Nachdem jüngst schon in Agenturmeldungen von einer möglichen Lanxess-Großinvestition in eine Produktionsanlage für Butylkautschuk in Singapur die Runde machten, hat Dr. Axel C. Heitmann, Vorstandvorsitzender des Spezialchemiekonzerns, dies nun auch offiziell bestätigt.
Demnach wird das neue Werk mit einer Jahreskapazität von bis zu 100.000 Tonnen im Tembusu-Bereich von Jurong Island – einer rund 3.000 Hektar großen künstlichen Insel im Südwesten von Singapur – errichtet.
Ihren Betrieb aufnehmen soll die Anlage 2011. Dieses Vorhaben lässt sich das Unternehmen rund 400 Millionen Euro kosten, was es zum bisher größten Investitionsprojekt in der Lanxess-Firmengeschichte macht. „Schon heute ist Lanxess einer der Marktführer im Butylkautschukgeschäft, das für uns strategische Bedeutung besitzt.
Mit der neuen Produktionsanlage in Singapur tragen wir dem weltweit deutlich wachsenden Bedarf Rechnung“, so Ron Commander, Leiter der Business Unit Butyl Rubber innerhalb des Konzerns, die eigenen Aussagen zufolge für einen Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro steht. Seitens des Unternehmens geht man in Sachen Butylkautschuk von einem nachhaltigen Marktwachstum von jährlich rund drei Prozent während der kommenden 15 Jahre aus, wobei dies insbesondere auch auf den Ausbau der Radialreifenproduktion im asiatischen Raum zurückführt wird..
Chinas Automobilmarkt hat sich auch 2007 dynamisch entwickelt. Laut der China Association of Automobile Industry Association (CAAM) wurden 2007 knapp 8,9 Millionen Kraftfahrzeuge – also Pkw, Lkw und Busse – im Land hergestellt und damit 22 Prozent mehr als im Vorjahr. In fast gleicher Höhe ist nach CAAM-Darstellung auch der lokale Absatz gestiegen.
Demnach wurden bis zum Jahresende 2007 etwa 8,79 Millionen Kraftfahrzeuge verkauft, ein Zuwachs von 21,8 Prozent. Für 2008 gehen Branchenkenner von einem ähnlich großen Absatzzuwachs von 18 bis 20 Prozent aus, schreibt die Bundesagentur für Außenwirtschaft. Nach wie vor führen ausländische Unternehmen mit ihren lokalen Kooperationspartnern die Produktionsstatistik an.
So hat sich Volkswagen mit seinen Joint Ventures in Shanghai und Changchun 2007 wieder an die Spitze gesetzt und Shanghai GM auf den dritten Platz verdrängt. Die größten heimischen Hersteller – Chery und Geely – folgten erst auf den Plätzen vier und acht. Der aggressive Wettbewerb zwinge dabeo die ausländischen Hersteller zu weiteren Preissenkungen und Produktivitätssteigerungen.
Bis 2011 wird die weltweite Nachfrage nach Kautschuk jährlich um rund vier Prozent auf dann 26,5 Millionen Tonnen ansteigen. Ein Großteil der zusätzlichen Nachfrage wird dabei aus der Automobil- bzw. Reifenproduktion stammen; die USA, China und Japan werden weiterhin die größten Nachfrager sein und mehr als die Hälfte des weltweit produzierten Rohstoffs verarbeiten.
Obwohl die chinesische Volkswirtschaft weiterhin die größten Nachfragesteigerungen zeitigen wird, werden zweistellige Zuwachsraten, wie wir sie in den vergangenen Jahren bei China erlebten, der Vergangenheit angehören. Der hier zitierten Studie („World Tire & Rubber Market Report“) zufolge sei der Grund dafür die zunehmende Reife des chinesischen Marktes. In den Jahren bis 2011 wird im Übrigen die Nachfrage nach Kautschuk aus der weltweiten Reifenindustrie hinter die Nachfrage aus anderen Branchen zurückfallen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-02-15 00:00:002023-05-17 11:10:05Nachfrage nach Kautschuk aus China wächst schwächer
Der chinesische Reifenhersteller Double Coin ist über seine Nordamerika-Tochter Double Coin/CMA LLC dem US-Runderneuerungsinteressenverband TRIB (Tire Retread & Repair Information Bureau) als Mitglied beigetreten. Damit hat sich die Mitgliederzahl des Verbandes auf 480 aus 48 Ländern weltweit erhöht..
(Tire Review/Akron) Die Reifenhersteller in Indien wünschen sich eine Änderung der derzeitigen Besteuerung in dem Land. Demnach müssen derzeit auf zur Reifenherstellung benötigte Rohmaterialien wie Naturkautschuk höhere Steuern (20 Prozent) bezahlt werden als auf fertige Produkte wie Reifen (zehn Prozent). Dies – so die indische Automotive Tyre Manufacturers Association (ATMA) – öffne billigen Reifenimporten beispielsweise aus China Tür und Tor.
„Es ist an der Zeit diese inverse Steuerstruktur zu korrigieren. Denn dadurch ist es billiger, Reifen aus dem Ausland zu importieren, als sie hier im Land selbst zu produzieren. Dies führt zu einer deutlichen Benachteiligung der hier heimischen Hersteller“, meint Onkar Kanwar, Chairman des indischen Herstellers Apollo Tyres.
Indische Reifenhersteller fordern von ihrer Bundesregierung die Verringerung der Einfuhrzölle für Kautschuk. Wie der Verband der Reifenhersteller ATMA (Automotive Tyre Manufacturers Association) sagt, werden importierte Reifen derzeit mit niedrigeren Zöllen belegt als der Rohstoff, der für die Produktion notwendig ist. Laut ATMA würden dadurch Importe – gerade günstiger Reifen aus China – angeregt.
In der Diskussion steht nun die Verringerung der Einfuhrzölle von derzeit 20 auf dann 7,5 Prozent. Nach Indien importierte Reifen werden seit April 2007 mit einem Einfuhrzoll in Höhe von zehn Prozent belegt; zuvor waren dies noch 12,5 Prozent. Darüber hinaus fordert der Herstellerverband ATMA, die Bundesregierung möge mit ihrem neuen Staatshaushalt (gilt ab April 2008) die Zölle auf Butyl, Styrol-Butadien, Reifencord aus Polyester und andere Rohmaterialien aussetzen; diese für die Reifenfertigung notwendigen Rohstoffe müssten importiert werden, da sie eben nicht in Indien gefertigt werden.
Eine vorläufige Entscheidung des amerikanischen Handelsministeriums, gegen Dumpingpreise chinesischer OTR-Reifen vorzugehen, hat den Applaus des EM- und Agrarreifenspezialisten Titan Tire (Quincy/Illinois) hervorgerufen. Die jetzt vorgelegte Formulierung beinhaltet auch eine Auflistung von knapp 30 (!) in die USA liefernden chinesischen Herstellern dieses Reifentyps. Titan hatte eine von der Gewerkschaften unterstützte Petition verfasst, um den als unfair empfundenen Preisgestaltungen dieser Unternehmen zu begegnen.
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG strukturiert seine Handels- und Serviceorganisation um. Seit Jahresbeginn werden ZF Trading, die das weltweite Handelsgeschäft mit Ersatzteilen verantwortet, sowie die Vertriebs- und Serviceorganisation zum neuen Geschäftsfeld ZF Services zusammengeführt. Diese interne Integration soll dem Ausbau des internationalen After-Sales-Geschäfts dienen.
Das Unternehmen verspricht sich von der Zusammenführung der vormals separat agierenden Geschäftsfelder „umfangreiche Wachstums- und Synergiepotenziale“. Mit einem verbesserten Marktauftritt könne innerhalb des neuen Geschäftsfelds das bestehende Kundenspektrum effizienter bearbeitet werden, so die vorherrschende Überzeugung. Genutzt werde dabei das Vertriebs- und Servicenetzwerk, das sich auf 650 Servicestützpunkte weltweit erstrecken soll.
In China, Singapur und Australien sind die Handels- und Serviceaktivitäten Unternehmensangaben zufolge bereits zusammengefasst. Ziel sei es, eine international abgestimmte Markt- und After-Sales-Strategie sicherzustellen, wobei man die Kundendienststellen der ZF-Unternehmensbereiche zukünftig noch enger in das Geschäft einbinden will. „Mit ZF Services wollen wir einen maximalen Beitrag zum Unternehmenswert generieren“, fasst der ZF-Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Härter die strategische Stoßrichtung der organisatorischen Neuausrichtung zusammen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-02-05 00:00:002023-05-17 11:10:24Handels- und Servicegeschäft wird von ZF zusammengeführt
Nach Informationen von Aktien Check haben Analysten der Citigroup Aktien der Continental AG von „kaufen“ auf „halten“ zurückgestuft. Als ein Grund dafür werden „herbe Abschläge“ genannt, die der Automobilsektor nach langer Zeit der Outperformance seit Jahresbeginn habe hinnehmen müssen. Eine Abschwächung in Europa und eine „Rezession“ in den USA stellt nach Ansicht der Finanzexperten das Basisszenario dar, innerhalb dessen Wachstum lediglich in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) und anderen Schwellenländern erwartet wird.
Gleichzeitig geht man demnach davon aus, dass sich in Europa ein Trend zu kleineren Autos mit geringerer Motorisierung etabliere und neue Abgasvorschriften sowie hohe Benzinpreise zu einem veränderten Käuferverhalten führen. „Es sei wahrscheinlich, dass das Geschäftsmodell von Continental 2008/2009 einem Test unterzogen werde“, gibt der Newsdienst die Überzeugung der Analysten wieder. Zudem habe das Unternehmen seinen Finanzierungsplan noch nicht fertig und dessen „25-prozentige NAFTA-Orientierung“ könne negative Nachfrageeffekte nach sich ziehen, weshalb die Citigroup für das Geschäftsjahr 2008 bei dem Automobilzulieferer nunmehr von einem Gewinn in Höhe von 8,23 statt wie bisher 7,43 Euro je Conti-Aktie ausgeht.
Die Gewinnprognose für 2009 wurde ebenfalls nach unten angepasst: von bisher 9,75 auf jetzt 9,26 Euro je Aktie. Das Kurziel für Wertpapiere der Continental AG wird bei derzeit 75 Euro und damit 50 Euro unterhalb des bisherigen Wertes von 125 Euro gesehen..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-02-05 00:00:002023-05-17 11:10:23Aktien von Conti auf „halten“ zurückgestuft
Die in Monrovia (Kalifornien/USA) beheimatete China Manufacturers Alliance (CMA) LLC, die sich als Vermarktungsallianz für Reifen chinesischer Hersteller in Nordamerika wie auch in Europa versteht, sowie Double Coin – eine der Marken unter dem CMA-Dach – haben sich einen neuen Marktauftritt verordnet. Dokumentiert werden soll dies unter anderem durch neue Logos für beide Unternehmen. Darüber hinaus will der Reifenhersteller Double Coin seine Produkte zukünftig nicht mehr nur alleine wegen ihrer günstigen Preise als Alternative verstanden wissen, sondern auch deshalb, weil sie aufgrund ihrer Leistungseigenschaften überzeugen könnten.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/41504_122011.jpg23150Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-02-04 00:00:002023-05-17 11:10:31CMA und Double Coin verordnen sich neuen Marktauftritt