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Nur noch Jahresverträge für Aufsichtsräte von Goodyear?

Eine Mehrzahl der Aktionäre hat gestern auf der Jahreshauptversammlung der Goodyear in Akron eine Resolution verabschiedet nach der Spitzenmanager grundsätzlich nur noch für die Dauer eines Jahres berufen werden sollen und dann zur Wiederwahl aufgestellt werden können. Das Management hat die Resolution, die keinen bindenden Charakter hat, zur Kenntnis genommen. Bereits früher war jedoch darauf hingewiesen worden, dass man so die Spitzenleute mit Sach- und Fachkenntnis nicht mal bekommen, geschweige denn halten kann.

Goodyear: Wer den Schaden hat

Montag dieser Woche findet die Jahreshauptversammlung der Goodyear am Stammsitz des Unternehmens statt. In Tages- und Wirtschaftszeitungen werden Analysten zitiert, die Goodyear-Chef Gibara mit durchaus süffisantem Unterton vorhalten, was er in den letzten Jahren alles versprach und nicht erreichte. Der bereits bekannte Verlust des Vorjahres in Höhe von 203,6 Millionen US-Dollar stand jedenfalls in keinem Strategieplan.

Die langfristigen Schulden zum Ende des Jahres 2001 überstiegen mit 3,1 Milliarden US-Dollar (2000: 2,4 Milliarden US-Dollar) eine weitere Schwelle. Der Geschäftsverlauf des ersten Quartals 2002 war enttäuschend; ein Quartalsbericht wird zum 24. April herausgegeben.

Runde zwei: Evans contra Gibara

Vor einigen Wochen hatte sich Kolumnistin Diane Evans darüber erregt, dass Goodyear-Anleihen inzwischen als “Junk Bonds” bewertet werden. Das habe niemand für möglich gehalten bis dahin. Goodyear-Chef Gibara hatte Evans daraufhin vorgeworfen, sie habe es sich zur Angewohnheit gemacht, ihn zu kritisieren, sie verschweige wesentliche Fakten und deshalb müsse er auch im Namen der Belegschaft tendenziöse Berichte zurückweisen.

Nun legte Evans nach und nahm die Entscheidung des Aufsichtsrates, Gibara einen Bonus in Höhe von 1,25 Millionen US-Dollar zu gewähren, heftig aufs Korn. Im Übrigen offenbart sich Beobachtern, dass im Konzern ein Machtkampf in der Führungsspitze im Gang ist..

Heftiger Schlagabtausch: Akron Beacon Journal und Goodyear

Business Kolumnistin Diane Evans von der Tageszeitung Akron Beacon Journal hat sich mit einer Kolumne, in welcher sie „schlechtes Management“ für die Herabstufung von Goodyear-Anleihen als „Junk Bonds“ geißelt, offensichtlich in Ungnade geschrieben. Evans fragt auch, warum Goodyear erstmalig wieder seit neun Jahren Verluste schreibt, obwohl das Management im letzten Jahr wiederholt von nennenswerten Marktanteilsgewinnen berichtet habe, die sich u.a.

wegen des Rückrufs von Firestone-Reifen ergeben hätten, ferner mehrfach Preiserhöhungen in den USA durchgesetzt habe und dennoch, dazu bei sinkenden Rohstoffkosten, nicht in der Lage gewesen sei, Gewinne zu erwirtschaften, obwohl CEO Gibara immer wieder Besserung versprochen habe in den letzten zwei Jahren. Stattdessen aber hätten Anteilseigner und Mitarbeiter gleichermaßen zu leiden. Evans weist darauf hin, Gibara nähere sich dem Pensionsalter.

„Die Uhr tickt!“ In einem Leserbrief hat Gibara reagiert („Diane Evans hat es sich zur Gewohnheit gemacht, mich zu kritisieren.“) und die Punkte im einzelnen zurückzuweisen versucht. Evans habe ihr gegebene Informationen nicht in den Beitrag einfließen lassen, so zum Beispiel, dass niedrigere Rohstoffkosten infolge des langen Vorlaufs erst nach sechs Monaten und später zum Tragen kämen und so sei auch nicht erwähnt worden, dass Goodyear im Jahr 2001 ein spürbarer Schuldenabbau gelungen sei.

Analysten uneinig hinsichtlich Goodyear-Aktien

Im Anschluss an eine Konferenz mit Goodyear-Chef Sam Gibara in New York sind die Reaktionen der Analysten unterschiedlich ausgefallen. Analysten der Deutschen Bank wiederholen ihre Kaufempfehlungen für Goodyear, zugleich übrigens auch für Cooper, Continental und Michelin, weil sie eine Erholung der gesamten Branche voraussehen. Einerseits habe es Preiserhöhungen gegeben und andererseits seien die Preise für Öl z.

B. um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr niedriger. Zurückhaltender bleiben die Analysten von UBS Warburg, wie der internationalen Wirtschaftspresse ebenso zu entnehmen ist.

Sie setzen Goodyear-Aktien weiterhin nur auf „Halten.“ Zwar habe der von Gibara erläuterte Turnaround-Plan durchaus Sinn gemacht und sei glaubhaft erschienen, doch weil Goodyear in den letzten beiden Jahren mehrfach die optimistischen Vorhersagen nicht habe erfüllen können, bleibe Zurückhaltung angebracht. Für das gesamte Jahr 2001 wird Goodyear erstmalig seit 1992 wieder einen Verlust ausweisen.

Kein Interesse Goodyears an Pirelli-Aktivitäten

Goodyear-Chef Sam G. Gibara fühlt sich bei einem Interview fehlinterpretiert. Angesprochen von der Wirtschafts-Woche auf den von Pirelli angekündigten Verkauf des Lkw-Geschäftes habe er sich positiv über den Wettbewerber geäußert, besonders hinsichtlich dessen Erfolgen bei High-Performance-Reifen und in Lateinamerika.

Pannensicherer EMT-Reifen auch für den neuen Mini

Mit fast 50 Erstausrüstungsverträgen für acht Automobilhersteller ist Goodyear Weltmarktführer bei so genannten pannensicheren Reifen. Auch der von BMW gerade eingeführte neue Mini kann optional mit entsprechenden Goodyear-Reifen vom Typ Eagle NCT 5 EMT geordert werden. Goodyear produziert Reifen mit dem Zusatz EMT (Extended Mobility Technology) in Fulda/Deutschland und den USA.

Neues Aufsichtsratmitglied bei Goodyear

Philip A. Laskawy (60), der Ende Juni vom Vorsitz und der Geschäftsführung bei Ernst & Young LLP zurückgetreten war, ist in den Aufsichtsrat der Goodyear Tire & Rubber Company gewählt worden. Goodyear-Chef Sam Gibara sieht darin eine „wertvolle Ergänzung“ des Gremiums, da Laskawy über hinreichend Erfahrung in Sachen Erhöhung des Kundenservice verfüge und der Reifenhersteller bestrebt sei, sich seinen Kunden weiter anzunähern.

Schlechtes Timing für Keegan

Am vergangenen Wochenende gab Goodyear-President Keegan, mutmaßlicher Nachfolger des in zwei Jahren aus Altersgründen zurücktretenden „Sam“ Gibara, der Tageszeitung Akron Beacon Journal das erste längere Interview seit Amtsantritt vor einem Jahr. Wie so viele Vorgänger vor ihm so will auch Keegan aus Goodyear den am besten verdienenden Reifenhersteller der Welt machen. Dies sei die Aufgabe, für die man ihn geholt habe.

Enttäuschendes Jahr 1999 für Goodyear – Gewinneinbruch trotz Umsatzanstieg

Goodyear erreichte im letzten Quartal des Jahres 1999 lediglich einen Gewinn in Höhe von 47,8 Millionen US-Dollar gegenüber 121,5 Millionen im vierten Quartal 1998. Der Jahresgewinn (net income) 1999 belief sich auf 241,1 Millionen US-Dollar gegenüber 682,3 Millionen 1998..