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Absatzzahlen für Pkw-Reifen bis Februar: Michelin-Gruppe gewinnt

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Auf der Grundlage der jetzt vorliegenden ERMC-Zahlen per Ende Februar 2002 hat die Michelin-Gruppe sowohl in Deutschland als auch in dem zusammengefassten Verkaufsgebiet Deutschland/Österreich/Schweiz massive Gewinne für sich verbuchen können, während alle anderen Konzerne mehr oder weniger stagnierten bzw. sogar Rückgänge hinnehmen mussten. Grund für Feiern oder Klagen ist das aber noch nicht.

Es steht zu vermuten, dass die klare Absatzstrategie und Absatzstruktur von Michelin die Händler zu relativ frühen Bezügen veranlasst hat und sich der Zugewinn in den kommenden Wochen wieder, zumindest aber teilweise, relativiert, während die Kunden der Continental-Gruppe schon fast traditionell zurückhaltend bleiben und erst zu einem relativ späten Zeitpunkt ordern. Pirelli ist mehr oder weniger unverändert geblieben, während sich das Bild bei der Goodyear-Gruppe noch einmal zu Gunsten der preisaggressiven Konzernmarke Dunlop verschoben haben dürfte. So hat beim Großkunden VAG die Marke Dunlop hinzugewonnen und die Marke Goodyear verloren.

Wenn nicht alles trügt, dann hat die zu akzeptablen Preisen vermarktende Goodyear zu allem Überfluss lediglich im S/T-Bereich die Ziele erreicht, nicht aber im Hochleistungsbereich. Kürzlich neu eingeführte Produkte könnten aber neuen Anschub leisten. Insgesamt dürfte der Marktanteil der Marke Goodyear in Deutschland nur noch bei eben noch sieben Prozent (gesamter Ersatzmarkt inklusive der Importe) liegen.

Währenddessen gelang es Dunlop, sich im High Performancebereich Zuwächse zu erkaufen. Sehr stabil und eher mit leichtem Zugewinn wird auch Bridgestone/Firestone in Deutschland gesehen.

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Aktien von Reifenherstellern bleiben im Aufwind

Amerikanische wie europäische Analysten sind sich einig in Bezug auf Michelin-Aktien, die weiter als „Kauf“ empfohlen werden. Das gilt auch für Goodyear, Bridgestone, Continental und Cooper. Sumitomo Rubber Industries gilt als kommender Kandidat, zur Zeit gebe es aber noch keinen Grund, so heißt es, allzu schnell dort zu investieren.

Die Deutsche Bank setzte dennoch Cooper jetzt auf „Market Perform“, weil die Aktie den ihr prognostizierten Stand erreicht habe. JP Morgan hingegen bewertet Cooper wieder als „Kauf“. Analysten fassen Vertrauen zum Reifenmarkt, weil es den Reifenherstellern im letzten Jahr trotz sinkender Absatzzahlen gelungen sei, Preiserhöhungen durchzusetzen und die in den letzten Jahren durchgezogenen Restrukturierungen zu greifen beginnen.

AutoBild-Sommerreifentests

Weniger die Testsieger als vielmehr die Verlierer sind die Überraschungen beim aktuellen AutoBild-Test von 13 Sommerreifen. In der populären Dimension 195/65 R 15H wird der Goodyear Eagle Ventura wegen fehlender Sicherheitsreserven beim Bremsweg (trocken) abgewertet, gleiches widerfährt dem Hankook Optimo K406 wegen eines zu langen Bremsweges bei Nässe, auch das Abschneiden des Michelin Energy XH1 wird als “enttäuschend” gewertet. Das begehrte Urteil “vorBILDlich” geht an ContinentalPremiumContact, Pirelli P6 und Dunlop SP Sport 200E.

Continental ruft Semperit-Reifen zurück

Bei Semperit-Reifen Hi-Life M 601 in der Größe 205/65 R 15 reinforced aus dem Produktionszeitraum April 1994 bis Juni 1996 ist es, begünstigt durch die speziellen Einsatzbedingungen von Wohnwagen, nach Angaben von Continental in Einzelfällen zu Reifenschäden gekommen. Continental will diese Semperit-Reifen jetzt austauschen. Nicht an Wohnwagen montierte Reifen dieses Typs seien von der Aktion nicht betroffen, teilt der Hersteller mit.

Die Identifizierung der in Rede stehenden Reifen erfolgt über eine dreistellige Zahlenkombination, hinter der ein Dreieck eingraviert ist. Die beiden ersten Zahlen geben die Produktionswoche, die dritte Ziffer das Produktionsjahr an..

Continental erlitt 2001 einen Verlust von 258 Millionen Euro

Der Continental-Konzern erreichte 2001 einen Umsatz von 11,2 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 11,1 Prozent gegenüber 2000; ohne Änderungen im Konsolidierungskreis beträgt die Steigerung 5,6 Prozent. Obwohl die Umsatzerlöse im Reifenbereich weltweit um 2,2 Prozent gesteigert werden konnten, fielen die Erträge zusammen.

Im Nutzfahrzeugreifenbereich gab es einen Umsatzrückgang von 9,3 Prozent auf 886 Millionen Euro (2000: 976 Millionen Euro) und einen hohen bisher nicht detailliert bezifferten Verlust. Ebenso schlecht das Ergebnis des Konzernbereichs Continental Tire North America. Recht gut schnitt der Konzernbereich Pkw-Reifen Europa ab, der von 2,63 Milliarden Euro auf 2,84 Milliarden Euro anstieg, aber wegen hoher Restrukturierungskosten das Vorjahresergebnis auch nicht erreichte.

Der Bereich ContiTech blieb im Umsatz fast unverändert (1,76 Milliarden Euro gegenüber 1,78 Milliarden Euro im Jahr 2000) bei einem ebenfalls reduzierten operativen Ergebnis. Der Konzernbereich Continental Automotive Systems erreichte wegen der Einbeziehung der von DaimlerChrysler gekauften Firma Temic eine Umsatzsteigerung von 31,8 Prozent auf 3,98 Milliarden Euro und ein nicht detailliert genanntes über dem Jahr 2000 liegendes Ergebnis. Der EBIT im Konzern beläuft sich damit auf minus 64 Millionen Euro (2000: 432 Millionen Euro), der nach US GAAP erreichte EBITA (EBIT vor Goodwill-Abschreibungen) betrug 33 Millionen Euro gegenüber 533 Millionen Euro im Jahr 2000.

Bridgestone und Conti stellen Kooperation bei Notlaufreifen vor

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Den Genfer Automobilsalon nutzten Bridgestone und Continental, um ihre bereits vor einigen Wochen in Tokio bekannt gegebene Kooperation auf dem Gebiet der Reifen mit Notlaufeigenschaften auch in Europa vorzustellen. Bridgestone bringt das in der Erstausrüstung bei Lexus SC430 (optional) und BMW Z8 (Standard) montierte System RFT (Runflat Technology, Reifen mit verstärkter Seitenwand) in die Kooperation ein, die den Vorzug hat, auf gängigen Standardfelgen verbaut zu werden. Continental bringt den Sicherheitsring CSR (ContiSupportRing) ein, der aus Metall besteht und in Verbindung auch mit einem Standardreifen das Fahrzeug auch im Falle einer Reifenpanne über eine Distanz von 200 Kilometer bei 80 km/h weiterhin fahrbereit sein lässt.

Proteste von Conti-Mitarbeitern

In ihrer Ausgabe vom 5.3. berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, etwa 300 überwiegend aus Schweden und Österreich stammende Beschäftigte der Continental AG hätten am Tag zuvor vor der Konzernzentrale in Hannover demonstriert, um damit gegen die Schließung der Conti-Werke Traiskirchen (Österreich) und Gislaved (Schweden) zu protestieren.

Nicht zuletzt deshalb, weil diese Entscheidung des Konzerns von Betroffenen als kurzsichtig bewertet werde. Bei der Protestaktion sollen auch Spruchbänder mit der Aufschrift „Conti hinterlässt eine Blutspur“ aufgetaucht sein. In dem Bericht heißt es weiter, dass sich in beiden Ländern heftiger Widerstand gegen die Schließung der Werke rege, für die es lokale Übernahmeinteressenten gebe.

Die jeweiligen Regierungen hätten sich ebenfalls bereits eingeschaltet, genauso wie EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti zumindest für das Ende der Produktionsstätte in Gislaved besonderes Interesse zeige. Die Frankfurter Allgemeine zitiert einen EU-Sprecher, der von einer Überprüfung seitens der Wettbewerbshüter spricht, bei der es darum gehe, ob Continental Produktionskapazitäten von Schweden ins Werk nach Portugal verlagere, um dort gewährte Steuererleichterungen abzuschöpfen. Angaben der portugiesischen Regierung zufolge sollen immerhin 23 Millionen Euro an EU-Mitteln in den Ausbau der dortigen Conti-Fabrik geflossen sein, während der Reifenhersteller Überkapazitäten als Grund für die Gislaved-Schließung nennt und betont, dass es keinerlei Produktionsverlagerungen nennenswerten Umfangs nach Portugal gebe.

Gibt Continental die Nutzfahrzeugreifenproduktion mittelfristig auf?

In einem Wirtschaftswoche-Interview hat Conti-Chef Wennemer die Auffassung vertreten, dass Continental sich einen schlechteren als den dritten Platz als Nutzfahrzeugreifenhersteller kaum leisten könne. „Wir müssen zu den ersten Drei gehören, unter ‚ferner liefen‘ hilft gutes Management nicht, dann liegen die Chancen bei Null. Wir werden uns von Geschäften trennen, die unsere Ziele nicht erreichen.

“ Da Michelin, Goodyear und künftig auch Bridgestone im Lkw-Geschäft von Continental sicher nicht in Schach gehalten werden können, könnte Wennemer damit ein erstes Ausstiegssignal gesendet haben. Warum aber Voraussetzung sein soll, zu den ersten Drei gehören zu müssen, um erfolgreich bleiben zu können, dazu sagte Wennemer nichts. Zudem bleibt mehr als fraglich, ob Continental nur zu teuer produziert oder zu billig verkaufen muss.

Könnte Continental mit Lastwagenreifen die Preise erlösen, die Michelin vom Markt bekommt, wäre das verlustreiche Sorgenkind des deutschen Herstellers aller Sorgen ledig. Offensichtlich kommt es doch auf die Marke an, die man hat oder auch nicht hat..

Aktien von Reifenherstellern im Aufwind

Nachdem Michelin nicht nur für 2001 akzeptable Resultate vorlegen konnte, sondern auch einen recht optimistischen Ausblick gab, der durch Kosteneinsparungspotenziale unterstrichen wird, sollten sich nach dem Willen einiger Analysten Aktienkäufer wieder verstärkt dem Reifensektor zuwenden. Neben Cooper und Bridgestone, die auch im letzten Jahr einen positiven Abschluss melden konnten, werden auch die Aktien von Michelin weiterhin als „Kauf“ empfohlen. Die Deutsche Bank empfiehlt derzeit auch Aktien von Continental als „Kauf“, obwohl sich der Konzern in der Krise und Restrukturierungsphase befindet und einen Verlust von rund 250 Millionen Euro im letzten Jahr erlitten hat.

Dringend als „Kauf“ bzw. „Strong Buy“ empfehlen DB-Analysten weiterhin Goodyear-Aktien, während amerikanische Institute sich hinsichtlich Goodyear weiter eher zurückhaltend äußern. Goodyear wird für 2001 einen Verlust ausweisen.

Conti-Ganzjahresreifen für den US-Markt

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Zum 1. April diesen Jahres führt Continental Tire North America den ContiSportContact 2 auch in den USA ein. Noch wichtiger für die amerikanische Conti-Tochter dürfte jedoch der Pkw-Ganzjahresreifen ContiExtremeContact sein, der ebenfalls ab diesem Datum im amerikanischen Handel erhältlich sein soll.

Das Marksegment der Ganzjahresreifen ist mit 61 Prozent der Verkäufe das größte in den Vereinigten Staaten. Sommerreifen kommen dort lediglich auf 35 Prozent, reine Winterreifen sogar nur auf vier Prozent Marktanteil. Die Einführung eines entsprechenden Reifens in Europa bzw.

Deutschland sei nicht geplant, erklärte Dr. Ulrich Wellen, seit Anfang diesen Jahres Präsident und CEO der US-Tochter Continentals, auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG.

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