Dass das US-Handelsministerium aus China importierte EM-Reifen mit dem Hinweis auf Dumpingpreise mit Strafzöllen belegt, die deren Sell-in-Preise teilweise sogar verdreifachen können, ist bekannt. Nun wendet sich erstmals ein EM-Reifenhersteller mit deutlichen Worten an die Öffentlichkeit und beschreibt die Situation als „unfair“. In einem Schreiben an die Redaktion der NEUE REIFENZEITUNG erklärt Tech Wang, Präsident des chinesischen EM-Reifenherstellers Techking Tires Ltd.
: „Durch diese Anti-Dumping-Entscheidung in den USA sind wir schockiert. Die Herstellung radialer EM-Reifen in China ist neu und es gibt im Vergleich zu den Premiumherstellern nur geringe Kapazitäten in dieser Industrie. Es ist absolut unfair, den chinesischen EM-Reifenherstellern diese Strafzölle aufzubürden.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2008-02-29 00:00:002023-05-17 11:13:44„Anti-Dumping-Entscheidung der USA ist unfair“
Goodyear will offenbar „mehr als eine Milliarde US-Dollar“ in die Errichtung einer neuen Reifenfabrik im chinesischen Dalian investieren. Dies jedenfalls berichtet Reuters unter Berufung auf den Bürgermeister der nordchinesischen Stadt (Provinz Liaoning). Die Stadt habe mit dem US-Konzern „einen Investitionsplan beschlossen“ und man werde „ein Abkommen bald unterzeichnen“, zitiert die Agentur den Bürgermeister weiter.
Goodyear hingegen betonte, man habe zwar vor in Dalian zu investieren. Dort betreibt man bereits seit 1994 eine Fabrik, die Goodyear Dalian Tire Co. Ltd.
Eine Entscheidung zu neuen Investitionen sei aber noch nicht gefallen. Man untersuche hingegen viele verschiedene Möglichkeiten in Asien. Weiter gehende Details zu einem etwaigen Projekt – etwa in welchem Zeitraum die vergleichsweise hohe Summe investiert würde, wie groß die Kapazität der Fabrik sein würde oder welche Produkte dort gefertigt würden – nannte Reuters hingegen nicht.
Außer: Es würden mehr als 2.000 Arbeitsplätze entstehen und die in der neuen Fabrik gefertigten Reifen würden für den Export wie für den chinesischen Heimatmarkt bestimmt sein..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2008-02-28 00:00:002023-05-17 11:13:46Goodyear will eine Milliarde Dollar in China investieren
Nachdem jüngst schon in Agenturmeldungen von einer möglichen Lanxess-Großinvestition in eine Produktionsanlage für Butylkautschuk in Singapur die Runde machten, hat Dr. Axel C. Heitmann, Vorstandvorsitzender des Spezialchemiekonzerns, dies nun auch offiziell bestätigt.
Demnach wird das neue Werk mit einer Jahreskapazität von bis zu 100.000 Tonnen im Tembusu-Bereich von Jurong Island – einer rund 3.000 Hektar großen künstlichen Insel im Südwesten von Singapur – errichtet.
Ihren Betrieb aufnehmen soll die Anlage 2011. Dieses Vorhaben lässt sich das Unternehmen rund 400 Millionen Euro kosten, was es zum bisher größten Investitionsprojekt in der Lanxess-Firmengeschichte macht. „Schon heute ist Lanxess einer der Marktführer im Butylkautschukgeschäft, das für uns strategische Bedeutung besitzt.
Mit der neuen Produktionsanlage in Singapur tragen wir dem weltweit deutlich wachsenden Bedarf Rechnung“, so Ron Commander, Leiter der Business Unit Butyl Rubber innerhalb des Konzerns, die eigenen Aussagen zufolge für einen Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro steht. Seitens des Unternehmens geht man in Sachen Butylkautschuk von einem nachhaltigen Marktwachstum von jährlich rund drei Prozent während der kommenden 15 Jahre aus, wobei dies insbesondere auch auf den Ausbau der Radialreifenproduktion im asiatischen Raum zurückführt wird..
Chinas Automobilmarkt hat sich auch 2007 dynamisch entwickelt. Laut der China Association of Automobile Industry Association (CAAM) wurden 2007 knapp 8,9 Millionen Kraftfahrzeuge – also Pkw, Lkw und Busse – im Land hergestellt und damit 22 Prozent mehr als im Vorjahr. In fast gleicher Höhe ist nach CAAM-Darstellung auch der lokale Absatz gestiegen.
Demnach wurden bis zum Jahresende 2007 etwa 8,79 Millionen Kraftfahrzeuge verkauft, ein Zuwachs von 21,8 Prozent. Für 2008 gehen Branchenkenner von einem ähnlich großen Absatzzuwachs von 18 bis 20 Prozent aus, schreibt die Bundesagentur für Außenwirtschaft. Nach wie vor führen ausländische Unternehmen mit ihren lokalen Kooperationspartnern die Produktionsstatistik an.
So hat sich Volkswagen mit seinen Joint Ventures in Shanghai und Changchun 2007 wieder an die Spitze gesetzt und Shanghai GM auf den dritten Platz verdrängt. Die größten heimischen Hersteller – Chery und Geely – folgten erst auf den Plätzen vier und acht. Der aggressive Wettbewerb zwinge dabeo die ausländischen Hersteller zu weiteren Preissenkungen und Produktivitätssteigerungen.
Bis 2011 wird die weltweite Nachfrage nach Kautschuk jährlich um rund vier Prozent auf dann 26,5 Millionen Tonnen ansteigen. Ein Großteil der zusätzlichen Nachfrage wird dabei aus der Automobil- bzw. Reifenproduktion stammen; die USA, China und Japan werden weiterhin die größten Nachfrager sein und mehr als die Hälfte des weltweit produzierten Rohstoffs verarbeiten.
Obwohl die chinesische Volkswirtschaft weiterhin die größten Nachfragesteigerungen zeitigen wird, werden zweistellige Zuwachsraten, wie wir sie in den vergangenen Jahren bei China erlebten, der Vergangenheit angehören. Der hier zitierten Studie („World Tire & Rubber Market Report“) zufolge sei der Grund dafür die zunehmende Reife des chinesischen Marktes. In den Jahren bis 2011 wird im Übrigen die Nachfrage nach Kautschuk aus der weltweiten Reifenindustrie hinter die Nachfrage aus anderen Branchen zurückfallen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-02-15 00:00:002023-05-17 11:10:05Nachfrage nach Kautschuk aus China wächst schwächer
Der chinesische Reifenhersteller Double Coin ist über seine Nordamerika-Tochter Double Coin/CMA LLC dem US-Runderneuerungsinteressenverband TRIB (Tire Retread & Repair Information Bureau) als Mitglied beigetreten. Damit hat sich die Mitgliederzahl des Verbandes auf 480 aus 48 Ländern weltweit erhöht..
(Tire Review/Akron) Die Reifenhersteller in Indien wünschen sich eine Änderung der derzeitigen Besteuerung in dem Land. Demnach müssen derzeit auf zur Reifenherstellung benötigte Rohmaterialien wie Naturkautschuk höhere Steuern (20 Prozent) bezahlt werden als auf fertige Produkte wie Reifen (zehn Prozent). Dies – so die indische Automotive Tyre Manufacturers Association (ATMA) – öffne billigen Reifenimporten beispielsweise aus China Tür und Tor.
„Es ist an der Zeit diese inverse Steuerstruktur zu korrigieren. Denn dadurch ist es billiger, Reifen aus dem Ausland zu importieren, als sie hier im Land selbst zu produzieren. Dies führt zu einer deutlichen Benachteiligung der hier heimischen Hersteller“, meint Onkar Kanwar, Chairman des indischen Herstellers Apollo Tyres.
Indische Reifenhersteller fordern von ihrer Bundesregierung die Verringerung der Einfuhrzölle für Kautschuk. Wie der Verband der Reifenhersteller ATMA (Automotive Tyre Manufacturers Association) sagt, werden importierte Reifen derzeit mit niedrigeren Zöllen belegt als der Rohstoff, der für die Produktion notwendig ist. Laut ATMA würden dadurch Importe – gerade günstiger Reifen aus China – angeregt.
In der Diskussion steht nun die Verringerung der Einfuhrzölle von derzeit 20 auf dann 7,5 Prozent. Nach Indien importierte Reifen werden seit April 2007 mit einem Einfuhrzoll in Höhe von zehn Prozent belegt; zuvor waren dies noch 12,5 Prozent. Darüber hinaus fordert der Herstellerverband ATMA, die Bundesregierung möge mit ihrem neuen Staatshaushalt (gilt ab April 2008) die Zölle auf Butyl, Styrol-Butadien, Reifencord aus Polyester und andere Rohmaterialien aussetzen; diese für die Reifenfertigung notwendigen Rohstoffe müssten importiert werden, da sie eben nicht in Indien gefertigt werden.
Eine vorläufige Entscheidung des amerikanischen Handelsministeriums, gegen Dumpingpreise chinesischer OTR-Reifen vorzugehen, hat den Applaus des EM- und Agrarreifenspezialisten Titan Tire (Quincy/Illinois) hervorgerufen. Die jetzt vorgelegte Formulierung beinhaltet auch eine Auflistung von knapp 30 (!) in die USA liefernden chinesischen Herstellern dieses Reifentyps. Titan hatte eine von der Gewerkschaften unterstützte Petition verfasst, um den als unfair empfundenen Preisgestaltungen dieser Unternehmen zu begegnen.
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG strukturiert seine Handels- und Serviceorganisation um. Seit Jahresbeginn werden ZF Trading, die das weltweite Handelsgeschäft mit Ersatzteilen verantwortet, sowie die Vertriebs- und Serviceorganisation zum neuen Geschäftsfeld ZF Services zusammengeführt. Diese interne Integration soll dem Ausbau des internationalen After-Sales-Geschäfts dienen.
Das Unternehmen verspricht sich von der Zusammenführung der vormals separat agierenden Geschäftsfelder „umfangreiche Wachstums- und Synergiepotenziale“. Mit einem verbesserten Marktauftritt könne innerhalb des neuen Geschäftsfelds das bestehende Kundenspektrum effizienter bearbeitet werden, so die vorherrschende Überzeugung. Genutzt werde dabei das Vertriebs- und Servicenetzwerk, das sich auf 650 Servicestützpunkte weltweit erstrecken soll.
In China, Singapur und Australien sind die Handels- und Serviceaktivitäten Unternehmensangaben zufolge bereits zusammengefasst. Ziel sei es, eine international abgestimmte Markt- und After-Sales-Strategie sicherzustellen, wobei man die Kundendienststellen der ZF-Unternehmensbereiche zukünftig noch enger in das Geschäft einbinden will. „Mit ZF Services wollen wir einen maximalen Beitrag zum Unternehmenswert generieren“, fasst der ZF-Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Härter die strategische Stoßrichtung der organisatorischen Neuausrichtung zusammen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-02-05 00:00:002023-05-17 11:10:24Handels- und Servicegeschäft wird von ZF zusammengeführt