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Goodyear kann Ausblutung nicht stoppen – Die Lage bleibt kritisch

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Goodyear-Chef Keegan musste am Mittwoch dieser Woche einen Verlust für das erste Quartal 2003 in Höhe von 163,3 Millionen US-Dollar eingestehen. Das sind genau 100 Millionen US-Dollar mehr als im ersten Quartal letzten Jahres. Damit hat der Konzern ein weiteres Mal enttäuscht.

Obwohl Keegan versprach, sich so klar wie möglich auszudrücken, blieb auch nach der Analystenkonferenz das meiste im Dunkeln. Die Rettung soll über Kosteneinsparungen in der Größenordnung von 1 bis 1,5 Milliarden US-Dollar gelingen. Beobachter, die auch mit der Bekanntgabe einer Marketingoffensive gerechnet hatten, wurden ebenfalls ein weiteres Mal enttäuscht.

Keegan blieb aber zudem auch Antworten darauf schuldig, woher diese Einsparungen konkret kommen sollten. Inzwischen wird die Goodyear-Aktie nur noch mit einem Wert von 3,50 bis 5 US-Dollar beziffert. Damit ist relativ klar, dass der Goodyear-Konzern weder eine realistische Chance hat, in diesem Jahr mit Gewinn abschließen zu können noch in der Lage sein wird, den dringend benötigten Cash Flow generieren zu können.

Was wird Goodyear heute präsentieren

Mit der Bekanntgabe der Zahlen für das erste Quartal 2003 wird CEO Keegan heute in New York seinen Turnaround-Plan bekannt geben und öffentlich diskutieren. Gerüchten zufolge soll dieser Plan eine Verbesserung der Operating Margin von derzeit 2,3 auf nun 6,5 Prozent beinhalten. Man wartet nun gespannt darauf, welche der Fabriken, die in Nordamerika zu zu hohen Kosten in Nordamerika produzieren, geschlossen werden.

Wenn alle die ambitiösen Ziele überhaupt erreicht werden sollten und die Gewerkschaften in der gewünschten Form kooperieren würden, bringt das die Investoren nicht weiter voran. Dieselben Analysten übrigens, die Goodyear-Aktien vor einem Jahr ein Potenzial von 36 US-Dollar zuschrieben, meinen heute, die Aktie sei im Hinblick auf die hohen Schulden des Konzerns keinesfalls mehr als sieben US-Dollar wert. Mit Blick auf den „company’s historical track record“ -das ist eine Umschreibung dafür, dass Sam Gibara Wall Street seit Jahren viel versprach und nichts halten konnte- sollten Investoren skeptisch bleiben.

Studie: Osteuropa lockt Autohersteller mit billiger Arbeit

Der Trend in Richtung Osten ist nicht nur bei den Zulieferern stark, sondern auch bei den europäischen Autobauern ungebrochen. Wie englische Analysten jetzt in einer Studie prognostizieren, werde die Zahl der von westlichen Firmen in den osteuropäischen Billiglohnländern hergestellten Fahrzeuge zwischen 2001 und 2006 um etwa 1,2 Millionen Stück ansteigen. Somit steige die Produktion von rund 1,6 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge auf dann rund 2,8 Millionen.

Das macht eine Steigerung von 75 Prozent innerhalb von sechs Jahren aus. Der Anteil der produzierten Stückzahlen in den vermeintlichen Billiglohnländern werde aber dennoch nur 14 Prozent an der europäischen Gesamtproduktion betragen, schätzen die Analysten. Derzeit liegt der Anteil bei rund zehn Prozent (2001: 8,7 %).

Goodyear Kundendialog geht in die nächste Runde

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Mitte Mai startet der sechste Goodyear Kundendialog (GKD). Diese Umfrage findet seit 1992 regelmäßig im Jahr nach der Verleihung des BRV-Awards statt. Dabei besuchen nicht die Außendienstmitarbeiter, sondern alle anderen Angestellten der Kölner Niederlassung, der Servicebüros und der Logistik in Philippsburg rund 150 repräsentativ ausgewählte Kunden.

Ziel ist es, in einer Umfrage die Meinung der Partner zu Themen wie z.B. Sortimentsvielfalt, Lieferverhalten, Reklamationsabwicklung, und Verkaufsförderung zu erfahren.

Auf diese Weise sollen Schwachstellen bei Service und Produktqualität schnell aufgespürt und beseitigt werden. Der GKD hat sich laut Goodyear als hervorragendes Instrument herausgestellt, um die Service-, Leistungs- und Beziehungsqualität zu verbessern. Der Erfolg zeigt sich nach Ansicht der Reifenherstellers beispielsweise im Gewinn des BRV-Awards, der in der Pkw-Sparte zuletzt viermal hintereinander (Lkw-Sparte dreimal) an Goodyear ging.

Restrukturierungen bei Goodyear Dunlop Großbritannien

Innerhalb der nächsten 90 Tage will Goodyear Dunlop UK Limited mit Gewerkschaftsvertretern und Behörden bezüglich Restrukturierungsmaßnahmen in der Verkaufsorganisation Tyrefort (Birmingham) verhandeln. Laut General Manager Andreas Niegsch sind Restrukturierungen nötig, „um flexibler und dynamischer auf die Anforderungen in einem starken Wettbewerbsumfeld reagieren zu können“. Damit verbunden sind seinen Aussagen zufolge Entlassungen – insgesamt 216 Arbeitsplätze sollen demnach wegfallen, 116 davon im Tyrefort selbst.

Premio präesentiert erneut V8STAR-Rennserie im DSF

Premio setzt auch in diesem Jahr wieder auf die Rennserie V8STAR und will seinen Händlern damit Werbeunterstützung auf nationaler Ebene bieten. Das Paket beim Deutschen Sport Fernsehen (DSF) umfasst das Presenting aller neun Saisonrennen, Premio-Spots während der Zusammenfassungen des Renngeschehens und in der Sendung „Motodrom“, Print-Splitscreens mit speziellen Angeboten, und Nennung in den Programm-Trailern. Erstmals wird auch ein eigenes Gewinnspiel mit Goodyear und H&R während der Übertragung gestartet.

Die V8STAR-Saison 2003 beginnt Ostern beim GTP Weekend auf dem Nürburgring. Die geplante Sendezeit des DSF ist Sonntag Abend 19.00 bis 20.

Goodyear trennt sich von SRI-Aktien

Im Bemühen um mehr finanzielle Flexibilität hat Goodyear, seit 1999 mit einem Anteil von zehn Prozent einer der bedeutenderen Großaktionäre von Sumitomo Rubber Industries (SRI), diesen Anteil auf 1,5 Prozent reduziert und dafür 83,4 Millionen US-Dollar erhalten. Die Zusammenarbeit mit SRI bleibt nach Goodyear-Angaben davon jedoch völlig unberührt. Goodyear hatte 1999 die amerikanischen und europäischen Reifenaktivitäten („Dunlop“) übernommen und sich zugleich 1999 mit zehn Prozent an SRI beteiligt.

Honda und Toyota zeichnen Goodyear aus

Es gibt auch positive Meldungen aus dem Goodyear-Konzern: Honda Nordamerika zeichnete Goodyear für die in 2002 gezeigten Leistungen aus, der „Quality Performance Award“ wurde in Napanee (Ontario/Canada), wo Goodyear Erstausrüstungsreifen für Honda Acura MDX und die SUVs der Honda-Modellreihe Pilot fertigt, verliehen. Von Toyota North America bekam Goodyear-Dunlop Tires gleich drei Awards verliehen: für Qualität, Lieferfähigkeit und Vielfalt. Die für Toyota hergestellten Reifen stammen aus dem Werk Huntsville (Alabama), das Sumitomo in das 1999 geschlossene Jointventure mit Goodyear eingebracht hatte.

Gewerkschaften verhandeln erst mal mit Goodyear

Die Gewerkschaft der Steelworker, die auch die Interessen der Angestellten der Kautschukbranche vertritt, will Tarifverhandlungen stellvertretend für die Branche mit Goodyear führen. Die Abschlüsse sind dann für Goodyear-Wettbewerber zwar nicht verbindlich, werden aber oft so übernommen. Gewerkschaftssprecher haben erklärt, Fabrikschließungen und Produktionsverlagerung in Billiglohnländer auf alle Fälle verhindern zu wollen, während Goodyear klargestellt hat, dass jede amerikanische Fabrik unter Kostengesichtspunkten mit jeder anderen Konzernfabrik verglichen und notfalls geschlossen werden wird, wenn es an Wettbewerbsfähigkeit fehlt.

Analysten sehen es eher als einen Vorteil an, dass die Steelworker zunächst mit Goodyear verhandeln und sie glauben, dass die Gewerkschafter klug genug sein werden, dem Hersteller in seiner derzeitigen Lage entgegenzukommen. Dieser Erwartung haben sich die Steelworker bereits im Vorfeld widersetzt. Die Probleme bei Goodyear seien Managementprobleme und hätten mit Tarifabschlüssen überhaupt nichts zu tun.

PRO Winterreifen wird fortgesetzt

Die Fortführung der Initiative PRO Winterreifen ist für die nächsten drei Jahre gesichert, nachdem folgende Firmen, Organisationen und Verbände ihre Unterstützung – auch finanzieller Art – zugesagt haben: ACE, Bridgestone, BRV, Continental, Cooper-Avon, Goodyear, GTÜ, Hyundai, Marangoni, Michelin, Pirelli, point S und zdk. Die Auftaktveranstaltung für die nächste Kampagne soll Mitte Oktober im Eissportforum Berlin stattfinden..