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130 Jahre Englebert/Uniroyal

Jahren eröffnete der ehemalige belgische Artillerie-Offizier Oscar Englebert ein kleines Geschäft für Kautschukartikel. Was anfangs nicht gut lief, entwickelte sich besonders durch die Motorisierung zu einem interessanten Gewerbe. Englebert schrieb ein hochinteressantes Stück Wirtschaftsgeschichte.

So etwas gab es bis dahin in Lüttich nicht: Am Place aux Chevaux verkauften sich die neumodischen Gummiwaren allerdings mehr schlecht als recht, Papierwaren verstärkten den Umsatz. Zwei Jahre später stieg die Nachfrage sprunghaft an. Trotz einer Wirtschaftskrise schaffte es die Firma, sich zu behaupten und sogar weiter auszudehnen.

Oscar Englebert nahm seinen Bruder Gabriel, ein Diplom-Ingenieur, in die Firma auf und übertrug ihm den technischen Aufgabenbereich, er selbst wollte sich um die kommerzielle und personelle Seite kümmern. Bald darauf starb der Bruder jedoch, alle Hoffnungen ruhten auf Sohn Oscar Englebert jr., der noch Student war.

Eine schwere Krankheit zwang den Gründer, die Leitung des Werkes bald auf diesen Sohn zu übertragen. Die Errichtung einer Gummifabrik bedurfte 1877 wie heute der gesetzlichen Genehmigung. Die erhielt Oscar Englebert am 19.

Dezember 1877. Vom Schnuller bis zum Kohlengruben-Förderband für den Kongo produzierte Englebert alle möglichen Dinge, sofern sie nur aus Gummi bestanden. 1895 begann die Geschichte erst richtig, als erstmals Reifen ins Programm aufgenommen wurden: Fahrradreifen und -schläuche.

Was die Unternehmen derzeit wert sind

Anfang Oktober 2000 lag der Börsenwert der Continental AG bei 2,5 Milliarden Euro, Michelin war 4,1 Milliarden wert und Goodyear kam nach rasanter Talfahrt auf gerade noch 3,1 Milliarden Euro. Klar in Front liegt der kleinste unter den hier genannten Konzernen, Pirelli, mit 7,1 Milliarden Euro..

Hauptversammlung der Continental AG

Am 5. Juni hatte die Continental AG zur Hauptversammlung in die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover geladen. Den Aktionären und Aktionärsvertretern wurde dabei die Entwicklung des Unternehmens präsentiert.

Wie wir bereits in Heft 4/98 der NEUE REIFENZEITUNG berichteten, war das Jahr 1997 eines der erfolgreichsten in der Geschichte der Continental AG. In allen Konzernbereichen konnten Ergebnisverbesserungen realisiert werden, allen voran bei Pkw-Reifen und Continental General Tire. Den Aufwärtstrend der letzten Jahre konnte man 1997 fortsetzen und das Ergebnis gegenüber 1996 steigern.

Der Konzernumsatz zeigte eine Erhöhung auf 11,2 Mrd. DM (+ 7,2 %) gegenüber 1996, der Jahresüberschuß verbesserte sich auf 321,8 Mio. DM (+ 67 %).

„Wir haben damit das uns selbst gesetzte Ziel Erwirtschaftung einer Umsatzrendite von mindestens 2,5 % nach Steuern mit 2,9 % deutlich übertroffen“, führte Dr. Hubertus von Grünberg (links auf dem Foto), Vorstandsvorsitzender der Continental AG, nicht ohne Stolz vor den Aktionären und Aktionärsvertretern aus – als neues Ziel peilt man vier Prozent an. Dabei hob Dr.

von Grünberg besonders hervor, daß die Ergebnisverbesserung nicht auf gesunkenen Restrukturierungsaufwendungen zurückzuführen seien, die im übrigen sogar noch leicht über dem Vorjahresniveau gelegen hätten, sondern daß die Zahlen auf einer erneuten Verbesserung des operativen Ergebnisses beruhten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern konnte mit 626,6 Mio. DM immerhin um 19,6 Prozent erhöht werden und das „trotz des anhaltenden Preisdrucks“.

Neben der positiven Volumenentwicklung seien die Verschiebung zu technisch anspruchsvolleren Produkten und das wie bisher straff geführte Kostenmanagement die Grundsteine für den Erfolg gewesen. Was noch zu diesem Erfolg beigetragen hat und welche Perspektiven man in Hannover hat, lesen Sie in der Ausgabe 06/98..

ContiContract AC 65

Besonders in der Landwirtschaft ist die Wahl der Reifen von den Einsatzbedingungen abhängig und auch die Wirtschaftlichkeit spielt dabei eine große Rolle. Neben guter Selbstreinigung, Zugleistung und Bodenschonung, wird vor allem eine hohe Lebenserwartung durch geringen Abrieb von den Kunden erwartet. Um das Potential der Reifen im landwirtschaftlichen Einsatz voll auszunutzen, muß der Reifenfülldruck auf die unterschiedlichen Einsätze angepaßt werden.

Überlastung (zu wenig Luftdruck),schadet einem Reifen, zu hoher Druck ist gleichfalls problematisch: Bei Überführungs- und Transportfahrten ist ein Luftdruck von 1,6 bar zwecks Reduzierung von Verschleiß und Rollwiderstand optimal, was beim Einsatz auf dem Acker allerdings zu hoher Bodenverdichtung führen würde und im Widerspruch zu einer schonenden Bearbeitung der Ackerflächen steht. Um beiden Seiten gerecht zu werden, bietet Continental den ContiContract AC 65 an. Dieser 65-Prozent-Reifen ist ein für Geschwindigkeiten bis 65 km/h geeigneter, komfortabler Niederquerschnittsreifen, der über ein enormes Luftvolumen verfügt und durch seine außergewöhnliche Breite sehr hohe Traktion bei niedrigem spezifischen Bodendruck ermöglichen soll.

Nach Aussagen des Anbieters kann der AC 65 auch auf der Straße ohne negative Auswirkungen auf den Reifen mit geringen Füllmengen gefahren werden: Continental spricht von Luftdrucksenkungen bis zu 30 Prozent gegenüber einem Standardreifen im Normalquerschnitt. Der ContiContract AC 65 soll mit Luftdrücken ab 0,6 bar je nach Einsatz und Last gefahren werden können, um damit den Anforderungen in der Landwirtschaft in hohem Maße gerecht zu werden..

Werkstattsystem 1,2,3/// vor dem Aus?

Die AS Auto-Service-Partnerbetriebe GmbH & Co. KG (Bergkamen) mit dem Werkstattsystem 1,2,3///Auto Service – Kooperationspartner der zu Continental gehörenden Franchise Service Gesellschaft (FSG) – hat beim Amtsgericht Dortmund die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Ein Verkauf des Systems bzw.

Rad-Reifen-Systeme

In einem zweiteiligen technischen Beitrag in der August- bzw. September-Ausgabe unserer Fachzeitschrift beleuchten wir die Entwicklung von Rad-Reifen-Systemen, eine Geschichte voller Mißverständnisse und Fehleinschätzungen. Ein Rückblick (Teil 1) dient dabei vor allem einem gewissermaßen „vergessenen“ Aspekt: Daß sich nämlich selbst ausgewiesene Technikexperten nicht darauf verständigen konnten, über das gleiche zu reden und sich daraus resultierend Fehleinschätzungen bezüglich der Möglichkeiten zur Markteinführung solcher Systeme ergaben.

Vor allem kam es immer wieder dazu, daß die eine Seite ein völlig neues Rad-Reifen-System mit systembedingt vielseitigen Verbesserungen der Gebrauchseigenschaften im Auge hatte, während sich der vom Erfinder ausgesuchte Partner (ein anderer Reifenhersteller oder ein Automobilbauer) lediglich auf den Aspekt Notlauf- oder Pannensicherheit kaprizierte. Beispielhaft ist noch Continentals CTS in Erinnerung, das von den Hannoveranern ob seiner breiten Möglichkeiten der Optimierung von Gebrauchseigenschaften bewertet wurde, während sich der Entwicklungspartner Michelin lediglich den Aspekt Pannensicherheit herausgespickt hatte. Der historische Rückblick kann nur konstruktiven Charakter haben, wenn er vor der daraus zu ziehenden Lehre für aktuelle Projekte nicht zurückschreckt.

Peter Schwerdtmann zu Edelman Public Relations

Der ehemalige Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Continental-Konzern, Peter Schwerdtmann (53), tritt zum 1. Januar 2001 in die Geschäftsführung der Edelman Public Relations (Frankfurt) ein, um dort als Berater das Geschäft mit der Automobilindustrie auszubauen..

Conti-Fertigung in Argentinien

Der hannoversche Reifenhersteller will ab 1999 Reifen auch in Argentinien fertigen lassen. Das sieht eine jetzt geschlossene Technologietransfer-Vereinbarung mit dem führenden argentinischen Reifenhersteller FATE (450 Mio. Mark Umsatz, 1.

500 Mitarbeiter) vor. FATE hat in Argentinien einen Marktanteil von rund 32 Prozent und verfügt über Vermarktungsmöglichkeiten in 450 Handelsbetrieben. Im bestehenden Werk Buenos Aires will Continental Pkw- und Lkw-Reifen produzieren.

50 Jahre Matador – Transformationsprozess abgeschlossen

Anfang Mai feierte der slowakische Reifenhersteller Matador sein 50-jähriges Firmenjubiläum. Die Gummiwerke in Puchov setzen die langjährige Tradition der Handelsmarke fort, die bereits 1905 in Bratislava, der heutigen Hauptstadt der Slowakischen Republik, begonnen hat. Schon in den dreißiger Jahren waren Matador-Reifen Erstausrüstung auf allen damals in der Tschechoslowakei hergestellten Fahrzeugen.

Der Marktanteil von Matador lag damals in der CSR bei über 20 Prozent. Im Jahre 1947 fand die Grundsteinlegung für das Werk in Puchov statt und nach drei Jahren Bauzeit verließen am 1. Mai 1950 die ersten Reifen die neue Produktionsstätte.

Im Jahre 1953 wurde die tschechoslowakische Reifenindustrie umstrukturiert. Es entstand die neue Handelsmarke Barum, welche die drei Reifenbauer Bata, Rubena und Matador zusammenfasste. Auch das Werk in Puchov produzierte fortan unter dieser Marke.

Nach der Teilung der Tschechoslowakei 1993 wurde die Marke Barum von Continental übernommen. Die Produktionsstätte blieb jedoch eigenständig und ist zur alten Handelsmarke Matador zurückgekehrt. Heute exportiert das Werk über 80 Prozent seiner Produktion unter diesem Markenzeichen.

Der Umsatz der Unternehmensgruppe betrug im Jahre 1999 ca. 600 Mill. DM, an denen die Reifenaktivitäten einen Anteil von 65 Prozent hatten.

Das Investitionsvolumen belief sich auf annähernd 15 Millionen DM und für den F&E-Sektor sind ca. zwölf Millionen DM aufgewendet worden. In diesem Jahr sollen sich die Investitionsaktivitäten verdoppeln.

Weitere finanzielle Mittel werden für verkaufsfördernde Maßnahmen und im Marketing eingesetzt, um die Markenakzeptanz weiter zu verbessern. Die Produktion von Lkw-Radial-Reifen hat Matador seit Januar 1999 in einem Produktions-Jointventure mit der Continental eingebracht, wobei die Reifen nach wie vor von beiden Partnern selbstständig vertrieben werden. Das Werk in Puchov soll im Zuge eines ehrgeizigen Restrukturierungsprogramms grundlegend erneuert werden und die größte Produktionsstätte für Lkw-Radial-Reifen in Europa entstehen.

Von Grünberg soll Aufsichtsrat der Telekom werden

Der ehemalige Continental-Vorsitzende Dr. Hubertus von Grünberg soll auf der Hauptversammlung der Deutschen Telekom am 25. Mai als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt werden.