Mit Kosten in Höhe von 1,35 Milliarden US-Dollar für den Zeitraum 2011 bis 2015 ist der im Oktober letzten Jahres begonnene Bau einer neuen Reifenfabrik in Shenyang im Nordosten Chinas eine der größten Investitionen in der Unternehmensgeschichte, jetzt hat Michelin einige aktualisierte Zahlen zum Stand der Baumaßnahmen veröffentlicht: Demnach ist mit dem Produktionsbeginn von Lkw-Reifen Mitte nächsten, von Pkw-Reifen im übernächsten Jahr zu rechnen. Insgesamt sollen in der neuen Fabrik jährlich zehn Millionen Pkw-, 1,8 Millionen Lkw-Reifen sowie 295.000 Runderneuerte gefertigt werden.
Die US-Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor’s haben ihre Erwartungen für Giti Tire weiter zurückgenommen. Fitch etwa stuft den chinesischen Reifenhersteller von “B” auf “B-” herab, was nach den Codes der Ratingagentur bedeutet, bei einer Verschlechterung der Lage seien Zahlungsausfälle wahrscheinlich, es handele sich um eine “spekulative Anlage”. Laut Fitch werde die Liquidität des Herstellers für die kommenden zwölf Monate angespannt bleiben, was vorwiegend mit hohen Mittelabflüssen zusammenhänge.
In den vergangenen Monaten hat sich auf dem europäischen Reifenmarkt viel getan. Insbesondere die Einführung der REACH-Verordnung im vergangenen Jahr, aber auch die demnächst geltenden Regelungen zum Reifenlabel werden von vielen chinesischen Reifenherstellern und Distributeuren als das verstanden, was sie in der Praxis sind: Handelsbarrieren, die den Zugang nach Europa zunehmend erschweren und verteuern. Chinesen wären allerdings keine Chinesen, wenn sie nicht pragmatisch mit dem ‚Problem Europa’ umgingen.
Während der China International Tire Expo, kurz: CITEXPO, zeigte sich vielfach, dass es eigentlich kein Problem gibt, sondern eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Und da kaum jemand in China an den Erfolgsaussichten im Umgang mit dieser Herausforderung zweifelt, können sich etablierte westliche Hersteller hierzulande in Zukunft auf noch wettbewerbsfähigere Chinesen einstellen, die angetrieben und nicht gehemmt sind.
Der Reifen ist grün – aber nicht frei von PAK-Ölen
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/Citexpo_Gruener_Reifen_550px.jpg367550Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-09-27 14:28:002013-07-08 11:25:01Chinesische Hersteller und Distributeure hadern mit Europa
Wenn es nach den Verantwortlichen für die Reifenmarke “Vendetta Tyres” ginge, würde man bereits im Laufe dieses Jahres weite Teile des europäischen Reifenmarktes beliefern. Doch eine neue Marke und Kundenbeziehungen aufzubauen und entsprechend zu entwickeln, weiß auch Laree Jane. Die Direktorin von Vendetta International Pty.
Ltd. mit Sitz in Melbourne, Australien, gibt sich aber zuversichtlich, dass die ersten Reifen auch auf dem deutschen Ersatzmarkt Anfang des kommenden Jahres verfügbar sein werden. Wie Jane weiter ausführt, ist die neue Reifenmarke, die erst im vergangenen Jahr ins Leben geholt wurde, natürlich bereits auf dem australischen Heimatmarkt von Vendetta International gut eingeführt, auch nach Kanada, Argentinien oder Irland werde man demnächst erste Reifen liefern, was sie zuversichtlich auch auf den deutschen Markt blicken lässt.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/Vendetta_Tyres_tb.jpg205250Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-09-27 14:06:002013-07-08 11:24:59“Vendetta Tyres” vor der großflächigen Einführung in Europa
Medienberichten in Thailand zufolge hätten die frischgebackenen Joint-Venture-Partner Thai Hua Rubber – ein Kautschukplantagenbetreiber – und Hangzhou ZhongCe die Pläne über den Bau einer Reifenfabrik in dem Land vorerst auf Eis gelegt. Wie die Zeitung “Bangkok Post” dazu schreibt, seien “unsichere Aussichten in Europa” für die Entscheidung verantwortlich. Die Zeitung bezieht sich dabei auf den CEO des thailändischen Partners, der sich wiederum auf Aussagen von Hangzhou ZhongCe beruft, dem Herstellers der Marke “Westlake”.
Das Investment solle zunächst bis in die erste Jahreshälfte 2012 verschoben werden, heißt es dort weiter. Auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG war kurzfristig zum Thema keine offizielle Stellungnahme vonseiten Hangzhou ZhongCe zu den Plänen in Thailand zu bekommen. Ursprünglichen Plänen zufolge sollte die Fabrik – die erste des zehntgrößten Reifenherstellers der Welt außerhalb China – bereits im kommenden Jahr in Produktion gehen.
In den Medien wird von einer Studie des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens IHS Inc. berichtet, wonach 2015 erstmals höhere Stückzahlen an Sensoren für die Reifendruckkontrolle in Fahrzeugen verbaut werden als an solchen für Airbags. Für 2010 wird eine durchschnittliche Zahl von 9,2 Sensoren genannt, die sich im weltweiten Mittel in einem neuen Auto finden.
In China liege die Anzahl der Sensoren demgegenüber erst bei fünf pro Fahrzeug, wobei hier eine Verdoppelung bis 2015 erwartet wird. Insofern dürfte klar sein, warum dann auch weltweit in Summe mehr Reifendruck- als Airbag-Sensoren von der Fahrzeugindustrie verbaut werden, zumal laut den IHS-Daten durchschnittlich 4,2 Sensoren je Fahrzeug allein auf die Reifendruckkontrolle entfallen. Und das Marktforschungsunternehmen geht davon aus, dass für den stark wachsenden chinesischen Markt produzierte Fahrzeuge in zunehmendem Maße ebenfalls mit diesem Feature ausgestattet sein werden.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-09-23 12:23:002011-09-23 12:23:002015 werden mehr Reifendruck- als Airbag-Sensoren in Fahrzeugen verbaut
Die Münchner Unternehmensberatung Progenium GmbH & Co. KG hat den chinesischen Automobilmarkt analysiert und dabei mit Blick auf das erste Halbjahr 2011 einen “deutlich verlangsamten” Absatz an Fahrzeugen festgestellt. Von Januar bis Juni dieses Jahres wurden demnach rund 7,1 Millionen Fahrzeuge in China verkauft, womit ziemlich genau dasselbe Absatzniveau wie in Europa erreicht wurde, wie es unter Berufung auf die für den entsprechenden Zeitraum von der Association des Constructeurs Européens d’Automobiles (ACEA) genannte Zahl von ebenfalls gut 7,1 Millionen neu zugelassenen Autos heißt.
Damit sei der chinesische Automobilmarkt nach Stückzahlen aber bereits größer als der US-Markt, auf dem im ersten Halbjahr etwa mehr als 6,3 Millionen Fahrzeuge abgesetzt worden sein sollen. “In China werden im Gesamtjahr 2011 über 14 Millionen Autos verkauft werden. Damit ist China der größte automobile Einzelmarkt der Welt”, sagt Progenium-Geschäftsführer Dr.
Michael Mandat. Nichtsdestoweniger habe sich das Absatzwachstum in China abgeschwächt: Für die ersten sechs Monate 2011 wird es in Bezug zum Vorjahreszeitraum mit 7,4 Prozent beziffert, während die Stückzahlen 2009 und 2010 noch um 46 respektive 32 Prozent zugelegt haben sollen. Als Ursache für die Verlangsamung des Automobilabsatzes in China hat man bei Progenium unter anderem Zulassungsbeschränkungen in Städten wie Beijing unter Verdacht, zusätzlich aber auch den Umstand, dass im Reich der Mitte die 2009 als Verkaufsförderung eingeführte Halbierung der Mehrwertsteuer für bestimmte Modelle zum Ende vergangenen Jahres aufgehoben wurde.
00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-09-23 12:06:002013-07-08 11:23:53Autoabsatz im chinesischen Markt verlangsamt sich
Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung (IFO) sind in Bezug auf die weitere Entwicklung in der Automobilindustrie “Abkühlungssignale nach rasantem Aufschwung” am Horizont zu erkennen. Zwar geht man davon aus, dass das Produktionsvolumen der deutschen Automobilindustrie im Durchschnitt um voraussichtlich elf bis zwölf Prozent in diesem Jahr wachsen wird, wobei mit Blick allein auf die Pkw-Produktionsmenge von einem Plus in Höhe von rund 5,5 Prozent auf 5,85 Millionen Einheiten die Rede ist. Doch trotz der Erwartung insgesamt deutlich steigender Produktionsvolumina der Branche insbesondere mit Blick auf den Nutzfahrzeugbereich und eines um fünf Prozent steigenden Pkw-Exports geht man beim IFO davon aus, dass sich der Auftragseingang der Automobilindustrie im Inland und im Export im weiteren Verlauf des Jahres “nicht mehr expansiv, sondern eher seitwärts entwickeln” wird.
Und für 2012 wagt man wegen der Euro-Schuldenkrise und den Sanierungsbemühungen vieler öffentliche Haushalte offenbar keine Prognose: Die weitere Entwicklung ist in dem als konjunktursensibel beschriebenen Automobilsektor “nicht abschätzbar”, heißt es. Das Potenzial für einen weiteren Nachfrageschub im nächsten Jahr sei jedoch vorhanden. Unter zyklischen Aspekten gebe es in den großen Industrieländerregionen (Westeuropa, Nordamerika) nämlich noch “Luft nach oben”, und in den wichtigsten Schwellenländern – beispielhaft genannt werden in diesem Zusammenhang mit Brasilien, Russland, Indien und China etwa die sogenannten BRIC-Staaten – wird der strukturelle Nachholbedarf als unverändert groß eingeschätzt.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-09-20 13:49:002011-09-20 13:49:00Entwicklung der Automobilindustrie im Jahr 2012 „nicht abschätzbar“
Um fast eine Million Fahrzeuge werden die deutschen Automobilbauer bis 2017 ihre Produktion in der Volksrepublik China vergrößern, prognostiziert die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Knapp drei Millionen Einheiten sollen deutsche Hersteller dann in China fertigen, heißt es. Dies entspräche einem Plus von rund 50 Prozent gegenüber heute.
Die Gesamtautomobilproduktion im Reich der Mitte wird von 14,5 Millionen im Jahr 2010 um durchschnittlich 9,3 Prozent pro Jahr bis auf 27 Millionen Einheiten im Jahr 2017 zulegen, ist der PwC-Studie mit dem Titel “Automobilindustrie und Mobilität in China: Plan, Wunsch und Realität” darüber hinaus zu entnehmen. “China bietet der Autoindustrie auf absehbare Zeit glänzende Wachstumsperspektiven. Selbst wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung in der Volksrepublik verlangsamt, werden die Wünsche nach individueller Mobilität und damit die Pkw-Nachfrage weiter steigen.
Im Jahr 2017 werden in der Volksrepublik voraussichtlich rund 28 Millionen Pkw verkauft, das sind rund doppelt so viele wie im Jahr 2010”, erklärt Felix Kuhnert, Partner und European Automotive Leader bei PwC. Das Wachstum des chinesischen Marktes wird nach den Prognosen der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft vor allem in aufstrebenden Städten und Regionen und damit außerhalb der entwickelten Metropolen entlang der Ostküste stattfinden. Denn in Ballungszentren wie Peking oder Schanghai werde die Zahl der Pkw-Neuzulassungen schon heute staatlich reglementiert, um dem täglichen Verkehrschaos Herr zu werden.
Im Gegensatz zu den Automobilmärkten in Europa oder den USA ist eine Sättigung der Pkw-Nachfrage in China demnach trotzdem vorerst noch weit entfernt. “Um beispielsweise die Pkw-Dichte Deutschlands von gut 500 Pkw je 1.000 Einwohner zu erreichen, müssten auf Chinas Straßen rund 700 Millionen Pkw rollen – statt derzeit 59 Millionen”, wird diese Einschätzung seitens PwC anhand einer Beispielrechnung veranschaulich.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-09-15 16:19:002011-09-15 16:19:00China-Produktion deutscher Autohersteller soll weiter wachsen
China ist nun auch in zweiter Instanz vor der Welthandelsorganisation WHO mit seiner Beschwerde gegen US-amerikanische Strafzölle auf Importreifen gescheitert. Bereits im vergangenen Dezember hatte das erstinstanzliche Schlichtungs-Panel der WHO geurteilt, aus China in die USA exportierte Pkw- und LLkw-Reifen würden dort zu einer Marktzerrüttung führen. Chinesische Reifenimporte wurden für den zunehmenden Jobabbau in der US-Reifenindustrie verantwortlich gemacht, so dass seit September 2009 zusätzliche Importzölle von 35 Prozent, dann ein später von 30 Prozent und jetzt zum Ende dieses Monats an von 25 Prozent fällig werden, bevor die Maßnahme dann in einem Jahr ausläuft.
Das Urteil des zweitinstanzlichen Appellate Body kann nur durch einstimmigen Beschluss aller WHO-Mitglieder überstimmt werden. Anlässlich der neuerlichen Entscheidung weisen insbesondere chinesische Medien darauf hin, dass US-Endverbraucher ganz offenbar weiterhin lieber günstigere Importreifen als vermeintlich teurere Produkte aus heimischer Produktion kaufen. Während die Höhe der Importe aus China in 2010 um beinahe 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrach und im ersten Halbjahr 2011 um weitere sechs Prozent zurückging, stiegen gleichzeitig die Importe von Pkw- und LLkw-Reifen insgesamt um 20 bzw.
neun Prozent respektive an. Durch dieses Verhalten der US-Konsumenten werde “der Geist von Freihandel und Globalisierung” unterstrichen, den sich die WHO auf die Fahnen geschrieben hat, findet etwa die Zeitung “China Daily” und weist die Maßnahmen der USA noch einmal als Protektionismus gegen China zurück. US-Reifenhersteller könnten eben nicht so kostengünstig fertigen wie die Unternehmen in vielen anderen Ländern weltweit, stellt die Zeitung weiter fest.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-09-14 15:06:002011-09-14 15:06:00China scheitert erneut an US-Handelsbarrieren