Anlässlich der Vorstellung der Michelin-Geschäftszahlen am vergangenen Freitag warnte Michel Rollier gegenüber Medienvertretern vor den Gefahren des populären Wirtschaftspatriotismus’. Zuvor hatte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy Renault angeraten, der Automobilhersteller sollte Autos für den französischen Markt auch vor Ort fertigen – unabhängig von den Produktionskosten. Laut Rollier könnte Frankreich auch in Zukunft noch eine industrielle Basis haben, zumindest “solange, wie wir dafür die notwendigen Voraussetzungen haben”, so der Managing General Partner.
Michelin, wie auch alle anderen Hersteller, würden hingegen aktuell ihre Fabriken immer weiter spezialisieren, um auf globalem Niveau wettbewerbsfähig zu bleiben. Folglich könnten Reifen für den französischen Markt nicht ausschließlich in Frankreich gebaut werden..
Unter dem Einfluss einer gedämpften Weltwirtschaft werde Michelin im kommenden Jahr wohl keine Umsatzsteigerung schaffen können, sagte Michel Rollier Medienberichten zufolge. Analysten hatten dem französischen Reifenhersteller unterdessen eine 4,3-prozentige Umsatzsteigerung in 2010 zugetraut. Während in diesem Jahr ein Umsatz von 14,7 Milliarden Euro erwartet wird, seien für das kommende Jahr 15,4 Milliarden Euro möglich, so die Annahme.
Hingegen sei es unwahrscheinlich, dass die Entwicklung der Rohstoffkosten im kommenden Jahr einen positiven Beitrag zu den Ergebnissen leisten werde; hier gebe es “negative Zeichen”, so Rollier weiter. Insgesamt sei es aber schwer, die Entwicklungen der kommenden Monate annähernd richtig zu prognostizieren. Im kommenden Februar wolle Michelin wieder erläutern, in welchem Zeitraum der zweitgrößte Reifenhersteller der Welt eine zehnprozentigen OP-Marge erreichen werde; das ursprünglich für 2010 anvisierte Ziel hatte Michelin im vergangenen Jahr bereits als nicht mehr erreichbar zu den Akten gelegt.
Michelin sieht sich in Europa und Nordamerika von Wettbewerbern aus Südkorea und China bedrängt. Der größte europäische Reifenhersteller plane daher den Ausbau seiner Produktionen in Schwellenländern wie China, Brasilien und Indien. “Wir schaffen es mangels Kapazitäten nicht, dem Wachstum dieser Märkte zu folgen", sagte Konzernchef Michel Rollier der französischen Finanzzeitung La Tribune.
“Das Schlimmste liegt hinter uns”, sagte Rollier zur Absatzkrise. Nach dem Lagerabbau steige die Fertigung und der Kapitalfluss werde 2009 positiv bleiben. “Doch wir sehen neue koreanische und chinesische Konkurrenten kommen.
” China habe riesige Kapazitäten und die Neulinge hätten binnen fünf Jahren “mehr als 20 Prozent des nordamerikanischen Marktes” erobert. Michelin habe ein Werk in den USA schließen müssen. Zur Erhöhung der US-Importzölle auf chinesische Reifen sagte Rollier, er sei “prinzipiell für Freihandel”.
Der früher in diesem Jahr beobachtete starke Abbau von Lagerbeständen ist laut Michel Rollier, Senior Managing Partner bei Michelin, anscheinend mehr oder weniger vorbei. Diese Meinung soll er Medienberichten zufolge zumindest in einem Radiointerview geäußert haben. Damit neige sich ein für den Absatz des Unternehmens als furchtbar bezeichneter Zeitraum dem Ende zu.
“Unsere Absatzzahlen lagen unter der weltweiten Nachfrage, weil alle Distributoren bzw. Kunden ihre Lagerbestände heruntergefahren haben. Diese Lagerbereinigung scheint, obwohl noch keine spürbare Belebung der Wirtschaft zu beobachten ist, nunmehr langsam abzuklingen”, soll sich Rollier mit Blick auf das Gesamtjahr zuversichtlich geäußert haben, dass sich der Geschäftsverlauf letztendlich nicht so schlecht präsentieren wird wie das erste Quartal 2009.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-08-12 11:52:002023-05-17 14:29:54Lagerbereinigung neigt sich Michelin zufolge dem Ende zu
Wie Chief Executive Michel Rollier nun gegenüber französischen Medien betonte, wolle Michelin die Reifenproduktion in der neuen Fabrik in Indien bereits innerhalb von drei Jahren aufnehmen. Unterdessen lehnte der Michelin-Chef es ab, die in indischen Medien genannte Investitionssumme für die Fabrik in Höhe von über einer Milliarde Euro über zehn Jahre zu bestätigen. “Ich kann es Ihnen nicht sagen, aber für eine große Fabrik liegt man nicht weit davon ab.
Eine Milliarde Euro über zehn Jahre ist weniger als wir in Frankreich investieren.” In der neuen Michelin-Fabrik sollen Lkw- und Reifen für schwere Nutzfahrzeuge gefertigt werden, nun, da “der indische Markt sehr vielversprechend ist und wir sind nahezu nicht am Markt vertreten”..
In den vergangenen Monaten wurde in den Medien immer wieder einmal über das angebliche Interesse dieses oder jenen Reifenherstellers spekuliert für den Fall, dass die Conti-Reifensparte zum Verkauf stünde. Als mögliche Kaufkandidaten wurden in diesem Zusammenhang immer wieder dieselben Namen genannt: Bridgestone, Hankook, aber auch Michelin gehörten dabei zu den “üblichen Verdächtigen”. Zuletzt hatte sich laut Reuters zwar “eine mit der Situation vertraute Person aus dem Unternehmensumfeld” dahin gehend geäußert, niemand arbeite am Verkauf der Sparte (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete).
Doch ändert dies offenbar nichts daran, dass die Nachrichtenagentur selbst in einer nur wenig später veröffentlichten Meldung Aussagen von Michel Rollier, Managing Partner und Chief Executive bei Michelin, erneut so interpretiert, dass der französische Reifenhersteller ein “grundsätzliches Interesse” an Contis Reifensparte angemeldet habe. “Wir würden uns aus der Diskussion um Continental nicht heraushalten”, soll der Michelin-Chef vor Kurzem im Rahmen der Hauptversammlung des Unternehmens gesagt haben. Derzeit liefen seinen Aussagen zufolge jedoch keinerlei Gespräche mit den Deutschen, die gegenüber Reuters offenbar eine Stellungnahme zu diesen erneuten Spekulationen abgelehnt haben.
Für Michelin steht die Kontrolle der Lagerbestände ganz oben auf der Agenda, mit der die derzeitige Industriekrise gemeistert werden soll. Managing Partner und Chief Executive Michel Rollier erklärte heute Morgen in Clermont-Ferrand anlässlich der Hauptversammlung des Reifenherstellers, dass “ein Tag an nicht verkaufter Produktion rund 30 Millionen Euro zusätzlicher Schulden entspricht”. Lagerbestände auf dem richtigen Niveau zu halten, sei “manchmal schmerzhaft und schwierig, aber es ist unbedingt erforderlich”, ergänzte Managing Partner Jean-Dominique Senard.
Laut Rollier gebe es derzeit immer noch nur wenige Zeichen auf eine Verbesserung der globalen wirtschaftlichen Situation. Es seien allerdings “keine der zentralen Unternehmensprojekte durch die Krise bedroht”, obwohl der französische Hersteller für das laufende Jahr die Investitionen um rund 700 Millionen Euro zusammenstreichen musste, was rund der Hälfte der ursprünglich geplanten Investitionen entspricht..
Nachdem Michelin (und freilich auch anderen Herstellern wie Bridgestone, Pirelli, Hankook, …
) schon seit Herbst vergangenen Jahres immer wieder mal unter gewissen Voraussetzungen ein Interesse am Erwerb der Conti-Reifenaktivitäten nachgesagt wird, macht auch derzeit schon wieder eine entsprechende Meldung die Runde. Der französische Reifenhersteller habe unter Umständen Interesse an dem Wettbewerber Continental, berichtet aktuell die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Sollte der Konzern zum Verkauf stehen, dann werde man einen Blick auf die Sache werfen, soll Michel Rollier, Co-Managing Partner bei Michelin demnach gesagt haben.
“Wenn sich Schaeffler dafür entscheidet, einen Käufer für Continental zu suchen, dann wird Michelin nicht an der Seite stehen. Mehr kann ich dazu nicht sagen”, wird er darüber hinaus zitiert. Es gebe viele kleine Reifenhersteller in der Welt, und angesichts der Branchenkrise sei es nicht ausgeschlossen, dass es zu Zusammenschlüssen kommen werde, habe Rollier des Weiteren zu Protokoll gegeben.
Michelin will Presseberichten zufolge in den kommenden anderthalb Jahren ein neues Logistikzentrum in Serbien bauen. Dies sagte der Stellvertretende Premierminister Serbiens nun nach einem Treffen mit Michel Rollier, Managing Partner der Michelin-Gruppe, am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Über die finanziellen Aspekte des Projektes wolle man demnächst in Belgrad sprechen.
Auch sei diskutiert worden, die Produktion in dem zu Michelin gehörenden Tigar-Werk in Serbien weiter auszubauen. Aktuell werden dort sechs Millionen Reifen pro Jahr gefertigt. Daran wolle man weiter arbeiten.
Am 23. Januar hat Michel Rollier, Managing Partner der Michelin-Gruppe, mit “L’Aventure Michelin” eine Ausstellung am Firmensitz in Clermont-Ferrand eröffnet, mit der nicht nur die Historie des Unternehmens dokumentiert werden soll, sondern in deren Rahmen man gleichzeitig auch zukünftige Entwicklungen aufzeigen will. Dabei wurde der Name wohl nicht ganz zufällig gewählt, steht das französische Wort “Aventure” doch gleichermaßen für Abenteuer, Erfahrung oder auch Erlebnis.
Der von Michelin versprochene “unvergessliche Besuch” der auf zwei Etagen verteilten Ausstellungsfläche von rund 2.000 Quadratmetern ist zwar vorerst nur Mitarbeitern oder geladenen Gästen des Unternehmens möglich. Aber ab 31.
März will das Unternehmen “L’Aventure Michelin” dann auch der Öffentlichkeit zugänglich machen. Mehr dazu ist im Internet unter der Adresse www.laventuremichelin.