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Sava zu 100 Prozent amerikanisch

Die 100-prozentige Übernahme des slowenischen Reifenherstellers Sava Tires durch Goodyear Tire & Rubber ist vollzogen. Wie der amerikanische Konzern vor einigen Wochen angekündigt hatte, sollten die restlichen 20 Prozent der Anteile 52 Millionen US-Dollar kosten; seit 1992 besitzt Goodyear 80 Prozent des slowenischen Unternehmens. CEO und Chairman Robert J.

Keegan sagte, dieser Schritt werde Goodyears Position als Europas zweitgrößter Reifenhersteller festigen und gleichzeitig eine kostengünstige Produktionsbasis stärken. Bisher habe Goodyear gut 100 Millionen US-Dollar in die Modernisierung investiert. Im vergangenen Jahr hat die Sava-Fabrik in Kranj mehr als sieben Millionen Pkw-, Llkw- und Lkw-Reifen hergestellt.

Mehr als 80 Prozent davon wurden in 70 Staaten exportiert, vorwiegend nach Europa. Unterdessen gab die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH bekannt, der seit 1998 bestehende Standortsicherungspakt für die insgesamt sieben deutschen Standorte werde um weitere drei Jahre im Rahmen einer Gesamtbetriebsvereinbarung verlängert..

Goodyear: Gibara und Keegan „im Geld.“

Vorige Woche erst hatte Goodyear mit großer Verspätung Einblick in die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres gegeben. Bei einem Rekordumsatz von 15,1 Milliarden US-Dollar wurde ein Verlust (net loss) von 802,1 Millionen Dollar ausgewiesen. 2002 waren bereits Verluste in Höhe von 1,11 Milliarden Dollar einzugestehen gewesen.

Neben seinem Jahresgehalt von einer Million Dollar (plus 19 Prozent gegenüber 2002) erhielt Goodyear-Chef Keegan zusätzlich einen Bonus von 566.000 Dollar, nachdem er 2002 auf einen solchen hatte verzichten müssen. Das geht aus Goodyeaer-eigenen Unterlagen hervor.

Rat und Hilfe durch Keegan-Vorgänger Gibara sind dem Konzern auch im Jahr 2003 immer noch zwölf monatliche Zahlungen von jeweils 15.000 Dollar wert gewesen. Gibara ging auch im Jahr des Rekordverlustes 2002 nicht ganz leer aus, denn er ließ sich „für nicht genommenen Urlaub während der beiden letzten Jahre“ 441.

692 Dollar auszahlen. Goodyear erwischte letztmalig im Jahr 2000 mit einem Gewinn von gerade mal 40 Millionen Dollar ein ausgeglichenes Ergebnis und tauchte im Jahr 2001 mit 203,6 Millionen Dollar tief in die Verlustzone. Binnen drei Jahren summieren sich die Verluste nun schon auf 2,1 Milliarden Dollar.

Goodyear 2003: Rekordumsatz bei anhaltend hohen Verlusten

Im Vorjahr hat Goodyear einen Rekordumsatz von 15,1 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet und damit, wie schon erwartet, einen Verlust von 802 Millionen Dollar erlitten. Im Jahr 2002 betrug der Verlust gar 1,227 Milliarden US-Dollar. Etwa 750 Millionen US-Dollar des Umsatzzugewinns von 1,3 Milliarden Dollar sind währungsbedingt.

Besonders erfreulich war die Geschäftsentwicklung in Europa, Ost und West! Goodyear-Chef Keegan zeigte sich im Gespräch mit Analysten heute relativ zuversichtlich, wenngleich er zugeben musste, dass der dringend erforderliche Turnaround in Nordamerika in dem erforderlichen Maße noch längst nicht eingesetzt hat. Hatte der Konzern für 2002 schon 241 Millionen Dollar Zinsen zu bezahlen, so erhöhte sich diese Belastung im Vorjahr sprunghaft auf 296,3 Millionen Dollar. Das Eigenkapital des Reifenriesens ist nahezu aufgebraucht.

Ehrungen für verdiente Goodyear-Techniker

Reifenhersteller Goodyear hat mehr als 350 Mitarbeiter seiner Technical Centres in Akron und Luxemburg für ihren Erfindungsreichtum bzw. ihre Innovationsfreudigkeit ausgezeichnet. Allein im letzten Jahr sollen es dank dessen zu über 260 US-Patenten gekommen sein.

„Vor dieser Leistung habe ich höchsten Respekt“, sagte Goodyear-Chairman und -CEO Robert J. Keegan während der Ehrungen in Akron. Technologische Innovationen seien – so Keegan weiter – eine wichtige Komponente auf dem Weg des Konzerns zum Turnaround.

Goodyear ernennt neues AR-Mitglied

Shirley D. Peterson (62) wurde jetzt als neues Mitglied in den Aufsichtsrat der amerikanischen Goodyear Tire & Rubber Co. gewählt.

Mit dieser Ernennung wächst das Goodyear-Gremium auf nun elf Mitglieder an, von denen zehn unabhängig sind. Peterson hat 20 Jahre als Staatsanwältin gearbeitet, unter anderem als Commissioner bei der amerikanischen Steuerbehörde IRS, wofür sie direkt von Präsident George Bush berufen wurde. 1991 wurde Peterson zur Präsidentin des Hood Colleges in Frederick, Maryland, ernannt.

SRI-Vorstandssitz für Keegan

Robert J. Keegan, Chairman und Chief Executive Officer der Goodyear Tire & Rubber Company, ist nun auch in den Vorstand der japanischen Sumitomo Rubber Industries Ltd. (SRI) berufen worden.

Goodyear, die Börsenaufsicht SEC und die Buchungsprobleme

Es geschah in Nordamerika: Das Management hatte im Oktober letzten Jahres fehlerhafte Buchungen zum Nachteil der Aktionäre in Höhe von rund 100 Millionen US-Dollar, später reduziert auf 84,7 Millionen einzuräumen. Die mit dem Vorgang befasste Börsenaufsicht SEC gab erst vor einigen Wochen bekannt, das Untersuchungsverfahren gegen Goodyear von einem zunächst informellen in ein formelles und damit strengeres Verfahren umgeleitet zu haben.Letzte Woche berichtete Goodyear, das operative Ergebnis der letzten fünf Jahre um weitere 16 Millionen Dollar nach unten korrigieren zu müssen, weil Personalaufwendungen in Nordamerika zu niedrig angesetzt worden seien.

Konsequenzen für den seit zehn Jahren als Finanzchef tätigen Robert Tieken, der ohnehin im Juni aus Altersgründen ausscheidet und/oder für andere Finanzmanager Nordamerikas sind nicht zu erwarten, denn es handelt sich, so die Sprachregelung, allein um Irrtümer bzw. um Abrechnungsfehler, die auf ein Bilanzierungscomputersystem zurückzuführen seien. Anders sieht die Welt in Europa aus.

Hier hatten neben dem Vice President Finance Europe zwei weitere Manager ins Gras zu beißen, weitere erhielten Abmahnungen. Offiziell heißt es, die Heimlichtuerei diene dem Schutz betroffener Manager und deren Familien. Das allerdings geht einher mit hundertfach verschickten Pressemitteilungen aus Akron, man habe disziplinarische Konsequenzen gezogen, was die Betroffenen in einer für sie sehr unangenhmen Grauzone im Regen stehen läßt.

Inoffiziell hört man eine andere Version. Das Management in Akron habe ein paar Bauernopfer gebraucht, um sich gegenüber der Börsenaufsicht besser aufstellen zu können. Ob die angeblichen, so die gefundene Sprachregelung, „Verstöße gegen interne Verhaltensregeln“ der gefeuerten europäischen Manager überhaupt zu Bilanzkorrekturen führen, wie die „Irrtümer durch eine Bilanzierungscomputersystem“ in Nordamerika im dreistelligen Millionenbereich, ist völlig offen.

Goodyear schickt europäische Spitzenmanager nach Hause

Goodyear schickt europäische Spitzenmanager nach Hause

Goodyear hat sich heute in Brüssel von den Managern Scialom (Vice President Finance), McKnight (Managing Director Sales Countries) und dessen Finanzmanager Loysen getrennt. Was den Managern im einzelnen vorgeworfen wird, bleibt unklar. Offiziell heißt es, die Maßnahme sei auf Veranlassung von Europa-Chef Mike Roney ergriffen worden.

Das scheint aber zweifelhaft, denn zur Zeit hält sich auch der Finanzchef des Konzerns, Bob Tieken in Brüssel auf und dem Vernehmen nach wird auch der CEO Keegan noch in dieser Woche in Brüssel erwartet. Tieken äußerte sich gegenüber der Presse mit der Ansicht, die meiste Arbeit in Europa hinsichtlich festgestellter Buchungsfehler sei getan. Der Konzern sieht sich in Amerika einer förmlichen Untersuchung durch die SEC ausgesetzt, nachdem er im Oktober letzten Jahres Buchungsfehler während der letzten fünf Jahre in Höhe von knapp 100 Millionen US-Dollar einzuräumen hatte.

Heute war dann die Rede von weiter festgestellten Buchungsfehlern in Nordamerika in der Höhe von 16 Millionen US-Dollar. Die Untersuchungen sind inzwischen auf den ganzen Konzern ausgeweitet worden. Damit scheint das Spitzenmanagement seit Wochen nur noch mit der Entdeckung neuer Buchungsprobleme und deren Bewältigung beschäftigt zu sein.

Analysten fragen sich besorgt, ob angesichts der relativ kleinen Summen das Management sich zu sehr selbst ablenkt und der dringend notwendige Turnaround verfehlt werde. S&P hat bereits in einer offiziellen Stellungnahme heute festgehalten, das Rating von Goodyear weiter genau beobachten zu wollen und sieht die Gefahr einer weiteren Senkung und hält es für zweifelhaft, dass Goodyear sich weiter am Kapitalmarkt behaupten kann, um zur dringend notwendigen Refinanzierung kommen zu können, zumal weder die Zahlen des letzten Quartals 2003 bisher bekannt gemacht wurden noch ein Termin für die Vorlage einer Bilanz genannt werden kann. Mit allen bisherigen Maßnahmen ist es dem Management noch nicht gelungen, das Vertrauen der Finanzwelt wiederherstellen zu können.

„Assurance“ von Goodyear

Goodyear startet unter dem Namen „Assurance“ in diesem Frühjahr in Nordamerika eine neue Produktlinie mit zwei verschiedenen Reifentypen. Die neue Produktgruppe aus dem Pkw-Segment soll ein konkreter Beitrag zum „Turnaround“ des in wirtschaftlichen Turbulenzen steckenden Reifenherstellers werden und zielt auf das Ersatzgeschäft. Goodyear-Chairman und -CEO Robert J.

Keegan nennt die den Neuentwicklungen zugrunde liegenden Technologien „revolutionär“. Unter dem „Familiennamen“ Assurance sind später weitere Reifentypen vorstellbar, so die Marketingverantwortlichen des Konzerns. Zur Markteinführung hat Goodyear ein großes Werbefeuerwerk angekündigt.

Goodyear: Wer weiß, was die Zukunft bringt

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Auch im 25. Monat als COO und President und im 11. Monat als CEO ist die Lage des Goodyear-Konzerns unter Führung von „Bob“ Keegan wegen anhaltender Marktschwäche und unverändert hoher Verluste in Nordamerika äußerst ernst und besorgniserregend geblieben.

Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Michelin konnte Goodyear nicht einmal Marktanteilsgewinne aus dem Firestone-Desaster ziehen.

Im Gespräch mit dieser Zeitschrift in Las Vegas zeigte sich „Bob“ Keegan allerdings optimistisch. Es sei nicht zu leugnen, dass weniger Reifen als zuvor vermarktet worden wären, denn die größte Herausforderung liege darin, im obersten Marktsegment Wachstum zu generieren.

Das sei das Ziel der bereits im Frühsommer den Analysten erläuterten Strategie „How Do We Win“ mit sieben Kernpunkten und seiner Personalpolitik. Keegan: „Ich machte ein paar gute Entscheidungen mit Führungskräften, um die erforderlichen Veränderungen auch realisieren zu können. Dabei war es nicht mein Ziel, nur Outsider zu holen.

Über alle Bereiche hinweg haben wir eine gute Mischung von alten und neu hinzu gekommenen Führungskräften. Jon Rich, der die Last des Turnarounds schultern muss, hat im Kern dieselbe Denkweise wie ich auch.“ Keegan zeigte sich überzeugt, jetzt das richtige Führungsteam zusammen gebracht zu haben.

„Manager, die ein Unternehmen in die Krise führten, werden es nicht notwendigerweise auch wieder aus der Krise herausführen. Wir brauchten eine Kursänderung, um siegen zu können. Mit den Leuten, die jetzt mit mir Verantwortung tragen, fühle ich mich sehr wohl.