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Schaeffler verringert Conti-Anteil von 75,1 auf 60 Prozent

Schaeffler (Herzogenaurach) verringert den Anteil am hannoverschen Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental von 75,1 auf 60 Prozent. 29,7 Millionen Aktien sind zu einem Preis von 60 Euro pro Anteil an eine breite internationale Investorenbasis veräußert worden, sodass sich die Schuldenlast des fränkischen Familienunternehmens schon allein dadurch um etwa 1,8 Milliarden Euro verringert hat. Insgesamt allerdings ermöglicht es das mit den finanzierenden Banken ausgehandelte Refinanzierungspaket der Schaeffler Holding, ihre Schulden sogar von derzeit 7,4 Milliarden Euro um 2,8 Milliarden Euro auf 4,6 Milliarden Euro zu verringern.

Accuride und Schaeffler von Daimler ausgezeichnet

Daimler hat bei der jährlichen Lieferantenkonferenz, dem “Daimler Key Supplier Meeting”, in der Mercedes-Benz-Niederlassung in Stuttgart die besten Lieferanten für ihre Leistungen ausgezeichnet. Der “Daimler Supplier Award 2010” wurde an 13 Firmen in verschiedenen Kategorien vergeben. Unter anderem wurden für die Fahrzeugkategorie Pkw/Vans Schaeffler (Bereich Powertrain) und für die Fahrzeugkategorie Lkw/Busse Accuride Corp.

Gemeinsamer „Premium Supplier Day“ von Schaeffler und Conti

Anlässlich des ersten gemeinsamen sogenannten “Premium Supplier Day” haben die Schaeffler GmbH und die Continental AG an zwölf Lieferanten die Nominierung zum “Premium Supplier” vergeben und gleichzeitig die strategische Zusammenarbeit unterstrichen. Seit Anfang 2009 betreiben beide Unternehmen eine Einkaufskooperation mit dem Ziel, gemeinsames Wachstum zu realisieren und die Materialkosten zu optimieren. Zusammengenommen kommen sie auf über 1.

200 strategische Lieferanten, von denen 400 evaluiert wurden: Diese erfüllen die Grundvoraussetzung für den mit zehn Kriterien festgelegten Anforderungskatalog zum “Premium Supplier”. Insgesamt sollen es 35 Lieferanten geschafft haben, die Kriterien weitestgehend zu erfüllen – zwölf davon in vollem Umfang. Im Rahmen der Veranstaltung Mitte März in Herzogenaurach wurden die Nominierungen an die ausgewählten Lieferanten aus sieben Nationen in neun Einkaufsbereichen verliehen.

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Maria-Elisabeth Schaeffler (Fünfte von rechts) mit Sohn Georg F. W. Schaeffler (Vierter von rechts) und Dr.

Die Schaefflers schwimmen in Milliarden

Wenn Journalisten rechnen, schätzen und bewerten, dann ergeben sich hin und wieder leichte Schwankungsbreiten. Zählte das Manager-Magazin im Oktober 2010 Mutter und Sohn Schaeffler mit einem geschätzten Vermögen von 500 Millionen Euro zu den eher bescheideneren Reichen in Deutschland, haut die Welt am Sonntag vom 14. März 2011, somit nicht einmal ein halbes Jahr später, kräftig auf die Pauke: 9,8 Milliarden Dollar (also gut sieben Milliarden Euro) sollen es nun sein.

Überwiegend heiter: Analystenreaktionen auf Conti-Zahlen

Nachdem die Continental AG jüngst ihre Konzernzahlen für das Jahr 2010 vorgelegt hat, haben – wie zu erwarten war – zahlreiche Finanzexperten auf die erfreuliche Geschäftsentwicklung bei dem Unternehmen reagiert bzw. ihre jeweilige Einschätzung bezüglich der Wertpapiere des Automobilzulieferers auf den neuesten Stand gebracht. Selbst wenn allenthalben noch Ungewissheit herrscht, wie es bezüglich der “Situation mit Schaeffler” weitergeht, so sind die Ausblicke der diversen Bankhäuser doch überwiegend positiver Natur.

Schaeffler will beherrschende Stellung bei Conti aufgeben – Aktienverkauf

Einem Artikel der “Financial Times Deutschland” zufolge wolle der Familienkonzern Schaeffler noch in diesem Monat einen nicht unerheblichen Teil seiner Continental-Aktien verkaufen, wodurch der sogenannte Beherrschungsvertrag nichtig würde. Wie die Zeitung online schreibt, liefen noch Verhandlungen über die exakte Höhe des Paketes. Der fränkische Automechanik- und Wälzlagerhersteller wolle aber “auf jeden Fall mehr als 50 Prozent behalten”, heißt es dort unter Berufung auf Verhandlungsteilnehmer.

Derzeit kontrolliert Schaeffler 75,1 Prozent der Continental-Aktien direkt oder über Dritte. Wie die Zeitung weiter “exklusiv” berichtet, könnte Schaeffler Continental lediglich mit einem Anteil von mindestens 75 Prozent “wie eine untergeordnete Gesellschaft führen” und “eine enge Kooperation garantieren”. Folglich gebe Schaeffler durch den Aktienverkauf “eine wichtige Machtposition auf”, befindet die Zeitung weiter; Continental könne dann in Zukunft “selbstbewusster auftreten”.

Durch den Verkauf könne Schaeffler ein “potenziell sehr gefährliches Risiko für den Konzern und die Eignerfamilie” entschärfen, und zwar das der hohen Verschuldung, die für beide immer noch bei rund elf Milliarden Euro liegt. Allein die Holding der Familie trage fünf Milliarden Euro; dafür werden die Zinsen gestundet, “eine Zeitbombe, da diese zweistellige Prozentsätze erreichen”, so die Financial Times Deutschland weiter. Das Schaeffler-Aktienpaket von 75 Prozent ist aktuell rund 9,2 Milliarden Euro.

Weder Schaeffler noch Conti nahmen zu den Plänen Stellung. Insgesamt war Conti am Mittwoch an der Börse 12,3 Milliarden Euro wert. ab.

Continental plant vorzeitig Milliarden-Refinanzierung

Die Continental will den 2012 auslaufenden Milliardenkredit, der zur Finanzierung der VDO-Übernahme aufgenommen worden war, zu günstigeren Konditionen verlängern. “Für den im kommenden Jahr fällig werdenden VDO-Kredit mit einem zugesagten Finanzierungsrahmen von 6,5 Milliarden Euro wollen wir neue Laufzeiten vereinbaren”, sagte Wolfgang Schäfer, Finanzvorstand des Hannoveraner Automobilzulieferers und Reifenherstellers, Medienberichten zufolge. Schäfer sei zuversichtlich, angesichts des Branchenaufschwungs und deutlich stärkerer Ergebnisse “entsprechend verbesserte Konditionen erreichen und die Verhandlungen zeitnah erfolgreich abschließen” zu können.

Das Unternehmen habe rund 50 Banken angeschrieben, einen Teil zu dem Milliardenkredit beizusteuern, der 2007 zur Finanzierung des Kaufs der einstigen Siemens VDO aufgenommen wurde. Seither haben die Hannoveraner den Schuldenberg auf 6,5 Milliarden Euro in etwa halbiert. Damals hatte sich Conti 13,5 Milliarden Euro bei den Geldhäusern gesichert, 11,4 Milliarden Euro davon musste der Automobilzulieferer für VDO auf den Tisch legen.

Gewerkschaft für Zusammengehen von Conti und Schaeffler

Die IG Metall würde eine Verflechtung der beiden Automobilzulieferer Continental und Schaeffler begrüßen, wird Jürgen Wechsler, Vorsitzender der Gewerkschaft in Bayern und Aufsichtsratmitglied bei Schaeffler, in mehreren Medien zitiert. Seines Wissens stehe aber eine Transaktion aktuell nicht bevor, ob es zu einer Mehrheitsbeteiligung oder einer Fusion komme, müssten die Eigentümer entscheiden. dv.

Gutzmer in Karlsruhe zum Honorarprofessor ernannt

Gutzmer Prof. Dr. Peter

Prof. Dr.-Ing.

Peter Gutzmer – Mitglied der Geschäftsführung und verantwortlich für die Technische Produktentwicklung in der Schaeffler-Gruppe – ist am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Rahmen des Fakultätsfestkolloquiums zum Honorarprofessor ernannt worden. Damit soll sein jahrelanges Engagement für die Forschung und Lehre an der Fakultät für Maschinenbau des KIT geehrt werden. “Herr Prof.

Dr. Gutzmer hält seit Jahren mit großem Einsatz und nachhaltigem Erfolg Vorlesungen. Er bringt ganz wesentliche Impulse in der wissenschaftlichen Durchdringung von Entwicklungsaufgaben und des modernen Innovations- und Prozessmanagements in die Curricula ein”, erklärt Prof.

Dr.-Ing. Dr.

h.c. A.

Albers, Leiter des Instituts für Produktentwicklung am KIT (IPEK). Gutzmer sei die durch seine verschiedenen Lehr- und Forschungstätigkeiten gelebte Zusammenarbeit mit Hochschulen im In- und Ausland sehr wichtig, heißt es weiter. Sowohl als Lehrbeauftragter für Fahrzeugtechnik an der Hochschule Heilbronn als auch als Kuratoriumsmitglied des Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) habe er sich um die universitäre Forschung auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik verdient gemacht.

Seit September 2005 ist er Lehrbeauftragter am KIT und leistet hier Lehr- und Wissenschaftsbeiträge zur Gestaltung des Curriculums für Studierende des Maschinenbaus. Im Jahr 2007 war er einer der Initiatoren des “Schaeffler-Stiftungslehrstuhls für Fahrzeugtechnik” an der Tongji Universität in Shanghai. Hier ist er auch Mitglied im Beirat des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs (CDHK) und Honorarprofessor.

Darüber hinaus war er im Hochschulrat der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg aktiv. Als besonders wertvoll für seine Lehrtätigkeit an den Universitäten und von seinen Studenten hoch geschätzt wird bei all dem die Verknüpfung wissenschaftlicher Grundlagen und Erkenntnisse mit Erfahrungen der realen Umsetzung in der Industrie bezeichnet. Dies bringe für die Studierenden einen enormen Mehrwert, Praxisbezug und Anregungen zum kreativen Denken und Arbeiten.

“Dieser Praxisbezug ist eine wichtige und notwendige Ergänzung zur wissenschaftlichen Lehre. Ich freue mich, wenn ich mit dazu beitragen kann, Studierende auf ihr späteres Berufsleben vorzubereiten. Hier sehe ich die Industrie auch in der Pflicht.

Die Conti-Schaeffler-Saga: Alles wird gut – hoffentlich

Als sich die Schaefflers bei Conti “anschlichen”, peilten sie rund 40 Prozent oder mehr der Aktien des hannoverschen Automobilzulieferers an. Dank der Lehman-Pleite wurden es letztendlich dann aber 90 Prozent. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise erlebten die Herzogenauracher als Folge dessen in etwa das, was Jahren zuvor Passagieren eines Aloha-Airlines-Fluges widerfuhr: In Erwartung märchenhafter Urlaubstage auf Hawaii hatten sie es sich in den Flugzeugsesseln bequem gemacht, als urplötzlich das Dach über ihnen mit Karacho noch höher in den Himmel abhob und das Flugzeug zum Cabriolet machte.

Auch die Reaktion der betroffenen Passagiere dürfte der damaligen bei Schaeffler nicht unähnlich gewesen sein: Angeschnallt im Sturzflug nach unten, Panik unterdrücken, auf Landung hoffen, irgendwie – runter kommen sie bekanntlich alle. Doch aus heutiger Sicht kann man sich durchaus vorstellen, dass Schaeffler den Bogen schaffen wird, wie ein detaillierter Blick auf das Ganze zeigt und dabei zugleich erkennen lässt, dass bei solchen Deals immer auch Egoismen, Starallüren, Exzentrik, Eitelkeiten, Leichtsinn, Gier, Sucht nach Anerkennung und vieles andere mehr mit Rationalität konkurrieren. Der in der Februar-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG erscheinende Beitrag steht ab sofort als kostenloser Download im Originallayout (PDF-Dokument, Größe: 1,6 MByte) auf unseren Webseiten bereit.