1997 war BFGoodrich Tires in den USA bereits als Marke auf den Landwirtschaftsreifenmarkt zurückgekehrt, wo sie eine lange Tradition hatte. Jetzt kehrt BFGoodrich als zweite Weltmarke von Michelin auch auf den europäischen Landwirtschaftsreifenmarkt zurück und entwickelt die Mehr-Marken-Strategie des Konzerns weiter. Während Michelin auf allen Weltmärkten und in allen Reifensegmenten mit Attributen wie „Premium, Innovativ, Spitzentechnologie“ antritt, wird BFGoodrich Tires im „Value of money“-Segment positioniert, sowohl in der Erstausrüstung wie im Ersatzgeschäft.
Der weltweite Markt für Landmaschinen und Landwirtschaftsreifen ist seit Jahren durch Konzentrationsprozesse gekennzeichnet. Die führenden Marktteilnehmer im Reifenbereich (Michelin-Gruppe, Trelleborg Wheel Systems (TWS), Continental und Goodyear) haben ihre Positionierungsbestrebungen allerdings weitgehend abgeschlossen. Die breiteste Streuung dürfte dabei der Michelin-Gruppe gelungen sein, die mit ihren vier Fabrikaten (Michelin, Kleber, Taurus, Stomil) sämtliche Preiskategorien und Anwendungsbereiche abdeckt.
Die Entwicklung dieses Reifensegments kann/darf allerdings nicht isoliert betrachtet werden, denn sie wird durch einer Reihe grundlegender, eng miteinander verknüpfter Rahmenbedingungen bestimmt. Dazu gehören:· die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung des landwirtschaftlichen Sektors,· der "Strukturwandel", dem die Landwirtschaft seit der Wiedervereinigung Deutschlands unterzogen ist,· saisonale Einflüsse (z. B.
witterungsbedingt) sowie· Neuzulassungen, Bestandsentwicklung und Leistungscharakteristik bei Landmaschinen (speziell Traktoren).Immer weniger landwirtschaftliche Betriebe verfügen heute über immer größere Nutzflächen – ein Trend, der europaweit zu beobachten ist. Parallel hierzu werden die Schlepper immer leistungsfähiger, schneller, schwerer.
In der ersten Jahreshälfte 2001 fand die seit Jahren deutlich rückläufige Zahl an Neuzulassungen eine zusätzliche saisonale Ursache in der stark gesunkenen Investitionsbereitschaft der Landwirte aufgrund von BSE- und MKS-Krise. Das gewachsene Kostenbewusstsein zeigte sich in punkto Nachrüstbereifung mit einem eindeutigen Trend in Richtung "Billigmarken". In der zweiten Jahreshälfte konnte sich die Reifenbranche über eine leichte Markterholung (im Schnitt auf Vorjahresniveau) freuen, die allerdings die schlechten Ergebnisse der ersten Jahreshälfte nicht zu kompensieren imstande war, so dass am Ende mit einem ca.
fünf Prozent schlechteren Ergebnis als im Vorjahr (AS-Treibrad: 220.000 Einheiten, davon in Radialbauweise: 143.000) gerechnet wurde.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/20306_00.jpg339400Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2002-01-31 00:00:002023-05-16 12:06:23Landwirtschaftsreifenmarkt: 2001 war ein schwieriges Jahr
Rolf Schlee (57), noch Leiter des Produktbereichs AGRO in Deutschland und damit für die Marken Michelin, Kleber, Stomil, Taurus, BFGoodrich verantwortlich, übernimmt zum 1. Januar kommenden Jahres den „Technical Support for Original Equipment and Product Marketing“ des Bereichs AGRO. Zur Lösung technischer Probleme wird Schlee dann mit allen Erstausrüstern der Michelin-Gruppe weltweit enge Verbindung halten, und Probleme vor Ort, vorzugsweise in Europa und den USA, lösen.
Am 1. Juli 2000 eröffnet Michelin in Karlsruhe ein zentrales „Service-Center Landwirtschaft“ für die Ackerschlepper-Reifenmarken Michelin, Kleber und Taurus. Einsatz und Kauf von Ackerschlepper-Reifen sowie Kompletträdern werfen häufig spezielle Fragen auf, deren Beantwortung zu den Aufgaben der acht Mitarbeiter des neuen Centers gehört.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2001-07-03 00:00:002023-05-16 11:59:39Service-Center für Landwirtschaftsreifen des Michelin-Konzerns
In Westeuropa halten Michelin (inklusive Kléber), Pirelli und Goodyear etwa 85 Prozent Erstausrüstungsmarktanteil. In den letzten Jahren nahm die Anzahl der unabhängigen Hersteller ab: Taurus (Ungarn) und Stomil (Polen) gingen an Michelin, bei der AS-Marke Pirelli übernahm Trelleborg das Zepter, Barum (Tschechien) gehört zu Continental. Andere suchen Anlehnung, so stand die rumänische Marke Danubiana (Tofan Grup) einige Zeit auf dem Wunschzettel Goodyears.
Die US-Marke Titan schwächelt, Alliance (Israel) schloss eine von zwei Fabriken, und Vredestein (Niederlande) ächzt unter den hohen Rohstoffkosten. Finnlands Nokian hat einen Produktionsauftrag an Michelins Polen-Fabrik vergeben. Der Landwirtschaftsreifensektor hat vom „Weltreifenkuchen“ nur rund drei Prozent inne, das sind keine zweieinhalb Milliarden Euro.
Während der Stückabsatz sinkt, geht die Tonnage nach oben. Das liegt daran, dass die zunehmend verkauften Radialreifen länger halten als Diagonalreifen, dass sie auch größer und damit schwerer sind als früher. Kleinere Agrarreifenhersteller wie kleinere Agrarreifenvermarkter stöhnen unter der zunehmenden Spezialisierung der Fahrzeuge.
Sehr genau definierte Einsätze verlangen sehr spezialisierte Fahrzeuge verlangen sehr genau darauf abgestimmte Bereifungen. „Die Musik spielt“ bei Treibradreifen: Im europäischen Ersatzgeschäft liegt der Marktanteil von Michelin, Kléber, Goodyear und Pirelli bei ca. 65 Prozent.
Zu unterscheiden ist zwischen dem Gesamtmarkt, der auch Reifen diagonaler Bauweise umfasst, und dem Radialreifenmarkt. Weil es auch künftig einen „Bodensatz“ einfacher Schlepper geben wird, ist der Radialreifenmarkt in Europa mit um die 70 Prozent gesättigt. Der Standardreifen für Ackerschlepper hat das Querschnittsverhältnis 80, aber auch bei AS-Reifen legen die breiteren Ausführungen zu.