Der BRV hat das Branchenbarometer für die erste Hälfte des Monats April vorgelegt. Das mag zwar nicht repräsentativ sein, zeigt aufgrund des “kaum noch zu bewältigenden Ansturmes des Verbraucher nach Montageterminen” für das Pkw-Reifengeschäft im deutschen Reifenfachhandel allerdings eine sehr positive Entwicklung auf. Anders sieht es im Lkw-Reifenersatzmarkt aus: Dort sei die Rezession voll zum Tragen gekommen, Umsätze seien im zweistelligen Prozentbereich geschrumpft.
Rund 83 Prozent aller deutschen Autofahrer sind im Winter 2008/2009 auf Winterreifen unterwegs gewesen, so meldete kürzlich KÜS. Die Pkw-Umrüstquote von Sommer- auf Winterreifen weist in den vergangenen Jahren eine steigende Tendenz auf. Besonders die seit Mai 2006 in der Straßenverkehrsordnung festgelegte Pflicht zur “geeigneten Bereifung” habe der Wechselbereitschaft Auftrieb gegeben, so der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk.
Der Verband weist nun noch einmal auf die Wichtigkeit hin, sich zum Sommer auch wieder von den Winterreifen zu trennen und die für die warme Jahreszeit “geeignete Bereifung”, also Sommerreifen, aufzuziehen. “Wegen der schwierigen Wirtschaftslage nehmen sowohl der Sparwille als auch konkrete Sparzwänge der Verbraucher zu. Deshalb beobachten wir aktuell, dass der Trend zum Durchfahren der Winterreifen im Sommer aus Kostenerwägungen steigt; nicht zuletzt deshalb, weil darin kein Sicherheitsrisiko gesehen und die StVO-Vorschrift zur ‚geeigneten Bereifung‘ einseitig als situative Winterreifenpflicht ausgelegt wird”, so Peter Hülzer, geschäftsführender BRV-Vorsitzender.
“Doch Winterreifen im Sommer sind ähnlich angemessen wie Skistiefel am Strand”, umschreibt der Verband die Notwendigkeit zum Reifenwechseln auch im Frühjahr. Die Nutzung von Winterreifen im Sommer habe zahlreiche Folgen, keine davon sei aber wünschenswert..
“Es ist ein Irrtum zu glauben, dass eingelagerte Kompletträder beim Radwechsel nicht erneut gewuchtet werden müssen”, betont Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer und Technikexperte des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk. “Jede Fahrt über eine Bordsteinkante kann zu einer Unwucht führen, sodass die bei der Erstmontage eingestellten Gleichförmigkeitswerte des aus Reifen und Felge bestehenden Komplettrades sich im Betrieb schnell verschieben – was mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist.” Folglich rät der Verband passend zur nun beginnenden Umrüstsaison noch einmal eindringlich, auf keinen Fall auf das Auswuchten zu verzichten.
Eine Unwucht des Rades von zehn Gramm wirkt durch die Fliehkraft im Fahrbetrieb bei 100 Stundenkilometern schon wie etwa 2,5 Kilogramm. Bei 200 km/h jedoch beanspruchen bereits etwa zehn Kilogramm Rad/Reifen, Radlager, Achsaufhängung und Karosserie übermäßig. Die Folgen für die Sicherheit, die Fahrzeugruhe und die Haltbarkeit der Achs- und Karosseriebauteile seien nicht zu vernachlässigen.
Die Diskussion rund um etwaige staatliche Hilfen für angeschlagene Unternehmen wie Opel/General Motors oder Schaeffler/Conti sind derzeit ebenso an der Tagesordnung wie Konjunkturprogramme für ganze Branchenzweige – man denke nur an die Umwelt- bzw. “Abwrackprämie” von 2.500 Euro beim Anschaffen eines höchstens ein Jahr alten Autos bei gleichzeitiger Verschrottung eines mindestens neun Jahre alten Wagens.
Von dieser auch als “Konjunkturturbo” gefeierten Maßnahme für den Kfz-Handel haben Reifenservicebetriebe allerdings erst einmal gar rein nichts, denn wer jetzt ein relativ junges oder gar neues Auto anschafft, geht dem Reifenhandel zumindest für die nächsten rund drei Jahre (abhängig von der jeweiligen jährlichen Fahrleistung) als Kunde im Ersatzgeschäft verloren.
Das haben Reifenindustrie, Reifenhandel und Verbände natürlich bereits längst erkannt und gegenüber der Politik ihre Befürchtungen hinsichtlich der Auswirkungen der “Abwrackprämie” auf das deutsche Reifenersatzgeschäft zum Ausdruck gebracht. Zumal laut dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.
V. (BRV) für die Branche schon 2008 das “zweite Krisenjahr in Folge” gewesen ist. Offenbar kann man in der Angelegenheit tatsächlich einen Erfolg verbuchen: Denn in den Gesprächen hat man sich auf einen seitens Industrie und Handel aufgeworfenen Vorschlag verständigt, die Bestimmungen rund um die Mindestprofiltiefe von Fahrzeugreifen dergestalt zu verändern, dass das gesetzliche Limit zukünftig bei drei Millimetern für Sommerreifen und vier Millimetern bei Winterreifen liegen soll – derzeit gilt bekanntlich unabhängig von der Reifenart die Grenze von 1,6 Millimetern.
Damit stünden die Verbraucher wieder früher im Geschäft, um neue Reifen anzuschaffen – der Absatz würde sicherlich spürbar belebt.
Bevor jedoch zu früh Vorfreude aufkeimt, sei darauf verwiesen, dass die Mühlen der Bürokratie bekanntlich langsam mahlen. Einen genauen Zeitplan zur Umsetzung dieses Vorschlages gibt es daher freilich auch noch nicht, zumal eine solcher Ansatz mit Blick auf das Thema Umweltschutz sicherlich zu kontroversen Diskussionen (siehe auch bereits in unserem Onlineforum) führen wird.
Schließlich würde damit rein rechnerisch unter Vernachlässigung nicht linearer Effekte rund um den Reifenabrieb und bezogen auf eine angenommene Neureifenprofiltiefe von um die acht Millimeter eine Laufleistung von knapp 18 Prozent (Sommerreifen) bzw. sogar 30 Prozent (Winterreifen) verschenkt und die Reifen müssten eher entsorgt werden. Dafür gewänne man allerdings an Sicherheit – nicht umsonst wird schon heute von Experten darauf hingewiesen, dass bei Sommerreifen unterhalb von drei Millimetern der Aquaplaningschutz zunehmend schwindet und von Winterreifen unterhalb von vier Millimetern Profiltiefe keine überragenden Wintereigenschaften mehr erwartet werden können.
00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2009-04-01 13:15:002023-05-17 14:19:01Neuregelung rund um Mindestprofiltiefe auf dem Weg?
Der „Arbeitskreis Felgenhersteller“ im Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk trägt dankenswerterweise Meinungen und Zahlen aus dem deutschen Pkw-Aluminiumräderersatzmarkt zusammen, die der Realität des Marktes schon sehr nahe kommen sollten, auch wenn Marktteilnehmer in diesem Gremium fehlen (genannt seien vor allem ATU, Interpneu und Ronal), deren Daten gewiss marktrelevant sind. Die Grundstimmung der Branche ist schlecht, was […]
Nach Angaben des Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) sind im vergangenen Jahr alles in allem knapp 52,5 Millionen Kraftfahrzeugreifen vom Handel an private und gewerbliche Verbraucher verkauft worden, was über alle Fahrzeugsegmente gesehen einem um 2,5 Millionen Einheiten rückläufigen Stückabsatz im Vergleich zu 2007 entspreche.
Insofern spricht der BRV mit Blick auf die Absatzentwicklung 2008 vom nunmehr bereits zweiten Rezessionsjahr in Folge für den Reifenfachhandel, wobei anders als 2007, wo die Vorzeichen noch allein im – anteilsmäßig allerdings größten – Segment Pkw-Reifen negativ gewesen waren, im zurückliegenden Jahr auch bei den Produktgruppen Lkw-, Llkw- und Offroadreifen Absatzeinbußen zwischen rund fünf und 14 Prozent hingenommen werden mussten. Zuwächse meldet der Branchenverband lediglich bei Motorradreifen sowie in der volumenmäßig kleinsten Warengruppe der Bau- und Erdbewegungsmaschinenreifen, während der Absatz mit Landwirtschaftsreifen stagnierte. “Wenn es überhaupt einen positiven Aspekt hinsichtlich der Geschäftsentwicklung des Jahres 2008 gibt, dann die Tatsache, dass der per Ende 2007 extrem hohe Lagerbestand an Pkw-Reifen knapp zur Hälfte abverkauft wurde”, so Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des BRV, anlässlich der Vorlage der aktuellen Branchenzahlen.
Die Negativentwicklung im Reifenersatzgeschäft habe trotz leicht gestiegener Dienstleistungsumsätze im Reifen- und Autoservice bei der Mehrheit der Händlerschaft zu deutlichen Umsatzeinbußen geführt, heißt es weiter. Durch striktes Kostenmanagement habe im ganz überwiegenden Teil des Reifenfachhandels zwar die Ertragslage stabilisiert werden können, aber der Anpassungsdruck in puncto Betriebsführung und insbesondere Personalkapazität bleibe nichtsdestotrotz hoch.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/BRV.jpg635400Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgArno Borchers2009-03-17 15:55:002023-05-17 14:15:552008 für Reifenhandel zweites Rezessionsjahr in Folge, sagt der BRV
Am 7. Februar ist der erste Reifenfachverkäuferlehrgang des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.
(BRV) in diesem Jahr zu Ende gegangen, der seit nunmehr schon neun Jahren von Dunlop finanziell unterstützt wird. Durch dieses Sponsoring soll der Nachwuchs im Reifenfachhandel gefördert werden, wobei dieses Angebot dem BRV zufolge seitens des Reifenfachhandels dankbar aufgenommen wird. Dass sich ein solches Intensivtraining lohne, darin sieht sich der BRV durch die Ergebnisse der Lehrgänge immer wieder bestätigt.
So wie auch beim ersten einwöchigen Reifenfachverkäuferlehrgang des Jahres, den Pietro Galione vom Premio-Reifenservice W. Johann GmbH aus Wuppertal als Lehrgangsbester mit der Note 1,15 abschloss. Mit dieser Leistung hat er sich zugleich für eine kostenlose Teilnahme in einem kommenden Juniormanagerlehrgang qualifiziert.
Die nächsten Reifenfachverkäuferlehrgänge finden vom 15. bis zum 20. Juni 2009 und vom 7.
bis zum 12. September 2009 in Rösrath statt. Nähere Informationen erhalten Interessenten unter dem Menüpunkt Aus- und Weiterbildung unter www.
bundesverband-reifenhandel.de oder direkt in der BRV-Geschäftsstelle. Ansprechpartnerin ist Frau Nicole Müller, die unter der Telefonnummer 0228/2899473 bzw.
per E-Mail an n.mueller@bundesverband-reifenhandel.de kontaktiert werden kann.
Der deutsche Reifenfachhandel konnte im vergangenen Jahr offenbar seine Lagerbestände von 7,4 auf 4,1 Millionen Reifen abbauen. Dieser Rückgang der Lagerbestände um 45 Prozent sei Ergebnis der “derzeitigen Hochrechnung”, so BRV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler gegenüber Auto Service Praxis..
Während die Absatzzahlen an Pkw- sowie auch Llkw- und Lkw-Reifen im Ersatzmarkt im zurückliegenden Jahr wohl ordentlich Federn lassen mussten, wird in Sachen Motorradreifen für 2008 von einem mehr oder weniger deutlich besseren Geschäftsverlauf als ein Jahr zuvor ausgegangen. Zumindest lautete so die letzte Prognose des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.
Nach der Gründung der “ZARE” (Zertifizierte Altreifen Entsorger) unter dem Dach des BRV vor fünf Jahren war es schnell still geworden um die Arbeitsgemeinschaft. Nun, so die Pläne mehrerer an der Arbeitsgemeinschaft beteiligter und interessierter Unternehmen, soll der Zusammenschluss erneuert werden. Und es soll sogar eine so genannte “ZARE GmbH” mit Gesellschaftern aus dem Kreis der Entsorgungsfachbetriebe gegründet werden.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2009-01-30 12:04:002023-05-17 14:14:38ZARE soll endlich wiederbelebt werden