Medienberichten zufolge regt sich in den USA rechtlicher Widerstand gegen die Übernahme von Cooper Tire & Rubber durch Apollo Tyres aus Indien. Wie es dazu heißt, habe der Investor Booth Family Trust Klage beim Delaware Chancery Court in Wilmington (Delaware/USA) eingereicht. Die Unternehmensführung habe die Verpflichtung, den bestmöglichen Preis für einen Verkauf zu erzielen, heißt es dazu.
“Die vorgeschlagene Transaktion ist das Ergebnis eines unfairen Prozesses”, schreibt der Booth Family Trust in einer Mitteilung; sie sei “in bösem Glauben verhandelt und eingegangen” worden. Weitere Details dazu wurden nicht bekannt. ab.
Auch wenn die geplante Übernahme von Cooper Tire & Rubber durch Apollo Tyres erst kürzlich begannt gegeben wurde, zeichnen sich Medienberichten zufolge erste Facetten der zukünftigen Produktstrategie ab. Einem Bericht der Zeitung “The Hindu Business Line” zufolge plane Apollo Reifen der Marke Cooper in Indien einzuführen – dies praktiziert das Unternehmen ebenfalls mit der Marke Vredestein, die 2009 übernommen worden war. Man denke dabei zu allererst an Coopers SUV-Reifen.
Schritt für Schritt werden weitere Informationen zu den geplanten Modalitäten der Übernahme von Cooper Tire & Rubber durch Apollo Tyres bekannt. Einem Analystenbericht zufolge sollen demnach Cooper und Apollo Vredestein unter dem Dach einer noch zu gründenden Holdinggesellschaft mit Sitz in den Niederlanden angesiedelt werden. Diesen beiden Gesellschaften werde des Weiteren auch ein Großteil der Finanzierung der Akquisition aufgebürdet, die – so schreibt das indische Investmenthaus Angel Brokerage – “ausschließlich durch Fremdkapital finanziert” werde; beide sollen ein Großteil neuer Anleihen in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar (1,57 Milliarden Euro) mit ihrem Vermögen decken.
Weitere 450 Millionen Dollar (337 Millionen Euro) sollen als Kredite über eine Apollo-Tyres-Tochtergesellschaft auf Mauritius beigesteuert werden. Die Übernahme lasse den Wert von Apollo Tyres bereits im ersten Jahr steigen, ist man sich bei Angel Brokerage sicher, weswegen man die kurzfristige Herausforderung auch eher in der Integration von Cooper Tire & Rubber in den Apollo-Konzern sehe und nicht darin, inwiefern das Fremdkapital zu finanzieren ist, ohne Auswirkungen auf das operative Geschäft zu haben. Nach der Übernahme – so rechnen Angel Brokerage vor – schnelle der konsolidierte Verschuldungsgrad (Gearing Ratio) von aktuell 0,8 auf dann 3,8.
Unterdessen ließ das Management des führenden indischen Reifenherstellers wissen, dass man “im Moment nicht die Schließung einer der Produktionsstätten plane”. Nach vollzogener Übernahme wird Apollo Tyres in Europa über drei Fabriken verfügen können. ab.
Aktionäre reagierten überaus sensibel auf die Ankündigung, Apollo Tyres würde demnächst den 80 Prozent größeren US-Mitbewerber Cooper Tire & Rubber für rund 2,5 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Direkt nach der Veröffentlichung der Mitteilung zum Beschluss der beiden Vorständen brach der Aktienkurs von Apollo Tyres schon um 22 Prozent ein. Nun – einen Tag später – kostet der Anteilsschein an der Bombay Stock Exchange bereits über 25 Prozent weniger und markiert damit ein neues 18-Monats-Tief; binnen Wochenfrist gab der Kurs damit um 26 Prozent nach.
Im Mittelpunkt der Einschätzungen stehe dabei das Finanzierungsrisiko sowie das sich deutlich ändernde Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital (Gearing Ratio), das ebenfalls als “riskant” eingestuft wird. Während Apollo Tyres’ Marktkapitalisierung derzeit rund 40 Milliarden Rupien (520 Millionen Euro; vor den aktuellen Kurseinbrüchen) beträgt, wird die Cooper-Übernahme rund 1,88 Milliarden Euro kosten – das ist das 3,6-fache. Auch sollte die Schuldenlast des führenden indischen Reifenherstellers nach vollzogener Übernahme bei rund 2,25 Milliarden Euro liegen, rechnet die Deutsche Bank vor, und das bei einem aktuellen Jahresumsatz von 1,82 Milliarden Euro, der allerdings durch die Fusion auf addierte 5,1 Milliarden Euro ansteigen würde.
Apollo Tyres kauft Cooper. Nachdem im vergangenen Herbst bereits Gerüchte die Runde machten, der größte indische Reifenhersteller (1,82 Milliarden Euro Umsatz) würde den deutlich größeren US-amerikanischen Wettbewerber übernehmen, wird es nun amtlich. Wie Apollo Tyres nun mitteilt, hätten sich die Vorstände beider Unternehmen auf eine “definitive Fusionsübereinkunft” beider Reifenhersteller verständigt.
Demnach zahle Apollo den Cooper-Aktionären 35 US-Dollar pro Aktie, ein Preis, der 40 Prozent über dem Durchschnittskurs der vergangenen 30 Tage liege. Insgesamt, so Apollo Tyres weiter, werde die Übernahme rund 2,5 Milliarden Dollar (1,88 Milliarden Euro) kosten. Formal soll eine noch zu gründende 100-Prozent-Tochter von Apollo Tyres Ltd.
die Cooper-Aktien übernehmen und das Unternehmen damit zu einem Privatunternehmen transformieren; Aktien des US-Reifenherstellers würden nach der Übernahme, die bis zum Ende dieses Jahres vollzogen werden soll – vorbehaltlich notwendiger Genehmigungen –, dann nicht mehr gehandelt werden. Durch die Übernahme würde der siebtgrößte Reifenhersteller der Welt entstehen mit einem kombinierten Umsatz (2012) in Höhe von 5,1 Milliarden Euro. Insbesondere, was Marken und Märkte betrifft, scheint die Übernahme geradezu ideal zu passen.
Ob sich das fusionierte Unternehmen in Zukunft in Europa ohne strukturelle Brüche und organisatorisches Durcheinander (neu) positionieren kann, muss sich indes erst noch zeigen. Fragen jedenfalls bleiben.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/Onkar_Kanwar_Chairman__L___Neeraj_Kanwar_Vice_Chairman__MD_Apollo_Tyres_Ltd_tb.jpg493500Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2013-06-12 15:32:002013-07-11 12:06:00Apollo Tyres übernimmt Cooper Tire & Rubber für 2,5 Milliarden Dollar
Cooper hat das Sortiment seines Discoverer A/T3 jetzt noch einmal erweitert. Wie das Unternehmen in einem aktuellen Newsletter mitteilt, ist der Reifen, der zu 60 Prozent für den Einsatz auf der Straße optimiert sei, jetzt in 20 weitere Dimensionen von 215/70 R16 bis 265/70 R18 erhältlich, darunter auch vier LT-Dimensionen in 16 und 17 Zoll. Der Cooper Discoverer A/T3 gilt dem Hersteller als “dynamischer Allradreifen”.
Im Frühjahr hatten die Cooper Tire & Rubber Company und die in Mexiko beheimatete Industrias Negromex S.A. de C.
V. (INSA) angekündigt, sich eine gemeinsame Entwicklung rund um den Reifenproduktionsprozess patentieren lassen zu wollen. Jetzt sind den beiden Partnern die entsprechenden Schutzrechte eingeräumt worden für das Verfahren, bei dem es um die Verarbeitung von Silica in Reifenmischungen bzw.
Gummiprodukten geht. Mithilfe der sogenannten Silica-Masterbatch-Technologie gefertigten Reifen wird gegenüber solchen mittels dem herkömmlichen Mischungsprozess produzierten jedenfalls eine Reihe von Vorteilen attestiert. “Das ist eine Premiere in der Reifenindustrie”, sagt der für Coopers weltweite Forschung und Entwicklung verantwortliche Vizepräsident Chuck Yurkovich.
“Es ist eine Sache, eine in der Industrie führende Silica-Masterbatch-Technologie patentieren zu lassen, aber eine ganz andere, sie auch erfolgreich bei der Herstellung einzusetzen und diese neue Technologie in Reifen zu erproben. Dadurch haben Cooper und INSA signifikante Prozessverbesserungen unter Beweis gestellt inklusive einer höheren Effizienz beim Mischen sowie drastisch reduzierten Zykluszeiten. Und das unter Beibehaltung sämtlicher Reifenleistungsparameter”, ergänzt er.
“Es ist beeindruckend, dass Cooper Tire eine starke Reifen-Performance mit dieser Technologie unter Beweis stellen konnte”, freut sich auch Felipe Varela Hernandez, General Director bei INSA. ”Die gemeinsame Entwicklung unserer beiden Firmen während mehrerer Jahre war der Treiber für das zukünftige Kommerzialisierungspotenzial dieser Technologie”, meint er. Dass das Verfahren funktioniert, habe man im INSA-Werk in Altamira (Mexiko) jedenfalls eindrucksvoll nachweisen können, während Cooper in Tests die Eigenschaften mithilfe dieses Mischungsprozesses gefertigter Reifen hinsichtlich Traktion, Handling, Abrieb, Ganzjahrestauglichkeit und Rollwiderstand untersucht hat.
Für Cooper Tire steht der europäische Reifemarkt immer mehr im Fokus der Vermarktungsaktivitäten. Dies unterstrich Jeff Schumaker, neuer Geschäftsführer der Europagesellschaft, erst kürzlich in einem Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG. Und dies unterstrichen er sowie Roman Schneider nun noch einmal mit Nachdruck im Rahmen einer Händlerreise nach Südfrankreich.
Schneider zufolge, der als Sales Manager für das operative Geschäft in Deutschland zuständig ist, sich neuerdings auch um den österreichischen Markt kümmert und als Prokurist die Cooper Tire & Rubber Company Deutschland GmbH mit Sitz in Münster-Breitefeld vertritt, habe man den Großkunden aus Deutschland, Österreich und ganz Europa einiges zu berichten gehabt. So hätten die rund 20 Geschäftspartner etwa überaus zufrieden zur Kenntnis genommen, dass mit der neuen Fabrik in Serbien der Anteil an Reifen für die hiesigen Märkte aus hiesiger Produktion deutlich angestiegen sei. Dies vereinfache die Logistik deutlich, so Schneider gegenüber dieser Zeitschrift.
Auch konnten die teilnehmenden Händler umfangreiche Informationen über den neuen “Cooper CS Sport” erhalten, der voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres eingeführt wird. Unterm Strich aber, so der Cooper-Verantwortliche für Deutschland und Österreich, habe die Händlergruppe einige schöne gemeinsame Tage miteinander verbracht, an denen sogar ehemalige Formel-1-Autos gefahren werden durften.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2013-06-10 12:26:002013-07-11 12:04:25Cooper Tire hilft Großkunden aus Europa beim ‚Abheben’
Eine der wichtigsten Aufgaben, um die sich der neue Managing Director von Cooper Tire Europe in Zukunft kümmern will und muss, ist die Neuausrichtung von Marketing und Vertrieb. Wie Jeff Schumaker im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erklärt, wolle man insbesondere das Geschäft über die Grenzen Europas hinaus auf die Regionen Mittlerer Osten und Afrika ausdehnen und die hiesige Geschäftseinheit des US-amerikanischen Herstellers mit dem kompletten EMEA-Markt betrauen. Die Ausdehnung des geografischen Geschäftsgebietes diene nicht zuletzt auch der Sicherstellung der eigenen Absätze.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/IMG_4105__2__tb.jpg398400Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2013-05-31 14:50:002013-07-11 12:02:01“Große Herausforderung” für neuen Cooper-Chef in Europa
Die Cooper Tire & Rubber Co. konnte im zurückliegenden Geschäftsquartal zwar die Umsätze nicht halten. Dafür steigerte der Reifenhersteller aber seine Profitabilität – insbesondere in Nordamerika – beträchtlich.
Wie Cooper mitteilt, lag der Umsatz am Ende des ersten Quartals 2013 bei 861,7 Millionen US-Dollar (663 Millionen Euro) und damit 12,5 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Der entsprechende Rückgang schlägt sich dabei in beiden Geschäftsbereichen “North American Tire” und “International Tire” gleichmäßig nieder. Der operative Gewinn hingegen stieg im Berichtszeitraum um 103 Prozent auf jetzt 96,7 Millionen Dollar (74 Millionen Euro), was einer Umsatzrendite von 11,2 Prozent entspricht.
In Nordamerika konnte Cooper seinen operativen Gewinn dabei sogar mehr als verdreifachen, und zwar auf 71 Millionen Dollar (55 Millionen Euro; Umsatzrendite: 11,9 Prozent), während der operative Gewinn außerhalb des nordamerikanischen Heimatmarktes um 8,1 Prozent auf jetzt 30 Millionen Dollar (23 Millionen Euro) und damit auf eine Umsatzrendite von 8,8 Prozent zurückging. Unterm Strich konnte Cooper Tire & Rubber für das erste Geschäftsquartal des neuen Jahres einen Nettogewinn in Höhe von56 Millionen Dollar (43 Millionen Euro) melden. Das entspricht einer Steigerung von 160 Prozent.