Der russische Reifenhersteller Nizhnekamskshina versorgt Volkswagen nicht nur in Russland mit Pkw-Reifen der Marke “Kama-Euro” für die Erstausrüstung des VW Polo, sondern wird den deutschen Hersteller künftig auch für seine neue Produktionsstätte in Indien mit diesen Reifen beliefern. Auch in der im Frühjahr 2009 in Betrieb genommenen Fabrik in Pune (Bundesstaat Maharashtra) wird der neue Polo gebaut. Nizhnekamskshina hat im vergangenen Jahr 9,4 Millionen Reifen in seinem Werk in der russischen Stadt Nischnekamsk (600 Kilometer östlich von Moskau) gebaut; im Jahr waren dies noch 11,9 Millionen Reifen.
Auf dem russischen Reifenmarkt bahnt sich offenbar eine Elefantenhochzeit an. Wie die Tageszeitung Vedemosti Ende August berichtete, planen die Reifenhersteller Sibur-Russian Tyres und Nizhnekamskshina eine Fusion; Verhandlungen liefen bereits. Gemeinsam würden sie 50 bis 60 Prozent des russischen Reifenmarktes abdecken können, der zunehmend unter den Einfluss westlicher und fernöstlicher Hersteller gerät.
Die sich ändernden Wettbewerbsbedingungen, steigende Rohstoffkosten und technische Defizite in der Produktion wie auch bei der Produktqualität werden als mögliche Auslöser für die Fusionsbemühungen genannt. Die Zeitung beruft sich dabei auf Aussagen von Vadim Gurinov, Generaldirektor bei Sibur-Russian Tyres, einer Tochtergesellschaft des zu Gazprom – dem größten Erdgasförderunternehmen der Welt – gehörenden Sibur-Konzerns. Vom Mineralölunternehmen Tatneft wiederum, dem Mutterkonzern des Reifenherstellers Nizhnekamskshina, liege eine offizielle Bestätigung der Fusionspläne ebenfalls vor, so die Zeitung weiter.
Conti erwägt den Bau einer neuen Reifenfabrik in Indien und/oder Russland, um den dort wachsenden Bedarf zu befriedigen, berichtet Bloomberg unter Berufung auf das für Pkw-Reifen zuständige Vorstandsmitglied Nikolai Setzer. Es sei klar, dass man mit einer lokalen Produktion vor Ort sein müsse, wenn man in den beiden Ländern ein starker Spieler sein wolle. Man prüfe derzeit verschiedene Konzepte und Ideen und wolle eine Entscheidung noch in diesem Jahr herbeiführen.
Conti wolle damit Importzölle auf Reifen umgehen, die aktuell in Russland bei 20 Prozent liegen, auch Indien schützt die heimischen Reifenhersteller durch Importzölle, deren Höhe in den letzten Jahren schwankte. In Russland ist Continental über ein Joint Venture mit OAO Sibur-Russian Tires bei Pkw-Reifen präsent und liefert an Nizhnekamskshina Technologie für die Lkw-Reifenproduktion. In Indien kooperiert Continental mit den beiden dortigen Reifenherstellern JK Tyre und Modi Tyres.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2010-05-10 12:39:002010-05-10 12:39:00Conti zieht’s nach Indien und Russland
Der russische Reifenhersteller Nizhnekamskshina will eine neue Lkw-Reifenfabrik bauen und erhält dazu Technologie und Know-how von der deutschen Continental AG. Wie es dazu in einer Bekanntmachung von OAO Tatneft, dem Eigentümer des Unternehmens, heißt, wolle der führende Nutzfahrzeugreifenhersteller des Landes für die neue Fabrik rund 17 Milliarden Rubel (388 Millionen Euro) an seinem Unternehmenssitz in der Stadt Nizhnekamsk investieren. Die neue Fabrik – sobald die Produktion unter Volllast läuft – werde jährlich rund 1,2 Millionen radiale Lkw- und Busreifen fertigen.
Erklärt wird das entsprechend hohe und als “aktuell einmalig in Russland” bezeichnete Projekt mit einer steigenden Nachfrage im Land nach entsprechenden Produkten. So habe jüngst der in derselben Region wie Nizhnekamskshina ansässige Hersteller schwerer Nutzfahrzeuge KamAZ Auto Manufacturer Bestellungen beim Reifenhersteller angekündigt. Auch gebe es offenbar konkrete Gespräche mit Tata Motors aus Indien über Reifenlieferungen.
Nizhnekamskshina musste im ersten Quartal dieses Jahres einen Produktionsrückgang von 48,5 Prozent verkraften. Medienberichten zufolge stellte der russische Hersteller nur noch 1,505 Millionen Reifen in seiner Fabrik in Nizhnekamsk her. Marktbeobachter rechnen mit einem allgemeinen Rückgang bei den Reifenabsätzen in Russland in diesem Jahr mit bis zu 30 bis 40 Prozent.
Bereits im vergangenen Jahr musste Nizhnekamskshina einen Umsatzrückgang von 15,7 Prozent auf 12,678 Milliarden Rubel (287 Millionen Euro) hinnehmen, während der Markt insgesamt deutlich anwuchs. Nizhnekamskshina ist einer der führenden Nutzfahrzeugreifenhersteller Russland und dominiert zusammen mit Sibur-Russian Tyres rund 80 Prozent dieses Teilmarktes..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2009-04-16 11:04:002023-05-17 14:18:39Nizhnekamskshina verliert deutlich an Boden in Russland
Wenn wir heute über den russischen Markt nachdenken, dann kommen den meisten von uns in Westeuropa vor allem zwei Gedanken: der Reifenmarkt ist bzw. wird ein riesiger Markt sein und wir wissen in der Regel nicht allzu viel über ihn und seine Unternehmen. Einer der Gründe, der die zweite Annahme zulässt, obwohl eben auch die erste gilt, ist: Aus Russland heraus werden kaum Reifen nach Westeuropa exportiert.
Der Markt – so scheint es uns – ist weitgehend geschlossen und scheint lediglich Importe zu fördern. Andererseits sind die Handelsbeziehungen westlicher Hersteller und (Groß-)Händler zumeist nicht sonderlich etabliert. Der Markt, so ist zu hören, ist außerdem dermaßen in Bewegung, dass Unternehmen schon hartnäckig sein müssen, wenn sie ihre geschäftlichen Beziehungen dorthin aufrechterhalten wollen.
Die Branchenmesse „Tires & Rubber“, die vom 4. bis zum 7. März in Moskau stattfand, schürt den Eindruck, dass die Berührungspunkte zwischen dem russischen und dem westeuropäischen Markt weiterhin selten bleiben, obwohl Russland mehr und mehr aus dem Dunkel auftaucht.
Im vergangenen Jahr konnte Nizhnekamskshina – Betreiber der größten Reifenfabrik Russlands – seinen Output geringfügig auf 12,4 Millionen Reifen steigern, nachdem im Jahr zuvor noch 12,2 Millionen Reifen in der Stadt Nizhnekamsk gefertigt worden waren. Für das laufende Geschäftsjahr, so die Ankündigung des Unternehmens gegenüber russischen Medien, sollen erneut ähnlich viele Reifen gefertigt werden, wobei allerdings das Sortiment und die verfügbaren Dimensionen erweitert werden sollen. Gegenwärtig liefert das Unternehmen 23 Prozent seines Outputs in die heimische Erstausrüstung, 59 Prozent werden auf dem russischen Ersatzmarkt verkauft und die verbleibenden 18 Prozent werden in die GUS-Staaten und darüber hinaus exportiert.
Nachdem Continental und der zum Tatneft-Konzern gehörende russische Reifenhersteller Nizhnekamskshina im Juni bereits vereinbart hatten, dass das deutsche Unternehmen die Russen während der kommenden zehn Jahre beim Aufbau eines Lkw-Reifenwerkes sowie bei der Entwicklung neuer Lkw-Reifen technologisch unterstützen wird, soll Tatnefts Deputy Chief Executive Zagit Sharafeyev gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax mittlerweile sogar schon von einem möglichen Joint Venture beider Seiten gesprochen haben. Das berichtet jedenfalls Forbes. In einer – wie Sharafeyev zitiert wird – „zweiten Phase der Zusammenarbeit“ könne er sich demnach vorstellen, dass sich Continental an dem Werk beteiligen und später vielleicht sogar dessen industrielle Führung übernehmen wolle.
Diese zweite Phase erwartet er dem Bericht zufolge jedoch erst nach dem Produktionsstart des Lkw-Reifenwerkes, der für Ende 2008 bzw. Anfang 2009 vorgesehen ist. Laut Sharafeyev wird der Standort im für 2010 geplanten Endausbau rund 1,2 Millionen Reifen produzieren können.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2007-07-10 00:00:002023-05-17 10:57:55Joint Venture zwischen Conti und Tatneft/Nizhnekamskshina?
Die Einführung eines Tolling-Systems hat beim drittgrößten russischen Reifenhersteller Nizhnekamskshina zu deutlich sinkenden Jahresumsätzen geführt. Während das Unternehmen aus der Teilrepublik Tatarstan im vergangenen Jahr noch einen Umsatz in Höhe von 526,9 Millionen Euro erzielte, so das Moskauer Forschungsinstitut CentreInvest, sind in 2006 lediglich 151,3 Millionen Euro umgesetzt worden. Das entspricht einem Rückgang von 62,1 Prozent.
Für das aktuelle Jahr werden mit 174,6 Millionen Euro wieder steigende Umsätze erwartet. Gleichzeitig nahm auch der operative Gewinn des Reifenherstellers ab. In 2005 hatte Nizhnekamskshina noch einen operativen Gewinn in Höhe von 15,8 Millionen Euro gemeldet, im vergangenen Jahr waren dies noch 12,8 Millionen Euro (-18,8 %).
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2007-05-29 00:00:002023-05-17 10:56:05Nizhnekamskshina doch in der Verlustzone
Der russische Reifenhersteller Nizhnekamskshina will seine Fertigungskapazitäten zur Herstellung der Marke „Kama Euro“ erweitern. Dazu investiert das Unternehmen aus der russischen Teilrepublik Tatarstan derzeit rund 25 Millionen Euro in eine neue Mischerei. Die Technologie dazu stamme vom italienischen Hersteller Pirelli, mit dem Nizhnekamskshina bereits seit rund fünf Jahren auf verschiedenen Ebenen kooperiert.
Die neue Mischerei werde bis zum Ende des kommenden Monats bereits im Einsatz sein und eine Kapazität von rund 21.000 Tonnen haben. Für den drittgrößten russischen Reifenhersteller nach Sibur-Russian Tyres und Amtel-Vredestein sei die neuerliche Kooperation mit Pirelli als positiv zu bewerten, kommentiert das Moskauer Forschungsinstitut CentreInvest, denn nun werden Reifen der Marke Kama Euro komplett mit westlicher Pirelli-Technologie gefertigt.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2007-05-16 00:00:002023-05-17 10:53:10Nizhnekamskshina nimmt neue Mischerei in Betrieb