„Kurzfristig liegt unser Fokus jetzt auf der Erzielung starker operativer Ergebnisse“, blickt Goodyear-CEO und -President Richard J. Kramer auf das zweite Halbjahr. Das scheint auch dringend nötig, wie sich in dem gestern Abend vom US-Hersteller vorgelegten Bericht für das zweite Geschäftsquartal nachlesen lässt. Während die Absätze weltweit um über zehn Prozent nachgaben, verringerte sich der Umsatz als Ergebnis von Preiseffekten lediglich um 6,6 Prozent. Derweil schrumpfte das Betriebsergebnis für das zweite Quartal auf nur noch ein Drittel des Vorjahresergebnisses und mit ihm auch die Umsatzrendite, die konzernweit nun bei nur noch 2,5 Prozent liegt. Damit schreibt Goodyear seinen Abwärtstrend aus dem ersten Quartal fort, etwas, das insbesondere auch für die Region EMEA und den Markt Europa und damit Deutschland gilt, wo der Hersteller bekanntlich das größte Einsparpotenzial bei den Kosten sieht.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/08/Goodyear-Q2_tb.jpg8421123Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2023-08-03 11:12:402023-08-03 11:14:52175.000 Euro für jeden der 550 Fulda-Mitarbeiter – Goodyear-Quartalsbericht
Die Goodyear Tire & Rubber Company erweitert ihr Board of Directors um drei neue Mitglieder. Dies geschehe – sagt der US-Reifenhersteller – in Kooperation bzw. im Einvernehmen mit Elliott Investment Management L.P., dem Großaktionär des Konzerns. Letzterer hatte vor ein paar Wochen in einem offenen Brief an die Unternehmensführung recht deutlich seine Unzufriedenheit über die Entwicklung des Goodyear-Aktienkurses zum Ausdruck gebracht. Insofern haben die daraufhin in einer Antwort des Konzerns angekündigten Gespräche mit Elliott in der Zwischenzeit also ganz offensichtlich stattgefunden bzw. zeigt das Ganze also Wirkung.
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Unter dem Titel „Better Future“ (bessere Zukunft) hat Goodyear seinen Bericht für das Jahr 2022 zur unternehmerischen Verantwortung des Reifenherstellers veröffentlicht. Er soll aufzeigen, wie man „durch die Integration von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in seine Geschäftstätigkeiten dazu beiträgt, Werte für seine internen und externen Stakeholder zu schaffen“. Wie es weiter heißt, würden darin zudem die Fortschritte beschrieben, die Goodyear bei der Erreichung seiner kurz- und langfristigen Nachhaltigkeitsziele mache.
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„In der Belegschaft herrscht Friedhofsstimmung“ sagt der Vizechef des Betriebsrats von Goodyear in Fulda, Klaus Korger, gegenüber der Fuldaer Zeitung. Kein Wunder: Die Hälfte der Stellen im Werk sollen bis Ende 2024 wegfallen. Das sind 550. Dabei waren doch erst 2020/2021 bereits bei der Modernisierung 450 Jobs gestrichen worden.Aber nicht nur in der Produktion sollen Stellen wegfallen, sondern auch in den Führungsebenen. Wie es in der Tageszeitung heißt, soll diese von den Werken Fulda und Hanau zusammengeführt werden. „Was das genau bedeutet, sei noch unklar“, sagt Goodyear-Sprecher Dominic Stenzel gegenüber der Tageszeitung. Und es gibt weiteren Unmut.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/06/Kramer_tb.jpg7551000Christine Schönfeldhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristine Schönfeld2023-06-08 09:27:572023-06-09 08:53:18Goodyear: 17 Millionen US-Dollar Gehalt für CEO – „Friedhofsstimmung“ im Werk Fulda
Nachdem Großaktionär Elliott Investment Management zum Ende vergangener Woche hin einen öffentlichen Brief an Goodyear-Chef Richard J. Kramer und seine Board-Kollegen veröffentlicht hat, mit dem der Hedgefonds das Topmanagement des Reifenherstellers „auf Trab bringen“ will, wie es dort heißt, liegt mittlerweile eine ebenso öffentlich gemachte Antwort der Goodyear-Zentrale in Akron (Ohio/USA) vor. Danach „schätze“ man „die Anregungen unserer Aktionäre und wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit ihnen“, heißt es dort betont unbetroffen, obwohl Elliott in Investorenkreisen als „gefürchtetster aktivistischer Investor der Welt“ bekannt ist, der gerne auch selber bereits besetzte Stühle im Board für sich reklamiert. Kramer und Kollegen würden „die Empfehlungen von Elliott prüfen und wir beabsichtigen, uns mit ihnen zu treffen, um ihre Ansichten im Detail zu diskutieren“, so Goodyear weiter. Ob ein Treffen bereits stattgefunden hat bzw. dafür ein Termin feststeht, ist nicht bekannt. Bekannt ist hingegen, dass Goodyears Chairman, CEO und President die Vorhaltungen, man habe das „Vertrauen der Investoren in Goodyear“ unterminiert, nicht völlig unkommentiert lassen mochte. Im Gegenteil: Kramer verteidigt die Entscheidungen des Boards der vergangenen Jahre sogar als „wertsteigernd“.
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Sollten Sie Goodyear-Aktionär sein, dann blicken Sie vermutlich endlich einmal mit einem breiten Lächeln auf die Entwicklung Ihrer Anteilesscheine während der vergangenen zwei Tage: Ein gut 30-prozentiges Plus innerhalb von Stunden erleben Aktionäre selten bis nie. Und wenn, dann wird der Bullenmarkt von Ereignissen getrieben, die Aktionären oft ein Schaudern über den Rücken jagen, da sie unkontrollierbar sind und ein Kursverfall binnen Stunden folglich genauso möglich scheint. Was hat ein solche Entwicklung provoziert? Gestern Morgen hat die US-Beteiligungsgesellschaft Elliott Investment Management, die rund zehn Prozent der Goodyear-Aktien in ihrem Portfolio hält und damit zu den größten Anteilseigener gehört, einen öffentlichen Brief an Goodyear-Chef Richard J. Kramer und seine Kollegen im Board of Directors veröffentlicht. Tenor darin: Die Goodyear-Aktie ist seit Jahren ein totaler Underperformer, was – trotz Goodyears starker Marke, führender Marktanteile und Rückenwind des Marktes – drei Gründe hat: die Margenerosion in den vergangenen Jahren, eine suboptimale Markteinführungsstrategie und eine unfokussierte Markenstrategie. All dies habe dazu geführt, das „Vertrauen der Investoren in Goodyear“ zu unterminieren. Dieser schwerwiegende Befund eines der größten Goodyear-Aktionäre hat mindestens genauso viel Sprengkraft wie die Vorschläge für den „richtigen Pfad nach vorn“.
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Als die Goodyear Tire & Rubber Co. Ende Januar erklärte, man müsse weltweit 500 Angestelltenstellen streichen, und dies fast ausnahmslos mit der Geschäftsentwicklung in der Region EMEA verknüpfte (siehe dazu NRZ 2/2022, Seite 21), ahnten viele Unbeteiligte: Der Hersteller hat ein Problem. Als dann einige Tage später der offizielle Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr sowie für das vierte Quartal 2022 erschien, war das Problem dort in etlichen roten Zahlen eindeutig nachzulesen. Dass die Cooper-Übernahme vor zwei Jahren für 2,8 Milliarden US-Dollar als strategisches Großprojekt dieser Zeit nicht – zumindest für den Moment nicht – den versprochenen Mehrwert gebracht hat, scheint insofern bewiesen, wie auch Goodyears Marktkapitalisierung und die relative Ertragsstärke der Mitbewerber zeigen. Derweil sehen die Goodyear-Verantwortlichen im DACH-Markt die Cooper-Integration als „erfolgreich abgeschlossen“ an, wollen sich aber im Detail nicht weiter äußern. Passt da etwas nicht zusammen? Wir werfen Schlaglichter auf ein Unternehmen, das dieser Tage offenbar einige Gegensätzlichkeiten bietet.
Dieser Beitrag ist außerdem als Thema des Monats in der März-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG erschienen, die hier als E-Paper erhältlich ist. Sie sind noch kein Leser? Kein Problem. Das können Sie hier ändern.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/03/Goodyear-Hanau_tb.jpg600800Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2023-03-29 11:12:452023-03-29 21:23:27Die eine Mission „erfolgreich abgeschlossen“ – Goodyear und die Cooper-Integration
Goodyear muss sparen. Dem US-amerikanischen Reifenhersteller zufolge, plane man sogenannte „Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen“, in deren Mittelpunkt offenbar der Abbau von immerhin fünf Prozent der weltweiten Angestellten – nicht Fabrikmitarbeiter – steht. Auch wenn Goodyear dies nicht konkret sagt, deutet ein Großteil der vorgebrachten Begründung darauf hin, dass entsprechende Stellenstreichungen vorwiegend in der Region EMEA stattfinden sollen. Was ist bisher bekannt?
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Die Goodyear Tire & Rubber Company hat Christina L. Zamarro zum neuen Executive Vice President und Chief Financial Officer (CFO) des Reifenherstellers befördert. Bisher Vice President of Finance bzw. Treasurer im Konzern übernimmt sie damit die Aufgaben, die zuvor Darren R. Wells verantwortete. Denn Letzterer wird zum 1. Januar 2023 Executive Vice President und Chief […]
Mit Wirkung zum 28. November hat das Board of Directors der Goodyear Tire & Rubber Company ein neues Mitglied bekommen: Norma B. Clayton. Ihre globale Führungserfahrung in den Bereichen Fertigung, Betrieb, Technologie, Innovation und Human Resources werde für den Konzern und seine Aktionäre „von unschätzbarem Wert sein, wenn wir unser Geschäft aufbauen und unsere Rolle […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2022/12/Clayton-Norma-B..jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2022-12-05 13:31:452022-12-05 13:31:45Norma B. Clayton wird Board-Mitglied bei Goodyear