Michelin-Vorstandsmitglied Claire Dorland-Clauzel – Executive Vice President Sustainable Development, Brands, External Relations & Michelin Guide – verlässt zum 31. März 2018 das Unternehmen. Sie will sich laut Angaben des Reifenherstellers an einem „unternehmerischen Projekt“ beteiligen. Michelin-CEO Jean-Dominique Senard bedankt sich bei Claire Dorland-Clauzel für den wichtigen Beitrag zur Image-Entwicklung der Gruppe in den vergangenen zehn […]
Der Vertrag von Jean-Dominique Senard als Chief Executive Officer (CEO) des Michelin-Konzerns läuft mit Ende der Hauptversammlung 2019 aus. Seit dem Rückzug Michel Rolliers aus der Führung des Unternehmens im Jahre 2012 und dessen Wechsel in den Aufsichtsrat steht der 64-Jährige, der Anfang März seinen 65. Geburtstag feiert, alleine an dessen Spitze. Nun hat er […]
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung betont Michelin-CEO Jean-Dominique Senard, die meisten Autofahrer in Deutschland bräuchten keine Winterreifen, stattdessen wären Allwetterreifen ausreichend. Der Aufschrei in der auf eine starke Saisonalität ausgelegten deutschen Reifenbranche fiel daraufhin entsprechend laut aus. In einem Interview mit der NEUE REIFENZEITUNG konkretisierte der Michelin-Chef seine Aussagen und befand, die Interessen und Ziele des Herstellers und der Reifenhändler in Deutschland seien nicht verschieden. „Unser Grundanliegen besteht darin, die Bedürfnisse des Verbrauchers zu erfüllen. Das haben wir mit den Reifenhändlern gemein.“ Und es gehe auch nicht darum, den deutschen Markt zu ändern; jeder müsse aber für einen bestehenden Bedarf eine gute Lösung anbieten.
NEUE REIFENZEITUNG:
Herr Senard, Sie sagen, dass die meisten Deutschen keine Winterreifen brauchen, stattdessen sind Allwetterreifen – namentlich ihr CrossClimate – eine ausgezeichnete Alternative. Viele deutsche Händler sind nicht dieser Meinung. Warum glauben Sie, dass sie sich täuschen?
Jean-Dominique Senard:
Um dem Bedarf der Autofahrer gerecht werden zu können, muss man wissen, wie sie ihre Fahrzeuge nutzen. Nur so kann man ihnen einen Reifen anbieten, der ihrem Bedarf gerecht wird und ihre Sicherheit gewährleistet.
61 Prozent der europäischen Autofahrer fahren das ganze Jahr über mit den gleichen Reifen. In Deutschland sind es 24 Prozent. Das führt zu einem Sicherheitsproblem auf der Straße, denn in vielen Fällen sind die Reifen für die jeweilige Jahreszeit ungeeignet. Das zeigt, dass sich zahlreiche Autofahrer nicht mit saisongerechten Reifen ausstatten wollen oder können. Der Michelin CrossClimate + ist für diese Autofahrer genau die richtige Lösung. Es handelt sich um einen Reifen für alle Wetterlagen, der mit der 3PMSF-Winterreifenkennung auch langfristig ausgezeichnete Performance bringt, d.h. auch wenn er halb oder stärker abgefahren ist. Das hat ein einschlägiges Magazin in Deutschland gerade bestätigt. Und genau an diese Verbrauchermehrheit in Europa wende ich mich. Gleichzeitig stellen wir fest, dass der Markt der Allwetterreifen jährlich um über 20 Prozent ansteigt und inzwischen über zehn Prozent des deutschen Marktes ausmacht.
Andere Autofahrer wiederum ziehen es vor, ihre Bereifung auf die Jahreszeit abzustimmen. Das ist auch gut so. Für sie bieten wir als Winterbereifung unsere Reihe Alpin an. Wir werden 2018 einen neuen Reifen mit noch besseren Sicherheitsleistungen auf den Markt bringen.
Ich will damit sagen, dass es nicht um einen Gegenüberstellung der Angebote geht. Es geht darum, zu verstehen, was die Autofahrer brauchen um ihnen zusammen mit der Reifendistribution die beste Lösung vorzuschlagen.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/12/Senard_tb.jpg188250Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2017-12-08 00:00:002018-03-15 15:55:28„Verstehen, was Autofahrer brauchen“ – NRZ-Interview mit Michelin-CEO Senard zu Allwetterreifen
Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) fordert „mehr Sachlichkeit in puncto Ganzjahresreifen“ im Nachgang zu dem unlängst in einer großen deutschen Sonntagszeitung veröffentlichten Interview mit Michelin-Chef Jean-Dominque Senard. Darin hatte er die Auffassung vertreten, den meisten Autofahrern in Deutschland genügten Allwetterreifen – ein saisonaler Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen sei mithin nicht unbedingt erforderlich. Der BRV vertritt bekanntlich eine andere Meinung und hat aus aktuellem Anlass seinen diesbezüglichen Argumenten noch einmal Nachdruck verhelfen wollen. „Vorweg sollte festgehalten werden, dass der BRV kein Gegner der Ganzjahresreifen ist. Aber im Gegensatz zur Darstellung von Michelin brauchen wir in Deutschland sehr wohl Winterreifen“, meint Verbandsgeschäftsführer Yorick M. Lowin. In diesem Zusammenhang wird einerseits mit dem Thema Sicherheit argumentiert, vor allem aber auch mit dem Laufleistungs- bzw. Kostenaspekt. „Nach unseren Erfahrungen – und bis dato unwidersprochen – haben Ganzjahresreifen im Vergleich zum kombinierten Einsatz von Sommerreifen im Sommer und Winterreifen im Winter eine geringere Laufleistung von bis zu 30 Prozent“, so BRV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler. Ungeachtet einer entsprechenden Auswertung von AutoBild-Tests von Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen identischer Marken in der Größe 205/55 R16 durch die NEUE REIFENZEITUNG meint die Branchenvertretung jedenfalls nach wie vor, kein Sparpotenzial durch Wegfall von Umrüst- und Einlagerungskosten für den zweiten Reifensatz durch den Einsatz von Allwetterreifen erkennen zu können. christian.marx@reifenpresse.de
Dass Continental über die Aussagen von Jean-Dominique Senard, in Deutschland würden den meisten Autofahrern Ganzjahresreifen statt eines saisonalen Wechsels genügen, nicht gerade erfreut ist, dürfte klar sein. Zumal der Michelin-Chef in einem Zeitungsinterview im selben Atemzug zwar vorrangig den dem so bezeichneten „Billigreifensegment“ zuzuordnenden Herstellern vorgeworfen hat, Produkte auf den Markt zu bringen, die nach „kurzer Zeit kaputt“ sind bzw. schneller ihre Leistungseigenschaften verlieren, dabei jedoch der Name seines deutschen Konkurrenten sowie der Bridgestones nicht gänzlich unerwähnt blieb. Derlei hat man im Conti-Konzern sehr wohl zur Kenntnis genommen, ohne sich jedoch genötigt zu fühlen, darauf direkt antworten zu wollen oder müssen, wie Nikolai Setzer als im dortigen Vorstand für die Reifensparte Verantwortlicher im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erklärt. „Da sind wir typisch norddeutsch zurückhaltend“, sagt er. Gleichwohl macht er deutlich, dass Continental nach wie vor keinen Grund dafür sieht, von seiner Empfehlung „Sommerreifen im Sommer – Winterreifen im Winter“ abzurücken. Daran ändert sich auch dadurch nichts, dass das Unternehmen seit dem Frühjahr mit dem „AllSeasonContact“ nach langem Zögern nun selbst ein Produkt seiner Hauptmarke für das Segment Ganzjahresreifen in petto hat, obwohl man sich doch eigentlich als „Winterreifen-Company“ sieht. „Winterreifen sind eine unserer Kerndisziplinen. Und diese Position werden wir verteidigen“, macht Setzer unmissverständlich deutlich. christian.marx@reifenpresse.de
Dass der von AutoBild jüngst veröffentlichte Reifentest für Diskussionsstoff sorgen würde, war von vornherein absehbar. Nicht nur, weil sich das Blatt die innerhalb der Branche wenig geliebte Gattung Ganzjahresreifen vorgeknöpft hatte, sondern vor allem auch, weil man die Leistungen der „nur“ sechs angetretenen Kandidaten zusätzlich im (teil-)abgefahrenen Zustand bewertete. Als dann noch das Modell „CrossClimate +“ den Sieg errang, nachdem dessen Hersteller Michelin kurz zuvor in einer großen deutschen Sonntagszeitung seine „Long-Lasting-Performance“-Strategie dargelegt und gemeint hatte, statt mit Winter- wären die meisten deutschen Autofahrer mit Ganzjahresreifen besser bedient, wurde schnell Mauschelei gewittert. Eine der in diesem Zusammenhang aufgeworfenen Fragen lautete, warum der spätere Testsieger als bis 240 km/h freigegebener V-Reifen geprüft wurde, der Rest aber mit Geschwindigkeitsindex T (bis 190 km/h) oder H (210 km/h). Die Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG dazu bei den verantwortlichen AutoBild-Reifentestern Dierk Möller und Henning Klipp hat allerdings ergeben, dass es sich dabei schlicht und ergreifend um einen Fehler bei der Übertragung aus deren Unterlagen in die letztlich abgedruckte Abschlusstabelle handelte. „Tatsächlich war der getestete Michelin-Reifen gar nicht als 92V, sondern in 92T in unserem Test dabei“, so Möller, der dieser Fachzeitschrift entsprechende Belege dafür zur Verfügung gestellt hat. Insofern ist es manchmal hilfreich, tatsächlich auch nachzufragen, wenn Reifentests Fragen aufwerfen, anstatt öffentlich gleich die große Schummelkeule auszupacken. christian.marx@reifenpresse.de
Dass das Interview, das Jean-Dominique Senard, CEO und Managing General Partner bei Michelin, am vergangenen Wochenende der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) gab, in der Branche Kreise ziehen würde – soviel durfte man annehmen und so viel war wohl auch vom französischen Hersteller in einer wohl geplanten Provokation erwartet worden, durfte Michelin doch nur einige Tage später in einem AutoBild-Ganzjahresreifentest mit seinem CrossClimate + glänzen. Nun positioniert sich erstmals auch ein renommierter Mitbewerber zu der von Senard im Interview vertretenen Position, die meisten Autofahrer in Deutschland bräuchten keine Winterreifen, und schon gar keine aus dem Billigsegment. Bridgestone betont in einer aktuellen Veröffentlichung – freilich ohne konkret Bezug auf das Interview des Wettbewerbers zu nehmen –, auch wenn moderne Ganzjahresreifen bereits „nahe an die Brems- und Traktionsvermögen von Winterreifen“ heranreichten, so Bridgestone-Deutschland-Geschäftsführer Andreas Niegsch, so dürfe dies nicht darüber hinwegtäuschen: „Ganzjahresreifen liegen im Trend, sind aber immer eine Kompromisslösung und nur für bestimmte Zielgruppen geeignet.“ Außerdem, so Niegsch: „In den Bereichen Sicherheit und Fahreigenschaften stehen Ganzjahresreifen den Sommer- und Winterreifen jedoch weiterhin nach.“
Der neueste Reifentest in der morgen erscheinenden AutoBild-Ausgabe dürfte für weitere hitzige Diskussionen innerhalb der Reifenbranche sorgen, nachdem unlängst schon Michelin-Chef Jean-Dominique Senard für ein Rumoren gesorgt hat. Denn er hatte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zum einen nicht nur die Ansicht vertreten, in Deutschland bräuchten die meisten Autofahrer gar keine Winterreifen, sondern Ganzjahresreifen würden genügen. Dass er dabei freilich vornehmlich solche aus eigener Produktion wie den „CrossClimate +“ meint, versteht sich von selbst. Darüber hinaus hat er zum anderen in besagtem Interview zugleich auf deren Leistungsfähigkeit bis hinunter zum gesetzlichen Profillimit von 1,6 Millimetern verwiesen und damit bzw. mit der dahinter stehenden Konzernstrategie der „Long Lasting Performance“ noch ein weiteres Reizthema in der Branche aufs Tableau gehoben. Und genau an dieser Stelle kommt nun besagter AutoBild-Test ins Spiel. Dessen Ziel war dem Blatt zufolge nämlich herauszufinden, was es mit der „scheinbar unverschämten Empfehlung der Reifenindustrie“ – mit Ausnahme eben von Michelin – auf sich hat, Reifen nur bis drei Millimetern Restprofil (Sommerreifen) bzw. vier Millimetern (Winterreifen) und damit jeweils nur zu etwa der Hälfte ihrer Ausgangsprofiltiefe zu nutzen. christian.marx@reifenpresse.de
Seit gut einem Jahr postuliert Michelin seine „Long Lasting Performance“ benannte Strategie, nach der Reifen bis zur gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter verwendet und nicht schon – wie andere empfehlen – bei drei Millimetern (Sommerreifen) oder bei vier Millimetern (Winterreifen) ausgetauscht werden sollen. Parallel dazu sollen Reifen auch bis zur Verschleißgrenze ein Leistungsniveau bieten, das Kunden ein sicheres Autofahren garantiert, und nicht mit fortschreitender Abnutzung eine „programmierte Obsoleszenz“ erfahren. In einem ganzseitigen Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) äußerte sich Jean-Dominique Senard, CEO und Managing General Partner des französischen Reifenherstellers, nun noch einmal deutlich zu dieser Strategie und betonte dabei außerdem: Die meisten Autofahrer in Deutschland brauchen keine Winterreifen, und schon gar keine aus dem Billigsegment. „Wir kämpfen Tag und Nacht gegen diese Entwicklung“, so Senard zum Engagement Michelins gegen vermeintliche Fehlentwicklungen im Reifenmarkt.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/11/FAS-Interview-Senard_tb.jpg450600Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2017-11-21 11:39:392020-09-01 16:41:34Winterreifen? „Die meisten Fahrer in Deutschland brauchen ihn nicht“
Michelins CEO Jean-Dominique Senard will kommende Woche im Rahmen der UN-Weltklimakonferenz „COP23“ den Konzeptreifen „Visionary Concept“ für umweltschonende Mobilität der Zukunft“ präsentieren, den der Hersteller bereits vor einigen Wochen auf der IAA Pkw gezeigt hatte. Der 23. Klimagipfel findet seit diesem Montag bis kommenden Freitag in Bonn statt und wird rund 25.000 akkreditierte Teilnehmer aus […]