people

Beiträge

Rolf Koerfer neuer Aufsichtsratsvorsitzender bei Conti

Der Aufsichtsrat der Continental AG hat auf seiner heutigen außerordentlichen Sitzung den Rechtsanwalt Rolf Koerfer einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 51-Jährige tritt damit die Nachfolge des am 6. März zurückgetretenen Dr.

Hubertus von Grünberg an. Koerfer ist Rechtsanwalt und Partner der internationalen Anwaltsgesellschaft Allen & Overy LLP. Er hat sich auf nationale und internationale M&A Transaktionen und Restrukturierungen verschiedener Industriebereiche (u.

a. Automotive, Versicherungen, Rückversicherungen und Finanzinstitutionen) spezialisiert. Zuvor war Rolf Koerfer Partner bei den Sozietäten Oppenhoff & Rädler und Shearman & Sterling LLP.

Neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt ist Koerfer Mitglied im Gesellschaftsrechtsausschuss der Bundesrechtsanwaltskammer sowie Vorsitzender des Aufsichtsrates der Globale Rückversicherungsaktiengesellschaft. Rolf Koerfer ist verheiratet und hat drei Kinder..

Koerfer-Berufung durch Landgericht genehmigt

Wie das Landgericht Hannover nun entschieden hat, darf der für die Familie Schaeffler tätige Anwalt Rolf Koerfer doch in den Aufsichtsrat der Continental AG einziehen. Die 1. Kammer für Handelssachen wies demnach die Beschwerde eines Aktionärs zurück.

Damit habe das Gericht den Weg für die Machtübernahme des fränkischen Familienunternehmens Schaeffler im Continental-Aufsichtsrat ein Stück weiter frei gemacht. Gegen die Entscheidung kann aber sofortige Beschwerde beim Oberlandesgericht in Celle eingelegt werden. Rolf Koerfer als designierter Aufsichtsratschef der Continental AG wurde ein Interessenkonflikt vorgeworfen.

Der klagende Aktionär argumentierte, Koerfer könne als Chefberater der Schaeffler-Gruppe den Aufsichtsratsvorsitz bei Conti nicht ausüben, weil er laut Gesetz in diesem Amt allein die Interessen von Continental vertreten müsse. Das Gericht meinte indes, eine “mögliche gravierende Pflichtenkollision” könne zwar bestehen, diese sei aber nicht unlösbar. Koerfer soll nach ursprünglichen Plänen den kürzlich zurückgetretenen Aufsichtsratsvorsitzenden Dr.

Conti-AR legt Nominierungsliste für Hauptversammlung vor

Der Aufsichtsrat der Continental AG hat während seiner Sitzung am vergangenen Freitag in Frankfurt die Vorschläge für die Wahl der Aktionärsvertreter auf der Hauptversammlung der Gesellschaft am 23. April 2009 verabschiedet. Es handelt sich dabei um: Prof.

Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Gunter Dunkel, Vorstandsvorsitzender der Nord/LB, Dr. Michael Frenzel, Vorstandsvorsitzender der TUI AG, Dr.

Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der INA-Holding Schaeffler KG, Prof. Dr. Ing.

E.h. Hans-Olaf Henkel, Honorarprofessor an der Universität Mannheim, Rolf Koerfer, Rechtsanwalt, Dr.

Klaus Mangold, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rothschild GmbH, Georg Schaeffler, Gesellschafter der Schaeffler-Gruppe, Maria Elisabeth Schaeffler, Gesellschafterin der Schaeffler-Gruppe und Dr. Bernd Voss, Mitglied verschiedener Aufsichtsräte..

Landgericht entscheidet vorläufig gegen Koerfer-Bestellung

Das Landgericht Hannover hat die Machtübernahme Schaefflers im Aufsichtsrat der Continental AG vorerst eingebremst. Rolf Koerfer, juristischer Chefberater des Familienkonzerns und Continental-Großaktionärs, darf offenbar nicht wie geplant den Aufsichtsratsvorsitz von Dr. Hubertus von Grünberg übernehmen.

Er dürfe nicht einmal an den Sitzungen des Kontrollgremiums teilnehmen, so ein Gerichtssprecher gestern gegenüber der Financial Times Deutschland. Anlass sei eine Beschwerde von Christian Strenger, Mitglied in der Regierungskommission Corporate Governance. Strenger, der in diesem Fall ausdrücklich als Continental-Aktionär auftritt, sieht einen Interessenkonflikt Koerfers.

“Herr Koerfer ist Chefberater der Schaeffler-Gruppe. Er müsste aber laut Gesetz allein die Interessen der Continental AG vertreten. Dieser Interessenkonflikt wird aufgrund der Finanzsituation von Schaeffler von juristischen Experten als so gravierend angesehen, dass eine Ausübung des Aufsichtsratsvorsitzes von vornherein ausscheidet”, sagte Strenger.

Conti/Schaeffler: Abtrennung der Rubber Group unter von Grünbergs Begleitung

Was in der Öffentlichkeit bis vor Kurzem eher noch wie ein Machtkampf bis aufs letzte Messer wahrgenommen wurde, soll sich dank der außerordentlichen Continental-Aufsichtratssitzung vom vergangenen Wochenende in allseitiges Wohlgefallen aufgelöst haben. Doch ob deren Ergebnisse, die beide Seiten – also die Continental AG und ihr Großaktionär Schaeffler – unisono lapidar als “Konkretisierung der Zusammenarbeit” bezeichnen, tatsächlich sämtlichen potenziellen Zündstoff rund um die “Formung eines zweiten globalen Champions im Automobilzulieferergeschäft” innerhalb Deutschlands beseitigt hat, wird wohl erst die Zukunft zeigen. Festzuhalten bleibt zunächst einmal, dass sich die Schaeffler-Gruppe mit ihrer Forderung, Dr.

Hubertus von Grünberg möge seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender räumen, de facto hat durchgesetzt hat. Freilich wird dies in den gleichlautenden Pressemeldungen beider Unternehmen viel freundlicher ausgedrückt. Der Aufsichtsrat habe zustimmend den Vorschlag des Vorstandes zur Kenntnis genommen, den Prozess für eine organisatorisch und rechtlich selbstständige Rubber Group einzuleiten, der unter enger Begleitung von Grünbergs erfolgen soll, der vor diesem Hintergrund “den Vorsitz im Aufsichtsrat kurzfristig zur Verfügung stellen möchte”.

Außerdem hat sich der Aufsichtsrat nach Unternehmensaussagen darauf verständigt, der Schaeffler-Gruppe – wie in der gemeinsamen Investorenvereinbarung vorgesehen – vier Mandate anzubieten. Diese hat Maria-Elisabeth Schaeffler, Georg Schaeffler, Dr. Jürgen M.

Geißinger und Schaeffler-Berater Rolf Koerfer als Kandidaten benannt. Sobald die Aufsichtsräte vom Amtsgericht bestellt sind, soll der Aufsichtsrat zügig einen neuen Vorsitzenden wählen, wobei man sich auf die Kandidatur von Rolf Koerfer als Nachfolger von Dr. Hubertus von Grünberg verständigt hat, der dem Aufsichtsrat der Continental AG weiterhin angehören wird.

Dass es alles in allem nun mehr oder weniger doch so kommt, wie es die NEUE REIFENZEITUNG bereits vorhergesehen hatte (siehe den Beitrag “Continental ist voll unter Schaefflers Kontrolle”), muss der Entwicklung einer auf sich selbst gestellten Gummi- bzw. Reifensparte nicht automatisch abträglich sein.

.