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Conti-Mehrheitsbeteiligung an türkischem Reifenvermarkter Oltas

Vorbehaltlich der Zustimmung der türkischen Wettbewerbsbehörden übernimmt die Continental AG von dem Industrie- und Automobilzulieferkonzern Koç-Holding und der Koç-Familie 89,66 Prozent der Anteile an Oltas SPA (Istanbul). Oltas ist exklusiver Reifenvermarkter des deutschen Konzerns für dessen Pkw- und Nutzfahrzeugreifenmarken Continental, Uniroyal und Barum in der Türkei. „Mit dieser Akquisition verbessern wir unsere Marktposition für Nutzfahrzeug- und Pkw-Reifen in der Türkei und damit in der Wachstumsregion Osteuropa insgesamt deutlich.

Nach der Mehrheitsbeteiligung an der slowakischen Continental Matador Rubber und dem Erwerb des finnischen Spikespezialisten Tikka zeigt auch diese Transaktion, dass wir in den Reifendivisionen permanent auf der Suche nach sinnvollen Ergänzungen für unser Portfolio sind und weiter wachsen wollen“, so Conti-Finanzchef Dr. Alan Hippe, der im Vorstand zugleich auch die Pkw-Reifendivision verantwortet. Laut Conti gilt die Türkei als einer der Wachstumsmärkte der nächsten Jahre innerhalb Europas, da erst jeder Zehnte der 75 Millionen Einwohner ein eigenes Auto besitze, die Einkommen in dem Land stetig stiegen und sich die wirtschaftliche Stabilität insgesamt gegenüber den vergangenen Jahren deutlich verbessert habe.

Außerdem sei die Türkei einer der wichtigsten Märkte für Nutzfahrzeugreifen in Europa. Mit gut 65 Mitarbeitern soll Oltas SPA im zurückliegenden Jahr 2007 einen Umsatz von rund 39 Millionen Euro erwirtschaftet haben und über ein Franchisehändlernetzwerk mit mehr als 200 Filialen verfügen, für das zudem ein weiterer Ausbau geplant sei..

Schaeffler und Continental: Wie geschmiert angeschlichen

Ein wenig Allgemeinbildung: Die Schul-„Einser“ der lieben Kleinen stellen sich dank genetischer Mitbringsel der Eltern ein; anfallende „Fünfer“ beweisen Defizite beim Pädagogen. Der Lehrer kann halt nicht erklären. So geht es weiter: Hochfliegende Aktienkurse beweisen, dass „der Markt unsere (hier spricht der Vorstand) in die Zukunft gerichtete Strategie und das sich daraus abzeichnende Potenzial erkannt hat, Hightech, technischen Vorsprung und Exzellenz schätzt“.

Aktienkurse im freien Fall: „Gnadenloser Wettbewerb, außerhalb unserer Kontrolle liegende äußere Einflüsse, temporär schwaches Marktumfeld, schwächelnde Börse, Ölkrise.“ An Mechanismen dieser Art sollte sich erinnern, wer sich im Übernahmekampf Schaeffler/Continental ein Bild machen möchte.

Opportunistisch, selbstherrlich und illegal?

Es ist eine verdrehte Welt, wenn Continental-Chef Wennemer die Schaeffler-Gruppe hoch emotional angreift.

Wer das Abwehrstatement liest, ahnt das Messer noch zwischen Herrn Wennemers Zähnen. Opportunistisch, selbstherrlich, egoistisch, rechtswidrig, ohne industrielle Logik sei das Vorgehen. Dass Schaeffler es bei einer Minderheitsbeteiligung belassen und die Struktur der Conti nicht angreifen wolle, sei unglaubwürdig.

Er, Wennemer begrüße ein Schaeffler-Engagement, sofern sich dieses auf 15 bis 20 Prozent beschränke und es nicht zu einer „Kontrollbeteiligung“ komme, um sodann festzustellen: „Das Vorgehen würde Schaeffler nützen, nicht aber der Continental.“ Zum Schluss wird dann noch differenzierend festgestellt, man wolle die Interessen der Aktionäre „und der anderen Stakeholder“ vertreten.

Das wird schwer sein.

Manfred Wennemer hat in weiteren Interviews mit Sonntagszeitungen klargelegt, was er vermisst: eine ordentliche Prämienzahlung für die Aktionäre, der sich Schaeffler durch geschicktes (wirklich rechtswidriges?) Heranschleichen entzogen habe. Zu den Interessen der „anderen Stakeholder“ wurde bisher nichts gesagt. Mehr zu diesem Thema können Interessierte einem in der August-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG erscheinenden Beitrag entnehmen, der als PDF-Dokument zum kostenlosen Download (Dateigröße: 430 kByte) bereits vorab auf unseren Internetseiten bereitsteht.

Türkische Unternehmen sollen ganz in Pirelli-Hand übergehen

Wie aus Finanzkreisen zu höhen ist, hat Pirelli Verhandlungen darüber aufgenommen, auch die Anteile der Minderheitsgesellschafter der beiden türkischen Unternehmen Turk Pirelli Lastikleri sowie Celikord zu übernehmen. Derzeit gehören dem italienischen Reifenhersteller 69 Prozent des Unternehmens Turk Pirelli Lastikleri, Lieferant von Pkw- und Nutzfahrzeugreifen, sowie 51 Prozent des Stahkordherstellers Celikord. Der neben Pirelli zweitgrößte Anteilseigner an beiden Firmen soll die türkische Isbank sein, die knapp 26 Prozent an Turk Pirelli Lastikleri bzw.

48 Prozent an Celikord hält. Der Rest der Anteile befinde sich im Streubesitz, heißt es..

Schaeffler-Gruppe begrüßt Contis Gesprächsbereitschaft

Dass man sich beim Continental-Konzern trotz der zunächst scharfen verbalen Attacken gegen die Schaeffler-Gruppe nun in Sachen Beteiligung des fränkischen Familienunternehmens bei dem hannoverschen Automobilzulieferer offenbar wieder bedingt gesprächsbereit zeigt, wird von den Eigentümern und der Geschäftsleitung des Unternehmens aus Herzogenaurach begrüßt. „Allerdings gilt die von der Schaeffler-Gruppe verfolgte Zielsetzung unverändert, ein strategischer Großaktionär der Continental AG zu werden und dafür mehr als 30 Prozent der Anteile zu erwerben“, wird im selben Atemzug unmissverständlich klar gemacht. Diese strategische Beteiligung sei notwendig, um eine stabile Aktionärsstruktur der Continental AG zu erreichen, um die Ziele der Schaeffler-Gruppe umsetzen zu können und damit die Investition in das Unternehmen langfristig abzusichern, heißt es weiter aus Herzogenaurach.

Bisher hat Wennemer eine Beteiligung in dieser Höhe abgelehnt, wobei die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise davon ausgeht, dass Schaeffler eher sogar 49 Prozent anstrebe. Diese Variante soll Schaeffler dem Conti-Vorstand schon am 11. Juli beim ersten Treffen am Frankfurter Flughafen so vorgeschlagen haben, weiß das Blatt zu berichten.

Übernahmeangebot der Schaeffler-Gruppe wird von Conti abgelehnt

Die Continental AG wurde eigenen Angaben zufolge am gestrigen Dienstag (15. Juli) von der Schaeffler-Gruppe über deren Entscheidung unterrichtet, ein Übernahmeangebot zu einem Angebotspreis von 69,37 Euro je Aktie in bar abzugeben. Dieses Angebot lehnt der Vorstand des Automobilzulieferers jedoch ab und bezeichnet es als „in hohem Maße opportunistisch“.

Es spiegele den wahren Wert der Continental nicht annähernd wider, schaffe kein Vertrauen, und entbehre einer überzeugenden industriellen Logik. „Die Schaeffler-Gruppe verhehlt selbst nicht, dass sie das schwache Börsenumfeld nutzt, um günstig die Kontrolle über einen exzellent positionierten Technologiekonzern zu übernehmen und die Zahlung einer angemessenen Prämie an die Aktionäre zu vermeiden. Nach unserer Auffassung hat sich die Schaeffler-Gruppe mithilfe von Banken und Derivate-Positionen auf rechtswidrige Weise Zugriff auf 36 Prozent des Continental-Kapitals verschafft.

Dies würde bei der Hauptversammlung eine bequeme Kontrollmehrheit, möglicherweise sogar eine qualifizierte Stimmenmehrheit darstellen“, teilt die Continental AG ihre Sicht der Dinge mit. Die öffentlich getätigten Aussagen, dass die Schaeffler-Gruppe angeblich nur eine Minderheitsbeteiligung anstrebe und die gesunde Struktur von Continental nicht antasten wolle, hält man in Hannover nach den bisher geführten Gesprächen für unglaubwürdig. Der Vorstand von Continental betrachtet die Vorgehensweise der Schaeffler-Gruppe demnach als nicht im Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre.

Vielmehr sei dem Unternehmen daran gelegen, langfristig orientierte Investoren zu gewinnen, weshalb man der Schaeffler-Gruppe zunächst auch konstruktiv und ergebnisoffen entgegengetreten sei. Aus dem gleichen Grund unterstütze der Vorstand nach wie vor eine bis zu 20-prozentige Finanzbeteiligung, allerdings beharre die Schaeffler-Gruppe auf einer über 30 Prozent hinausgehenden Kontrollbeteiligung. „Die industrielle Logik dieser Kombination ist auch bei gutem Willen praktisch nicht erkennbar: Continental würde Schaeffler nützen, Schaeffler aber nicht Continental.

Continental hat als eigenständiges Unternehmen eine hervorragende Zukunft“, ist man in Hannover überzeugt. Der Vorstand werde in diesem Verfahren jedenfalls alles dafür tun, um die Interessen aller Aktionäre und der anderen Stakeholder zu vertreten. Nach der notwendigen weiteren Konkretisierung der Bieterabsichten und der Veröffentlichung einer Angebotsunterlage wollen Conti-Vorstand und -Aufsichtsrat – wie es weiter heißt – „sorgfältig die Interessen der Gesellschaft, ihres Unternehmens, ihrer Aktionäre und Arbeitnehmer sowie Geschäftspartner abwägen und im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Stellungnahme nach § 27 WpÜG zu dem Übernahmeangebot Stellung nehmen“.

Schaeffler-Gruppe will Gespräche mit Conti fortsetzen

Das Management der Schaeffler-Gruppe (Herzogenaurach), die nach eigenen Worten eine strategische Beteiligung von über 30 Prozent an der Continental AG, nicht aber notwendigerweise eine Mehrheit, anstrebt, plädiert „im Interesse der Zukunft beider Unternehmen und einer industriepolitisch überzeugenden Lösung“ für eine Fortführung der Gespräche zwischen beiden Seiten. Das teilte das Unternehmen am gestrigen Dienstag (15.7.

) mit und legte zugleich damit Details zu dem von ihm vorgelegten freiwilligen öffentlichen Angebot zur Übernahme der Continental AG vor. Demnach bietet die Schaeffler-Gruppe den Conti-Aktionären 69,37 Euro je Aktie in bar – mindestens jedoch den sogenannten BaFin-Mindestpreis, sofern dieser höher liegen sollte. Der BaFin-Mindestpreis entspricht laut Schaeffler dem gewichteten durchschnittlichen Kurs der Continental-Aktie im XETRA- und Parketthandel der vergangenen drei Monate und wird damit als angemessene Gegenleistung gemäß des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) angesehen.

Mit der Schaeffler-Gruppe und der Continental AG würden sich zwei international führende Automobilzulieferer mit Sitz in Deutschland verbinden, was beiden die Chance bieten würde, von Deutschland aus global noch erfolgreicher zu sein und auch Arbeitsplätze an den deutschen Standorten zu sichern, sind die Herzogenauracher überzeugt. „Der Fokus liegt auf der Kombination der Stärken beider Unternehmen. Die Schaeffler-Gruppe ist ein unabhängiges Familienunternehmen, das der Continental AG als langfristig orientierter Großaktionär die Stabilität und Sicherheit bietet, ihren Kurs auch in einem schwierigen Marktumfeld fortzuführen.

Schaeffler unterstützt die Strategie von Continental ausdrücklich, auch in Bezug auf das Reifengeschäft“, sagt Dr. Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaeffler-Gruppe. Durch Schaeffler werde es deshalb keine Zerschlagung der Continental AG geben, das Unternehmen soll künftig weiter an der Börse notiert sein (möglichst im DAX) und als eigenständige Gesellschaft mit Sitz in Hannover erhalten bleiben.

In Sachen Conti/Schaeffler sieht die IG BCE „Gefahr im Verzug“

Aus Sicht der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) handelt es sich bei der von der Schaeffler-Gruppe angestrebten Beteiligung an der Continental AG um einen feindlichen Übernahmeversuch. Deshalb hat Werner Bischoff, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE und stellvertretender Conti-Aufsichtsratsvorsitzender, für die Arbeitnehmerseite vorgeschlagen, in Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung mögliche Abwehrstrategien zu beraten. Als Termin dafür fasst er die kommende Woche ins Auge.

Aufgrund der vorhandenen Informationen sei klar, dass es bei dem Übernahmeversuch nicht allein um die Interessen der Aktionäre gehe, sondern vor allem auch die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bzw. Arbeitsplätze auf dem Spiel stünden, sagt er. „Wir haben außerordentlich große Bedenken gegen die Übernahme.

Jetzt muss vom Konzern mit Bedacht eine kluge Strategie entwickelt werden: Es ist Gefahr im Verzug“, meint Bischoff. Ob die Sache mit der gemeinsamen Abwehrstrategie von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite aber angesichts der jüngsten Äußerungen des IG-BCE-Vorsitzenden Hubertus Schmoldt so reibungslos klappen kann? Schließlich macht der laut der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung dem Conti-Vorstand den Vorwurf es versäumt zu haben, sich in Kooperation mit Banken abzusichern, um damit einen Übernahmeversuch verhindern zu können. „Man muss schon fragen, welche Vorsorge Conti-Chef Manfred Wennemer getroffen hat“, hat Schmoldt gegenüber dem Blatt zu Protokoll gegeben.

Hat die Schaeffler-Gruppe bei Conti schon den Fuß in der Tür?

Obwohl beide Unternehmen zwar lediglich „erste Gespräche“ eine mögliche Übernahme der Continental AG durch die Schaeffler-Gruppe bestätigt haben, hat das Familienunternehmen aus Herzogenaurach (Franken) seinen Fuß bei dem hannoverschen Automobilzulieferer anscheinend bereits in die Tür gesetzt. Denn je nachdem, welche Medienberichte man als Quelle heranzieht, soll Schaeffler schon einen Anteil zwischen 30 und 36 Prozent an Continental halten. Die Aktien sollen dabei über mehrere verschiedene Banken gekauft worden sein.

Dadurch sowie durch den Einsatz von Optionen habe die gesetzliche Meldepflicht für Beteiligungen, die fünf Prozent überschreiten, umgangen werden können, heißt es. Und dieser Umstand wird schon mal vorsorglich als möglicher Ansatzpunkt einer Abwehrstrategie gegen eine vermeintlich drohende feindliche Übernahme ins Spiel gebracht – zumal beispielsweise das Handelsblatt in Erfahrung gebracht hat, dass Vorstandschef Manfred Wennemer und Finanzvorstand Dr. Alan Hippe bereits entsprechende Abwehrmaßnahmen vorbereiten sollen.

Während man sich einerseits bei der Welt bereits den Kopf darüber zerbricht, wer anstelle von Conti in den Deutschen Aktienindex (DAX) nachrücken könnte, wenn Schaeffler bei dem Automobilzulieferer zum Zuge kommt, ihn anschließend von der Börse nimmt und dessen nicht zu den Herzogenaurachern passende Einzelteile gleich wieder veräußert, weiß die Wirtschaftswoche andererseits zu berichten, dass genau dies gar nicht angedacht sei. Eine Zerschlagung von Continental oder ein Rückzug von der Börse sei definitiv nicht geplant, werden auf den Internetseiten des Magazins Aussagen aus Bankenkreisen wiedergegeben. Wie es weiter heißt, strebe Schaeffler derzeit nur eine „signifikante Minderheitsbeteiligung“ bei Continental an – eine spätere Mehrheitsbeteiligung werde allerdings nicht ausgeschlossen.

Ebenso wenig sei eine feindliche Übernahme geplant, ist weiter zu lesen. Bei so viel Wirbel auf der Bühne wird es spannend sein zu sehen, wer letztlich die Regie bei dem Stück führt..

Carlyle beteiligt sich an Sinorgchem

Die Carlyle-Gruppe hat 87 Millionen US-Dollar investiert, um sich – so heiß es jedenfalls in asiatischen Medienberichten – eine „signifikante Minderheitsbeteiligung“ an dem chinesischen Chemiekonzern Sinorgchem zu sichern. Das Unternehmen mit Sitz in Shanghai gilt als Hersteller wichtiger Additive für Kautschukprodukte wie beispielsweise auch Reifen..

Conti erhöht Anteil an Continental Matador Rubber Púchov

Zum 1. Juli hat die Continental AG ihren Anteil an Continental Matador Rubber (Slowakei) um weitere 15 auf nunmehr 66 Prozent erhöht. Die Anteilserhöhung werde in der Praxis allerdings keinerlei Auswirkungen haben, da Continental mit zuvor 51 Prozent ohnehin bereits die Mehrheit der Anteile hielt und damit die Richtung bei dem Unternehmen bestimmen kann, so ein Sprecher von Continental Matador Rubber s.

r.o. Diese Anteilserhöhung nur wenige Monate nach der erst im vergangenen Jahr erfolgten Mehrheitsbeteiligung wird seinerseits vielmehr als Bekenntnis des deutschen Reifenherstellers zu seinem Investment in Region Púchov der Slowakischen Republik interpretiert.