business

Beiträge

Das Lkw-Reifengeschäft

1784 00

Dass sich das Geschäft mit Lkw-Reifen dramatisch verändert, ist unübersehbar. Und zwar auf allen Ebenen. Reifenfachhändler, die diesen Teil ihres lokalen Marktes gewissermaßen nebenbei betreuen, konstatieren einen Rückgang und sind oftmals noch nicht einmal besonders traurig darüber.

Denn die Roherträge bei Lkw-Reifen sind massiv unter Druck. Das Lkw-Geschäft ist beim lokalen Reifenhandel rückläufig, weil bei den großen Fuhrparks ein enormer Konzentrationsprozess im Gange ist. Es wird künftig Reifenhändler geben, die sich vom Lkw-Geschäft verabschieden und solche, die ein intensives Pkw- wie Lkw-Geschäft betreiben.

In den Medien wird allenthalben propagiert, dass der Güterverkehr in den nächsten Jahren dramatisch zunimmt. Davon sollen Transporte zu Wasser, mit der Bahn, vor allem aber auf der Straße profitieren. Aber das mögen dann doch wohl eher langfristige Szenarien sein, denn aktuell sind Vorhersagen, dass bei Lkw-Neuzulassungen in Europa ein Minus von zehn und im nächsten Jahr weitere zehn Prozent droht, schon recht wahrscheinlich.

Die Bestandszahlen stagnieren aber in etwa. Der Nutzfahrzeugmarkt unterliegt einem schnellen Strukturänderungsprozess. Es entstehen "Mega-Flotten", die die mittleren und viele kleinere Speditionen absorbieren.

Bei den großen Flotten dominieren die vier Lkw-Premiummarken Michelin, Continental, Bridgestone und Goodyear. Ihre Zweitmarken sind die preisgünstigeren, aber qualitativ untadeligen Alternativen. Auf der Budget-Ebene tummeln sich die Hankooks, Toyos und Marshals und müssen sich mit den Drittmarken der großen Vier um 15 Prozent des Marktes balgen.

Zu merkender Ausdruck: Flight to quality

Durch den Rückruf von Firestone-Reifen sind viele Verbraucher verunsichert. Folge: Man greift wieder mehr zu bekannten und – jedenfalls vermeintlich – guten Marken. Nachdem Ford nun alle Firestone-Reifen austauschen will, ergeben sich gute Chancen für Michelin- und Goodyear-Reifen.

Ohne Aufwärtstendenz: Continental-Aktien

Die Aktien des deutschen Konzerns dümpeln auf tiefstem Stand seit zwölf Monaten. Zum Monatsende werden die Zahlen des Halbjahrs 2001 erwartet, die wegen schlechter Nachrichten aus USA stark rückläufig gegenüber dem Vorjahr sein dürften. Während der Automotivebereich sich „nur“ mit den Absatzproblemen der Automobilhersteller konfrontiert sieht, ist die Lage bei General Tire nach wie vor als sehr schlecht zu bezeichnen.

Der Reifenbereich hat selbst im besten Konjunkturklima im Kern jahrelang lediglich eine Sparrunde nach der anderen hingelegt und ist nun mit dem Latein am Ende. Das Sparpotenzial dürfte restlos ausgeschöpft sein. Der bereits vor Monaten nach Charlotte entsandte Dr.

Wellen hat CEO und President Bernd Frangenberg jedenfalls de facto bereits abgelöst. Doch ohne tiefgreifende Investitionen wird kein Nachfolger erfolgreich sein können. Dass Frangenberg unter den gegebenen Umständen einen relativ guten Job gemacht hat, gerät mehr und mehr in Vergessenheit bei denen, die Investitionen praktisch über ein ganzes Jahrzehnt nicht zugelassen haben.

Lkw-Vertriebsleitung bei Continental neu besetzt

Dieter Horni (49) hat von Heinz-Theo Pecher (56), der zur Kooperation VRG als Geschäftsführer wechselt, die Leitung Marketing und Vertrieb Ersatzgeschäft Lkw-Reifen Deutschland übernommen. Horni, seit 1978 im Unternehmen, war zuletzt Verkaufsleiter Mitte im deutschen Ersatzgeschäft Lkw-Reifen..

Truck Grand-Prix auf dem Nürburgring mit Continental

2020 731

Truck Race auf dem Nürburg ist traditionell der Saisonhöhepunkt beim Kampf um die begehrten Trophäen der Race- und der Super Race-Klasse. Die Rennen in der Eifel besuchten auch in diesem Jahr wieder 200.000 Fans, die die Läufe der Truck Races, die Geschicklichkeitsbewerbe und den Lkw-Korso bestaunen sollten.

Die Fahrzeugindustrie und die Zulieferer nutzen die Mega-Fete am Ring traditionell zu Gesprächen mit Kunden in einem angenehmen, ungezwungenen Rahmen. So hatte Continental als alleiniger Ausrüster der Renn-Lkw mit Spezialreifen knapp 2.000 Gäste zu den Rennen eingeladen.

Bereits seit zwölf Jahren unterstützt Continental den europäischen Truck Sport. Dabei geht das Engagement über die Bereitstellung der Reifen für die schnellen Renner hinaus. Auch technische Unterstützung auf den Strecken, Montage und Beratung sowie Sponsoring von Teams gehören mit dazu.

Seit 1989 engagiert sich Continental als Ausrüster der Teams, seit 1991 fahren alle Truck Race Teams in der Super Race-Klasse ausschließlich mit Reifen aus Hannover. Mit bis zu drei 30-Tonnern reist das Service-Team von Continental zu den Rennstrecken überall in Europa, wenn die Europäische Truck Race-Meisterschaft auf Tour geht. In zwei Service-Fahrzeugen sind je 200 Lkw-Rennreifen untergebracht – genug, um ein Rennwochenende lang die Teams zu versorgen.

„Wir liefern nicht einfach nur die Reifen, sondern wir stehen den Teams mit unserem Fachwissen und auch mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Holger Rettig, Truck Sport Manager bei Continental. Für Continental hat das Engagement bei den Rennen neben der Freude am Motorsport auch noch weitere Aspekte. Einerseits werden vom Erstausrüster bis zum Endkunden alle Zielgruppen erreicht.

Neuer Geschäftsführer bei TecCom

Die TecCom GmbH (München) hat mit Jürgen Buchert (44) einen neuen Geschäftsführer. Buchert kommt von der Robert Bosch GmbH, wo er die letzten fünf Jahre im Bereich Automotive Aftermarket Verkaufsdirektor für West- und Osteuropa war. An dem Münchner Unternehmen für den Internet-Teilehandel sind zurzeit 21 europäische Kfz-Teilehersteller, darunter auch die Continental AG, beteiligt.

Financial Times-Report: Bridgestone nicht mehr unter den Top-500

Die Financial Times hat ihre jährliche Liste der 500 größten Unternehmen veröffentlicht. Im vergangenen Jahr war Bridgestone als einziger Reifenproduzent auf Platz 300 gelistet. In diesem Jahr taucht das Unternehmen dagegen nicht mehr unter den ersten 500 auf.

Auf der europaweiten Bestenliste finden sich Michelin (Platz 301), Pirelli (242) und Continental (479). Erwähnung finden sollte auch Sabanci Holdings (331), die Muttergesellschaft von Lassa/Brisa..

Erstausrüstungserfolg für Continental bei Jaguar

Continental wird für den neuen Jaguar X-Type Erstausrüstungsreifen liefern: Der ContiSportContact soll, so ist geplant, in der Größe 225/45 R17 V montiert werden, für Jaguar-Exporte nach Nordamerika wird der Ganzjahresreifen CH 95 in der Größe 205/55 R16 verbaut.

Die Runderneuerung von Lkw-Reifen

2112 01

Während die Runderneuerung von Pkw-Reifen vor sich hin dümpelt (bei Sommerreifen zur Bedeutungslosigkeit verkommt, bei M+S-Reifen stark Marktanteile verliert), ist die Runderneuerung von Lkw-Reifen im Volumen recht stabil in Europa. Gleichwohl gibt es deutliche nationale Unterschiede, vor allem hinsichtlich der Runderneuerungsquote, also dem Verhältnis von Neureifen zu Runderneuerten. Blickt man auf das letzte Jahrzehnt nicht durch die technologische Brille, sondern auf die Marktteilnehmer und deren Anteile, so war es (vor Recamic) vor allem die Marangoni-Gruppe (inklusive Ellerbrock), die Wachstum verzeichnen konnte, zugelegt haben dürfte auch das Gummiwerk Kraiburg, eine gewisse Stagnation scheint bei Bandag zu herrschen.

Wenn diese drei Teilnehmer ihre Positionen ausgebaut, gefestigt oder gehalten haben, so muss es auch Verlierer geben: Das sind einerseits die Neureifenhersteller, die die runderneuernden Betriebe mit „Werkstättenmaterial“ belieferten. Sukzessive aber haben sie sich von diesem Geschäft verabschiedet, weil es für sie nur eine lästige Nische darstellte. Es ist aber vor allem die Heißrunderneuerung, die kräftig Federn ließ.

Die vier bedeutenden europäischen Hersteller von großen Lkw-Reifen (Michelin, Goodyear, Bridgestone, Continental) haben in den letzten Jahren Pakete geschnürt, die die „Systemanbieter“ der Runderneuerung (Bandag, Marangoni, Ellerbrock, Kraiburg) mit gemischten Gefühlen sehen sollten. Ihr Einfluss droht zu schwinden. Neureifenhersteller, Runderneuerer und Händler bilden ein „Package“.

Der Stellenwert des runderneuerten Lkw-Reifens wächst, der des Runderneuerers sinkt. Der Runderneuerte wird immer mehr integrierter Bestandteil eines komplexen Vermarktungskonzeptes. Er ist gewissermaßen ein „Kundenbindungsprogramm“, ein Marketinginstrument, das in seiner Konsequenz dazu führt, den Verkauf des nächsten Neureifens schon mal vorzubereiten.

Keine Empfehlung für Continental-Aktien

Analysten sehen Continental-Aktien mit derzeit 16,50 Euro einerseits als unterbewertet an, doch andererseits sind die Aussichten des Konzerns auch nicht rosig. Wie dem Investorbrief der Continental zu entnehmen ist, lief das erste Quartal 2001 in Europa besser als erwartet. Aber allgemein war die Situation für General Tire in USA nur als schwierig eingeschätzt worden, während sich nun zeigt, dass die Situation dort extrem schlecht ist und im schwierigen Umfeld eine weitere Verschlechterung in den USA zu erwarten ist.