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Polyurethan- statt Gummireifen?

Goodyear und das in Nevada beheimatete Unternehmen Amerityre wollen bei der Herstellung von Polyurethan-Reifen kooperieren, deren Entwicklung bereits in drei bis vier Jahren abgeschlossen sein könnte. Amerityre stellt bereits Fahrradreifen und Reifen für Gartengeräte aus diesem Material her und hat bereits vor einiger Zeit mit der Entwicklung von Automobilreifen aus Polyurethan begonnen. Die Idee, aus Polyurethan Autoreifen herzustellen, ist bereits viele Jahre alt, die Umsetzung bislang allerdings immer gescheitert.

Laut Amerityre-CEO Richard Steinke sei man mit Prototypen, die 30 Löcher gehabt hätten, 2.000 Meilen gefahren. Rick Vannan, bei Goodyear Direktor für Zukunftsprodukte und Prozesstechnologien, relativiert, dass jegliches derart prinzipiell neuartige Produkt zweijährige interne Tests absolvieren muss und – sofern Polyurethan Gummi im Reifen ersetzen könnte – zehn bis 15 Jahre benötigt werden, um die Reifenfabriken entsprechend umzustellen.

Zu merkender Ausdruck: Flight to quality

Durch den Rückruf von Firestone-Reifen sind viele Verbraucher verunsichert. Folge: Man greift wieder mehr zu bekannten und – jedenfalls vermeintlich – guten Marken. Nachdem Ford nun alle Firestone-Reifen austauschen will, ergeben sich gute Chancen für Michelin- und Goodyear-Reifen.

Was wird aus dem Reifenhersteller Pirelli?

Auf einer in Mailand abgehaltenen Pressekonferenz äußerte sich Pirelli-Chef Tronchetti Provera in jeglicher Hinsicht nur sehr vage. Die Unternehmensstrategie werde verstärkt auf Hochtechnologie und Telekommunikation sowie die dazu gehörenden Komponenten ausgerichtet werden. Einen Geschäftsplan werde man aber erst zum Jahresende vorlegen.

Sobald man offiziell die Führung und Kontrolle der Telecom Italiana übernommen habe, würden alle Kräfte auf schnellen Schuldenabbau ausgerichtet werden. Zur teilweisen Finanzierung dieses neuen Weges will Tronchetti Provera die Sparten Stromkabel und Nutzfahrzeugreifen veräußern, wofür etwa zwei Milliarden Euro veranschlagt werden. Pkw- und Motorradreifen bleiben strategische Geschäftsfelder.

Das Handelsblatt berichtet in seiner heutigen Ausgabe, als Käufer des Nutzfahrzeugreifenbereichs kämen Michelin und Bridgestone in Frage, Continental fehle das Geld und Goodyear habe ausreichende Produktionskapazitäten. Offizielle Äußerungen der hier genannten Reifenhersteller waren nicht zu erhalten..

Produktionskürzungen bei Goodyear

Für die Vereinigten Staaten hat Goodyear für diesen und den nächsten Monat Produktionskürzungen angekündigt und führt als Grund die schwache Nachfrage nach Neufahrzeugen an. Entlassungen oder gar Werksschließungen seien jedoch nicht geplant. Goodyear hatte bereits im zweiten Quartal die Fertigung um sechs Millionen Reifen verringert, obwohl aufgrund des Rückrufes von Firestone-Reifen bei diesen Typen ein höherer Bedarf bestand.

Relativ gute Zahlen für Goodyear

Im amerikanischen Reifenersatzgeschäft konnte Goodyear im April zulegen und zwar um sechs Prozent bei Pkw- und um vier Prozent bei Lkw-Reifen. Im Erstausrüstungsgeschäft USA hingegen fielen für Pkw-Reifen die Stückzahlen um sieben Prozent geringer aus und im Lkw-Bereich kam es gar zu einem Rückgang von 43 Prozent. In Westeuropa konnte der Hersteller in den ersten vier Monaten zwar Stückzahlen zulegen, doch leidet er unter weiter gestiegenen Rohstoffpreisen sowie unter unzureichender Produktionsauslastung, da der Abbau von Lagerware Vorrang hat.

Fragezeichen hinter Continental

Aktien des deutschen Reifenherstellers Continental wird eine Aufwärtsbewegung nach Analystenmeinung auch in den kommenden Monaten versagt bleiben. Man werde abwarten, ob ContiTech gut verkauft werden könne und ob ggf. die Übernahme von Fichtel & Sachs gelinge.

Aus den USA (wo die Gewinne von Goodyear im zweiten Quartal um rund 90 Prozent gefallen sind) erwartet man nichts außer weiteren Schwierigkeiten. Ferner hängt dort das Damokles-Schwert eines denkbaren Rückrufs über dem Konzern..

US-Reifenhersteller-Verband erwartet geringere Auslieferungen

Analog zu den Produktionskürzungen bei Marktführer Goodyear hat der amerikanische Reifenhersteller-Verband Rubber Manufacturers Association (RMA) seine Prognosen für die Reifenauslieferungen des Jahres 2001 von 316 Millionen Einheiten auf 303 Millionen nach unten korrigiert. Im letzten Jahr wurden in den Vereinigten Staaten mit 321 Millionen mehr Reifen abgesetzt als jemals zuvor. Im Juli gingen die Erstausrüstungszahlen (verglichen zum entsprechenden Vorjahresmonat) insgesamt um fünf Prozent zurück, wobei der Nutzfahrzeugmarkt (minus 32 Prozent) besonders betroffen war.

Schlechtes Timing für Keegan

Am vergangenen Wochenende gab Goodyear-President Keegan, mutmaßlicher Nachfolger des in zwei Jahren aus Altersgründen zurücktretenden „Sam“ Gibara, der Tageszeitung Akron Beacon Journal das erste längere Interview seit Amtsantritt vor einem Jahr. Wie so viele Vorgänger vor ihm so will auch Keegan aus Goodyear den am besten verdienenden Reifenhersteller der Welt machen. Dies sei die Aufgabe, für die man ihn geholt habe.

Keine Dunlop-Pkw- und -Llkw-Reifen mehr aus Birmingham

Im ältesten Dunlop-Werk (Birmingham/gegründet 1916) werden nach bereits vor einigen Monaten erfolgter Einstellung der Lkw-Reifenfertigung zum Ende diesen Jahres auch die letzten Pkw- und Llkw-Reifen die Werkshallen verlassen und damit rund 600 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Die Produktion soll auf andere Werke im Rahmen des Jointventures mit Goodyear verlagert werden..

RubberNetwork.com jetzt auch mit Bridgestone

Am 17. April 2000 haben die Reifenhersteller Continental, Cooper, Goodyear, Michelin, Pirelli und Sumitomo Rubber Industries (SRI) RubberNetwork.com als globalen elektronischen Einkaufs- und Beschaffungsmarktplatz vorgestellt. Nach Angaben dieses Kreises belaufen sich die Einkäufe dieses Industriezweiges an Rohstoffen, Maschinen, Waren- und Dienstleistungen auf rund 50 Milliarden US-Dollar jährlich. Angeblich sollen die sieben Mitglieder von RubberNetwork.com 75 […]