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Standard & Poor’s senkt Conti-Rating

Laut Dow Jones Newswires hat Standard & Poor’s Ratings Services das Langfristrating der Continental AG von “BB” um zwei Stufen auf “B+” abgesenkt. Die Bonitätseinstufung bleibe zudem auf der Beobachtungsliste mit negativen Implikationen, heißt es weiter. In Sachen Kurzfristrating wurde allerdings die Einstufung gemäß “B” beibehalten.

Conti/Schaeffler: Schulterklopfen nach „Showdown“

Werner Bischoff, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der Gewerkschaft IG BCE und stellvertretender Conti-Aufsichtsratsvorsitzender, zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis der jüngsten Conti-Aufsichtsratssitzung, nachdem man bis vor Kurzem doch noch betont hatte, eine Ablösung Neumanns sei die falsche Entscheidung. “Ich bin zufrieden, dass es zu einer tragfähigen Lösung im Conti-Aufsichtsrat gekommen ist. Wir erwarten, dass künftig in den Entscheidungsgremien wieder vertrauensvoll zusammengearbeitet wird und die gefassten Beschlüsse nun auch zügig umgesetzt werden”, so Bischoff.

Dazu gehöre die gegenüber dem Aufsichtsrat abgegebene Erklärung, dass dessen Vorsitzender Rolf Koerfer seinen Posten zum 29. September niederlegt, nachdem die Neuordnung des Vorstands und insbesondere die Bestellung eines Finanzvorstands erfolgt ist. Doch er ist beileibe nicht der Einzige, der sich nach dem “Showdown” in Sachen Conti/Schaeffler im Klopfen auf die (eigene) Schulter übt.

Abgang bei Conti wird Dr. Neumann mit 7,4 Millionen Euro versüßt

In der gestrigen Sitzung des Continental-Aufsichtsrates ist – wie zuvor mehr oder weniger bereits erwartet – der bisherige Vorstandsvorsitzende des Automobilzulieferers Dr. Karl-Thomas Neumann von Dr. Elmar Degenhart abgelöst und der Vorstand des Unternehmens auf sieben Mitglieder – ein Finanzvorstand wird noch gesucht – erweitert worden.

Dabei wird dem ehemaligen Conti-Chef, der diesen Posten seit September 2008 bekleidete und dessen Vertrag erst im Dezember vergangenen Jahres um fünf Jahre verlängert worden war, sein Ausscheiden bei dem hannoverschen Konzern Medienmeldungen zufolge mit 7,4 Millionen Euro versüßt. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist diese Summe weniger eine Abfindungszahlung, sondern entspreche vielmehr einer Auszahlung seines eigentlich noch gut vier Jahre laufenden Vertrages. Wie es weiter heißt, werde die Schaeffler KG einen erheblichen Anteil davon übernehmen, da Arbeitnehmervertreter kritisiert hatten, die Kosten der Neumann-Kündigung würden den Konzern in einer Zeit belasten, in der dessen Beschäftigten Kurzarbeit leisten müssen und gekündigt werden.

Entscheidungen bei Conti gefallen

Der Aufsichtsrat der Continental AG hat sich in seiner heutigen außerordentlichen Sitzung auf folgende Veränderungen im Aufsichtsrat und im Vorstand verständigt: Der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann (48) scheidet mit sofortiger Wirkung einvernehmlich aus dem Continental-Vorstand aus. Als neuer Vorstandsvorsitzender der Continental AG wurde ebenfalls mit sofortiger Wirkung Dr.

Elmar Degenhart (50), bisher Vorsitzender der Geschäftsleitung Schaeffler-Gruppe Automotive, berufen. Er übernimmt gleichzeitig die Leitung der Division Powertrain. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Rolf Koerfer hat die Bereitschaft erklärt, den Vorsitz des Aufsichtsrats der Continental AG abzugeben, nachdem die Neuordnung des Vorstands, insbesondere die Bestellung eines Finanzvorstands, vollzogen ist, und die Wahl eines neuen, von außen kommenden Aufsichtsrats zum Vorsitzenden in die Wege zu leiten.

Rolf Koerfer wird dem Aufsichtsrat als Präsidiumsmitglied weiterhin angehören. Außerdem hat der Aufsichtsrat drei neue Vorstandsmitglieder berufen: Dr. Ralf Cramer (43, Leiter der Division Chassis & Safety der Continental AG), Helmut Matschi (46, Leiter der Division Interior der Continental AG) und Nikolai Setzer (38, Leiter der Division Pkw-Reifen der Continental AG).

Kompromissformel im Conti-Ränkespiel scheint gefunden

Wie entsprechenden Berichten verschiedener Tageszeitungen zu entnehmen ist, scheint nun eine Kompromissformel rund um den Machtkampf an der Conti-Spitze gefunden zu sein. Nach den seitens Conti und Schaeffler bislang unbestätigten bzw. unkommentierten Meldungen wird Dr.

Karl-Thomas Neumann nach der für den kommenden Mittwoch geplanten Aufsichtsratssitzung der Continental AG nicht mehr länger Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers sein, und der von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als “Schaeffler-Günstling” titulierte Elmar Degenhart – derzeit Leiter der Automotive-Sparte bei Schaeffler – soll bezüglich dieser Funktion sein Erbe antreten. Wie es weiter heißt, wird im Zuge dessen auch Rolf Koerfer, momentaner Aufsichtsratchef der Continental AG, abgelöst. Über einen etwaigen Nachfolgekandidaten für diesen Posten ist indes noch nichts Näheres zu hören.

Wennemer-Interview – Contenance perdu

Er hat seine Verdienste um Continental, doch der letzte Coup geriet ihm, seinen Vorstandskollegen sowie seinem langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden zum Desaster. Rückblickend kann man der treuherzigen Einschätzung von Manfred Wennemers Nachfolger, Dr. Karl-Thomas Neumann, nur beipflichten, dass die VDO-Akquisition kein Schnäppchen für Continental war.

Fünf Milliarden Euro allein für Goodwill sind nun mal kein Pappenstiel. In einem Spiegel-Interview feuert Manfred Wennemer nun volle Breitseiten gegen den Großaktionär Schaeffler ab. Seine Analyse, Schaeffler und ihre Truppen seien egoistisch, selbstherrlich und verantwortungslos, habe sich bestätigt.

Man kann nur vermuten, wie tief verletzt der angeblich doch so uneitle Spitzenmanager immer noch ist. Bemerkenswert ist Wennemers Stellungnahme zu dem gerüchteweise gehandelten neuen Conti-Vorstandsvorsitzenden. Er wolle keine Stellungnahme zu Elmar Degenhart abgeben, “sonst müsste ich en détail darlegen, warum wir ihn gebeten haben, unser Unternehmen zu verlassen.

(…

) Conti braucht jetzt einen Unternehmer und keinen Bürokraten.” Mit dieser infamen Bekundung von Rücksichtnahme landet der Schlag unterhalb der Gürtellinie. Ist das nicht auch ein wenig selbstherrlich, egoistisch und verantwortungslos?.

Diese Woche „Showdown“ in Sachen Conti/Schaeffler erwartet

In Medienberichten ist mit Blick auf den Machtkampf bei Conti/Schaeffler und der für diesen Mittwoch anberaumten Aufsichtsratssitzung bereits von einem “Showdown” die Rede. Wird Dr. Karl-Thomas Neumann als Vorstandsvorsitzender der Continental AG seinen Hut nehmen (müssen) oder bleibt er im Amt? Man wird sehen – sicher ist anscheinend noch nichts.

Zumal das Handelsblatt zu berichten weiß, dass die Front der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat, die bisher Schaefflers Wunsch nach Abberufung Neumanns geschlossen unterstützt haben sollen, zu bröckeln beginnt. Gleichzeitig greift Neumanns Vorgänger Manfred Wennemer den Conti-Großaktionär Schaeffler scharf an, meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf im Spiegel veröffentliche Aussagen des ehemaligen Conti-Chefs. Demnach verstößt das Herzogenauracher Familienunternehmen aus seiner Sicht gegen den “Geist der Investorenvereinbarung”.

Deshalb hofft Wennemer, dass sie die Aufsichtsräte “nicht zu Stimmgebern für die Familie Schaeffler degradieren lassen”, und schlägt zugleich einen Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats des Unternehmens vor. Es sei – so werden Aussagen des Ex-Conti-Vorstandsschefs wiedergegeben – nötig, dass Continental einen “kompetenten, unabhängigen und allseits geachteten Aufsichtsratsvorsitzenden” bekomme. Rolf Koerfer, der derzeitig diese Position bekleidet, gilt als enger Berater der Familie Schaeffler.

Und die bekommt von Wennemer ebenfalls ihr Fett weg. “Die Banken sitzen am langen Hebel, sie müssen ihn endlich bewegen”, soll er mit Blick darauf zu Protokoll gegeben haben, dass Schaeffler inzwischen eindeutig den Banken und nicht mehr der Familie gehöre. Die Schaefflers hätten “alles verloren, was zu verlieren war, ihr bisheriges Vermögen und ihre Reputation”.

Weiter Trouble ohne Ende um Conti

Der Conti-Aufsichtsratsvorsitzende und Schaeffler-Berater Rolf Koerfer soll bis heute alle offenen Fragen zum versuchten Sturz des Continental-Chefs Karl-Thomas Neumann beantworten, heißt es übereinstimmend in verschiedenen Medien. Diese Frist habe Altkanzler Gerhard Schröder gesetzt, der Garant einer Investorenvereinbarung zwischen Schaeffler und Continental zur Wahrung der Interessen des Hannoveraner Automobilzulieferers ist. Kommt der von Schröder eingeschaltete Rechtsanwalt Reinhard Pöllath zum Ergebnis, dass Schaeffler gegen die Vereinbarung verstoßen hat, erscheint es möglich, dass dann die für Mittwoch angesetzte erneute Krisensitzung des Conti-Aufsichtsrats platzt.

Sollte die Sitzung ausfallen, erwäge Schaeffler die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung, schreibt das “Handelsblatt”. Woanders heißt es, Koerfer gerate unter Druck und solle den AR-Vorsitz niederlegen..

Conti-Betriebsrat feuert Breitseite auf Schaeffler-Gruppe

Die Continental erhält in der Auseinandersetzung mit dem Großaktionär Schaeffler aufbauende Worte des Betriebsrats der Hauptverwaltung übermittelt. Wie es dazu in einem Schreiben mit dem Titel “Ein schwarzer Tag für die Continental AG” zur Aufsichtsratssitzung am 30. Juli heißt, hätten “Vertreter der Schaeffler-Gruppe alles daran gesetzt, das Herz der Conti zum Stillstand zu bringen”, und dies aus “rein egoistischen und selbstherrlichen Gründen”.

Der Betriebsrat legt noch einen drauf: Man habe “kein Vertrauen in die Führung von Schaeffler”; “Schaeffler agiert nach Gutsherrenart”; der Betriebsrat “protestiert entschieden gegen die Arroganz der Schaeffler-Führung”; und “Schaeffler scheint 130.000 Continentäler als beliebige Spielmasse zu betrachten”. Keine guten Voraussetzungen für eine vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der Mitarbeitern der Continental und der Schaeffler-Gruppe, scheint es.

Der Betriebsrat äußert außerdem seine Befürchtung, dass “ein Finanzvorstand von Schaefflers Gnaden alles verkaufen oder stilllegen wird, was deren Schulden senkt”. Folglich sei “eine Filetierung und Übergabe der Rubber Group an Finanzinvestoren” zu erwarten, da das Reifengeschäft für Schaeffler eben kein Kerngeschäft ist..

Altkanzler Schröder: Möglicher Bruch der Investorenvereinbarung?

Nach dem Eklat im Conti-Aufsichtsrat am vergangenen Donnerstag lässt nun Altkanzler Gerhard Schröder rechtlich prüfen, ob Großaktionär Schaeffler bei seinem Vorgehen die Investorenvereinbarung mit Conti gebrochen hat. Das kündigte Schröder in einer Erklärung an. Der Altkanzler ist Garant der Investorenvereinbarung zur Wahrung der Interessen von Continental.

Schaeffler war am vergangenen Donnerstag im Conti-Aufsichtsrat mit dem Versuch gescheitert, Vorstandschef Dr. Karl-Thomas Neumann zu stürzen. Einen von Schaeffler geforderten Rücktritt hatte Neumann abgelehnt.

Schröder erklärte, er habe “aus Anlass der Vorkommnisse im Verlauf der Aufsichtsratssitzung” eine rechtliche Prüfung eingeleitet. “Dabei geht es um die Frage, ob die Investorenvereinbarung durch die Vorgänge bereits gebrochen worden ist oder noch gebrochen werden könnte.” Eine unabhängige Anwaltskanzlei werde sich mit dieser rechtlichen Prüfung befassen.

Schaeffler hatte in der Investorenvereinbarung unter anderem zugesagt, keine Änderungen in der Zusammensetzung des Conti-Vorstands vorzunehmen oder zu veranlassen. Dies war auf der Hauptversammlung im April dieses Jahres auf eine Aktionärsfrage hin deutlich geworden..