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Ehemaliger Goodyear-CEO Gault verstorben

Am 29. Juni ist Stanley Gault nach kurzer Krankheit im Alter von 90 Jahren in Cleveland (Ohio, USA) gestorben. Nach zuvor über 30 Jahren in Diensten von General Electric und zehnjähriger Tätigkeit als Chief Executive Officer (CEO) für die Haushaltwarenanbieter Rubbermaid war er von 1991 bis 1996 CEO und Chairman der The Goodyear Tire and […]

Goodyear: Gibara und Keegan „im Geld.“

Vorige Woche erst hatte Goodyear mit großer Verspätung Einblick in die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres gegeben. Bei einem Rekordumsatz von 15,1 Milliarden US-Dollar wurde ein Verlust (net loss) von 802,1 Millionen Dollar ausgewiesen. 2002 waren bereits Verluste in Höhe von 1,11 Milliarden Dollar einzugestehen gewesen.

Neben seinem Jahresgehalt von einer Million Dollar (plus 19 Prozent gegenüber 2002) erhielt Goodyear-Chef Keegan zusätzlich einen Bonus von 566.000 Dollar, nachdem er 2002 auf einen solchen hatte verzichten müssen. Das geht aus Goodyeaer-eigenen Unterlagen hervor.

Rat und Hilfe durch Keegan-Vorgänger Gibara sind dem Konzern auch im Jahr 2003 immer noch zwölf monatliche Zahlungen von jeweils 15.000 Dollar wert gewesen. Gibara ging auch im Jahr des Rekordverlustes 2002 nicht ganz leer aus, denn er ließ sich „für nicht genommenen Urlaub während der beiden letzten Jahre“ 441.

692 Dollar auszahlen. Goodyear erwischte letztmalig im Jahr 2000 mit einem Gewinn von gerade mal 40 Millionen Dollar ein ausgeglichenes Ergebnis und tauchte im Jahr 2001 mit 203,6 Millionen Dollar tief in die Verlustzone. Binnen drei Jahren summieren sich die Verluste nun schon auf 2,1 Milliarden Dollar.

Sam Gibara im Dana-Aufsichtsrat

Der frühere Goodyear-Chef Samir G. Gibara (65) ist in den Board of Directors (entsprechend in etwa dem deutschen Aufsichtsrat) beim Automobilzulieferer Dana Corporation (Toledo/Ohio) berufen worden. Gibara hat ferner noch Aufsichtsratsmandate bei Goodyears japanischem Jointventure-Partner Sumitomo Rubber Industries und bei International Papers.

Goodyear, die Börsenaufsicht SEC und die Buchungsprobleme

Es geschah in Nordamerika: Das Management hatte im Oktober letzten Jahres fehlerhafte Buchungen zum Nachteil der Aktionäre in Höhe von rund 100 Millionen US-Dollar, später reduziert auf 84,7 Millionen einzuräumen. Die mit dem Vorgang befasste Börsenaufsicht SEC gab erst vor einigen Wochen bekannt, das Untersuchungsverfahren gegen Goodyear von einem zunächst informellen in ein formelles und damit strengeres Verfahren umgeleitet zu haben.Letzte Woche berichtete Goodyear, das operative Ergebnis der letzten fünf Jahre um weitere 16 Millionen Dollar nach unten korrigieren zu müssen, weil Personalaufwendungen in Nordamerika zu niedrig angesetzt worden seien.

Konsequenzen für den seit zehn Jahren als Finanzchef tätigen Robert Tieken, der ohnehin im Juni aus Altersgründen ausscheidet und/oder für andere Finanzmanager Nordamerikas sind nicht zu erwarten, denn es handelt sich, so die Sprachregelung, allein um Irrtümer bzw. um Abrechnungsfehler, die auf ein Bilanzierungscomputersystem zurückzuführen seien. Anders sieht die Welt in Europa aus.

Hier hatten neben dem Vice President Finance Europe zwei weitere Manager ins Gras zu beißen, weitere erhielten Abmahnungen. Offiziell heißt es, die Heimlichtuerei diene dem Schutz betroffener Manager und deren Familien. Das allerdings geht einher mit hundertfach verschickten Pressemitteilungen aus Akron, man habe disziplinarische Konsequenzen gezogen, was die Betroffenen in einer für sie sehr unangenhmen Grauzone im Regen stehen läßt.

Inoffiziell hört man eine andere Version. Das Management in Akron habe ein paar Bauernopfer gebraucht, um sich gegenüber der Börsenaufsicht besser aufstellen zu können. Ob die angeblichen, so die gefundene Sprachregelung, „Verstöße gegen interne Verhaltensregeln“ der gefeuerten europäischen Manager überhaupt zu Bilanzkorrekturen führen, wie die „Irrtümer durch eine Bilanzierungscomputersystem“ in Nordamerika im dreistelligen Millionenbereich, ist völlig offen.

US-Anwälte reichen Sammelklagen gegen Goodyear ein

Neben dem unangenehmen Eingeständnis, Konzerngesellschaften über Jahre fehlerhaft verrechnet zu haben und plötzlich mit einem Verlust dazustehen, der um 100 Millionen Dollar über den eigentlich ausgewiesenen Verlusten liegt, droht Goodyear nun weiteres Ungemach. Zunächst wurde bekannt, dass ein Goodyear-Aktionär eine Sammelklage wegen vermeintlich bewusster falscher Verrechnungen, mit denen – so der Vorwurf – die Kurse künstlich hochgehalten werden sollten, auf den Weg bringen will. Nun beteiligen sich weitere amerikanische Anwaltsfirmen und reichen ihrerseits Sammelklagen wegen vermeintlichen Wertpapierbetrugs ein, wie amerikanische Medien berichten.

Gegenstand der jetzt eingereichten Sammelklagen sind jeweils Vorwürfe gegen das Unternehmen an sich sowie namentlich gegen Samir F. Gibara, Robert Tieken, Robert J. Keegan und Stephanie Bergeron, heißt es weiter.

Goodyears Kampf um die Wende

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Die Goodyear Tire & Rubber Co. kann nicht mit ihren ertragsstarken Wettbewerbern Bridgestone (Japan) und Michelin (Frankreich) mithalten, sondern der am Ende der Ära Gibara an den Abgrund gedrängte Konzern kämpft ums Überleben. Hoffnungsträger Bob Keegan, seit Oktober 2000 als Chief Operating Officer (COO) und seit Januar 2003 als CEO verantwortlich, kämpft mit neuer Mannschaft gegen eine unbarmherzig tickende Uhr.

Gibara und der Abstieg der Goodyear Tire & Rubber Co.

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Das Timing hätte nicht „besser“ sein können: Die Steelworkers‘ Union hatte vor dem Headquarter des Goodyear-Konzerns demonstriert, weil das Management einerseits harte Einschnitte verlange, aber andererseits nicht das geringste Entgegenkommen hinsichtlich Arbeitsplatzsicherungen bisher gezeigt habe. Die Gewerkschafter befürchteten offenbar die Schließung amerikanischer Fabriken und Verlagerung von Produktionskapazitäten in Billiglohnländer. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt brachte die örtliche Tageszeitung umfangreiche Berichte über das Wirken des mittlerweile nun endgültig in den Ruhestand verabschiedeten letzten Goodyear-Chefs Sam Gibara und bezichtigte ihn „aggressiver Bilanzierungsmethoden“ mittels derer er Boni in Millionenhöhe einstrich für Leistungen, die keine gewesen seien.

Gibara und der Abstieg der Goodyear Tire & Rubber Co.

Das Timing hätte nicht „besser“ sein können: Die Steelworkers‘ Union hat vor dem Headquarter des Goodyear-Konzerns gestern demonstriert, weil das Management einerseits harte Einschnitte verlange, aber andererseits nicht das geringste Entgegenkommen hinsichtlich Arbeitsplatzsicherungen bisher gezeigt habe. Die Gewerkschafter befürchten offenbar die Schließung amerikanischer Fabriken und Verlagerung von Produktionskapazitäten in Billiglohnländer. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt bringt die örtliche Tageszeitung umfangreiche Berichte über das Wirken des zum Monatsende nun endgültig in den Ruhestand ziehenden letzten Goodyear-Chef Sam Gibara und bezichtigt ihn „aggressiver Bilanzierungsmethoden“ mittels derer er Boni in Millionenhöhe einstrich für Leistungen, die keine gewesen seien.

Edward Fogarty legt Posten im Goodyear-Aufsichtsrat nieder

Edward T. Fogarty ist von seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied bei Goodyear Tire & Rubber Co. zurückgetreten.

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Tambrands Inc. begründete seinen Rückzug mit zunehmenden zeitlichen Verpflichtungen. Fogarty war Aufsichtsratsmitglied seit Juni 2000.

„Eds Wissen um Konsumprodukte und sein Einblick ins Marketing waren sehr wertvoll für unser Unternehmen“, lobt Goodyears Noch-Vorstandsvorsitzender Sam Gibara. Nach Fogartys Rückzug bleiben zehn Mitglieder im Aufsichtsrat des Unternehmens..

Die Ära Gibara ist zu Ende, die Ausblutung des Goodyear-Konzerns noch nicht

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Zum 30. Juni 2003 wird Sam Gibara (64) offiziell auch als Chairman der Goodyear Tire & Rubber Co. zurücktreten und CEO Bob Keegan (55) Platz machen.

Glaubt man den Aussagen Gibaras, die er auf einem Shareholder Meeting Anfang April in Akron machte, dann war sein Rücktritt von diesem Amt von Anfang an Teil eines Übergangsplans, der nun seinen Abschluss gefunden habe. Keegan muss den Konzern nun aus einer nach wie vor sehr kritischen Situation herausführen. Unter das Kapitel Gibara aber kann ein Schlussstrich gezogen werden.

Der neue Goodyear-Chef Keegan hingegen musste bereits Anfang Mai einen Verlust für das erste Quartal 2003 in Höhe von 163,3 Millionen US-Dollar eingestehen. Das sind genau 100 Millionen US-Dollar mehr als im ersten Quartal des letzten Jahres. Damit hat der Konzern ein weiteres Mal enttäuscht.

Die Rettung soll über Kosteneinsparungen in der Größenordnung von 1 bis 1,5 Milliarden US-Dollar gelingen. Beobachter, die auch mit der Bekanntgabe einer Marketingoffensive gerechnet hatten, wurden enttäuscht. Keegan blieb Antworten darauf schuldig, woher die Einsparungen konkret kommen sollten.

Es ist relativ klar, dass der Goodyear-Konzern weder eine realistische Chance hat, in diesem Jahr mit Gewinn abschließen zu können, noch in der Lage sein wird, den dringend benötigten Cashflow generieren zu können. Weil eine erneute Ausweitung der Kredite ausgeschlossen erscheint, wird der Druck, sich von Teilbereichen (Chemical Division und Engineered Products) trennen zu müssen, immer stärker.

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