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Continental und Schaeffler – Thema Fusion vom Tisch?

Der gesellschaftsrechtliche Zusammenschluss der Continental AG und der Schaeffler KG ist offenbar vorerst vom Tisch. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, spielten nicht nur der Automobilzulieferer aus Hannover, sondern auch der Wälzlagerhersteller aus Herzogenaurach eine längerfristige Fortführung der Geschäfte auf eigenständiger Basis durch. Auch die kreditgebenden Banken beider Unternehmen verfolgten dieses Szenario.

Das Ziel sei es vor allem, Abschreibungen auf die Kredite zu vermeiden: “Uns muss es doch darum gehen, unser Geld zurückzuholen, nicht die Kredite abzuschreiben”, sagte ein beteiligter Banker gegenüber der Zeitung. Die Vorgehensweisen und Strategien seien dabei zwischen den Norddeutschen und den Franken unterschiedlich. Gemeinsam sei ihnen nur, dass die mehr als 50 Gläubigerbanken auf der Seite von Continental wie auch die fünf Kreditfinanzierer von Schaeffler ebenso auf Zeit spielten.

In diesem Zusammenhang sei auch ein Brief von vier Gläubigerbanken von Continental zu verstehen, von dem in Bankenkreisen die Rede ist und der wenige Tage vor der Aufsichtsratssitzung von Continental am Donnerstag an den Vorstandsvorsitzenden Karl-Thomas Neumann geschickt worden ist. In dem Brief machten sich vier Banken im Namen von 30 Mitgliedern des Conti-Konsortiums für eine schnelle Kapitalerhöhung stark. Sie plädierten zudem dafür, dass Conti weiterhin seine Eigenständigkeit verfolge.

Neumann: Schaeffler schadet Conti „in erheblichem Maße“

Einem Bericht des Manager-Magazins zufolge hat der Vorstansvorsitzende der Continental AG, Dr. Karl-Thomas Neumann, das Management der Schaeffler-Gruppe in einem Brief massiv angegriffen. Diese habe den Unternehmenswert von Continental “in erheblichem Maße" zerstört.

Wie der Spiegel kommentiert, habe Neumann damit dem Hauptaktionär der Continental “den Kampf angesagt” und er “probt den Aufstand”. Schaeffler sei offenbar nicht bereit, “die zur Klärung der offenen Probleme notwendigen Schritte anzugehen”. Das Unternehmen habe dazu in den vergangenen Monaten “keinen einzigen konkreten Vorschlag gemacht”.

Neumann werde im Aufsichtsrat am 30. Juli eine Kapitalerhöhung im Volumen von gut einer Milliarde Euro beantragen, heißt es in Konzernkreisen. Schaeffler lehnt einen solchen Schritt bislang ab.

Alternativ zur Kapitalerhöhung biete der Conti-Chef dem Großaktionär in dem Schreiben an, die Konzerne zu fusionieren. Er knüpfe eine Fusion aber an harte Bedingungen, so der Spiegel weiter. Die Kriterien seien in einem Eckpunktepapier niedergelegt, das Neumann seinem Brief beigelegt habe.

Continental darf Schaeffler kaufen – für viel Geld

Nach Berichten der Bild-Zeitung habe sich sich die Schaeffler-Gruppe dem Automotive-Konkurrenten Continental zum Kauf angeboten. Die Franken sollen zehn Milliarden Euro für ihr operatives Geschäft verlangen. Dieser Preis gilt jedenfalls als völlig überzogen und dürfte Bestandteil des Katz- und Maus-Spiel der beiden Konzerne sein.

Continental plant offenbar eine Milliarden-Kapitalerhöhung

Finanzkreisen zufolge wolle die Continental durch eine Kapitalerhöhung rund eine Milliarde Euro Eigenkapital hereinholen. Continetal-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann plane demnach, dem Aufsichtsrat Ende Juli mit seinen Strategiekonzepten auch Pläne für eine Kapitalerhöhung vorzulegen.

Allerdings sei fraglich, ob der von Großaktionär Schaeffler dominierte Conti-Aufsichtsrat einen solchen Schritt genehmige, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD). Vonseiten des Familienkonzerns kamen gestern eher negative Signale. “Es gibt nichts, was auch nur annähernd entscheidungsreif wäre”, hieß es unter Berufung auf “beteiligte Personen”.

Schaefflers Anteil von 90 Prozent würde mit der Ausgabe neuer Aktien verwässert, was für die Franken schmerzhaft wäre: Denn Schaeffler hatte die Conti-Aktien zu 75 Euro gekauft; derzeit notiert der Kurs aber trotz des jüngsten Aufschwungs unter 30 Euro. Ein Schaeffler-Sprecher sagte nur, man wolle sich an “Spekulationen über eine Kapitalerhöhung bei Continental nicht beteiligen”. Conti lehnte einen Kommentar ab.

Investoren wären nach Analysteneinschätzung für den Kauf neuer Conti-Aktien zu gewinnen. “Conti ist operativ auf gutem Weg”, sagte Unicredit-Analyst Christian Aust. Der Continental-Kurs sprang am Montag um 13 Prozent auf 27,44 Euro, nachdem der Hannoveraner MDax-Konzern überraschend gute Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht hatte.

Conti wollte diese eigentlich erst am 30. Juli herausgeben. Händlern zufolge trieb auch das Gerücht über das Interesse kuwaitischer Investoren den Kurs.

Continental-Aktie Gewinner unter den Nebenwerten

Die Gewinnerliste im MDax wurde gestern von Continental mit einem Plus von 6,5 Prozent angeführt. Der durch die Übernahme von Continental unter Milliardenschulden ächzende Autozulieferer Schaeffler soll sich mit den Gläubigern auf Grundzüge einer Finanzierung geeinigt haben, berichtete das Handelsblatt. “Wir sind auf einem guten Weg”, zitierte die Zeitung aus Verhandlungskreisen.

Nicht so bald Fusion von Schaeffler/Conti erwartet

Einem Bericht des Handelsblattes zufolge rechnet man bei der Schaeffler-Gruppe nun nicht mehr mit einer baldigen Fusion mit der Continental AG. Nach Informationen des Blattes verfolgt das fränkische Familienunternehmen aus Herzogenaurach derzeit auch eine ganz neue Strategie, in deren Rahmen gemeinsam mit den Gläubigerbanken einer Umstrukturierung der Schaeffler-Schulden der Vorzug gegeben wird. Dies sollen Finanz- und Industriekreise gegenüber der Zeitung bestätigt haben.

Demnach gehe es momentan in erster Linie um eine – wie das Handelsblatt schreibt – “Separatlösung für Schaeffler ohne Einbeziehung des ebenfalls hoch verschuldeten Conti-Konzerns”, der nun seinerseits eine Lösung für seine “Schuldenproblematik” finden müsse. Wie es weiter heißt, werde mit einer Unterschrift unter die Neuordnung der Schaeffler-Kredite frühestens Mitte August gerechnet – die Gespräche liefen aber konstruktiv. Dem Blatt zufolge sollen die Kreditinstitute im Rahmen der Einigung akzeptieren, dass Schaeffler die Kredite in diesem und im nächsten Jahr größtenteils nicht tilgt, und auch eine Stundung der Zinszahlungen sei im Gespräch.

Automobilzulieferer unter den Topunternehmen bei Patenten

ZF Getriebe tb

Die ZF Friedrichshafen AG ist mit 594 veröffentlichten Patentanmeldungen 2008 erneut unter den Top 10 der deutschen Patentanmelder und damit vor zahlreichen Automobilherstellern. Unter den Getriebeherstellern nimmt ZF sogar den Spitzenplatz ein und verweist dort alle Automobilhersteller auf die Plätze. Für das neu entwickelte 8-Gang-Automatgetriebe hält ZF derzeit über 100 originäre Patentanmeldungen.

Weltweit kamen nach einer Untersuchung der Handelskammer Hamburg, die das Magazin “impulse” veröffentlichte, zwischen März 2008 und Februar 2009 etwa ein Drittel aller Getriebepatente aus Deutschland, davon gut ein Viertel von ZF. Ein Beispiel dafür: Das neu entwickelte 8-Gang-Automatgetriebe. Autos mit dem neuen Getriebe verbrauchen im Vergleich zu Fahrzeugen mit den noch weit verbreiteten 5-Gang-Automatgetrieben 14 Prozent weniger Kraftstoff.

Dennoch macht das 8-Gang-Automatgetriebe keine Abstriche bei der Leistung – im Gegenteil: Es verfügt über eine bessere Leistungsdichte, überträgt also bei gleichem Gewicht und Bauraum mehr Eingangsdrehmoment. Neben ZF Friedrichshafen tauchen auch Continental Automotive (ehemals Siemens VDO) und Schaeffler in der Top-15-Liste der deutschen Patentanmelder auf, und zwar auf Rang sechs bzw. acht mit 632 Anmeldungen bei Continental Automotive und 605 bei Schaeffler.

Keine andere Branche meldet beim Europäischen Patentamt (EPA) o viele Patente an wie der Fahrzeug- und Maschinenbau. Dahinter olgen die Elektrotechnik und die Getriebehersteller.

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Schaeffler will Macht über Continental langfristig sichern

Der Großaktionär Schaeffler will seine uneingeschränkte Macht über die Continental AG auf Jahre hinaus sichern. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung entsprechend versuche Schaeffler in intensiven Verhandlungen die Gläubigerbanken dazu zu bewegen, der hochverschuldeten Schaeffler-Gruppe mehr Zeit für die Neuordnung ihrer Finanzen zu gewähren. Denn die Eigentümerfamilie möchte nicht jetzt, mitten in der Krise, die Bedingungen eines Zusammenschlusses von Continental und Schaeffler festlegen, sondern erst wenn es den Unternehmen wirtschaftlich besser gehe, heißt es dort.

Raus aus den Schulden – Schaeffler verpflichtet Berater

Einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge hat das Herzogenauracher Familienunternehmen Schaeffler den Krisenberater Houlihan Lokey verpflichtet, weil der Conti-Großaktionär seine – wie das Blatt schreibt – “Milliardenschulden nicht mehr alleine in den Griff” bekomme. “Es geht um die Neustrukturierung unserer Kredite und eine langfristige Gesamtlösung”, so ein Sprecher gegenüber der Zeitung. Die US-Firma Houlihan Lokey gilt demnach als renommierter Schuldenberater und werde meist in solchen Fällen beauftragt, wenn Unternehmen ihren Schuldendienst nicht mehr bestreiten können oder die Zinszahlungen sie zumindest strategisch handlungsunfähig machen.

Kooperation zwischen Continental und Schaeffler nicht zwingend notwendig

Die Continental AG und ihr Großaktionär Schaeffler steuern nicht zwingend auf eine gemeinsame Zukunft zu. Es sei immer noch möglich, dass die Analyse am Ende ergebe, dass eine Zusammenarbeit keinen Sinn mache, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann am Freitag am Rande der Handelsblatt”-Konferenz in München zu Dow Jones Newswires.

Um die monatelange Hängepartie in den Gesprächen mit dem Herzogenauracher Familienkonzern zu beenden, hatte Neumann angekündigt, bis Ende Juli ein Gesamtkonzept zur Zukunft der beiden Unternehmen vorzulegen. Bislang besteht lediglich eine Einkaufsgemeinschaft, mit der beide Konzerne in den kommenden drei Jahren insgesamt 350 Mio bis 400 Millionen Euro einsparen wollen, so Dow Jones Newswires weiter..