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Continental-Zahlen enttäuschen Anleger und Analysten

Continental Aktienkurs tb

Anleger und Analysten reagierten gleichermaßen enttäuscht auf die Eckdaten zum Geschäftsverlauf 2020, die gestern erstmals der neue Continental-Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer vorlegte. Nachdem der Aktienkurs zum Beginn der Corona-Krise massiv eingebrochen war, hatte er sich zuletzt wieder deutlich erholt; er war von 56 Euro (20. März 2020) auf zuletzt 129 Euro angestiegen. Das mit einem Fehlbetrag in Höhe von 962 Millionen Euro erneut verlustreiche Geschäftsjahr setzte – nachdem kürzlich bereits eine mögliche Dividende gestrichen wurde – für ein klares Verkaufssignal. Innerhalb eines Tages brach der Kurs um mehr als acht Prozent ein und machte den Zulieferer und Reifenhersteller damit zum größten Dax-Verlierer. Von einer Erholung ist aber auch heute nichts zu sehen. Das lag Anlegern zufolge auch am „enttäuschenden Ausblick“, den Setzer und Finanzvorstand Wolfgang Schäfer bei der Präsentation der Eckdaten 2020 gaben.

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Reifengeschäft bei Conti „noch in Ordnung“

Wie die BörseGo AG auf den vor ihr betriebenen Webseiten unter www.boerse-go.de berichtet, sprechen Warburg-Research-Analysten weiterhin eine Kaufempfehlung für Aktien der Continental AG aus.

Gleichzeitig sollen sie ihr Kursziel für die Wertpapiere des Automobilzulieferes bei 93 Euro (aktueller Kurs: rund 73 Euro) belassen haben, weil sie noch einiges an “Aufwärtspotenzial” für die Conti-Aktien sehen. Nach Meinung der Analysten sei das Reifengeschäft bei Conti jedenfalls noch in Ordnung bzw. laufe weiter rund.

Auch Warburg Research hebt Kursziel für Conti-Aktien an

Hatte kürzlich erst Kepler das Kursziel für Aktien der Continental AG von 75 auf 80 Euro angehoben, so haben Analysten von Warburg Research nun Gleiches getan. Da der Automobilzulieferer mit seinen Zahlen des vierten Quartals bzw. des Gesamtjahres die Unternehmensziele und die Markterwartungen übertroffen hat, habe man die Prognosen rund um den Konzern nach oben korrigiert, lautet die Begründung, warum seitens Warburg Research das Kursziel von 75 auf 81 Euro angehoben wurde und weiterhin eine Kaufempfehlung für die Wertpapiere des Zulieferers ausgesprochen wird.

Streubesitzaktionäre nutzen Bezugsrecht für neue Conti-Aktien „umfassend“ aus

Die Kapitalerhöhung der Continental AG um insgesamt 31 Millionen neue Aktien ist nach Unternehmensangaben auf großes Interesse bei den Streubesitzaktionären gestoßen: 99,4 Prozent der insgesamt 3.408.130 auf sie entfallenden neuen Aktien sind bezogen worden, teilt der Automobilzulieferer nach Ablauf der Bezugsfrist mit.

Die übrigen neuen Aktien, bei denen das Bezugsrecht nicht ausgeübt wurde und die bereits am 6. und 12. Januar unter Zuteilungsvorbehalt über ein Bankensyndikat unter Führung von Deutsche Bank AG, Goldman Sachs International und J.

P. Morgan Securities Ltd. bei Investoren platziert wurden, werden diesen jetzt endgültig zugeteilt.

Die finale Lieferung und Abrechnung erfolgt am 28. Januar 2010. Insgesamt hat die Continental AG durch die Kapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös von gut 1,1 Milliarden Euro erzielt.

“Wir haben jetzt die wesentlichen Elemente unseres umfassenden Refinanzierungspakets sehr erfolgreich umgesetzt. Die Unterstützung der Banken bei der Umsetzung des Konzepts und das sehr große Interesse sowohl neuer Investoren, als auch der Streubesitzaktionäre an der Kapitalerhöhung, sind für uns der eindeutige Vertrauensbeweis in die Tragfähigkeit unserer deutlich verbesserten Finanz- und Kapitalstruktur und die guten Zukunftschancen von Continental gleichermaßen”, sagt der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart.

Angekündigte Continental-Kapitalerhöhung jetzt auf dem Weg

Die Continental AG setzt ihre angekündigte Kapitalerhöhung mit einem Bezugspreis von 35 Euro pro neuer Aktie um. Das hat der Vorstand des Unternehmens mit Billigung des Aufsichtsrats beschlossen. Der Automobilzulieferer wird eigenen Worten zufolge aus dem Bezugsangebot einen Bruttoemissionserlös von knapp 1,09 Milliarden Euro erzielen.

Nach dem zuvor erreichten Ergebnis bei den Verhandlungen mit seinen Kredit gebenden Banken über eine Anpassung der Kreditverträge und eine “Forward Start Facility” (FSF) über 2,5 Milliarden Euro wertet der Konzern dies als “weiteren wesentlichen Meilenstein seines Refinanzierungspakets mit dem Ziel einer verbesserten Finanz- und Kapitalstruktur”. Continental will die Mittel der FSF sowie die Erlöse aus der Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der im August 2010 fälligen Tranche B in Höhe von 3,5 Milliarden Euro einsetzen. Das Unternehmen hatte mit dem syndizierten Kredit den Erwerb von Siemens VDO finanziert.

Die Rückzahlung der Tranche B erfüllt eine im Dezember 2009 mit den Banken vereinbarte Voraussetzung für die FSF. “Wir haben wie angekündigt rasch den nächsten Schritt für die Umsetzung unseres Refinanzierungskonzepts getan, sodass das Grundgerüst jetzt steht und wir solide Lösungen für die in diesem Jahr anstehenden Fälligkeiten gefunden haben”, sagt der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart.

“Wir begrüßen die erfolgreiche und schnelle Umsetzung der Kapitalerhöhung bei der Continental AG, die die Interessen aller Beteiligten gleichermaßen berücksichtigt. Dies zeigt auch das uns entgegengebrachte Vertrauen der Investoren. Damit sind die Weichen für die nächsten Schritte in eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft bei-der Unternehmen gestellt”, meldet sich auch Maria-Elisabeth Schaeffler, Gesellschafterin der Schaeffler-Gruppe, zu Wort.

Der garantierte Bezugspreis zeige – meint Degenhart – das große Vertrauen der beteiligten Banken in Continental und die Zukunftsperspektiven des Unternehmens. “Auf der jetzt gelegten Basis gehen wir nun ebenso zügig wie konsequent daran, mit den passenden Instrumenten der Finanzmärkte die Laufzeiten unserer Verbindlichkeiten zu optimieren”, ergänzt er..

Spekulationen rund um den Wechsel von Conti-Stimmrechtsanteilen

Nachdem jüngst bekannt geworden war, dass die Luxemburger Privatbank Sal. Oppenheim ihren Stimmrechtsanteil an der Continental AG von zuvor angeblich über 15 Prozent auf null reduziert hat und im Gegenzug M.M.

Warburg & Co. nunmehr 19,5 Prozent der Stimmrechte hält, machen in Medienberichten Spekulationen die Runde, was die Gründe dafür sein könnten. Laut dem Handelsblatt ist der Wechsel bezüglich der Conti-Stimmrechtsanteile vor dem Hintergrund der anstehenden Übernahme von Sal.

Oppenheim durch die Deutsche Bank zu sehen, die im ersten Quartal 2010 abgeschlossen werden soll. Denn wie es unter Berufung auf Finanzkreise weiter heißt, organisiere die Deutsche Bank zusammen mit dem amerikanischen Institut JP Morgan Chase die bei Conti anstehende Kapitalerhöhung, sodass man mit dem jetzt vollzogenen Schritt offenbar schon im Vorfeld möglichen Interessenkonflikten aus dem Weg gehen will. Der Zeitung zufolge ist seitens Schaeffler zwar bestätigt worden, dass der Treuhänder für ein großes Paket an Conti-Aktien gewechselt hat.

Zu den Gründen dafür habe sich das Herzogenauracher Unternehmen allerdings ebenso wenig äußern wollen wie Sprecher von Sal. Oppenheim oder der Deutschen Bank..

M.M. Warburg hält jetzt 19,5 Prozent der Conti-Stimmrechte

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität mbH (DGAP) liegt der von M.M. Warburg & Co.

an der Continental AG gehaltene Stimmrechtsanteil seit dem 19. November bei nunmehr 19,5 Prozent (32.963.

641 Stimmrechte), nachdem es zuvor – so die Financial Times Deutschland – noch unter drei Prozent gewesen sind. Zum selben Stichtag soll der Stimmrechtsanteil der Privatbank Sal. Oppenheim die im Wertpapierhandelsgesetz vorgesehenen Meldeschwellen von drei, fünf, zehn und 15 Prozent unterschritten haben und nunmehr bei null liegen.

Nachts ist es kälter als draußen – der „faire Wert“ von Analysteneinschätzungen

Nach der Veröffentlichung der jüngsten Quartalsergebnisse solcher Reifenhersteller wie etwa der Continental AG oder auch anderer börsennotierter Unternehmen aktualisieren viele sogenannte Finanzexperten mal wieder ihre Einschätzungen, was die weitere (Aktienkurs-)Entwicklung dieser Unternehmen betrifft. Meist werden in diesem Zusammenhang auch Kauf-/Verkaufsempfehlungen sowie “faire Werte” oder Kursziele für Wertpapiere entsprechender Hersteller in dem Bemühen verbreitet, Anlegern damit offenbar die Orientierung bei ihren Aktiengeschäften erleichtern zu wollen. Beispielsweise hat jüngst die Privatbank M.

M. Warburg mitgeteilt, dass man derzeit das Kursziel für Conti-Aktien bei 25 Euro sehe. Doch was taugt eine solche Information eigentlich, wenn nur kurze Zeit später 4Investors berichtet, Analysten der Close Brothers Seydler Bank hätten ihre Einschätzung das Kursziel der Conti-Aktie betreffend von 10,15 Euro auf 6,76 Euro – es werden allen Ernstes zwei Nachkommastellen angegeben – heruntergeschraubt? Zudem melden die Finanznachrichten noch, Sal.

Oppenheim sehe das Kursziel der Conti-Aktie nunmehr bei 36 statt wie bisher 30 Euro, und Finanzen.net berichtet, für das Bankhaus Lampe liege es unverändert bei 41 Euro. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit bei dieser kleinen Übersicht erheben zu wollen: Allein mit diesen wenigen Beispielen ergibt sich – zum gleichen Zeitpunkt und für ein und dasselbe Unternehmen wohlgemerkt – diesbezüglich eine Spanne von knapp sieben bis über 40 Euro.

Weiter Verkaufsempfehlung für Conti-Aktie

Die unabhängige und inhabergeführte Privatbank M.M. Warburg spricht für Aktien der Continental AG nach Veröffentlichung von deren Unternehmenskennzahlen nach Ablauf des dritten Quartals weiterhin eine Verkaufsempfehlung aus und belässt auch das bisherige Kursziel für Wertpapiere des Zulieferers bei 25 Euro.

Das berichtet der Südkurier und gibt zugleich die Meinung eines Analysten wieder, der es für “beunruhigend” hält, dass sich Contis operatives Geschäft einerseits auf einem guten Weg in Richtung Profitabilität zu befinden scheine, andererseits aber offensichtlich eine sehr große Goodwill-Abschreibung erforderlich sei, um wieder profitabel zu werden. Investoren sollten daher detaillierte Informationen über die Restrukturierung der Finanzen abwarten, bevor sie in die Titel von Continental investierten, wird empfohlen..

Und wieder winkt Pirelli in Sachen Conti ab

Während die britische Tageszeitung The Guardian noch die Meinung eines Analysten aus Mailand wiedergibt, wonach insbesondere der Kauf der Conti-Nutzfahrzeugreifensparte für Pirelli Sinn machen könnte und ein anderer meint, den Wert dieses Teilbereichs des deutschen Unternehmens mit mehr als einer Milliarde Euro beziffern zu können, winkt der italienische Reifenhersteller unterdessen schon längst wieder ab: Nachdem die Financial Times vor Kurzem Auszüge eines Interviews mit Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera veröffentlicht hatte, denen ein – zugegebenermaßen recht vages – Interesse an Teilen von Conti entnommen werden konnte (sofern sie denn irgendwann einmal zum Verkauf stünden), hat der Konzern gleich darauf erklärt, dass keinerlei Transaktion rund um Conti angedacht sei – nicht einmal im Grundsatz. Unterdessen soll ein Analyst von M.M.

Warburg ohnehin die Auffassung vertreten haben, es sei noch zu früh für eine Entscheidung, ob der Verkauf der Conti-Reifensparte überhaupt die Probleme lösen kann, denen sich die Schaeffler-Gruppe angesichts der auf ihre lastenden hohen Verschuldung gegenübersieht. Eine Abspaltung zu einem zu geringen Preis würde nach Meinung des Finanzexperten die Probleme nämlich sogar eher noch vergrößern..