Schwache Börsenwoche für Reifenaktien
In der Vorwoche fielen die Aktien der Reifenhersteller Toyo (-9%), Sumitomo Rubber Industries (-8%), Yokohama (-7%), Goodyear (-7%) und Continental (-7%).
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In der Vorwoche fielen die Aktien der Reifenhersteller Toyo (-9%), Sumitomo Rubber Industries (-8%), Yokohama (-7%), Goodyear (-7%) und Continental (-7%).
In den Vereinigten Staaten sind etwa neun Millionen wohnwagenähnliche Fahrzeuge (RVs = Recreational Vehicles) im Verkehr, eine enorme Zielgruppe für Reifen. Analog zu den Zuständen in Europa wird der Bereifung von den Konsumenten aber eine zu geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Goodyear hat unter dem Namen G670 RV Unisteel einen Reifen im Programm und aktuell um zwei Größen ergänzt, der genau auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist.
Dass sich der Reifenhersteller in besonderem Maße dieser Klientel widmen will, wird an der Einrichtung einer speziellen Website (www.goodyear.com/rv) verdeutlicht.
Die Goodyear-Fabrik für Reifenformen in Stow nahe Akron (Ohio/USA) steht offensichtlich kurz vor der Schließung, Gespräche zwischen dem Management und Gewerkschaftsvertretern sind allerdings ohne Ergebnisse abgebrochen worden. Das Werk, in dem hauptsächlich Formen für Experimental- und Motorsportreifen hergestellt werden, ist nur zu etwa 30 Prozent ausgelastet, es beschäftigt derzeit 117 Mitarbeiter, die stundenweise bezahlt werden. Goodyear verlagert bereits Formen in andere Werke mit geringeren Lohnkosten.
Die meisten freien Reifenfachhändler haben sich längst Kooperationen angeschlossen. Inwieweit sie danach noch „frei“ sind, definieren eine Kooperationszentrale und jeder Händler für sich selbst. Neben den Kooperationen, die sich ihre Lieferanten selbst aussuchen, gibt es auch solche, die von Lieferanten gegründet und von diesen mit Leben erfüllt werden.
Weil diese Kooperationen dem Händler noch auf vielen unternehmerischen Feldern Freiräume geben, werden sie auch als Form des „Soft-Franchising“ verstanden. Zwei dieser Kooperationen – First Stop, dem Hersteller Bridgestone/Firestone nahestehend, und HMI, dem Hersteller Goodyear nahestehend – haben in den letzten Wochen ihre Jahrestagungen abgehalten, auf der die Kooperationszentralen Bausteine ihrer Konzepte darlegten.“Vorsprung halten – Zukunft gestalten” lautete das HMI-Motto.
Der Kooperation gehören derzeit 426 Partner an. Wobei HMI nicht als ein Sammelbecken derer zu verstehen ist, die sich allein schon von der Unterstützung des weltgrößten Reifenherstellers Vorteile versprechen. HMI-Händler müssen auch etwas leisten.
Von 54 (!) Partnern hat sich die HMI-Zentrale im letzten Jahr getrennt, die meisten weil sie die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllten (einige davon wechselten allerdings auch zur Kooperation Premio). First Stop ist mit derzeit 115 Partnern noch eine Nummer kleiner, wurde ja auch erheblich später gegründet, aber erfreut sich im Markt regen Zuspruchs. Die freien Reifenfachhändler unter dem Dach von First Stop können bei manchen Leistungsbausteinen von den Erfahrungen profitieren, die Bridgestone/Firestone bei der herstellereigenen Handelskette A3 gesammelt hat.
Nachdem Standard + Poor’s im Januar 2002 Goodyear-Anleihen bereits auf „Junk-Status“ – Müll-Status – herabstuften, folgte an diesem Wochenende nun Moody’s Investor Service ebenfalls mit einer Rückstufung auf Junk-Status. Goodyear hat nach wie vor riesige ungelöste Probleme auf dem Heimatmarkt USA und sieht sich einer schwachen Nachfrage ausgesetzt. Es wird auch nicht mehr damit gerechnet, dass sich die bisher ziemlich enttäuschenden Ergebnisse in diesem Jahr noch verbessern werden.
In neueren Stellungnahmen meinen Analysten z.B., der nordamerikanische Markt habe einen Rückgang von vermutlich zuletzt 5 Prozent zu verzeichnen gehabt, der auch Goodyear voll getroffen habe.
Allerdings sehen die Analysten auch so etwas wie Licht am Ende des Tunnels, weil Goodyear, so jedenfalls die Vermutung, die bis dahin heftig bekämpften höhere Abgabepreise im US-Ersatzmarkt habe durchsetzen können. Die Talsohle könne damit ggf. jetzt durchschritten sein.
Den richtigen Tipp gab im Gespräch mit der Neue Reifenzeitung Hirohide Hamashima ab. Für ihn kam nur Michael Schumacher als Sieger in Betracht, der insgesamt das beste „Package“ habe und natürlich auf Bridgestone-Reifen fahre. Hamashima ist seit 1996 verantwortlich für die Entwicklung der Formel 1-Reifen und seit 1999 General Manager der Abteilung Entwicklung Motorsport-Reifen, somit neben Formel 1 auch für CART und Formula Nippon.
PC-Soft, Entwickler und Anbieter von Softwarelösungen für die Reifenrunderneuerungsindustrie, hat in den vergangenen zwei Jahren an der Weiterentwicklung seiner Produkte gearbeitet. Inzwischen 14 Kunden konnte das Unternehmen für seine Produktionssteuerungssoftware in der Runderneuerung (FA/R) von Lkw- und Nutzfahrzeugen im deutschsprachigen Europa für sich gewinnen. Seit der Einführung des Programms im Jahre 1998 wurde durch Funktionserweiterungen und neue Programmmodule die Leistungsfähigkeit des Systems kontinuierlich und anwenderorientiert gesteigert.
Jüngst kamen die Integration der Heißrunderneuerung und der Nutzung von funkbasierten Endgeräten in Lagerbereichen, die Entwicklung des neuen FA/R-Moduls Karkassenkonto, das auf Anregung von FA/R-Anwendern entstand, hinzu. Letztere soll eine flexiblere Handhabung von Kundenkarkassen und Runderneuerungsaufträgen ermöglichen und damit letztlich der Steigerung der Kundenzufriedenheit dienen..
Der Offroad-Reifen Wrangler MT/R von Goodyear erhielt in den USA den PACE Award 2002 (Premier Automotive Contributions to Excellence) der Zeitschrift Automotive News. Ausgezeichnet werden mit dem Preis innovative Produktentwicklungen, bei diesem Reifen wurde neben Material und Design auch der Komfort besonders gewürdigt..
Goodyear will im August das seit zehn Jahren in Betrieb stehende und in Los Angeles stationierte Luftschiff („Blimp“) „Eagle“ durch ein neues ersetzen, das den Namen „Spirit of America“ tragen soll. Der neue Blimp soll vom gleichen Typ wie die anderen drei in Nordamerika stationierten sein und wird in Suffield (Ohio) auf der Basisstation des Schwester-Luftschiffes „Spirit of Goodyear“ gebaut..
Goodyear wurde während der REIFEN 2002 als Lieferant von Pkw-Reifen zum vierten Mal in Folge als zuverlässigster Partner des deutschen Reifenfachhandels mit dem BRV-Award in Gold ausgezeichnet. Als Lieferant von Nutzfahrzeugreifen konnte das Unternehmen nun auch schon zum dritten Mal nacheinander den Award in Empfang nehmen. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist das Ergebnis einer Befragung von 470 Reifenfachhändlern in Deutschland.