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Warum? Warum stoppt Marangoni die Neureifenfertigung? Und warum fing man sie an?

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Marangoni De Alessandri und Fincato tb

Die italienische Marangoni-Gruppe hat es sich nicht gerade leicht gemacht, die Entscheidung zur Zukunft der Neureifenfabrik in Anagni bei Rom zu treffen, wie auch, sind davon doch rund 400 Mitarbeiter vor Ort und weitere in der Vertriebsorganisation betroffen. Doch nachdem das Unternehmen nach mehreren Jahren mit Millionenverlusten und null Aussichten auf Besserung im September nun endlich den Schlussstrich unter das knapp ein Vierteljahrhundert währende Experiment „Neureifenfertigung“ gezogen hat, wirken die Verantwortlichen bei Marangoni trotz der Schwere der Entscheidung erleichtert und sind zuversichtlich, sich in Zukunft wieder ganz und gar um das Kerngeschäft der Runderneuerung kümmern zu können und hier strategische Investitionen zu bündeln. Im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläutert Marangoni-CEO Massimo De Alessandri, wie es zu der Entscheidung kam, wo in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, warum der Ausflug in die Neureifenfertigung zwar nachvollziehbar, aber im Nachhinein vielleicht alles andere als ratsam war und wie es jetzt weiter geht mit der Marangoni Group.

In Argentinien eröffnet Marangoni sein fünftes „Ringtread“-Werk

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Marangoni Argentinien Werk

Marangoni Retreading Systems hat in der argentinischen Stadt Alvear (Santa Fe) ein neues Werk zur Fertigung seiner “Ringtread”-Produktfamilie in Betrieb genommen. Damit stellt das italienische Unternehmen seine sich hinter dieser Bezeichnung verbergenden ringförmigen vorvulkanisierten Laufstreifen für die Kaltrunderneuerung von Reifen in nunmehr insgesamt fünf Produktionsstätten her. Die Eröffnung der neuen Fabrik, die das vorhergehende Werk in Rosario ersetzt, hat nach Angaben der Italiener “beachtliche Investitionen in Infrastruktur und Ausrüstungen erforderlich gemacht”.

Die Größe des Werkes wird mit immerhin 4.500 Quadratmetern beziffert, die des Geländes, auf dem sie steht, mit 10.000 Quadratmetern.

Von der neuen Einheit verspricht man sich ein Umsatzwachstum in Höhe von 20 Prozent in den nächsten beiden Jahren für den gesamten südamerikanischen spanischsprachigen Raum. Ziel sei es, mithilfe des neuen Werkes die Position Marangonis auf dem südamerikanischen Runderneuerungsmarkt weiter auszubauen: Anfangs ist in Alvear die Produktion von 5.000 Tonnen jährlich geplant, die durch Erweiterungen in den kommenden Jahren auf das Doppelte hochgefahren werden soll.

Marangonis „Blackline“ soll Wettbewerb neu definieren

Blackline tb

Es ist noch gar nicht so lange her, dass günstige Neureifenimporte einen Druck auf den Runderneuerungsmarkt ausgeübt haben. Seither haben geringere Preisunterschiede zwischen Neureifen und Runderneuerten, zunehmende Ansprüche der Kunden in Bezug auf Qualität sowie die immer stärker aufkommenden Lebenszyklusbetrachtungen der Laufleistung eines Reifens die Wegwerfmentalität vieler im Markt geändert. Gleichzeitig hat sich die Technologie weiterentwickelt, so dass die neueste Generation an Neureifen in der Regel mit Designfeatures ausgestattet ist, die die Laufleistung und die Bremsleistung maximieren und den Kraftstoffverbrauch minimieren.

Kaum einer außer den Neureifenherstellern war in der Lage, runderneuerte Reifen auf demselben Leistungsniveau zu bauen – bis jetzt. Neben einer Positionierung am obersten Ende des Preis-Leistungs-Verhältnisses bestehen die Vorzüge der neuen Blackline-Ringlaufstreifen-Produktlinie auch in einer Mischung und einem Profildesign auf Premiumniveau. Marangoni scheut sich nicht einmal, etwas über die mögliche Einstufung von Blackline-Runderneuerten nach dem EU-Reifenlabel zu sagen.

Marangoni will operative Strukturen, die dem Markt angepasst sind

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Massimo De Alessandri tb

Bei einem Treffen des internationalen Führungsstabes der Marangoni-Gruppe zog CEO Massimo De Alessandri eine positive Bilanz des abgelaufenen Jahres. “2012 war für die europäische und insbesondere italienische Wirtschaft ein schwieriges Jahr, unsere Gruppe aber hat den Kurs der Ertragskraftsteigerung fortgesetzt, was den Ergebnissen unserer Core-Business-Tätigkeiten, also Runderneuerung und Maschinen- und Anlagenbau, zu verdanken ist.” Genaue Zahlen wolle das unternehmen aber erst mit der Bilanzveröffentlichung nennen.

Allerdings habe man 2012 einen “Umsatzrückgang infolge geschrumpfter Absatzmengen” hinnehmen müssen, heißt es dazu in einer Mitteilung. Dennoch sei das zurückliegende Geschäftjahr ein Jahr gewesen, “in dem der Konzern seine Ertrags- und Finanzlage verbessern konnte und zwar dank der Maßnahmen, die hinsichtlich Produktmix und der damit verbundenen Erlöse sowie der operativen Kosten gesetzt wurden.”

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Marangoni vergibt Award an US-Tochter

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Die Marangoni-Gruppe hat ihre US-Tochter jetzt mit dem internen “President’s Award” für herausragende Leistungen beim Absatz, in der Produktion und der Marktentwicklung ausgezeichnet. CEO Massimo De Alessandri und Giuseppe Ferrari, Geschäftsführer der Geschäftseinheit “Retreading Systems” unter der Marangoni S.p.

A. übergaben dabei den Award an Bill Sweatman, President und CEO von Marangoni Tread North America. ab.

Umfirmierung: Ellerbrock heißt ab sofort Marangoni

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Ferrari Giuseppe 1 tb

Über 20 Jahre, nachdem Marangoni und Ellerbrock den Grundstein für ihre gemeinsame Zukunft gelegt haben, setzen die Italiener jetzt ihre europäischen Integrationsbemühungen mit dem nächsten Schritt fort: Die Ellerbrock Reifenrunderneuerungs-Technologie GmbH firmiert seit Anfang September als Marangoni Retreading Systems Deutschland GmbH. Wie Vertreter des Unternehmens im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG betonen, gehe es “lediglich” um eine Umfirmierung. Das operative Geschäft solle sich durch die Streichung des Namens Ellerbrock nicht verändern.

Der Konzern und der Runderneuerungsmarkt müssen damit Abschied nehmen von einer fest etablierten Unternehmensmarke, die auch im europäischen Ausland über die Jahre hin eine große Bekanntheit erlangt hat. Beim italienischen Runderneuerungskonzern ist man sich indes sicher, für die Konsolidierung der Marken und die Fortführung des Geschäftes unter einer einheitlichen Unternehmensmarke “Marangoni” in den vergangenen Jahren die erfolgreichen Voraussetzungen geschaffen zu haben.

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Marangoni schafft neues Corporate Center in Rovereto

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De Alessandri Massimo 3 tb

Seit gut einem Jahr betreibt die Marangoni-Gruppe ihr Runderneuerungsgeschäft aus einer zentralen Holdinggesellschaft heraus. Seit Kurzem richtet der italienische Runderneuerungskonzern darüber hinaus ein Corporate Center am Standort in Rovereto ein, was auch die Schließung der Zentrale in Verona bedeuten wird. Marangoni reagiert damit auf strukturelle Veränderungen des Marktes, die immer schneller vonstatten gehen und die effizienterer Reaktionen bedürfen.