association

Beiträge

Reifenmarktentwicklung: Rosig sieht anders aus

,

“Der Markt entwickelt sich deutlich schlechter als erwartet”, lautet das Fazit der Deutschen Bank, nachdem die Reifenabsatzzahlen für den April vorliegen. Demnach konnte die Reifenindustrie im vergangenen Monat insgesamt zehn Prozent weniger Reifen in den weltweit etablierten Märkten absetzen, woran vor allem die stark rückläufigen Lieferungen für den Ersatzmarkt in Europa – Pkw-Reifen minus 18 Prozent, Lkw-Reifen minus 31 Prozent – die Schuld tragen sollen. Ein Blick auf die Statistik der European Rubber Manufacturers’ Conference (ERMC) bestätigt den Negativtrend auch in deutschen Landen: Im April lieferten die Reifenhersteller mit gut 3,2 Millionen Einheiten 12,5 Prozent weniger Pkw-Reifen in Richtung Handel aus als im entsprechenden Vorjahresmonat, für Lkw-Reifen wird das Minus mit 42,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat beziffert.

Die Bilanz wird nur unwesentlich besser, wenn man die ersten vier Monate 2012 betrachtet. Dann steht der Sell-in bei Lkw-Reifen mit seinen bis dato gut 350.000 Einheiten immer noch 36,9 Prozent im Minus und 15,0 Millionen Pkw-Bereifungen entsprechen einem Rückgang um neun Prozent.

Und wie sieht in Deutschland die Absatzentwicklung Handel in Richtung Verbraucher aus? Laut dem sogenannten Sell-out-Panel des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) hat der Handel von Januar bis April insgesamt sieben Prozent weniger Pkw-Reifen an die Frau oder den Mann gebracht. Nicht verschwiegen werden soll, dass bei Offroad- und Llkw-Reifen während der ersten vier Monate des laufenden Jahres ein Plus von 20 Prozent respektive fast elf Prozent eingefahren werden konnte. Umso deprimierender ist dann allerdings der Blick auf die Lkw-Reifen.

Sowohl im April alleine als auch für die ersten vier Monate 2012 insgesamt liegt das Absatzminus nach dem WdK-Panel hier bei leicht über 20 Prozent. christian.marx@reifenpresse.

Am Jahresanfang Winterreifen wenig gefragt, beim Handel erst recht nicht

,

Eine relativ kurze Periode starker Kälte mit Schneefällen in einigen Teilen Deutschlands Mitte Januar kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Winterreifengeschäft 2011/2012 nunmehr endgültig ad acta gelegt werden kann. Das macht spätestens ein Blick auf das Sell-out-Panel des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie e.V.

(WdK) deutlich. Denn für Januar dieses Jahres wird für Pkw-Winterreifen ein Minus in Höhe von 6,8 Prozent beim Absatz Handel an Verbraucher berichtet. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings, dass gerade Anfang 2010 Winterreifen noch vergleichsweise stark gefragt waren.

Trotzdem kündet umgekehrt das dem WdK-Zahlenmaterial zu entnehmende 55-prozentige Verkaufsplus von Pkw-Sommerreifen im Vergleich zum Januar 2010 davon, dass die Verbraucher doch eher schon auf das Frühjahr eingestimmt sind. Selbst angesichts eines im vergangenen Jahr leicht vorgezogenen Beginns der Wintersaison werden es 2012 nichtsdestoweniger aller Wahrscheinlichkeit nach aber vor allem wohl wieder die Monate März bis Mai sein, in denen das Sommerreifengeschäft im Handel so richtig brummt: 2011 wurden schließlich immerhin knapp 54 Prozent aller übers gesamte Jahr verkauften Pkw-Sommerreifen in diesem Zeitraum vom Handel an die Frau oder den Mann gebracht. Logisch, dass der Handel entsprechend vorbereitet ist bzw.

sein sollte, was sich in den Absatzzahlen Industrie an Handel (Sell-in) für den Januar ablesen lässt. Denn für die Sommersegmente weist die Statistik der European Rubber Manufacturers’ Conference (ERMC) durchweg Zuwächse auf: Bei Pkw-Reifen sind es gut elf Prozent, bei 4×4-Bereifungen für die warmen Monate des Jahres mehr als 13 Prozent und bei Llkw-Reifen sogar beinahe 26 Prozent. Demgegenüber ist die Neigung des Handels, sich jetzt noch bzw.

schon wieder Winterreifen in die mehr oder weniger vollen Läger legen zu wollen, anscheinend deutlich gedämpft. Den ERMC-Zahlen zufolge liegt der Winterreifen-Sell-in im Januar im Pkw-Segment jedenfalls ganze 32 Prozent unter Vorjahr, und für das 4×4-Segment wird ein Minus von über 37 Prozent sowie für Llkw-Winterreifen von gut 18 Prozent gemeldet. christian.

Erwartungen an Wintergeschäft 2011/2012 müssen wohl zurückgeschraubt werden

,
Blasenbildung

Klar ist, dass nichts klar ist. Gemeint damit ist, wie die diesjährige Umrüstsaison letztendlich wohl verlaufen wird. Doch es gibt erste Anzeichen dafür, dass zwischen der Zahl der von Verbrauchern tatsächlich gekauften Winterreifen und den vom Handel in Erwartung einer im Vergleich zu 2010 mindestens ebenso hohen Nachfrage und einer noch angespannteren Liefersituation georderten Volumina durchaus eine gewisse Diskrepanz besteht.

Dabei schien noch vor Monaten alles rosarot: Selbst der für seine eher konservativen bzw. vorsichtigen Prognosen bekannte Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V.

(BRV) ging unter gewissen Umständen von einem Winterreifenabsatz 2011 in etwa auf Höhe des vergangenen Jahres aus, von den teils überschwänglichen Vorhersagen der Industrie ganz zu schweigen. So wie es allerdings bis dato aussieht, müssen die Erwartungen an das Wintergeschäft 2011/2012 aber wohl eher etwas zurückgeschraubt werden. christian.

Motorradreifenmarkt: Zweifel an deutlichem Plus 2010 – Zuversicht für 2011

,

 Glaubt man den vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) veröffentlichen Zahlen zum Reifenersatzgeschäft 2010, so hat der Motorradreifenabsatz Handel an Verbraucher im vergangenen Jahr hierzulande um sage und schreibe 15 Prozent zulegen können.

Demgegenüber ist im Markt ansonsten – wenn überhaupt – allenfalls eher von einem ganz leichten Plus die Rede. Einigkeit herrscht allerorten aber mit Blick auf die diesjährige Saison: Industrie, Handel, Verbände sind gleichermaßen optimistisch, was das Motorrad(reifen)jahr 2011 betrifft. Auffällig bei der vom BRV gemeldeten Entwicklung der Absatzzahlen im Endverbrauchergeschäft mit Motorradreifen ist nicht erst seit der vergangenen Saison die sehr große Korrelation mit dem Verlauf der Sell-in-Zahlen der Industrie bzw.

der ERMC (European Rubber Manufacturers’ Conference). Insofern liegt die Vermutung nahe, dass sich der Reifenfachhandelsverband von dem Zahlenwerk der Reifenhersteller hat “inspirieren” lassen. Davon geht man auch bei Reiff in Reutlingen aus, wo man sich seit der Anfang des Jahres erfolgten Übernahme von Reifen Krupp als größter europäischer Motorradreifenhändler versteht.

Jedenfalls sagt Alec Reiff, Leiter Fachhandel bei den Reutlingern, dass sich das vom BRV für 2010 gemeldete 15-prozentige Plus beim Motorradreifenabsatz Handel an Verbraucher mit Blick auf das Endverbrauchergeschäft im eigenen Hause nicht nachvollziehen lasse. “Aus unserer Sicht können wir die Zahlen des BRV in diesem Bereich nicht bestätigen. Vermutlich orientiert sich der Verband bei dieser Einschätzung an den ERMC-Zahlen: Das tatsächliche Endverbrauchergeschäft spiegeln diese Zahlen aus unserer Sicht weder für Deutschland noch für Reiff wieder”, sagt er.

christian.marx@reifenpresse.de

.

Ist 2010 für das Motorrad(reifen)geschäft das Jahr eins nach der Krise?

,
Mopped Chart

2009 war nicht gerade das, was man als ein gelungenes Motorradjahr bezeichnen möchte. Nicht nur die Zulassungszahlen neuer Maschinen sind kräftig zurückgegangen, sondern auch der Absatz von Motorradreifen war rückläufig. Doch vielleicht könnte das Ganze in diesem Jahr schon wieder ganz anders aussehen, denn die Konjunkturmeldungen werden zunehmend positiver.