business

Beiträge

“Freiwilliger Rückruf” – Kumho Tires geht in China in die Offensive

,

Seit heute läuft der erste Reifenrückruf in der Geschichte Chinas. Der betroffene Hersteller Kumho Tires betont nun allerdings in einer Veröffentlichung, dass es sich dabei um einen “freiwilligen Rückruf” handele, den man vorsorglich in China organisiere. Laut Kumho Tires habe die für Fragen der Produktqualität zuständige chinesische Behörde betreffende Reifen aus der Fabrik in Tianjin getestet und festgestellt, dass sie mit den nationalen Qualitätsstandards übereinstimmten.

Durch den “freiwilligen Rückruf”, so der Hersteller, wolle man indes versuchen, die “Erholung der Glaubwürdigkeit zu beschleunigen”, nachdem in zahlreichen Medien über vermeintlich mangelhafte Reifen aus der chinesischen Kumho-Fabrik berichtet worden war; Auslöser der öffentlichen Diskussion war ein Beitrag des chinesischen Staatsfersehens anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März..

Kumho sieht den Turnaround – Gewinne und Rekordumsatz in 2010

Nach zuletzt einem herben Umsatzeinbruch und hohen Verlusten hat Kumho Tires finanziell im vergangenen Geschäftsjahr offenbar wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Der koreanische Reifenhersteller konnte seinen Umsatz in 2010 um immerhin 42,6 Prozent auf jetzt 2,7 Billionen Won (1,8 Milliarden Euro) steigern; im Vorjahr waren dies noch lediglich 1,9 Billionen Won Umsatz. Damit kann Kumho Tires einen neuen Umsatzrekord feiern.

Wie der Reifenhersteller auf seiner Internetseite weiter berichtet, habe man nach mehreren Jahren mit roten Zahlen am Ende der Gewinn- und Verlustrechnung in 2010 wieder einen Gewinn stehen. Der Nettogewinn fällt mit 8,9 Milliarden Won (5,9 Millionen Euro) zwar denkbar klein aus – nach drei verlustreichen Jahren kann man sich aber über eine Nettomarge von 0,33 Prozent sicherlich auch in Korea freuen. Das operative Geschäft konnte Kumho Tires in 2010 mit einem Gewinn in Höhe von 244,9 Milliarden Won (163 Millionen Euro) abschließen, was einer OP-Marge von immerhin 9,1 Prozent entspricht.

Auch der Cash-Flow wie die Schuldensituation haben sich bei Kumho Tires im vergangenen Jahr deutlich verbessert. Verständlicherweise erkennt der zweitgrößte koreanische Reifenhersteller in dem vergangenen Geschäftsjahr schon den “Turnaround”, auch wenn sich die Nachhaltigkeit der Entwicklungen sicher erst noch zeigen muss. Kumho Tires war zuletzt wegen vermutlicher Qualitätsprobleme in China ins Gerede gekommen und hat dort den ersten Reifenrückruf des Landes verursacht.

Kumhos Erstausrüstungskunden in China rufen Autos zurück

Kumho wird in China am kommenden Freitag nicht nur damit beginnen, über 300.000 Reifen zurückzurufen, die zwischen 2008 und 2011 in der Fabrik in Tianjin gefertigt worden waren und in denen offenbar mehr Recyclingmaterial enthalten war als erlaubt. Auch die Kunden aus der Erstausrüstung in China reagieren jetzt auf den ersten Rückruf in der Geschichte Chinas.

Die Hersteller Beijing Hyundai Motor, Dongfeng Yueda Kia und Great Wall Motor haben jetzt angekündigt, dass sie ebenfalls insgesamt 75.000 Autos zurückrufen wollen, um die vermeintlich mangelhaften Kumho-Reifen aus der Tianjin-Fabrik auszutauschen. Medienberichten zufolge ist insbesondere Hyundais China-Joint-Venture betroffen; dort werden 70.

795 Fahrzeuge acht verschiedener Modelle zurückgerufen. Auch dieser Rückruf soll am Freitag beginnen und betrifft Autos, die zwischen Juni 2008 und diesen Januar in Tianjin gefertigt wurden. Reuters zufolge habe die Kumho-Fabrik von der chinesischen Regierung immer noch nicht die notwendige Lizenz zum Verkauf der dort gefertigten Reifen im vergangenen Monat zurückerhalten.

Reifentest von „promobil“ sieht Bridgestone Duravis R 410 vorn

,

Die Zeitschrift “promobil” hat den Bridgestone Duravis R 410 zum Sieger seines aktuellen Reifentests für Wohnmobile gekürt. Der Bridgestone-Reifen sei ein “ausgesprochen harmonischer Alleskönner”, der zwar leichte Defizite im Rollwiderstand aufweise, sich aber ansonsten keinerlei Blöße in den verschiedenen Testdisziplinen gebe. Eine ähnliche Würdigung erhielt der Nokian Hakka C Van, der dicht hinter dem Testsieger Bridgestone rangiere und sich als rollwiderstandsarm und belastbar auszeichnete.

Der Continental-Reifen Vanco Eco sei ebenfalls “ein bemerkenswerter Wurf” und gefalle – “mit nur leichten Schwächen auf Nässe” – mit ausgewogenen Leistungen in allen anderen Disziplinen. Die promobil-Reifentester lobte den Vanco Eco insbesondere als “klare Spritsparempfehlung für schlanke Vans und Transporter”. Als Nässeprofi, jedoch mit leichten Schwächen im Trockenen, rangiert der Kumho Radial RA 857 noch vor dem speziell auf große Transporter zugeschnittenen Pirelli Chrono.

Lediglich der “wasserscheue” BF Goodrich Activan müsse sich im promobil-Reifentest mit einer Drei begnügen. Seine Bremsschwächen – “auf Nässe besonders gravierend”, schreiben die Tester – könne er durch gute Dynamikleistungen im Trockenen nicht wieder wettmachen. Dies sei “ein bitterer Nachgeschmack, der angesichts seiner Herkunft aus der gehobenen französischen Reifenküche Michelin sicher nicht lange anhalten wird”, so das Fazit der Zeitschrift.

Kumho Tires plant weiter mit dem Neubau in den USA ab 2013

Kumho Tires Bibb County tb

Als im Januar 2008 die Meldung kam, Kumho Tires würde in den USA seine erste Reifenfabrik errichten und dafür wenigstens 225 Millionen Dollar investieren, waren die Erwartungen groß an den koreanischen Reifenhersteller. Die einige Monate später losbrechende globale Finanz- und Wirtschaftskrise machte dem Unternehmen allerdings einen Strich durch die Rechnung, sodass Kumho Tires den Neubau in Bibb County (Georgia) bereits mehrmals verschieben musste – dabei waren die ersten Arbeiten bereits in vollem Gange. Nun heißt es von Behördenvertretern vor Ort, Kumho Tires plane weiterhin, am Standorte eine Reifenfabrik zu bauen.

Aussperrungen bei Kumho in Korea beendet – Wieder Verhandlungen

Am 1. April konnte Kumho die Produktion in seinen beiden koreanischen Reifenfabriken in Gwungju und Gokseong wieder aufnehmen, nachdem der Hersteller dort eine Woche zuvor insgesamt 3.400 Arbeiter ausgesperrt hatte.

Diese hatten am 25. März einen eintägigen Warnstreik abgehalten. Kumho Tire wolle nun nicht mehr jeden Arbeiter individuell verpflichten, künftig von seinem Streikrecht keinen Gebrauch mehr zu machen.

Im Gegenzug habe die federführende Gewerkschaft KMWU eingelenkt und ihre Arbeitskampfmaßnahmen vor den Werkstoren zunächst für beendet erklärt. Die Vertreter des Reifenherstellers und der Gewerkschaft wollen nun wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren, um offene Fragen zu den Themen “Arbeitsumfeld” und “Lohnsteigerungen”. ab.

Kumho Tires: In allen China-Fabriken zu viel „Rework Rubber“?

Neuesten Medienberichten zufolge habe Kumho Tires in China offenbar in allen drei Fabriken mehr recycelten Gummi in der Reifenproduktion genutzt als nach den eigenen Qualitätsmaßstäben erlaubt. Wie die staatliche Nachrichtenplattform China.org.

cn dazu schreibt, seien auch in den Fabriken in Nanjing und Changchun Reifen nach entsprechendem Verfahren gefertigt worden. Die Plattform nennt dazu aber weder Quelle noch Belege, um ihre neuerliche Anschuldigung zu untermauern. Mitte März war Kumho Tires erstmals im chinesischen Staatsfernsehen angeprangert worden, damals allerdings nur wegen seiner Fabrik in Tianjin.

Der südkoreanische Reifenhersteller fertigt in China jährlich rund 30 Millionen Reifen. Die Zahl der potenziell betroffenen Autos sei demnach “nicht kalkulierbar”, heißt es dort weiter. Außerdem sei Kumhos Ruf in China in Gefahr, da man sich “nicht mit Nachdruck” um das vermeintliche Vergehen kümmere, wird auf der Plattform kritisiert.

Kumho Tires’ Stammwerk in Korea wird länger bestreikt

Der für den vergangenen Freitag angekündigte Arbeitsausstand in den beiden Kumho-Produktionsstätten am Standort im koreanischen Gwangju (Gyeonggi-Provinz) dauerte länger als gedacht. Die ursprünglich auf einen Tag angelegte Maßnahme, mit der die Arbeiter im Kumho-Stammwerk ihren Forderungen nach höheren Löhnen und verbesserten Arbeitsbedingungen Nachdruck verleihen wollten, wurde auch am Sonnabend fortgesetzt. Gewerkschaftern zufolge habe Kumho Tires die Streikenden unter Druck gesetzt, sich nicht an den Maßnahmen zu beteiligen und ihre Arbeit wieder aufzunehmen, woraufhin diese die Verlängerung des Arbeitsausstandes beschlossen hätten.

Nun planen die Arbeiter weitere Maßnahmen, heißt es dazu Berichten zufolge. Kumho Tires bezeichnete den Ausstand als “illegal” und hatte bereits am Freitag das Pkw- und Lkw-Reifenwerk geschlossen. ab.

Auf Kumho Tires lastet jetzt auch ein Arbeitsausstand in Korea

,

Der koreanische Reifenhersteller Kumho Tires kann sich aktuell im Krisenmanagement üben. Nicht nur, dass man in China einen Rückruf von Pkw-Reifen starten muss (übrigens der erste in China überhaupt), nachdem man im Staatsfernsehen wegen vermeintlicher Qualitätsmängel bei lokal produzierten Reifen vehement kritisiert wurde. Nicht nur, dass man zuvor bereits in Europa bei einem von der ETRMA in Auftrag gegebenen Test mit Reifen (aus chinesischer Produktion) negativ auffiel, die augenscheinlich die Grenzwerte für sogenannte polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) nicht eingehalten hatten.

Und nicht nur, dass sich die Kumho-Asiana-Gruppe, zu der auch der Reifenhersteller gehört, seit über einem Jahr in einer finanziellen Restrukturierung befindet, nachdem man sich zuvor bei der Übernahme eines koreanischen Baukonzerns verspekuliert hatte. Nun wird Kumho Tires auch noch durch Arbeitsstilllegungen im heimischen Korea getroffen. Die Arbeiter in zwei der drei Reifenfabriken lassen heute für einen Tag die Arbeit ruhen.

Sie wollen damit ihren Arbeitgeber dazu bewegen, sich an Gesprächen über das “Arbeitsumfeld” und “Lohnsteigerungen” zu beteiligen. Dem Ausstand der Arbeiter folgte die Werksschließung durch die Geschäftsleitung. Weitere Details zu den Hintergründen des Streiks in Korea sind derzeit noch nicht verfügbar.

Ob der Arbeitsausstand länger als einen Tag dauern werde, sei Medienberichten zufolge ebenfalls noch nicht beschlossen. Demnach stehe auch noch nicht fest, wann das Management die Arbeit offiziell wieder beginnen lassen werde. ab.

Kumho Tire muss sich im China-Staatsfernsehen entschuldigen

,

In der vergangenen Woche hatte Kumho Tire noch Berichte des chinesischen Staatsfernsehens CCTV bestritten, wonach in der Kumho-Fabrik in Tianjin (bei Peking) angeblich zuviel recycelter Gummi bei der Reifenproduktion genutzt worden sei. Dadurch, so berichtete der TV-Sender anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März, könnten “Sicherheitsprobleme” entstehen.

Nun musste sich der Board Chairman von Kumho China vor die Fernsehkameras stellen und sich mit einer tiefen Verbeugung beim chinesischen Publikum entschuldigen. Gleichzeitig kündigte Lee Han-Xie an, Kumho werde besagte Reifen im Rahmen eines Rückrufs umtauschen. Es seien bereits einige Manager entlassen worden und die Produktion ruhe für eine Untersuchung.

Zu den Vorwürfen selbst sagte Lee Medienberichten zufolge nichts. Der Druck auf Kumho Tire in China ist unterdessen immens groß, gilt der koreanische Hersteller dort doch als größter Reifenproduzent mit einer Produktionskapazität von rund 30 Millionen Reifen in den drei Fabriken Tianjin, Nanjing und Changchun und beliefert alleine 35 Fahrzeughersteller im Land. Diese hatten sich in der vergangenen Woche zum Teil vom koreanischen Reifenhersteller distanziert.

So hatte die Great Wall Motors Company, einer der aufstrebenden Autohersteller Chinas mit einer Jahresproduktion von rund 500.000 Fahrzeugen (dem Unternehmen zufolge), angekündigt, man werde zunächst keine Kumho-Reifen mehr verbauen. Great Wall bezieht rund 30 Prozent seiner OE-Reifen von Kumho Tire in China.

Andere chinesische Hersteller haben unterdessen mitgeteilt, dass sie aus Tianjin keine Reifen von Kumho beziehen; man werde den Sachverhalt aber weiter prüfen. Der Kumho-Rückruf wird übrigens der erste offizielle Reifenrückruf in China sein, melden dazu verschiedene Medien. ab

.