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Rätselraten um Käufer für Pirellis Nutzfahrzeugreifen Division

Schwer vorstellbar, dass Pirelli-Chef Tronchetti Provera bereits jetzt den geplanten Verkauf der Nutzfahrzeugreifensparte bekannt gegeben hätte, wenn nicht schon potenzielle Käufer bereit stünden. Andererseits bleibt absolut unklar, wer von den großen Wettbewerbern sich ausgerechnet in der gegenwärtigen Situation mit dem sehr schwierigen Lkw-Reifengeschäft belasten könnte. An Interessenten dürfte es jedoch nicht mangeln, wenn Pirelli sich völlig aus dem Reifengeschäft zurückziehen wollte.

Was wird aus dem Reifenhersteller Pirelli?

Auf einer in Mailand abgehaltenen Pressekonferenz äußerte sich Pirelli-Chef Tronchetti Provera in jeglicher Hinsicht nur sehr vage. Die Unternehmensstrategie werde verstärkt auf Hochtechnologie und Telekommunikation sowie die dazu gehörenden Komponenten ausgerichtet werden. Einen Geschäftsplan werde man aber erst zum Jahresende vorlegen.

Sobald man offiziell die Führung und Kontrolle der Telecom Italiana übernommen habe, würden alle Kräfte auf schnellen Schuldenabbau ausgerichtet werden. Zur teilweisen Finanzierung dieses neuen Weges will Tronchetti Provera die Sparten Stromkabel und Nutzfahrzeugreifen veräußern, wofür etwa zwei Milliarden Euro veranschlagt werden. Pkw- und Motorradreifen bleiben strategische Geschäftsfelder.

Das Handelsblatt berichtet in seiner heutigen Ausgabe, als Käufer des Nutzfahrzeugreifenbereichs kämen Michelin und Bridgestone in Frage, Continental fehle das Geld und Goodyear habe ausreichende Produktionskapazitäten. Offizielle Äußerungen der hier genannten Reifenhersteller waren nicht zu erhalten..

Rückblick auf zwanzig Jahre NEUE REIFENZEITUNG

Die Geschichte der NEUE REIFENZEITUNG ist verknüpft mit bekannten Namen der Branche: So der Reifenhändler Schütze, der sich mit akademischen Titeln selbst erheben wollte, der Reifenhändler Hesse, den anfangs der 80er Jahre nahezu jedermann für einen tollen „shooting star“ hielt und der dennoch 1984 Konkurs anmeldete. Andererseits startete in den frühen 80er Jahren der Weidener Händler Peter Unger und schrieb mit seinen ATU-Betrieben eine einzigartige Erfolgsstory, die immer weiter geht. Horst W.

Pirelli will offenbar das Immobiliengeschäft ausdehnen

Die Pirelli-Tochtergesellschaft Milano Centrale S.p.A.

(Mailand) hat ein Übernahmeangebot für die Immobiliengesellschaft Unim Unimone Immobiliare S.p.A.

(Rom) abgegeben, wobei Pirelli-Chef Marco Troncetti Provera den freundschaftlichen Charakter dieses Angebotes betonte. Und auch die Finanzierung des Deals – Unim wird mit 4,3 Milliarden DM bewertet – sei demnach gesichert: 0,49 Euro will man ab Januar je Unim-Aktie bieten..

Pirelli Reifenwerk: Ein Dementi wird dementiert

In ihrer August-Ausgabe hatte die NEUE REIFENZEITUNG berichtet, Pirelli hinke in Deutschland zum Teil bis zu 20 Prozent hinter Plänen her, die Sogwirkung der Marke Pirelli nehme ab, die Folge sei Preiserosion. Dr. Wentz, Chef der Pirelli-Reifenwerke, müsse seinen geplanten Abschied verschieben, weil der designierte Nachfolger G.

Sala aus gesundheitlichen Gründen die Aufgabe derzeit nicht übernehmen könne. Es sei möglich, dass Dr. P.

Masera als Chef der Pirelli-Reifenwerke nach Höchst zurückkommen werde. Pirelli erklärte, Dr. Wentz bleibe noch einige Jahre im Amt.

Von abnehmender Sogwirkung der Marke Pirelli könne keine Rede sein, vielmehr nehme diese sogar noch zu. Die Ergebnisse seien gut, Pirelli behaupte sich in Deutschland prima und Entlassungen stünden nicht an. Einen Monat später gab Konzernchef Tronchetti Provera eine Belegschaftsreduzierung noch in diesem Jahr um 2.

800 Personen, 800 davon aus dem Reifenbereich, bekannt. Ausdrücklich erwähnt wurde aus diesem Anlass in Mailand auch der signifikante Preisrückgang im Winterreifenbereich sowie bei Super-High-Performancereifen; vor allen Dingen auf dem deutschen Markt. Inzwischen hat Dr.

Masera den Vorsitz der Geschäftsleitung übernommen. Dr. Wentz scheidet zum Jahresende bei den Reifenwerken aus, behält seinen Sitz im Vorstand der Pirelli Deutschland AG und ist für ein Aufsichtsratsmandat vorgesehen.

Bilanzen

Die deutsche Kautschukindustrie zieht Bilanz, und unverkennbar leuchten die Signale wieder heller als in den letzten Jahren. Davon profitiert auch der größte Reifenhersteller Deutschlands: Continental, bei dem sich die guten Zahlen bereits im ersten Quartal 1998 fortschreiben und selbst bei Lkw-Reifen plötzlich Licht am Ende des langen Tunnels auftaucht. Sorgen bleiben gleichwohl für Continental wie bei dem Reifenhersteller, dessen beste Bilanz in der Unternehmensgeschichte wir in der aktuellen Ausgabe ausführlich präsentieren: Pirelli.

Der große Deal im Kabelsektor kam jedenfalls vorerst doch nicht zustande. Dem Wall Street Journal durften wir jedoch die Äußerung von Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera entnehmen, daß die Gespräche bzgl. Sirti weiterhin positiv verlaufen.

Die Bilanzen alleine sagen aber oft nicht alles über den Zustand eines Reifenherstellers aus. Continental und Pirelli freuen sich jedenfalls über Rekordergebnisse..

Londoner Börsennotierung für Pirelli?

Angeblich denkt Pirelli zurzeit darüber nach, die Finanzaktivitäten nach London zu verlagern, was als Hinweis darauf interpretiert wird, dass das Unternehmen aufgrund der wachsenden Internationalität der Gruppe (der italienische Heimatmarkt trägt demnach „nur“ mit rund 13 Prozent zum Ergebnis bei) mit einer Notierung an der Londoner Börse liebäugelt. Laut Konzernchef Marco Tronchetti Provera will Pirelli weiter expandieren, wobei Analysten vor allem mit einem verstärkten Engagement im Hightech-Bereich (Kommunikation, Energie etc.) rechnen.

Immobiliengeschäfte Pirellis nun auch von London aus

Nachdem Pirelli kürzlich schon Teile seiner Finanzaktivitäten in die britische Hauptstadt verlegt hatte, ist London nunmehr auch zum Sitz eines neuen Unternehmens auserkoren worden, mit dem die Italiener ihr Engagement im Immobilienbereich weiter ausdehnen wollen. In diesem Geschäftszweig umfasst das Portfolio des Konzerns nach eigenen Angaben zurzeit ein Volumen von rund acht Milliarden Euro. Laut Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera sollen von England aus vor allem die Immobiliengeschäfte außerhalb Italiens vorangetrieben werden.