geringe Rückgänge oder – mit Blick auf die USA – sogar noch ein Zugewinn beim Fahrzeugabsatz zu verzeichnen sind. Zumal vor diesem Hintergrund in Europa wohl nicht nur rund 810.000 Autos weniger gebaut werden als geplant, sondern diese Produktionsausfälle allein für die deutsche Automobilindustrie zu nicht mehr aufzuholenden Umsatzverlusten von bis zu 80 Milliarden Euro führen könnten, schreibt Auto Motor und Sport. christian.marx@reifenpresse.de

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In China sieht man, was dem Reifenmarkt in Europa noch bevorsteht – Michelin-Zahlen

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Michelin Markt tb

Michelin hat aktuelle Zahlen zu den jüngsten Entwicklungen der weltweiten Reifenmärkte bis einschließlich Februar veröffentlicht. Darin ablesen lässt sich der dramatische Effekt der globalen Corona-Krise auf die Reifenhersteller und ihre Verkäufe (Sell-in), der China und dem chinesischen Reifenmarkt bereits das zugefügt hat, was Europa und dem europäischen Reifenmarkt – so muss man die Michelin-Zahlen wohl interpretieren – erst noch bevorsteht.

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Reifen, die gleich scheinen/sind, müssen nicht dieselben Testergebnisse liefern

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Dayton Seiberling und Saetta Reifen von links

Auch im Reifengeschäft werden augenscheinlich gleiche Produkte unter verschiedenen Markennamen angeboten. Trotzdem liefern sie bei Pkw- Reifentests mitunter leicht unterschiedliche Ergebnisse ab. So wie jüngst bei dem der Autozeitung. Denn unter den Wettbewerbern waren zwei Sommerreifen der Marken Goodride und Westlake, die nicht nur beide denselben Namen „Sport SA37“ tragen wie im Übrigen genauso noch ein so bezeichnetes Profil des exklusiv über Delticom erhältlichen Labels Trazano, sondern alle von demselben Hersteller stammen: von der chinesische Zhongce Rubber Group. Trotzdem soll sich das Westlake-Modell „deutlich griffiger“ erwiesen haben als das von Goodride. Chinesen halt, wird angesichts dessen so mancher denken. Gleichwohl vermarktet durchaus auch ein europäischer Hersteller wie Michelin ein und dasselbe (Lkw-)Profil unter drei verschiedenen Namen. Dass noch andere diese Art „Mehrmarkenkonzept“ verfolgen, zeigt ein genauerer Blick auf den diesjährigen AutoBild-Sommerreifentest. Unter den in der Vorrunde gescheiteren Modellen fallen gleich drei mit identischem Namen „Touring 2“ auf, welche aber die Markennamen Dayton, Seiberling und Saetta tragen. Dass die ersteren Beiden zu Bridgestone gehören, ist kein Geheimnis. Insofern liegt der Schluss nahe, auch Saetta könnte ein Gewächs dieses Reifenherstellers sein. Dem ist tatsächlich so, selbst wenn der Saetta-Modell auf Nässe besser bremst als seine Dayton- und Seiberling-Namensvettern. christian.marx@reifenpresse.de

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Sailun Group expandiert in zwei China-Werken

Sailun China tb

Die Sailun Group investiert beträchtlich in ihre Produktionskapazitäten. Wie es dazu heißt, wolle der chinesische Reifenhersteller etwa seine Pkw-Reifenfabrik in Dongying (Shandong-Provinz) für rund eine Milliarde Yuan (127 Millionen Euro) erweitern. Im Rahmen des sogenannten „HP Tire Expansion Project“ soll dort die Kapazität auf 27 Millionen Pkw-Reifen jährlich ausgebaut werden; es werde „das weltweit fortschrittlichste […]

Angesichts des Corona-Virus ergreift Nokian Vorsichtsmaßnahmen

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Nokian Corona Maßnahmen

Kaum ein Thema beschäftigt die Öffentlichkeit derzeit so wie das sich weltweit verbreitende Corona-Virus. Von daher verwundert nicht, dass auch die Reifenindustrie entsprechende Maßnahmen zu dessen Eindämmung ergreift. Wie Jukka Rikkinen, Head of Global Security bei dem finnischen Hersteller Nokian Tyres, erläutert, beobachte man die Situation schon seit den ersten in China aufgetretenen Fällen und verfolge man sämtliche Statusupdates der Gesundheitsbehörden dazu. „Wir treffen alle notwendigen Vorkehrungen, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme haben wir internationale Geschäftsreisen vorübergehend ausgesetzt“, erklärt Rikkinen. Zudem habe man bei der Belieferung seiner Kunden entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen und seien Besuche in den Werken des Unternehmens vorerst verboten. Bisher sei Rohstoffversorgungskette von Nokian von dem Corona-Ausbruch zwar noch nicht betroffen. „Wir erwarten jedoch Verzögerungen bei den Transporten aufgrund von Leerfahrten, verfügen jedoch über Sicherheitsreserven, um solche Verzögerungen abzufedern, sodass unsere Produktion nicht gefährdet wird“, heißt es vonseiten der Finnen. Eigenen Worten zufolge arbeiten sie kontinuierlich an standortspezifischen Notfallplänen, um bei Nokian und Vianor für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. cm

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Fahrzeugmarkt in Deutschland, aber auch anderswo im Minus

KBA Pkw Neuzulassungen 2020 02

Wie schon im Januar haben sich auch im zweiten Monat des Jahres die Kfz-Neuzulassungszahlen weiterhin entwickelt. Mit nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) alles in allem gut 284.900 Einheiten sind im Februar 9,7 Prozent weniger Kfz neu auf Deutschlands Straßen gekommen als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die Zwischenbilanz nach nunmehr zwei Monaten steht damit acht Prozent im Minus mit in Summe bisher 570.000 Kfz. Selbstverständlich ist die Gesamtentwicklung vor allem geprägt von den Pkw-Neulassungen als größtem Marktsegment: Im Februar wurden mit 239.900 Einheiten 10,8 Prozent weniger Neuwagen neu zugelassen hierzulande als im selben Monat 2019, und nach nunmehr zwei Monaten berichtet das KBA ein Minus von immerhin noch neun Prozent auf 486.200 Pkw. Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) haben sich zum Jahresstart auch die internationalen Automobilmärkte „ohne Schwung“ präsentiert. So seien nicht nur in Europa insgesamt weniger Autos neu zugelassen worden, sondern ebenso noch in den USA, China, Indien, Japan und Brasilien. All das ist nicht ohne Folge für die (exportorientierte) deutsche Automobilindustrie geblieben. Mit Blick auf den inländischen Auftragseingang wird für den Februar insofern von einem 19-prozentigen Minus im Vergleich zum selben Zeitpunkt 2019 berichtet. cm

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