Die Befürchtungen, dass die beiden Fabriken von Dunlop India Ltd. nicht so schnell wieder in Betrieb genommen werden, werden offenbar immer akuter. Forderungen des indischen Herstellers, der zur Ruia-Gruppe gehört, nach Steuerbefreiungen und öffentlichen Darlehen werden zwar “geprüft”.
Von einer schnellen Lösung gehen indische Medien aber offenbar nicht aus. Seit dem 18. November fertigen die 1.
171 Mitarbeiter in Sahagunj und die 917 Mitarbeiter in Ambattur keine Reifen mehr. Sie erhalten aber für die offiziell als “vorübergehende Maßnahme” bezeichneten Werksstilllegungen Beihilfen von Dunlop India ausgezahlt. Anderen Medienberichten zufolge könne die Sahagunj-Fabrik innerhalb von 15 bis 90 Tagen wieder ans Netz gehen.
Während auch in Indien die Wirtschaft mit vierrädrigen Automobilen einknickt, blüht das Geschäft mit zweirädrigen Fahrzeugen. Die Ruia-Gruppe – zu der die Reifenfirmen Dunlop India, Falcon Tyres und Monotona Tyres gehören – hat den Hersteller von Schläuchen für zweirädrige Fahrzeuge JJ Polymers (Mysore) mit einer Kapazität von 350.000 Stück pro Monat übernommen.
Diese Kapazität soll auf 900.000 Schläuche ausgebaut werden. Damit verdoppelt sich die Gesamtkapazität an Schläuchen für zweirädrige Fahrzeuge innerhalb der Ruia-Gruppe in etwa: 350.
Neben der Dunlop-India-Fabrik in Sahaganj (Bundesstaat Westbengalen) steht auch die Arbeit im Werk in Ambattur (Tamil Nadu) weiterhin still. Dunlop India will die über 700 Mitarbeiter am Standort nun allesamt in den Vorruhestand schicken, bietet aber für ein halbes Jahr die Fortzahlung eines verringerten Gehaltes an. Eine entsprechende Vereinbarung soll zwischen Arbeitgeber und der Gewerkschaft heute unterzeichnet werden.
In der Fabrik wird bereits seit Juni nicht mehr gearbeitet. Der Nutzfahrzeugreifenhersteller weist Medienberichten zufolge allerdings darauf hin, dass man sich weiterhin die Option der Wiederinbetriebnahme der erst im August 2006 nach achtjährigem Stillstand erneut ans Netz gegangenen Anlage offenhalten wolle. Arbeitnehmer bezweifeln allerdings, dass eine der beiden Dunlop-Fabriken in Indien unter dem Dach der Ruia-Gruppe jemals wieder die Reifenproduktion aufnehmen wird.
Nachdem der zur Ruia-Gruppe gehörende Reifenhersteller Dunlop India jüngst die vorübergehende Schließung seines Reifenwerkes in Sahaganj (Westbegalen) bekannt gegeben hat, regt sich Widerstand in der Belegschaft. Wie indischen Zeitungsberichten zu entnehmen ist, fordern die Arbeiter die Wiederaufnahme der Fertigung und stellen die Begründung für die vorläufige Schließung der Fabrik in Frage, für die das Unternehmen die derzeit schwache Konjunktur sowie den Mangel an liquiden Mitteln verantwortlich gemacht hat. Bezweifelt wird zudem, dass die von Dunlop India für die Mitarbeiter zugesicherte Unterstützungszahlungen in Höhe von monatlich 2.
000 Rupien (knapp 32 Euro) bis zum offensichtlich durchaus geplanten Wiederanlaufen der Fertigung tatsächlich auch fließen werden. Zudem wird kritisiert, dass die Entscheidung für einen temporären Produktionsstopp anscheinend getroffen wurde, ohne zuvor entsprechende Verhandlungen darüber mit Arbeitnehmervertretern geführt zu haben. Von Gewerkschaftsseite wird nun sogar ein Einschreiten der Regierung gefordert, zumal das Vertrauen in das Management offenbar zerstört ist.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-11-19 12:25:002023-05-17 14:06:19Arbeiter protestieren gegen Schließung von Dunlop-India-Werk
Der indische Reifenhersteller TVS Srichakra ist bei den zuständigen Instanzen mit einer Klage gegen die Ruia-Reifengruppe gescheitert. TVS – in Indien sehr bedeutend in den Bereichen Zweiradreifen und Reifen für motorisierte dreirädrige Fahrzeuge – produziert unter dem Markennamen „Dragon“ ein Profil, das einem Profil stark ähnelt, welches die Ruia-Tochtergesellschaft Falcon im indischen Markt und im Export unter dem Namen Dunlop anbietet. TVS hatte geltend gemacht, dass die Unterschiede zwischen der eigenen (designgeschützten) Lauffläche und denen der Dunlop-Profile Challenger 101 und Zebra 101 kosmetischer Natur seien und auf den ersten Blick nicht erkennbar.
Die indische Ruia-Gruppe – zu dem diversifizierten Unternehmen gehören auch die drei Reifenhersteller Dunlop India, Falcon Tyres und Monotona Tyres – baut bei Guwahati (Assam) ein neues Werk für OTR-Reifen und hat dafür Investitionen von ca. 63 Millionen Euro angekündigt. Das Werk, für das bereits Land in der Nähe des dortigen Flughafens gekauft worden ist, soll auf eine Tageskapazität von 50 Tonnen ausgelegt werden und etwa in zwei Jahren den Betrieb aufnehmen, wie der Chairman des Unternehmens Pawan Kumar Ruia anlässlich der Ruia-Jahreshauptversammlung erklärte.
Nachdem die Ruia-Gruppe bereits Ende 2005 durch die Übernahme von Dunlop India und Falcon Tyres von sich Reden gemacht hatte, hat sie sich über ihre Tochter Global Finvest Ltd. mit der Metzeler Automotive Profile Systems UK Ltd. nunmehr auch einen britischen Automobilzulieferer einverleibt, der unter anderem Bentley und BMW zu seinen Kunden zählen soll.
Das hat die indische Zeitung The Telegraph in Erfahrung gebracht – über den gezahlten Kaufpreis ist indes nichts bekannt geworden. Demnach beschäftigt Metzeler Automotive Profile Systems rund 500 Mitarbeiter und hat unmittelbar nach der Übernahme, die innerhalb von nur drei Wochen abgewickelt wurde, wieder seinen ursprünglichen Namen Schlegel Automotive Europe Ltd. angenommen.
Das 1952 gegründete Unternehmen gilt als einer der führenden Anbieter von Dichtungssystemen für die Fahrzeugerstausrüstung in Großbritannien und habe im vergangenen Geschäftsjahr einen 2,75 Milliarden Rupien (rund 41 Millionen Euro) entsprechenden Umsatz erzielen können, schreibt das Blatt. Schlegel sei auch Besitzer der erloschenen British Tyre & Rubber Company, der vor langer Zeit wiederum die Rechte an der Marke Dunlop gehörten, bevor sie diese in diversen Regionen der Welt separat an unterschiedliche Unternehmen veräußerte..
Dunlop India Ltd. hat im ersten Jahr nach der Übernahme durch die indische Ruia-Gruppe einen Jahresumsatz (April 2007 bis März 2008) in Höhe von 1,18 Milliarden Rupien (18,2 Millionen Euro). Der Nettogewinn für das Geschäftsjahr belief sich unterdessen auf 48,5 Milliarden Rupien (750.
000 Euro). Seit der Übernahme durch die Unternehmensgruppe von Pawan Kumar Ruia laufe die Serienproduktion in den beiden zu Dunlop India gehörenden Fabriken wieder..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-05-13 00:00:002023-05-17 11:17:43Dunlop India meldet erste Jahreszahlen nach Übernahme
Laut der Times of India führt Dunlop India mit dem im gleichen Land beheimateten Unternehmen Tata Motors derzeit Verhandlungen über mögliche Erstausrüstungsaufträge für Lkw-Reifen. Wie es unter Berufung auf Pawan Ruia, Chairman der hinter Dunlop India stehenden Ruia-Gruppe, weiter heißt, hofft man darüber hinaus auch mit der indischen Bharat Earth Movers Ltd. in Sachen OE-Lieferungen von EM-Reifen ins Geschäft zu kommen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-01-23 00:00:002023-05-17 11:11:07Dunlop India verhandelt über OE-Aufträge
Der indische Reifenhersteller Dunlop India – seit Dezember 2005 im Eigentum der Ruia-Gruppe – will einen Teil ungenutzter Ländereien an den beiden Fabriken in Sahagunj (Bundesstaat Westbengalen) und Ambattur (Tamil Nadu) verkaufen, um die Bilanzen weiter aufzubessern. In Ambattur beispielsweise besitze das Unternehmen neben dem knapp zwölf Hektar großen Fabrikgelände noch ein 23 Hektar großes Stück Land, das gut in den angrenzenden Technologiepark integriert werden könne. In Sahagunj seien weitere 72 Hektar Land verfügbar.
Dunlop India hofft durch den Verkauf knapp 50 Millionen Euro zu erlösen, schreiben lokale Medien. Erst Ende Dezember wurde Dunlop India offiziell aus der Aufsicht des indischen Board for Industrial and Financial Reconstruction (BIFR) entlassen, da für das aktuelle Geschäftsjahr (läuft bis März 2008) erstmals ein Gewinn erwartet wird. Auch habe die Ruia-Gruppe als neue Eigentümerin die Schulden des Reifenherstellers abbauen können.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2008-01-03 00:00:002023-05-17 11:08:32Dunlop India will ungenutztes Land verkaufen