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Schaeffler-Gruppe beruft neuen Finanzchef

Die Schaeffler-Gruppe hat einen Nachfolger für Finanzchef Thomas Hetmann gefunden: Dresdner-Finanzvorstand Klaus Rosenfeld (42) übernimmt heute das Ressort. Rosenfeld sei bei der Dresdner Bank am Dienstag im Zuge der Übernahme durch die Commerzbank ausgeschieden, meldet die Financial Times Deutschland..

Koerfer-Berufung durch Landgericht genehmigt

Wie das Landgericht Hannover nun entschieden hat, darf der für die Familie Schaeffler tätige Anwalt Rolf Koerfer doch in den Aufsichtsrat der Continental AG einziehen. Die 1. Kammer für Handelssachen wies demnach die Beschwerde eines Aktionärs zurück.

Damit habe das Gericht den Weg für die Machtübernahme des fränkischen Familienunternehmens Schaeffler im Continental-Aufsichtsrat ein Stück weiter frei gemacht. Gegen die Entscheidung kann aber sofortige Beschwerde beim Oberlandesgericht in Celle eingelegt werden. Rolf Koerfer als designierter Aufsichtsratschef der Continental AG wurde ein Interessenkonflikt vorgeworfen.

Der klagende Aktionär argumentierte, Koerfer könne als Chefberater der Schaeffler-Gruppe den Aufsichtsratsvorsitz bei Conti nicht ausüben, weil er laut Gesetz in diesem Amt allein die Interessen von Continental vertreten müsse. Das Gericht meinte indes, eine “mögliche gravierende Pflichtenkollision” könne zwar bestehen, diese sei aber nicht unlösbar. Koerfer soll nach ursprünglichen Plänen den kürzlich zurückgetretenen Aufsichtsratsvorsitzenden Dr.

Gewerkschaft: Stöcken-Schließung werden wir nicht akzeptieren

Dass die Arbeitnehmervertreter die Ankündigung der Continental, zum Ende des Jahres die Produktion im Stammwerk in Hannover-Stöcken endgültig einzustellen, kommentar- und kampflos hinnehmen werden, hat sicherlich auch auf der Vorstandsetage des Automobilzulieferers und Reifenherstellers niemand geglaubt. Auch wenn sich die Befürchtungen, es könnte zu einem “Stöcken II” kommen, bisher nicht belegen lassen, bringt sich die zuständige Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) derzeit in Stellung und lässt durch erste Mitteilungen aufhorchen..

Winterkorn will stabiler Abnehmer der Continental bleiben

Martin Winterkorn hält zu seinen Lieferanten Continental und Schaeffler. Volkswagen bleibe “ein stabiler Abneher für die Produkte beider Unternehmen”, so der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG. Das helfe auch, die Situation zu stabilisieren, wird Dr.

Schaeffler erhält mehr finanziellen Spielraum durch Zwischenfinanzierung

Die Schaeffler-Gruppe hat sich mit ihren Kreditgebern über eine Zwischenfinanzierung geeinigt. Wie Die Welt schreibt, sicherten die fünf beteiligten Banken um die Royal Bank of Scotland und die Commerzbank dem angeschlagenen Familienunternehmen aus Herzogenaurach weitere Kapitalhilfen zu, durch die die Liquidität bis Anfang 2010 gesichert sein soll, beruft sich das Blatt auf Insider. Bislang war damit gerechnet worden, dass der Automobilzulieferer wegen Umsatzeinbußen und monatlichen Zinszahlungen in Höhe von rund 70 Millionen Euro schon in den kommenden Wochen in eine kritische Situation geraten könnte.

Weder das Unternehmen noch die beteiligten Banken wollten die Informationen kommentieren. Unklar sei auch, welche Zugeständnisse und Sicherheiten die Banken im Gegenzug von Schaeffler erhalten. Die Zeitung schreibt nichts über die Höhe der Zwischenfinanzierung.

Schaeffler will Zulieferersparte mit Conti weiterhin zusammenlegen

Die Schaeffler-Gruppe will offensichtlich trotz finanzieller Schwierigkeiten an der Fusion ihrer Autozuliefersparte mit der von Continental festhalten. “Wir werden weiter an der Zusammenführung der beiden Automotive-Bereiche arbeiten und sind zuversichtlich, dass das jetzt kooperativ und ohne Störungen weiter vorangeht”, zitiert daher das “Autohaus” Schaeffler-Sprecher Detlef Sieverdingbeck. Schaeffler hatte die Übernahme von Continental im vergangenen Jahr vor allem mit der Fusion der Autozuliefersegmente begründet.

Conti/Schaeffler: Gemeinsame Automotive-Sparte vorerst auf Eis

Die Pläne der Schaeffler-Gruppe, mit dem übernommenen Wettbewerber Continental eine gemeinsame Automobilzulieferersparte zu gründen, sind Medieninformationen zufolge offenbar fürs Erste vom Tisch. “Es gebe derzeit wegen der hohen Verschuldung genug Probleme zu bewältigen”, schreibt das Handelsblatt in seiner heutige Ausgabe unter Berufung auf Industriekreise. “Wenn man da die Synergien ohne einen großen Zusammenschluss bergen kann, belastet das die Organisation nicht zusätzlich”, hieß es weiter.

Über eine gemeinsame Automotive-Sparte könne man in einigen Jahren nachdenken, wenn die Konjunktur angesprungen sei und die Gruppe wieder Luft zum Atmen habe, so die Zeitung weiter. Es könne sich dabei um eine Verzögerung um ein bis drei Jahren handeln. Ursprünglich war vorgesehen, die Zulieferzweige beider Unternehmen so schnell wie möglich zusammenzuführen.

Dadurch sollten maximale Synergien gehoben und Schaefflers Schuldenlast aufgeteilt werden. Die Projekte, etwa für einen gemeinsamen Einkauf von Schaeffler und Conti oder die Entwicklung von neuen Produkten, sollen unabhängig davon aber vorangetrieben werden..

Conti-AR legt Nominierungsliste für Hauptversammlung vor

Der Aufsichtsrat der Continental AG hat während seiner Sitzung am vergangenen Freitag in Frankfurt die Vorschläge für die Wahl der Aktionärsvertreter auf der Hauptversammlung der Gesellschaft am 23. April 2009 verabschiedet. Es handelt sich dabei um: Prof.

Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Gunter Dunkel, Vorstandsvorsitzender der Nord/LB, Dr. Michael Frenzel, Vorstandsvorsitzender der TUI AG, Dr.

Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der INA-Holding Schaeffler KG, Prof. Dr. Ing.

E.h. Hans-Olaf Henkel, Honorarprofessor an der Universität Mannheim, Rolf Koerfer, Rechtsanwalt, Dr.

Klaus Mangold, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rothschild GmbH, Georg Schaeffler, Gesellschafter der Schaeffler-Gruppe, Maria Elisabeth Schaeffler, Gesellschafterin der Schaeffler-Gruppe und Dr. Bernd Voss, Mitglied verschiedener Aufsichtsräte..

Landgericht entscheidet vorläufig gegen Koerfer-Bestellung

Das Landgericht Hannover hat die Machtübernahme Schaefflers im Aufsichtsrat der Continental AG vorerst eingebremst. Rolf Koerfer, juristischer Chefberater des Familienkonzerns und Continental-Großaktionärs, darf offenbar nicht wie geplant den Aufsichtsratsvorsitz von Dr. Hubertus von Grünberg übernehmen.

Er dürfe nicht einmal an den Sitzungen des Kontrollgremiums teilnehmen, so ein Gerichtssprecher gestern gegenüber der Financial Times Deutschland. Anlass sei eine Beschwerde von Christian Strenger, Mitglied in der Regierungskommission Corporate Governance. Strenger, der in diesem Fall ausdrücklich als Continental-Aktionär auftritt, sieht einen Interessenkonflikt Koerfers.

“Herr Koerfer ist Chefberater der Schaeffler-Gruppe. Er müsste aber laut Gesetz allein die Interessen der Continental AG vertreten. Dieser Interessenkonflikt wird aufgrund der Finanzsituation von Schaeffler von juristischen Experten als so gravierend angesehen, dass eine Ausübung des Aufsichtsratsvorsitzes von vornherein ausscheidet”, sagte Strenger.

Eine politische Antwort: Conti kerngesundes Unternehmen

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff gab gestern im ZDF seine Sicht der Dinge kund. “Die Einmischung” des Staates (das Land ist 20-%-Aktionär) bei Volkswagen sei eben historisch bedingt und der Autobauer sei ja auch sehr gut mit einem langfristig denkenden Aktionär gefahren. Continental bezeichnete Wulff als “kerngesundes Unternehmen” – sowie als “profitabelsten Reifenhersteller der Welt”.

Die Probleme seien durch die Schaeffler-Gruppe erst entstanden, die nun – sinngemäß – zu bluten habe. Dass Conti tief im Sumpf sitzt, einen Rekordverlust soeben erlitten hat und durch eine völlig überteuerte VDO-Akquisition – CEO Dr. Karl-Thomas Neumann: “VDO war sicher kein Schnäppchen” – auf einem über zehn Milliarden Euro hinausgehenden Schuldenberg sitzt, gar keine Dividende bezahlt und nicht ein Euro bis dato von Hannover nach Herzogenaurach geflossen ist, klammert Wulff aus.

Im Übrigen hat Continental aber bis heute überhaupt keine Anstalten gemacht, den Staat um Bürgschaften und ähnliche Unterstützung zu bitten. Es könnte allerdings darum gehen, bei der Herauslösung der Rubber Group behilflich zu sein. Dagegen wäre überhaupt nichts einzuwenden.

Allerdings könnte auch erwartet werden, dass sich die Länder, die von der Conti Rubber Group dank größter Fabriken profitieren – so Rumänien, Tschechien, die Slowakei und Portugal –, dann auch finanziell engagieren. Der Conti-Vorstand hat es stets abgelehnt, sich als rein deutsches Unternehmen zu sehen und dafür auch Gründe genannt. Nun, was gestern richtig war, kann heute nicht falsch sein.