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„Blutbad” in Akron – Mehr als 700 Leute müssen gehen.

Personalanpassungen waren zwar angekündigt, aber diese Nachricht schlug dann doch wie eine Bombe ein: Reifenhersteller Goodyear schickt mehr als 700 Angestellte heim, davon allein 350 am Stammsitz in Akron/Ohio. In Presseaussendungen ist von einem „restructuring“ die Rede sowie davon, man habe so „die Bemühungen verstärkt, das Unternehmen noch weiter voranzubringen.“ Mit dieser Maßnahme bleibe Goodyear wettbewerbsfähig, heißt es und CEO-Keegan verlangt gar von den verbleibenden Associates so etwas wie eine „Winners Attitude.

“ Das mag in Amerika auch ankommen, in den Ohren der betroffenen Belegschaftsmitglieder, gegen die persönlich nichts vorliegt, muss das aber beinahe schon zynisch klingen. In Akron spielten sich derweil am gestrigen Donnerstag ergreifende Szenen ab, denn erstens hatte kein Mensch mit dieser gravierenden Zahl gerechnet und zum anderen scheint man einfach mit einer Harke durchgezogen zu sein und es erwischte Mitarbeiter, die nicht einmal im Traum mit ihrer Entlassung gerechnet hatten. Die gesamte Vorgehensweise verrät eine bestimmte Handschrift und lässt die Vermutung zu, dass das oberste und obere Management die Entscheidungen mehr oder weniger allein getroffen hat und das vermutlich nicht weiter involvierte mittlere Management nun darum bangt, dass die Funktionalität verloren gehen wird.

Schließlich sei die Arbeit ja weder weg oder auch nur weniger geworden, sondern sie müsse von den verbliebenen Leuten gemacht werden. Vor dem Hauptquartier waren gestern Fernsehübertragungswagen vorgefahren, die das Elend der betroffenen Menschen filmten und entlassene Mitarbeiter interviewten. Gefeuerte Angestellte berichteten, das Goodyear-Management sei mit Umsicht vorgegangen.

So habe man den medizinischen Dienst verstärkt, um ggf. schnelle Hilfe leisten zu können bei Schwächeanfällen bis zum drohenden Herzinfarkt und besonders gedemütigt empfanden sich nicht wenige Entlassene, die unter Aufsicht der „Goodyear-Polizei“ ihren Schreibtisch räumen mussten. Und das in einigen Fällen nach Jahrzehnten im Dienst des Herstellers.

Cooper-Quartalsergebnis

Die Cooper Tire & Rubber Company (Findlay/Ohio) hat die Ergebnisse des 3. Quartals 2002 bekannt gegeben: Sowohl Umsatz wie Gewinn konnte das Unternehmen kräftig zulegen, die Vorleistungen in die Automotive-Sparte zahlen sich aus, der Reifenmarkt sei – so der Präsident und CEO Thomas A. Dattilo – gegenwärtig zwar äußerst hart, Cooper entwickelt sich aber deutlich über dem Marktdurchschnitt.

Ex-Cooper-Chef Rooney verstorben

Pat Rooney (67) ist gestern in Findlay (Ohio), seinem Heimatort und Sitz der Cooper Tire & Rubber Co., verstorben. Rooney war im Jahre 2000 nach 44 Jahren bei dem US-Unternehmen in den Ruhestand gewechselt, er hatte die Entwicklung des Automobilzulieferers und Reifenherstellers vor allem in den 90er Jahren geprägt, als er Cooper als Präsident, COO und später CEO leitete.

Mastercraft erweitert die Dimensionspalette

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Mastercraft – wie GT-Radial eine Exklusivmarke von Reifen Gundlach – erweitert derzeit die Dimensionspalette. Ab Juni nächsten Jahres soll beispielsweise das Profil „Avenger“ in wichtigen Größen in 20 Zoll zur Verfügung stehen. Für den Herbst nächsten Jahres sind von dem US-amerikanischen Hersteller, der zum Cooper-Konzern gehört, zudem Größen bis 23 Zoll geplant, damit auch die passende Bereifung für große Offroader wie die Mercedes-Benz M-Klasse und Co.

Goodyear: Rich löst Polhemus ab

Goodyear hat Jonathan D. Rich (47) zum Präsidenten für die Geschäftseinheit Reifen Nordamerika ernannt. Rich übernimmt diese Position zum 1.

Dezember, wenn John C. Polhemus (58) nach mehr als 33 Jahren im Dienste des Unternehmens in den Ruhestand tritt..

Auch Bridgestone erhöht die Preise in den USA

Nachdem bereits Cooper, Goodyear und Michelin Preisanhebungen vorgenommen haben, folgt nun auch Bridgestone. Damit ist die Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Umsetzung im Markt gestiegen. Wie auf der letzten Freitag zu Ende gegangenen Sema-Show in Las Vegas zu hören war, war der Verlauf des Monats Oktobers durch weitere Rückgänge im Geschäft mit Pkw- und kleinen Lkw-Reifen zu verzeichnen.

Preiserhöhungen in den USA

Goodyear hat für den amerikanischen Ersatzmarkt Preiserhöhungen angekündigt. Auch Cooper will nun die Preise um rund fünf Prozent anheben. Ob diese Anhebungsversuche von Erfolg gekrönt werden, bleibt abzuwarten.

Cooper-Sparte Automotive macht Freude, Reifen bereitet Sorgen

Der Konzern „Cooper Tire & Rubber Company“ (Findlay/Ohio) kann insgesamt ein gutes Quartalsergebnis vorweisen: Der Umsatz stieg um sechs Prozent (auf 839 Mio. US-$) verglichen zum Vorjahr, der Operating Profit betrug 55 Mio. Dollar (nach 52 Mio.

). Getragen wurde das Konzernergebnis im Wesentlichen von der Sparte Cooper-Standard Automotive, während der Umsatz der Reifensparte mit 464 Mio. Dollar in etwa auf Vorjahresniveau (462 Mio.

) verharrte. In Stückzahlen (Pkw/LLkw) konnte man fast die Zahlen des dritten Quartals 2001 wieder erreichen (minus 1 Prozent), während der gesamte nordamerikanische Ersatzmarkt mit minus acht Prozent doch heftig einbrach. Der Operating Profit der Reifensparte für das dritte Quartal 2002 beträgt 27 Mio.

Dollar. Das Ergebnis wird nicht nur durch zurückgehende Absatzzahlen belastet, sondern auch durch höhere Rohstoffkosten und ein schlechteres Produktmix..

Oberster US-Gerichtshof weist Berufung von Cooper zurück

Der oberste amerikanische Gerichtshof hat die Zulassung einer Berufung von Cooper Tire and Rubber gegen ein Urteil zurückgewiesen, bei dem der Reifenhersteller zur Zahlung von 3,3 Mio. Dollar wegen eines sich überschlagendes Autos verurteilt worden war. Der Unfall hatte sich 1995 ereignet.

Heiße Gerüchte um Goodyear und Gibara (Updated)

Spekulationen allenthalben in Akron. Nachdem der Kurs der Goodyear-Aktie auf den tiefsten Stand der letzten zehn Jahre gefallen ist, stellt sich die Frage nach Konsequenzen für die Führungsebene immer nachhaltiger. Derzeit sind Goodyear-Aktien für weitaus weniger als 10 US-$ zu bekommen und amerikanische Zeitungen weisen auf die Tatsache hin, dass der Börsenwert gegenüber Januar 1996, als Sam Gibara die Führung des Unternehmens übernahm, um 80 Prozent gesunken sei.

Der Konzern hatte im Vorjahr einen Verlust von mehr als 200 Millionen US-$ zu verkraften und auch in diesem Jahr ist die Wende nicht geschafft. Goodyear ist längst nicht mehr in der Offensive, sondern der Konzern steht mit dem Rücken zur Wand. Nicht allein, dass Goodyear-Anleihen als “Junk Bonds” und somit als “Müll” herabgestuft wurden, dass sich die Ratings verschlechterten mit der Folge, dass künftige Kredite teurer werden, sondern intern -so die Gerüchte- werden selbst bis dahin für absolut undenkbar gehaltene Szenarien geprobt.

Doch bei aller Skepsis sind sich fast alle Beobachter immer noch dahingehend einig, dass Goodyear die Probleme doch noch aus eigener Kraft lösen kann, sofern jetzt die richtigen Maßnahmen eingeleitet und dann auch konsequent umgesetzt werden. Dem Vernehmen nach findet am Dienstag dieser Woche eine lang geplante Aufsichtsratssitzung statt. Ob dabei auch Führungsfragen besprochen werden, ist nicht bekannt.