Nachdem kürzlich noch Mutmaßungen die Runde gemacht hatten, die von der Continental AG geplante Kapitalerhöhung um bis zu 1,5 Milliarden Euro könnte unter Umständen “noch in diesem Jahr” stattfinden, meldet Welt Online unter Berufung auf Finanzkreise nun, “schon im Januar” 2010 könnte dieser Schritt vollzogen werden. Wie es weiter heißt, würden die Vorbereitungen dafür bereits laufen. Denn vor der Kapitalerhöhung müsse zunächst erst noch eine Gesamtfinanzierung für den Konzern auf die Beine gestellt werden, bevor Conti dann erst einmal rund eine Milliarde an frischem Kapital aufnehmen werde, um den im Wesentlichen auf die Akquisition der ehemaligen Siemens-Tocher VDO zurückzuführenden Schuldenstand von rund zehn Milliarden Euro zu reduzieren.
00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-11-19 11:46:002023-05-17 14:35:53Weiter Terminspekulationen rund um Contis Kapitalerhöhung
Immer dasselbe: Man hört viel Gutes und viel Neues. Doch das Gute ist nicht neu und das Neue ist nicht gut. Der noch 2007 vor Kraft strotzende Continental-Konzern (Gewinn je Aktie 6,79 Euro) ist 2009 auf einen Schleuderkurs (Verlust je Aktie 6,84 Euro) zurückgeworfen worden.
Die Nettoverschuldung lag zum Jahresende 2008 bei 10,5 Milliarden Euro. Für die VDO-Übernahme zahlte Continental insgesamt 12,3 Milliarden Euro. Die im Kaufpreise enthaltene Goodwill-Zahlung von 5,8 Milliarden Euro musste im ersten Geschäftsjahr nach Übernahme vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und damit verbundener schlechterer künftiger Marktentwicklung um 1,2 Milliarden Euro abgeschrieben werden.
Der Rest war im Wesentlichen Routine, das Abstimmungsverhalten erwartungsgemäß. Was nicht heißen soll, im Rahmen der diesjährigen Jahreshaupversammlung der Continental sei alles eitel Sonnenschein gewesen. Vielmehr war angesicht der aktuellen Lage mitunter auch von einem “diletierenden Rechtsanwalt” die Rede bzw.
wurde im Stile der alten Black-Panther-Bewegung die hoch gestreckte Faust gezeigt oder einer der Vorstandsherren gar als “Arschloch” bezeichnet. Aber nicht Show, nicht Lust am Krawallmachen, sondern ziemliche Verzweiflung von Menschen, die nicht wissen, was die Zukunft für sie bereithält, prägten die Stimmung. Mehr dazu in der Mai-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG – der Beitrag steht jedoch vorab bereits kostenloser PDF-Download (Größe 420 kByte) auf diesen Seiten bereit.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/download5.gif1014Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-04-28 15:24:002023-05-17 14:21:05Conti-Jahreshauptversammlung: Emotion, Spekulation und wenig Neues
Die Continental AG hat heute ihre Konzernkennzahlen für das Geschäftsjahr 2008 vorgelegt. Im zurückliegenden Jahr ist der Umsatz im Vergleich zu 2007 demnach um 45,8 Prozent auf gut 24,2 Milliarden Euro gestiegen, wobei sich dieser starke Zuwachs im Wesentlichen natürlich durch den Erwerb der Siemens-Sparte VDO begründet. Das operative Konzernergebnis (EBIT) verringerte sich vor allem als Folge einer Goodwill-Abschreibung in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr allerdings auf minus 296,2 Millionen Euro (2007: 1,7 Milliarden Euro).
Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis reduzierte sich dadurch ebenso auf etwa minus 1,1 Milliarden Euro. Die Nettofinanzschulden reduzierten sich gegenüber dem Jahresende 2007 zwar um rund 373 Millionen Euro auf nunmehr knapp 10,5 Milliarden Euro, dennoch stieg die Gearing Ratio aufgrund der nicht cash-wirksamen Goodwill-Abschreibung auf 189,6 Prozent (2007: 158,3 Prozent). Für das Unternehmen steht angesichts dessen der Schuldenabbau im Vordergrund seiner Bemühungen.
“Deshalb haben wir zusätzlich zu den starken Einschnitten des vierten Quartals 2008 weitere Kostensenkungsprogramme aufgelegt, um unsere operativen Ergebnisse abzusichern, die für den Schuldenabbau elementar sind”, sagt der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann. Zwar hat sich die Automotive Group mit einem Umsatz von 14,9 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis von nicht ganz 909 Millionen Euro (Marge: 6,1 Prozent) angesichts des massiven Nachfrageeinbruchs in der Automobilindustrie 2008 noch relativ gut behauptet, dennoch glänzt bei Conti eher das Gummi.
Und so spricht der scheidende Finanzvorstand, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Leiter der Rubber Group Dr. Alan Hippe denn auch von einem “vor dem Hintergrund des aktuellen Umfelds herausragenden operativen Ergebnis” der Gummisparte. Sie konnte demnach bei einem Umsatz von nicht ganz 9,4 Milliarden Euro ein EBIT von fast 985 Millionen Euro erwirtschaften.
Die Continental-Beschäftigten haben ihrem Arbeitgeber Unternehmensangaben zufolge ein überdurchschnittlich gutes Zeugnis ausgestellt. Bezüglich mehrerer Fragenkomplexe der “Basics live” genannten anonymen Mitarbeiterbefragung, die der Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie der Universität Mannheim in Zusammenarbeit mit dem Automobilzulieferer bereits zum zweiten Mal nach der Premiere 2006 vorgenommen und an der sich mehr als 130.000 Beschäftigte an rund 200 Konzernstandorten beteiligten, sollen die Bewertungen deutlich über Industrie-Benchmarks gelegen haben.
“Das Ergebnis der Befragung spiegelt das Meinungsbild unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur gelebten Unternehmenskultur wider. Die Bewertungen in Sachen Loyalität zum Unternehmen, Qualitätsorientierung, Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten und in den jeweiligen Arbeitsgruppen liegen deutlich über dem Industrie-Benchmark”, erläutert Personalvorstand Heinz-Gerhard Wente. Andererseits wurde von den Beschäftigten Verbesserungsbedarf im Bereich Abteilungsstrategie und Kooperation zwischen Abteilungen gesehen.
“Das Management nutzt diese richtungsweisenden Rückmeldungen als wertvolle Anregung, um Arbeitsabläufe zu optimieren. Viele Anregungen werden wir in detaillierte Aufgaben und Projekte übertragen und umsetzen, denn nur so wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess sichergestellt”, so Wente..
Vor dem Hintergrund der Krise der Automobilindustrie fürchtet man bei der Regensburger IG-Metall vor Ort ein “schleichendes Ausdünnen von Produkten ins Ausland”, wobei als mögliches Opfer solcher Planspiele in einem Beitrag der Süddeutschen Zeitung auch der Conti-Standort in der bayrischen Stadt ins Spiel gebracht wird. Demnach soll die Produktion von Motor-Fahrer-Assistenzsystemen in dem früheren Siemens-VDO-Werk möglicherweise von Regensburg nach Frankreich verlagert werden. Gewerkschaftssprecher Jürgen Scholz befürchtet, dass Continental einen Teil der derzeit 7.
000 Arbeitsplätze abbauen will, auch mit Kurzarbeit sei zu rechnen. “Das treibt mich um”, hat er gegenüber dem Blatt zu Protokoll gegeben und zugleich berichtet, dass wegen des Übernahmekampfes mit Schaeffler bereits viele Ingenieure die Firma verlassen hätten..
Die Continental AG hat jetzt weitere Ergebnisse ihrer Studie bezüglich der Kenntnisse und der Ansichten der Autofahrer zu Hybridantriebssystemen vorgelegt, diesmal mit Blick auf den chinesischen Markt. Wie der Automobilzulieferer bereits mehrfach mitgeteilt hat, zeigen die Autofahrer weltweit ein “überraschend großes Interesse für Elektroautos und Fahrzeuge mit Hybridantrieb”, wobei – so ein erst jetzt veröffentlichtes Teilergebnis – Chinesen den Europäern und Asiaten diesbezüglich “einen Schritt voraus” sein sollen. Insgesamt sind der Umfrage zufolge, für die TNS/Infratest Anfang dieses Jahres im Conti-Auftrag jeweils rund 1.
000 Autofahrer in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Österreich, Schweiz, den USA und eben auch China befragt hatte, 53,7 Prozent der Chinesen bereit, ein Auto mit Hybridantrieb zu kaufen. Und sogar 73,4 Prozent hätten sich zudem offen gezeigt für den Erwerb eines Elektroautos. Allerdings erst, nachdem man sie über die entsprechenden Technologien aufgeklärt hatte.
Denn 81,7 Prozent der chinesischen Autofahrer konnten zuvor spontan keine Aussagen treffen, welche Kraftstoff sparenden Antriebsarten ihnen bekannt sind. Mit einem Wert von 7,5 Prozent hatten sie am ehesten noch vom Hybridantrieb gehört, der einen Verbrennungs- mit einem Elektromotor kombiniert. Der reine Elektroantrieb nach dem Benzinmotor (3,2 Prozent) steht mit durchschnittlich 2,7 Prozent an dritter Stelle in Sachen Bekanntheit.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-11-24 11:55:002023-05-17 14:06:11Chinesen sind Europäern in Sachen Hybrid voraus, sagt Conti
Heise Online meldet, dass Continental zum Jahresende die Produktion und den Vertrieb von Geräten der Marke VDO Dayton für den Endkundenbereich – beispielsweise nachrüstbare und portable Navigationsgeräte, Autoradios, DVD-Player und Touchscreens – auslaufen lassen will. Wie es weiter heißt, habe Unternehmenssprecher Enno Pflug diese Entscheidung mit einem angespannten Geschäftsumfeld bzw. wenig Perspektiven im Endkundenbereich begründet und deshalb eine Fortführung des Geschäftes über den Jahreswechsel hinaus als “eher unwahrscheinlich”bezeichnet.
Weitergehen soll demgegenüber das Geschäft mit Navigations- und Multimedialösungen für OEM-Kunden, da dieser Bereich wegen der meist vorab in großen Mengen georderten sowie zu höheren Preisen als im Ersatzgeschäft verkauften Geräte deutlich lukrativer für das Unternehmen sei. Ob das Aus der Marke VDO Dayton auch den etwaigen Abbau von Arbeitsplätzen nach sich ziehen wird, konnte Pflug demnach zum derzeitigen Augenblick noch nicht sagen..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-11-17 12:36:002023-05-17 14:06:27Marke VDO Dayton vor dem Aus
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/Continental-Umsatz.jpg619400Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2008-10-31 09:09:002023-05-17 11:30:13EBIT-Marge von 8,5 Prozent weiterhin Ziel für Conti
Nach der Einschätzung von Analysten hat die derzeit lahmende Automobilkonjunktur der Continental AG im dritten Quartal die “Ergebnisse verhagelt”, wie es in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung formuliert wird. Demnach gehen zehn von Dow Jones Newswires befragte Analysten zwar von einem im Vergleich zum Vorjahresquartal durch die Siemens-VDO-Übernahme deutlich gestiegenen Umsatz aus. Allerdings – so die weitere Einschätzung – dürfte die laufende Sanierung der Antriebssparte Powertrain, steigende Rohstoffpreise und schwache Fahrzeugverkäufe in Westeuropa und den USA den Gewinn des Konzerns stark belastet haben, weshalb in diesem Zusammenhang von einem “starken Gegenwind” für Conti im dritten Quartal die Rede ist.
Erwartet wird ein Umsatzanstieg von gut drei Milliarden Euro für den Zeitraum Juli bis September 2007 auf nunmehr fast sechs Milliarden im dritten Quartal 2008, während ein zehnprozentiger Rückgang des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT), Abschreibungen auf Vermögenswerte aus dem Kauf von Siemens-VDO (PPA) sowie Restrukturierungs- und Integrationskosten auf 403 Millionen Euro prognostiziert wird. Der Nettogewinn werde sogar um 85 Prozent auf nur noch 38 Millionen Euro schrumpfen, glauben die Analysten im Vorfeld der Veröffentlichung der offiziellen Conti-Zahlen am morgigen Donnerstag..
Sowohl Analysten der Equinet AG als auch der Hamburger Sparkasse oder der SEB empfehlen, Continental-Aktien zu „reduzieren“ bzw. zu „verkaufen“. Angesichts der aktuellen Marktverfassung habe die Gewinnwarnung des Automobilzulieferers die Finanzexperten zwar nicht überrascht, doch das Unternehmen erlebe zurzeit umfangreiche Veränderungen.
Damit ist im Wesentlichen einerseits die Integration der ehemaligen Siemens-Sparte VDO gemeint und andererseits der Umstand, dass mit Schaeffler nun ein Großaktionär an Conti beteiligt ist. Insofern werde Conti zwar weiterhin als attraktiver Konzern gesehen, dem die Schöpfung der geplanten Synergien aus der Übernahme von VDO gelingen dürfte und das sich so strategisch gut positionieren könne, heißt es beispielsweise bei Aktien Check. Allerdings sähen die Analysten im zeitlichen Zusammentreffen der Gewinnwarnung mit dem Auslaufen des Schaeffler-Angebotes vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Branchenverfassung sowie unruhiger Aktienmärkte eine „schwierige Konstellation“.