Mitte April hatte Stahlgruber zur mittlerweile elften Ausgabe des Round Table Reifentechnik nach Poing bei München geladen. Und wie in den vergangenen Jahren zeigten sich in den Reihen im Konferenzsaal der Unternehmenszentrale keine Lücken – nicht umsonst haben die Veranstalter aufgrund des großen Interesses die Anmeldungen zu der Tagung seit langem auf maximal zwei Teilnehmer je Firma limitiert. Selbst für diejenigen, die sich von den diesjährigen Themen vielleicht nicht so angesprochen gefühlt haben oder denen die Beiträge nicht viel Neues zu bieten hatten, dürfte sich der Weg in den Süden Deutschlands dennoch gelohnt haben.
„Nicht die Vorträge und Präsentationen machen den Erfolg des Round Table in Poing aus, sondern das Gespräch der verschiedensten Marktteilnehmer und Betroffenen untereinander bestimmt den Ablauf und Erfolg der Veranstaltung“, wie Peter Dahlheimer, Vertriebsleiter bei Tip Top Stahlgruber, verdeutlichte. „Und nur wenn Sie dies nutzen, macht diese Veranstaltung weiter Sinn“, ergänzte er. Aus dieser Sicht kann der elfte Round Table durchaus als Erfolg gewertet werden, denn alle Gäste machten in den Vortragspausen von der Gelegenheit zum zwanglosen Gedankenaustausch oder dem Knüpfen und Pflegen von Kontakten regen Gebrauch.
Wie der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) berichtet, gehen in dessen Geschäftsstelle immer wieder Anfragen zum zulässigen bzw.
unter der Zielsetzung optimaler Sicherheit zu verantwortenden Höchstalter von Reifen an Fahrzeugen ein, die nicht laufend bewegt werden. Zu dieser so genannten Kategorie der „Standfahrzeuge“ werden zum Beispiel Wohnwagen und Wohnmobile, Kfz-Anhänger, Kräne, aber auch Feuerwehrfahrzeuge und ihre Anhänger gezählt. Der BRV verweist in diesem Zusammenhang unter anderem auf Aussagen der Reifenindustrie, die in Deutschland durch den Wirtschaftsverband der Deutschen Kautschukindustrie (wdk) vertreten ist und auf europäischer Ebene durch die technische Organisation der europäischen Reifen- und Felgenhersteller ETRTO.
Demzufolge altern Reifen, die an Fahrzeugen montiert werden, die nicht laufend bewegt werden, besonders schnell und neigen beispielsweise eher zu Rissen als solche, die laufend benutzt werden. Grundsätzlich gelte hier, dass diese Reifen/Räder während der Standzeiten unter reduziertem Luftdruck zu entlasten, gegen direkte Lichteinwirkung abzudecken und vor Hitze, Ozon (z.B.
Emissionen elektrischer Maschinen) und Kohlenwasserstoffen zu schützen sind. „Nach den (längeren) Standzeiten sind sie von einem Reifenfachmann auf Funktionstauglichkeit zu prüfen. Unabhängig davon wird empfohlen, diese Reifen schon bei einem Reifenalter von sechs Jahren, spätestens aber nach acht Jahren zu ersetzen“, so die konkrete Empfehlung.
Nach einer bundesweiten Dekra-Umfrage, an der sich 1.300 Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer beteiligten, die mit ihren Fahrzeugen zur Hauptuntersuchung kamen, haben 39 Prozent der deutschen Autofahrer schon einmal Probleme mit der Fahrzeugelektronik gehabt. Und fast jeder Dritte (29 %) fühlt sich von der Vielzahl der Funktionen elektronisch geregelter Systeme manchmal überfordert.
Dennoch sieht den Ergebnissen der Befragung zufolge die große Mehrheit der Kraftfahrer (85 %) in den elektronischen Helfern im Auto eine Entlastung. Allerdings halten es 91 Prozent der Befragten demnach für wichtig, die Funktionen sicherheitsrelevanter Elektroniksysteme im Auto bei der Hauptuntersuchung zu prüfen. Dies – so Dekra – werde von 2006 an schrittweise eingeführt.
Die Glauch Produkt GmbH will in Zusammenarbeit mit der Dekra Mönchengladbach die Überprüfung der Vollständigkeit und unbeschwerten Zugänglichkeit von Reifenventilen und Reifenventilverlängerungen an mindestens 1.000 Nutzfahrzeugen durchführen. Damit soll die These bewiesen werden, dass etwa 50 Prozent der Reifenventile und Reifenventilverlängerungen nicht zugänglich, schadhaft und zum Teil gar nicht vorhanden sind.
Nicht zuletzt deshalb plädiert Tobias Glauch, Geschäftsführer der Glauch Produkt GmbH sowie der Glauch Reisen GmbH, die 24 Omnibusse im Reise-, Linien- und Schülerverkehr betreibt, dafür, dass die Überprüfung des ordnungsgemäßen Zustandes aller Reifenventile Bestandteil der jährlichen Hauptuntersuchung (HU) und der dreimonatlichen Sicherheitsprüfung (SP) für Nutzfahrzeuge wird. „Jeder vierte Unfall mit Personenschäden, der 2003 durch technische Mängel verursacht wurde, ist auf Reifenschäden zurückzuführen“, beruft er sich auf Datenmaterial (www.destatis.
de/basis/d/verk/verktab10.php) des Statistischen Bundesamtes. „Man könnte diese enorme Zahl deutlich verringern, wenn es eine Überprüfungspflicht gäbe“, ist Glauch überzeugt.
Wer bei der Reifenreinigung mit dem Hochdruckgerät nicht Acht gibt, kann einen Reifen innerhalb kürzester Zeit vollständig zerstören – das haben Tests der Reifenexperten von Dekra ergeben. Ein scharfer Wasserstrahl, aus vier Zentimeter Abstand auf einen bestimmten Punkt gerichtet, führte dabei in nur fünf Sekunden zu erheblichen Beschädigungen der Reifen. Grund dafür ist die starke Erosionswirkung beim Aufprall des Wasserstrahls.
Die Temperatur im Reifenmaterial steigt auf hohe Temperaturen, bei denen der Gummi Blasen bildet und seine Festigkeit verliert. Bei hoher Belastung, beispielsweise einer Autobahnfahrt, kann es dann zu einem Reifenplatzer und in der Folge zu einem Unfall, warnt Dekra. Beim Hochdruckreinigen werde ein Pneu umso schneller beschädigt, je kürzer der Abstand zwischen Düse und Reifen ist, je schmaler der Wasserstrahl und je höher der Wasserdruck ist, heißt es in einer Dekra-Pressemeldung.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/28464_5511.jpg113150Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2004-11-17 00:00:002023-05-17 09:55:14Vorsicht bei der Reifenreinigung mit Hochdruckgeräten
In ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 13/2004) berichtet die Zeitschrift „AUTO Straßenverkehr“ über die Gefahren zu niedrigen Reifenluftdrucks. Bei zu geringem Luftdruck erhöht sich die Walkarbeit des Pneus. Dadurch erwärmt er sich zu stark, was zu ernsthaften Schädigungen des Reifens führen kann.
Das Blatt zitiert eine Analyse der Dekra, wonach 37 Prozent aller Unfälle durch Mängel an Personenkraftwagen auf die Reifen als Ursache und von den Reifenmängeln wiederum fast 40 Prozent ausschließlich auf schlechte Wartung der Pneus – vor allem zu niedriger Luftdruck – zurückgeführt werden können. Den Beweis für diese Aussage lieferte eine von dem Magazin durchgeführte Stichprobe an der nordrhein-westfälischen Autobahnraststätte Hünxe (an der A3). Eigentlich – so das Blatt – hätte bei allen Autos ein um rund 0,3 bar höherer Luftdruck als vom Hersteller angegeben festgestellt werden müssen, da sich die Reifen durch das Fahren erwärmen und damit prinzipiell eine leichte Erhöhung des Luftdrucks verbunden ist.
Das Ergebnis sah freilich ganz anders aus: Bei weniger als 40 Prozent der Autos stimmte der Druck, und es wurden „teilweise abenteuerliche Druckverhältnisse“ gemessen. Schlechtester Wert war ein Minderdruck von 1,1 bar an nur einem der vier Räder eines Pkw..
Seit vielen Jahren setzt sich der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service Ausrüstungen (ASA) dafür ein, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit Achsdämpfungsprüfungen in die zweijährlich stattfindende Hauptuntersuchung (HU) zu integrieren. Ohne Erfolg: Wegen fehlender Zustimmung mehrerer Organisationen habe das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen nun von der vorgesehenen Integration der Prüfung in die für 2006 geplanten erweiterten HU Abstand nehmen müssen, schreibt der Verband in einer Pressemeldung..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2004-04-15 00:00:002023-05-17 09:09:28Stoßdämpfer weiterhin kein Teil der HU
Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem Konzept, um die Hauptuntersuchung (HU) nach § 29 StVZO mit der Abgasuntersuchung (AU) nach § 47a StVZO schrittweise zusammenzulegen, so meldet u. a. der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD).
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2004-03-11 00:00:002023-05-17 09:06:54HU und AU werden zusammengelegt
Die Beschäftigungsdauer in der Dekra-Qualifizierungsgesellschaft ist von vier auf drei Monate verkürzt worden, weil Reifen Schwarz den zugesagten Verpflichtungen nicht nachgekommen ist. Gegenüber der Passauer Neue Presse bestätigte ein Dekra-Sprecher, dass man deshalb auch alle von Reifen Schwarz übernommenen Mitarbeiter hätte kündigen können. Der Sprecher beschuldigte die Geschäftsführung von Reifen Schwarz „das Unterfinanzierungsproblem verursacht“ zu haben.
Fast jeder zweite deutsche Autofahrer (47,5 Prozent) will künftig an Wartung und Reparatur seines Fahrzeuges sparen – so das Ergebnis einer bundesweiten Dekra-Umfrage unter 1.100 Kraftfahrern, die mit ihren Fahrzeugen zur Hauptuntersuchung bei der Dekra kamen. Im Vergleich zum Januar 2001 hat sich demnach dieser Anteil mehr als verdoppelt, denn damals hatten sich lediglich 22,7 Prozent der befragten Pkw-Fahrer in diesem Sinne geäußert.
Die Dekra hält dieses Umfrageergebnis für Besorgnis erregend und mahnt die Kraftfahrer eindringlich davor, beim Auto nicht an der falschen Stelle zu sparen. „Eine große Gefahr“, so Dekra, „geht von Do-it-yourself-Reparaturen an sicherheitsrelevanten Bauteilen wie Bremsen oder Lenkung aus. Auch wer die vorgeschriebenen Wartungstermine nicht einhält, geht ein Sicherheitsrisiko ein und muss bei späteren Reparaturen mit höheren Folgekosten rechnen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2004-01-23 00:00:002023-05-17 09:03:53Autofahrer sparen an der Wartung