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Automobilzulieferer zunehmend unter Druck

Der Druck auf die Automobilzulieferer hat im vergangenen Jahr weltweit weiter zugenommen. Die Automobilhersteller fordern weitere Kostensenkungen, auf den Rohstoffmärkten wächst der Druck durch steigende Preise. Die Situation wird durch die momentane Finanzmarktkrise – und die Abschwächung der Automobilkonjunktur – noch verschärft.

Trotzdem ist die Profitabilität der Branche im Jahr 2007 weiter gestiegen. Überdurchschnittlich schneiden dabei besonders mittelgroße Unternehmen in Westeuropa und Japan ab. Allerdings sind viele Zulieferer auf die anstehenden Herausforderungen der kommenden Jahre noch nicht ausreichend vorbereitet.

Das sind die zentralen Ergebnisse der „Global Automotive Supplier Study“, welche die internationale Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants bereits zum dritten Mal gemeinsam mit der Investmentbank Rothschild durchgeführt hat. Die Untersuchung basiert auf einer Analyse der Finanz- und Leistungszahlen von mehr als 400 global agierenden Automobilzulieferern aus den Jahren 2001 bis 2007. „Die Zulieferer erleben zurzeit einen nie da gewesenen Wettbewerbsdruck“, sagt Marcus Berret, Partner im Kompetenzzentrum Automotive bei Roland Berger Strategy Consultants.

„Steigende Preise für Rohmaterial, Konkurrenz durch Hersteller aus Niedriglohnländern, die Forderung der Autohersteller nach Kostensenkungen, der Ruf nach umweltfreundlichen Innovationen – der Druck kommt von allen Seiten und wird in Zukunft noch weiter zunehmen“, glaubt er. Aufgrund der stark nachlassenden Automobilkonjunktur in den vergangenen Monaten sähen sich die Automobilhersteller (OEMs) daher aktuell gezwungen, ihre Kosten nochmals in Milliardenhöhe zu senken. Für den Rest des Jahres 2008 und für 2009 sei keine Besserung der Situation in Sicht.

Kapazitätsausbau in China wird bei Yokohama zurückgestellt

Wie der Guardian unter Berufung auf Informationen der Nachrichtenagentur Reuters meldet, hat die Yokohama Rubber Co. ihren ursprünglich am Standort Hangzhou (China) geplanten Ausbau von Produktionskapazitäten ein paar Monate zurückgestellt. Als Grund dafür habe Yokohama-Präsident Tadanobu Nagumo einen möglichen weiteren Nachfragerückgang nach Reifen genannt.

Um nicht einem Überangebot an Reifen Vorschub zu leisten, würden die Expansionspläne vor dem Hintergrund eines sich abschwächenden Automobilmarktes mindestens vier Monate aufgeschoben, soll Nagumo gesagt haben. „Der Automobilmarkt scheint entgegen von Wachstumsprognosen in der Region von drei bis vier Prozent jährlich eher ein Sättigungsniveau zu erreichen. Die Reifenhersteller haben aber ihren Ausstoß erhöht, sodass derzeit die Lager überquellen und die Gefahr besteht, dass dadurch die Preise unter Druck geraten“, hat der Yokohama-Präsident demnach im Interview mit der Nachrichtenagentur zu Protokoll gegeben.

Reifensparte von Conti gegebenenfalls von Interesse für Michelin

In einem Interview mit der Wirtschaftswoche hat sich Michelin-Chef Michel Rollier dazu geäußert, welche Aufgaben er in der näheren Zukunft vor dem französischen Reifenhersteller liegen sieht. In diesem Zusammenhang spricht er von drei Prioritäten für den Konzern: den Ausbau der eigenen Aktivitäten in Schwellenländern, die Verbesserung der Produktivität bei Michelin sowie die Weiterentwicklung von Michelin-Innovationen, um sich „von der Konkurrenz abzusetzen“. Um diese Ziele zu erreichen, soll beispielsweise die Fertigung viel stärker automatisiert werden und im Zuge dessen auch die Mitarbeiterzahl reduziert werden.

Wie schon bei den Werksschließungen in Kanada und Frankreich (Poitiers, Toul) in der jüngeren Vergangenheit sowie der Einstellung der Fertigung einzelner Produktlinien an Standorten wie beispielsweise dem spanischen Lasarte (Stopp der dortigen Pkw-Reifenproduktion und stattdessen Spezialisierung auf Motorradreifen) wolle man sich bei all dem jedoch bemühen, die Folgen für die Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig will Michelin demnach im Auge behalten, dass Wettbewerber aus China, Korea oder auch Indien vermehrt Marktanteile im unteren Segment erobern. „Wir müssen sehr aufpassen und nehmen diese Wettbewerber sehr ernst.

Wenn der Preisabstand zu ihnen zu groß würde, bestünde die Gefahr, dass wir uns in einer Nische wiederfänden. Deshalb müssen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und unseren technologischen Vorsprung verteidigen“, hat Rollier gegenüber der Wirtschaftswoche zu Protokoll gegeben. Um einen schnellen Zugang zu einem bestimmten Markt wie etwa dem für preiswertere Reifen zu gewinnen, könne eine Übernahme unter Umständen zwar interessant sein, doch hänge eine solche Entscheidung letztlich immer von den sich bietenden Möglichkeiten ab.

Eine solche, für Michelin anscheinend nicht uninteressante Option wäre offenbar der Erwerb der Conti-Reifensparte. „Diese Gelegenheit hat sich bisher nicht geboten. Es wäre nicht überraschend, wenn die Reifen Bestandteil der Conti-Gruppe blieben.

China will bei Autoteilen Urteil der WTO nicht hinnehmen

China protestierte dieser Tage gegen einen Beschluss der Welthandelsorganisation (WTO), der besagt, dass seine Importmaßnahmen für Autoteile internationale Handelsregeln brechen. Hintergrund: China betrachtet Autoteile als komplettes Fahrzeug, wenn sie mindestens 60 Prozent des Wertes eines fertigen Fahrzeuges ausmachen und erhebt höheren Zoll auf sie. Gegen diese Praxis hatten die USA und Kanada sowie die EU Beschwerde eingelegt.

Advanced ID übernimmt Shenzhen DDCT Technology Co.

Schon vor einigen Wochen hatte die Advanced ID Corporation angekündigt, ein auf die RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) spezialisiertes chinesisches Unternehmen übernehmen zu wollen. Zwischenzeitlich ist nun auch bekannt geworden, um welches Unternehmen es sich dabei handelt. Demnach wird die Shenzhen DDCT Technology Co.

Ltd. in das asiatische Tochterunternehmen Advanced ID Asia Pacific Ltd. (Hongkong) eingegliedert.

Reifenschmuggel nach Pakistan offenbar an der Tagesordnung

Gegenüber der Daily Mail des Landes haben Vertreter pakistanischer Reifenhersteller den Schmuggel von Reifen beklagt, der ihrer Geschäftstätigkeit schade. Hauptsächlich über Afghanistan finden demnach etwa 70 Prozent der jedes Jahr für vierrädrige Fahrzeuge benötigten rund zwei Millionen Reifen illegal ihren Weg nach Pakistan. Die Reifen sollen dabei hauptsächlich aus India, Japan und China stammen.

„Wir stehen vor einem Kollaps, wenn dies nicht aufhört”, wird ein Unternehmenssprecher von der Zeitung zitiert, der sich deshalb wünscht, dass die Regierung des Landes sich dieses Problems annehmen würde. Dass Reifenschmuggel nach Pakistan an der Tagesordnung zu sein scheint, wird dabei auf den Importzoll zurückgeführt, der auf Reifen aus dem Ausland erhoben wird. Deswegen werde vonseiten der Importeure schon seit Langem eine Abschaffung der Abgabe gefordert, zumal Reifen keine Luxusgüter seien.

Fahrzeugmärkte der BRIC-Staaten wachsen langsamer

Nach Informationen der Deutschen Bank hat sich im August das Wachstum der Fahrzeugmärkte in den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China abgeschwächt. Demnach soll die Statistik der Brazilian Motor Vehicle Manufacturers Association für den zurückliegenden Monat nur noch ein Plus von vier Prozent ausweisen, nachdem es kumuliert bis Juli noch 30 Prozent gewesen seien. In Russland lag der Pkw-Absatz dem Finanzinstitut zufolge im August lediglich um drei Prozent über demselben Monat 2007, nachdem für Juli 2008 noch ein Plus von 20 Prozent gegenüber Juli 2007 berichtet wird.

Selbst die China Association of Automobile Manufacturers habe erstmals nach drei Jahren beständigen Wachstums im August erstmals wieder einen Absatzrückgang melden müssen. Wie es heißt, seien im August dieses Jahres sechs Prozent weniger Fahrzeuge im Reich der Mitte verkauft worden als im August 2007. Noch im Juli hatte man demgegenüber ein Plus von sieben Prozent registriert.

Gesellschafter der chinesischen Goodyear-Fabrik will verkaufen

Die Dalian Bingshan Group hat angekündigt, ihren Anteil von 25 Prozent an der Reifenfabrik Goodyear Dalian Tire für 32 Millionen Euro verkaufen zu wollen. In dem 1992 eingeweihten Reifenwerk werden Erstausrüstungsreifen für BMW, Audi, Peugeot, Honda, Mazda, Ford, Toyota und Mitsubishi hergestellt. Die Reifen gehen aber auch unter anderem an die 50 autorisierten Goodyear-Händler, die der Reifenhersteller im letzten Jahr gewonnen hat, mehr als 750 Einzelhandelsbetriebe in China und in den Export.

Chinesen sichern sich Zugriff auf Naturkautschuk

Die Sinochem International Corporation (Shanghai/China), die zum Staatskonzern Sinochem Corporation gehört, hat für gut 132 Millionen Euro 51 Prozent der Anteile an der in Singapur ansässigen und dort an der Börse gelisteten GMG Global Ltd. übernommen. GMG hat Kautschukplantagen in Kamerun und an der Elfenbeinküste sowie Weiterverarbeitungsanlagen in Indonesien.

Sinochem hat erklärt, mit dieser Akquisition das Naturkautschuk-Geschäft stärken und Zugriff auf Ressourcen in Afrika und Kunden in Europa erhalten zu wollen. Hinzuweisen ist natürlich auch darauf, dass China mit einem Anteil von ca. 20 Prozent am weltweiten Kautschukbedarf und einem Produktionsanteil von nur sieben Prozent über ein Missverhältnis verfügt, das dadurch verringert werden kann.

Automechanika Shanghai mit Rekordausstellerzahl

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Die Automechanika Shanghai, die vom 10. bis 12. Dezember im „New International Expo Center“ von Pudong (Shanghai) stattfindet, zählt bereits vor Buchungsende 1.

600 Aussteller und verzeichnet damit einen Rekord (2007: 1.250 Aussteller); letztendlich dürften Spätbucher die Anzahl noch auf etwa 1.800 ansteigen lassen.

Die Ausstellungsfläche musste daher um 80 Prozent ausgeweitet werden und beträgt jetzt 92.000 Quadratmeter. Erwartet werden mehr als 30.