Laut Welt Online sind unlängst die Arbeitnehmervertreter von Schaeffler und Continental zu einer Vertrauensleutekonferenz in Schweinfurt zusammengekommen und haben dabei über die Übernahme des hannoverschen Konzerns durch das Herzogenauracher Familienunternehmen bzw. deren Auswirkungen diskutiert. Grundtenor sei dabei gewesen, dass die Übernahme als wirtschaftspolitisch sinnvoll bewertet, zugleich aber mehr Mitbestimmung bei dem fränkischen Unternehmen gefordert wurde.
Schaeffler müsse eine arbeitnehmerfreundlichere und transparentere Unternehmenskultur aufbauen, heißt es. Zwischen den Betriebsräten selbst gebe es offiziell keinen Kontakt, stattdessen verständige man sich auf Gewerkschaftsebene. Eine gemeinsame Gremiumbildung sei erst notwendig, wenn das Ganze wirklich unter einem Dach zusammengeführt werde, so offensichtlich die vorherrschende Meinung der Gewerkschafter, die eine stärkere Mitbestimmung bei Schaeffler anmahnen.
Die Führung nach Gutsherrenart habe sich zwar schon ein Stück weit verändert, mehr Transparenz sei dennoch nötig, ist Wolfgang Müller überzeugt, der für die IG Metall Schaeffler betreut. „Medial können sie sich nicht mehr wie eine Pommesbude verhalten“, soll er gesagt haben..
Nach Angaben der Schaeffler-Gruppe (Herzogenaurach) wurden ihr bis zum Ende der gesetzlich vorgeschriebenen weiteren Annahmefrist am 16. September um 24 Uhr insgesamt 82,41 Prozent der Aktien der Continental AG (Hannover) angedient. Darüber hinaus hält die Schaeffler-Gruppe bereits 7,78 Prozent der Anteile an der Continental AG, die sie außerhalb des Angebotes erworben hat.
Bei diesen Angaben seien die nach dem Ende der Annahmefrist neu ausgegebenen Aktien berücksichtigt, bei denen es sich im Wesentlichen um Bezugsaktien aus der im Mai 2004 begebenen Wandelanleihe handelt, teilt das Unternehmen mit. „Das Angebot kann erst vollzogen werden, wenn alle Vollzugsbedingungen, also auch die Freigabe durch die Kartellbehörden, eingetreten sind“, heißt es weiter vonseiten der Herzogenauracher, denen die Zustimmungen zur Durchführung der Transaktion von der US-Kartellbehörde sowie der kanadischen Kartellbehörde eigenen Aussagen zufolge bereits vorliegen. Die Schweizer Kartellbehörden sollen den vorläufigen Vollzug des Angebots gestattet haben – die Entscheidung der EU-Kommission stehe noch aus.
Die endgültige Entscheidung der Schweizer Kartellbehörden wird demnach parallel zur Entscheidung der EU-Kommission erwartet. Die Schaeffler-Gruppe will über den Eintritt der Bedingungen unverzüglich auf der Internetseite www.schaeffler-angebot.
de sowie durch eine Mitteilung im elektronischen Bundesanzeiger informieren. Danach soll das Angebot dann innerhalb von acht Arbeitstagen vollzogen werden..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2008-09-22 00:00:002023-05-17 11:25:22Schaeffler werden über 82 Prozent der Conti-Aktien angedient
Sowohl Analysten der Equinet AG als auch der Hamburger Sparkasse oder der SEB empfehlen, Continental-Aktien zu „reduzieren“ bzw. zu „verkaufen“. Angesichts der aktuellen Marktverfassung habe die Gewinnwarnung des Automobilzulieferers die Finanzexperten zwar nicht überrascht, doch das Unternehmen erlebe zurzeit umfangreiche Veränderungen.
Damit ist im Wesentlichen einerseits die Integration der ehemaligen Siemens-Sparte VDO gemeint und andererseits der Umstand, dass mit Schaeffler nun ein Großaktionär an Conti beteiligt ist. Insofern werde Conti zwar weiterhin als attraktiver Konzern gesehen, dem die Schöpfung der geplanten Synergien aus der Übernahme von VDO gelingen dürfte und das sich so strategisch gut positionieren könne, heißt es beispielsweise bei Aktien Check. Allerdings sähen die Analysten im zeitlichen Zusammentreffen der Gewinnwarnung mit dem Auslaufen des Schaeffler-Angebotes vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Branchenverfassung sowie unruhiger Aktienmärkte eine „schwierige Konstellation“.
Mit dem Einstieg Schaefflers gebe es bei Continental jetzt „eine stabilisierende Kraft“, die den Aktienkurs positiv beeinflusse, meint man bei der „Hamburger Sparkasse“ und empfiehlt daher den verbleibenden Aktionären, die Aktie zu halten. Die Analysten der Landesbank Berlin kommen hingegen zu dem Schluss, dass es am besten sei, das Übernahmeangebot anzunehmen, denn eine Erhöhung der Offerte sei ebensowenig zu erwarten wie ein Gegenangebot. Positive Kurssprünge seien nicht zu erwarten.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-09-10 00:00:002023-05-17 11:22:39Conti-Aktien verkaufen oder halten? Das ist hier die Frage
Der Hauck & Aufhäuser Familienindex für Deutschland (HAFixD) ändert zum zweiten Mal seit seiner Auflage im Juni 2007 seine Titelzusammensetzung: Ab dem 19. September 2008 werden die Aktien der Fielmann AG und der Continental AG die bisherigen Indexmitglieder Douglas Holding AG und Arcandor AG ersetzen. Dies hätten das für die Zusammensetzung von HAFixD und der europäischen Indexvariante HAFixE zuständige Gremium entschieden, heißt es bei „Frankfurt-Live“.
Die Aufnahme der Continental AG in den HAFixD wurde möglich, weil der Familienkonzern Schaeffler-Gruppe seinen Anteil an der Continental AG zuletzt deutlich ausgebaut hat. Damit erfüllt die Continental AG die Kriterien für ein inhabergeführtes Unternehmen, die der Auswahl für den HAFixD zu Grunde liegen..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-09-10 00:00:002023-05-17 11:22:39Conti wird zum „Familienunternehmen“
Laut Aktien Check hat der SEB-Analyst Aleksander Kuntz für die Wertpapiere der Continental AG die Empfehlung „reduce“ ausgesprochen. Es wird also geraten, Conti-Aktien zu reduzieren bzw. das Angebot der Schaeffler-Gruppe zu 75 Euro je Aktie, das am 16.
September 2008 auslaufe, anzunehmen. Denn im Anschluss an diesen Stichtag erhöhe sich das Risiko für einen Kursrückgang, heißt es. Wohl auch aus diesem Grund haben die SEB-Analysten ihr Kursziel für die Conti-Aktie demnach von zuvor 94 Euro auf 70 Euro gesenkt.
Laut Share Wise hat Merrill Lynch die Continental-Aktie von „neutral“ auf „underperform“ herabgestuft und gleichzeitig deren Kursziel von bisher 70 auf nunmehr 60 Euro gesenkt. Zur Begründung dafür heißt es, dass dem Titel nach dem Ende der Übernahmeschlacht und dem Einstieg der Schaeffler-Gruppe ein „wichtiger Impulsgeber“ fehle. Die zukünftigen Herausforderungen für Continental seien offensichtlich und würden weiter steigen, so offenbar die in einer Studie geäußerte Meinung des Merrill-Lynch-Analysten Thomas Besson, der Conti jedoch nichtsdestoweniger für den europaweit und möglicherweise sogar global am besten aufgestellten Automobilzulieferer hält.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-09-02 00:00:002023-05-17 11:22:52Abwertung der Conti-Aktie wegen fehlendem „Impulsgeber“
Laut einer Unternehmensveröffentlichung im elektronischen Bundesanzeiger hält die Schaeffler-Gruppe inzwischen bereits 48,32 Prozent der Stimmanteile des Grundkapitals und der Stimmrechte der Continental AG. Bis zum 27. August – dem Ende der Annahmefrist für das am 30.
Juli abgegebene Übernahmeangebot an die Conti-Aktionäre – sind dem Herzogenauracher Familienunternehmen demnach 65.313.146 Aktien bzw.
40,26 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte des hannoverschen Automobilzulieferers angedient worden. Zusammen mit den an selbigem Stichtag von Schaeffler bereits gehaltenen 13.077.
626 Aktien bzw. 8,06 Prozent der Stimmrechte ergibt sich somit die Gesamtbeteiligung von gut 48 Prozent, sodass Schaeffler dem von beiden Seiten in einer Investorenvereinbarung festgeschriebenen Limit von 49,99 Prozent bereits sehr nahe ist. „Dieses Ergebnis ist ein großer Erfolg für uns.
Wir haben unser Ziel, eine strategische Beteiligung über 30 Prozent an der Continental AG zu erwerben, erreicht. Damit ist der Weg frei, so schnell wie möglich Gespräche mit Continental über Kooperationsprojekte zu beginnen, um für beide Unternehmen durch die Bündelung der Entwicklungs- und Innovationskompetenzen neue Marktchancen zu eröffnen. Schaeffler und Continental können jetzt gemeinsam Lösungen für die technologischen Herausforderungen des Autos der Zukunft entwickeln“, sagt Dr.
Jürgen M. Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaeffler-Gruppe. Wie es weiter heißt, könnten alle Conti-Aktionäre, die das Angebot noch nicht angenommen haben, dies noch innerhalb von zwei Wochen nach der Veröffentlichung in dem Bundesanzeiger tun.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-09-02 00:00:002023-05-17 11:22:53Schaeffler-Anteil an Conti schon bei über 48 Prozent
Die Manager der DAX-Gesellschaften sind unterschiedlicher Meinung, wenn es um das Bewerten von „Anschleichen à la Schaeffler“ geht. Während einige den Gesetzgeber auffordern, mit neuen Gesetzen diese Art der Annäherung zu unterbinden, verweisen andere darauf, dass jedes weitere Verbot lediglich neue Kreativität der Banken erzreuge, gut gemeinte Sperren unbemerkt zu umgehen. Letztlich sei „das Anschleichen“ praktisch weltweit möglich und es gebe kein überzeugendes Konzept, das Abhilfe versprechen könne.
Continentals Aufsichtsratsmitglied Dr. Bernd W. Voss verkauft seine Conti-Aktien an Schaeffler.
Der frühere Dresdner-Bank-Vorstand beabsichtige, seine 7.000 Papiere im Rahmen des Übernahmeangebots für 525.000 Euro zum Verkauf einzureichen, schreibt „finanzen.
net“ unter Berufung auf Continental. Die anderen Mitglieder des Aufsichtsrats und die Mitglieder des Vorstands würden dagegen weiterhin nicht beabsichtigen, ihre Aktien an Schaeffler zu verkaufen. Voss, der für die Arbeitgeberseite im Continental-Aufsichtsrat sitzt, war bis 2001 Finanzvorstand der Dresdner Bank und sitzt dort weiter im Aufsichtsrat.